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PDF 12.347kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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- 4 Modellvorstellung des Gasaufstieges –<br />

35<br />

__________________________________________________________________________<br />

4.4.3 Aufstieg im Keuper<br />

Der Gasaufstieg durch die Gesteinsschichten im Keuper folgt aufgrund dessen Wechselfolge<br />

von wasserführenden und wasserundurchlässigen Gesteinen einer nur unter hohem<br />

Aufwand und nur lokal zu ermittelnden Kombination aus den o.g. Transportmechanismen.<br />

Dennoch können auch für Untersuchungsgebiete im Keuper Aussagen getroffen werden, die<br />

zur Beurteilung der geologischen Situation im Untergrund hilfreich sein können.<br />

Zum ersten kann bei einer Keuper-Überdeckung angenommen werden, dass der über 90<br />

Meter mächtig Aquifer des mittleren/oberen Muschelkalkes vollständig mit Wasser erfüllt ist<br />

(STRAYLE et al., 1998). Daraus resultiert, dass der hydrostatische Druck an der Basis des<br />

oberen Dolomits schon bei ungespannten Verhältnissen im Aquifer mehr als 10 bar beträgt.<br />

Die Gasdrücke unterhalb der oberen Sulfatschichten im mittleren Muschelkalk erreichen<br />

nach bisherigen Erkenntnissen nicht mehr als 15 bar. Meist wurden 5 bis 11 bar gemessen<br />

(siehe Tab. 4.4). Demnach ist bei einer Keuper-Überdeckung der Gasdruck an der Basis der<br />

oberen Sulfatschichten wahrscheinlich nur an wenigen Orten höher als an deren Top.<br />

Ein advektiver Gasaufstieg durch die oberen Sulfatschichten bedingt aber gerade ein<br />

Druckgefälle in Höhe von mehreren Bar von deren Basis zu deren Top. Daraus folgt, dass<br />

bei einer Keuper-Überdeckung die Wahrscheinlichkeit eines Gasaufstieges relativ gering ist.<br />

Sollte dennoch geogenes CO2 in Keupergebieten im Bereich des Salzabbaues<br />

nachgewiesen werden, ließe das folgende Schlussfolgerungen zu:<br />

1. Das Salzlager existiert dort nicht mehr und Gasdruck unterhalb der oberen Sulfatschichten<br />

ist deutlich höher, als der darüber lastende hydrostatische Druck.<br />

2. Das Salzlager existiert dort nicht mehr, aber der Gasdruck erreicht unterhalb der oberen<br />

Sulfatschichten die 10-15 bar, die unter Tage ermittelt werden konnten (STRAYLE et al.,<br />

1998). Unter diesen Vorraussetzungen könnte nur ein deutlich höherer Durchlässigkeits-<br />

beiwert in den oberen Sulfatschichten eine ausreichende CO2-Flussrate ermöglichen ((siehe<br />

Abb. 4.3.). Dies wäre dann anzunehmen, wenn an dieser Stelle eine Schwächezone<br />

tektonischen Ursprungs vorläge.<br />

3. Das Salzlager existiert dort nicht mehr und der Gasdruck erreicht unterhalb der oberen<br />

Sulfatschichten weniger als den am Top der Sulfatschichten lastenden hydrostatischen<br />

Druck. Bei geogenen CO2-Vorkommen an der Erdoberfläche würde dies bedeuten, dass die<br />

oberen Sulfatschichten dort zumindest zum Teil tektonisch so stark beansprucht wären, dass<br />

sie dort in ihrer Gesamtmächtigkeit wasserleitend sind.

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