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- 4 Modellvorstellung des Gasaufstieges –<br />

21<br />

__________________________________________________________________________<br />

4.3 Vorkommen von CO2 an den Vertaubungszonen<br />

Die erste Bedingung ist die Existenz von CO2 in den Gesteinsschichten unterhalb der<br />

Salzschicht.<br />

Das Neckar-Eyach-Gebiet ist für seine unterirdischen Kohlensäurevorkommen, die teilweise<br />

als Lagerstätte genutzt wurden, bekannt. Die Vorkommen des geogenen CO2 im Bad<br />

Imnauer und Eyach-Gebiet sind aufgrund der Erkenntnisse aus dort niedergebrachten<br />

Bohrungen an den mittleren Buntsandstein gebunden. Der Gasspeicher wird durch Röttone<br />

abgedichtet. Der Aufstieg des Gases wird durch lokale Durchlässigkeiten, z.B. an Störungen<br />

und den damit zusammenhängenden Kluftsystemen begünstigt (ERNST, 2002). Geringe<br />

Gasmengen steigen in die stratigraphisch jüngeren Horizonte auf und können isolierte<br />

Gasspeicher entwickeln, die unter erheblichen Druck stehen. Diverse Austrittsstellen von<br />

CO2 im Bergwerk geben eindeutige Hinweise darauf, dass aufsteigendes Gas durch die<br />

natürliche Gasdichte des Steinsalzes bedingt dort am Aufstieg gehindert wird (STRAYLE et<br />

al., 1998). (s. Abb. 10.3). An diesen Austrittstellen steht CO2 mit bis zu 11 bar Druck an (s.<br />

Tab. 4.3).<br />

Bereits beim Abteufen des Saigerschachtes kam es in etwa 100m Teufe zu starken<br />

Kohlendioxidausbrüchen. Der Saigerschacht endet in der einzigen „rezenten“<br />

Vertaubungszone (siehe SIERIG,1998) des Bergwerkes Stetten. Allerdings trat dort das Gas<br />

in erheblichen Mengen erst nach Durchteufen der Unteren Sulfatschichten unterhalb der<br />

salzführenden Schichten aus. In den anderen Vertaubungszonen des Bergwerks tritt das<br />

Gas auch oberhalb dieser Sulfatschichten aus.<br />

Der Saigerschacht wurde nach der Feststellung der Gasausbrüche wieder bis auf 98 Meter<br />

Teufe verfüllt und eine Absaugeinrichtung für das Kohlendioxid installiert. Wie in Tab. 4.2<br />

dargestellt hat im Laufe der Zeit die ausströmende Gasmenge von zunächst etwa 30m 3 /h im<br />

Jahre 1857 auf 12 m 3 /h im Jahr 1974 abgenommen (DEMEL & SCHULZ, 1976). Nach dieser<br />

Zeit sind keine Daten über die dort geförderten Gasmengen mehr erhoben worden.<br />

Tab.4.2: Kohlendioxid-Austrittsmengen am<br />

Seigerschacht (nach DEMEL & SCHULZ 1976)<br />

von Jahr bis Jahr m 3 CO2 /h<br />

1857 1916 30<br />

1917 1941 20<br />

1942 1974 12<br />

Die meisten CO2 -Austrittsstellen im Bergwerk sind an Vertaubungszonen gebunden (siehe<br />

Abb. 10.3. Diese Austrittsstellen wurden umgehend verschlossen und einige mit<br />

Manometern versehen (STRAYLE et al., 1998). Das zur Zeit einzige funktionstüchtige

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