PDF 12.347kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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- 4 Modellvorstellung des Gasaufstieges –<br />
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Die Ursache für das unterschiedliche Verhalten des Druckes unter Tage könnten<br />
Inhomogenitäten in der Durchlässigkeit des Gesteins sein.<br />
Eine Abschätzung der Förderquote von Kohlensäure aus dem Untergrund ist aufgrund des<br />
differierenden Druckverhaltens unter Tage nicht möglich. Allerdings zeigt der sich<br />
regenerierende Druck an den Messstellen, dass ein Nachströmen von CO2 aus tieferen<br />
Schichten stattfindet.<br />
4.4 Transportmechanismen<br />
Die Erkenntnisse über Tage deuten darauf hin, dass vor allem im Muschelkalk ein geogener<br />
CO2-Zustrom stattfinden könnte (siehe Kap.4.4.2 und 10.5.4) . Bei o.g. Überlegungen ist<br />
sogar die Größenordnung dieses Zustroms quantifizierbar (siehe Kap. 10.4). Für die<br />
Verhältnisse unter Tage trifft dies nicht zu.<br />
Für die Bewegung von Gasen in einem porösen Medium sind Konzentrations- und<br />
Druckunterschiede verantwortlich. Konzentrationsunterschiede bedingen einen Gastransport<br />
durch Diffusion, Druckunterschiede sind für den Gastransport durch Advektion<br />
verantwortlich. In der Natur wirken Diffusion und Advektion fast immer gemeinsam.<br />
Allerdings sind die Geschwindigkeiten und Größenordnungen bei advektiv bedingten<br />
Transporten sehr viel größer als die von diffusiven (ETIOPE et al., 2001; SCHACK-KIRCHNER,<br />
1998).<br />
Anhand der unter Tage festgestellten Druckverhältnisse ist eine Plausibilitätsprüfung des<br />
angenommenen Gasaufstieges am Eyach-Standort möglich. Die dort über Tage<br />
quantifizierte Transportrate bedingt bei im folgenden näher erläuterten Transportvorgängen<br />
bestimmte Durchlässigkeitswerte der im Hangenden des Salzes folgenden<br />
Gesteinsverbände.<br />
4.4.1 Transport in den oberen Sulfatschichten<br />
Die im Hangenden des oberen Zwickelsalzes folgenden oberen Sulfatschichten bestehen<br />
aus geschichtetem Anhydrit und sind als starke Geringleiter bekannt. Sie sind nicht<br />
wasserführend (STRAYLE et al., 1998). Aufgrund der geringen Durchlässigkeit und großen<br />
Mächtigkeit ist der Gastransport durch Diffusion an dieser Stelle vernachlässigbar.