PDF 12.347kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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- 4 Modellvorstellung des Gasaufstieges –<br />
19<br />
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4 Modellvorstellung des Gasaufstieges<br />
4.1 Einführung<br />
In diesem Kapitel wird der Einfluss der bekannten Faktoren auf den Aufstieg von CO2 aus<br />
Schichten unterhalb des Zwickelsalzes bis zur Erdoberfläche (zeichnerische Darstellung<br />
siehe Anlage 4 im Anhang) untersucht. Ziel ist es, eine Modellvorstellung zu entwickeln, die<br />
als Instrument zur Plausibilisierung der im Gelände gewonnenen Daten dient.<br />
Die Gesteinsabfolge des Mittleren und Oberen Muschelkalk besteht aus hydraulisch<br />
unterschiedlich gut durchlässigen Gesteinsschichten. Die gesamte Abfolge liegt mit einem<br />
Einfallen von 1,5° nach SE fast söhlig und ist verhältnismäßig gering tektonisch beansprucht<br />
(siehe Kap. 3.4). Allerdings befindet sich das Untersuchungsgebiet in unmittelbarer Nähe<br />
des Hohenzollerngrabens. Der Hohenzollerngraben ist Ursprungsort zahlreicher Erdbeben<br />
der Stärke 2 bis 4 auf der Richterskala (GEYER & GWINNER, 1986). Aus diesem Grund ist<br />
anzunehmen, dass die Abfolge im Untersuchungsgebiet bis in eine Tiefe von mehreren<br />
hundert Metern Entlastungsklüfte aufweisen kann.<br />
Nur das Steinsalz wird vermutlich dort, wo es in mehreren Metern Mächtigkeit vorkommt,<br />
weniger Klüfte aufweisen, als die anderen Gesteine. Steinsalz reagiert auf tektonische<br />
Beanspruchung plastisch und entstandene Klüfte verheilen recht schnell (LANGER & KERN,<br />
1979). Deshalb ist anzunehmen, dass die Hydraulische Durchlässigkeit des Salzes im<br />
Untersuchungsgebiet mit ca. 10 –14 m/s (DOMENICO & SCHWARZ) sehr niedrig geblieben ist.<br />
Die anderen Gesteine in der Abfolge reagieren spröder auf tektonische Beanspruchung und<br />
Klüfte verheilen dort nicht. Deshalb wird die hydraulische Durchlässigkeit bei diesen<br />
Gesteinen geringer sein, als sie im tektonisch unbeanspruchten Gesteinsverband wäre.