PDF 12.347kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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- 4 Modellvorstellung des Gasaufstieges –<br />
__________________________________________________________________________<br />
4.2 Ausgangsituation<br />
In den Kapiteln 9.2.3 und 10 wird im Folgenden festgestellt, dass zuströmendes CO2<br />
geogenen Ursprungs auf Muschelkalk-Standorten max. 25-50% und auf den Keuper-<br />
Standorten max. 10-15 % des im Boden vorhandenen Kohlendioxids betragen kann.<br />
Ausgehend von der Annahme, dass dieses im Boden vorhandene Mischgas in seiner<br />
unveränderten Zusammensetzung durch Respiration an die Atmosphäre abgegeben wird, ist<br />
die Bedingung für den Erhalt der geogen erzeugten Komponente des CO2 in der Bodenluft<br />
ein kontinuierlicher Zustrom aus der Tiefe.<br />
In Tab. 4.1 sind Respirationsraten auf Standorten unterschiedlicher Vegetation<br />
zusammengestellt. Demnach beträgt die Respirationsrate bei Wiesenstandorten mit einer<br />
Bodentemperatur von 15°C ungefähr 0,28 bis 0,33 l/h . m 2 . Allerdings sind Ausgasungen aus<br />
dem Boden unterschiedlich und nicht exakt bestimmbar (GIAMMANCO et al., 1998). Deshalb<br />
sind diese Literaturangaben nur als Größenordnung und nicht als exakte Angaben zu<br />
werten.<br />
Autor Vegetation Temp. (ºC) Flussrate<br />
(mmol/h . Entspricht<br />
m2) Q (l/h . m 2 )<br />
FANG et al. (2001) Grasland 10 7-8 0,16 – 0,19<br />
Grasland 15 12-15 0,28 – 0,33<br />
Grasland 20 17-20 0,40 – 0,43<br />
Fichtenwald 10 4-5 0,09 – 0,12<br />
Fichtenwald 15 5,5-7 0,12 – 0,14<br />
Fichtenwald 20 12-15 0,28 – 0,33<br />
GAERTIG et al. (2002) Laubwald 10 3-5 0,07 – 0,12<br />
Laubwald 15 7-10 0,16 – 0,24<br />
Laubwald 20 10-12 0,24 – 0,28<br />
MIELNICK et al. (2000) Grasland 10 2-3 0,06 – 0,07<br />
Grasland 15 11-13 0,26 – 0,30<br />
Grasland 20 17-20 0,40 – 0,43<br />
Tab. 4.1: Respirationsraten von Böden mit unterschiedlicher Vegetation und<br />
unterschiedlicher Temperatur.<br />
Ausgehend von der Annahme einer CO2-Respiration in o.g. Größenordnung folgt daraus ein<br />
CO2-Zustrom aus der Tiefe im Muschelkalk-Standorten von ca. 0,07 bis 0,165 l/h . m 2 und in<br />
den Keuper-Standorten von 0,028 bis 0,042 l/h . m 2 (siehe Kap. 10.5.3 und 10.5.4) .<br />
In diesem Kapitel soll nun geklärt werden, welche Bedingungen beim Gastransport von CO2<br />
aus dem mittleren Muschelkalk bis an die Erdoberfläche herrschen müssen, damit dort CO2<br />
in diesen Größenordnungen ankommt, um bei der angenommenen Respirationsrate im<br />
Boden das dort vorhandene Bodengas entsprechend anzureichern.