PDF 12.347kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
PDF 12.347kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
PDF 12.347kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
30<br />
- 4 Modellvorstellung des Gasaufstieges –<br />
__________________________________________________________________________<br />
Der maximale Durchmesser der Blasen richtet sich nach dem schmalsten Engpass, den die<br />
Blasen durchqueren müssen (ETIOPE et al., 2001).<br />
Nach BROWN (2000) wird der Aufstieg der Gasblasen im Grundwasserleiter durch die<br />
Reibung der Blasen an den Wänden der Klüfte des Aquifers „gebremst“. Dieses Bremsen<br />
wird durch einen Retardationsfaktor ausgedrückt, der sich aus Gl. 4.7. ergibt:<br />
F<br />
r<br />
υ<br />
=<br />
υ<br />
w<br />
⎛ d⎞<br />
⎛ d⎞<br />
⎛ d⎞<br />
⎛ d⎞<br />
= 1− 1,<br />
004⎜<br />
⎟ + 0,<br />
418⎜<br />
⎟ − 0,<br />
21⎜<br />
⎟ − 0,<br />
169⎜<br />
⎟<br />
⎝ b ⎠ ⎝ b ⎠ ⎝ b ⎠ ⎝ b ⎠<br />
Fr = Retardationsfaktor<br />
υ w = Blasengeschwindigkeit, normalisiert durch die Stoke´sche Geschwindigkeit<br />
b = Kluftweite<br />
3<br />
4<br />
5<br />
Gl. 4.7<br />
Nach Gl. 4.7. hängt die Höhe des Retardationsfaktors vom Verhältnis des<br />
Blasendurchmessers zur Kluftweite ab. Der Faktor ist am kleinsten, wenn das Verhältnis 1<br />
beträgt. Demnach ist υ w dann am kleinsten, wenn der Blasendurchmesser gleich dem<br />
Kluftdurchmesser ist.<br />
Der Aufwand für eine Untersuchung der durchschnittlichen Gasblasengröße in einem<br />
Kluftaquifer ist zu groß. Daher erfolgt eine Abschätzung, welches Kluftvolumen im Aquifer<br />
des mittleren/oberen Muschelkalkes mindestens vorhanden sein muss, um bei kleinstem υ w<br />
ein am Eyach-Standort angenommenes Qmax bzw. Qmin (siehe Kap. 9.1.1) ermöglichen zu<br />
können. Bei dieser Abschätzung wird die Mindestgeschwindigkeit der Blasen im Aquifer und<br />
damit das Verhältnis zwischen Blasendurchmesser und Kluftweite gleich 1 angenommen. Es<br />
wird somit mit einem minimalen Retardationsfaktor in Höhe von Fr = 0,035 gerechnet.<br />
Weiterhin wird ein für wohlgebankte Kalksteine gering angenommener durchschnittlicher<br />
Kluftabstandes mit 20 cm gewählt. Da der sich der Kluftabstand in gut geschichteten<br />
Karbonatgesteinen in etwa dieser Größenordnung bewegt, ist das effektive Kluftvolumen, in<br />
dem die Gasblasen aufsteigen können, hauptsächlich abhängig von der Weite der Klüfte,<br />
denn die effektive Kluftporosität (Neff) eines Kluft-Aquifers berechnet sich aus dem Produkt<br />
der Gesamtlänge der Klüfte pro Fläche und der Kluftweite (HÖLTING, 1992).<br />
In Abb. 4.5. ist unter Vorraussetzung der o.g. Annahmen das effektive Kluftvolumen in<br />
Abhängigkeit der Kluftweite dargestellt. Die effektive Kluftporosität fließt ebenfalls als Faktor<br />
in die Berechnung der Aufstieggeschwindigkeit der Blasen im Kluftaquifer ein. Demnach gilt<br />
für den Aufstieg von CO2-Blasen im Kluft-Aquifer folgender Zusammenhang: