PDF 12.347kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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- 5 CO2 in der Bodenluft –<br />
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zurückgeführt (MÜLLER, 1997; GOTH,1983; MIOTKE, 1972), was in der Wirkungsweise ähnlich<br />
ist, wie eine Verdichtung der Bodenstruktur (GAERTIG et al., 2000). Untersuchungen, die im<br />
Zusammenhang mit der CO2-Ausgasung auf Äckern in Schottland gemacht wurden,<br />
bestätigen dies indirekt. BALL et al. (1999) beobachteten nach heftigen Regenfällen eine<br />
starke Abnahme des CO2-Flusses in die Atmosphäre. In der vorliegenden Arbeit konnte<br />
ebenfalls an nassen Standorten häufiger eine relativ hohe CO2-Konzentration festgestellt<br />
werden, als an feuchten oder frischen.<br />
Eine wichtige Funktion nimmt das Bodenwasser im Hinblick auf die Zusammensetzung der<br />
Bodenluft ein. Die Wasserlöslichkeit von CO2 ist ca. 30 mal höher als die von O2 und ca. 55<br />
mal höher als die von N2 (L´AIR LIQUIDE, 1976). Demnach wird der CO2-Gehalt der Bodenluft<br />
beim Durchfluss von Wasser zu Gunsten von Stickstoff und Sauerstoff vermindert.<br />
Die Bodenfeuchte wird im Gegensatz zur Verdichtung der Bodenstruktur nicht hauptsächlich<br />
durch den Menschen beeinflusst. Dessen Spuren treten in Form von Fahrspuren, Wegen<br />
oder Grundstücken auf und sind deshalb leicht von natürlichen Faktoren zu trennen. An<br />
geomorphologischen Strukturen wie z.B. längliche Einsenkungen im Gelände verbleibt<br />
Bodenwasser länger im Boden und wirkt sich dort demnach relativ zur Umgebung erhöhend<br />
auf die CO2-Konzentration aus (WRANIK, 1984). So kann es leicht zu Fehlinterpretationen<br />
bez. der Herkunft des Kohlendioxids kommen. Die Bodenfeuchte ist aufmerksam in die<br />
Interpretation der gemessenen CO2-Konzentrationen miteinzubeziehen. Aber auch schon bei<br />
der Gewinnung der Daten ist darauf zu achten, dass keine Messungen im direkten<br />
Anschluss an ergiebige Regenfälle oder bei anhaltender Trockenheit getätigt werden.<br />
5.3 Grundwasser<br />
Das Absinken und Ansteigen des Grundwasserspiegels kann im Boden Konvektion<br />
hervorrufen. Dieser Vorgang führt vor allem unter den Wasserhaushaltsbedingungen von<br />
Auenböden im Hochwasser- und Überflutungsbereich zu einem starken konvektiven<br />
Gasaustausch (SCHEFFER & SCHACHTSCHABEL, 1992). Die Muschelkalkstandorte an der<br />
Eyach und Stunzach befinden sich in einem solchen Bereich.