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PDF 12.347kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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- 2 Bisherige Arbeiten -<br />

11<br />

__________________________________________________________________________<br />

2.5 Bodengasmessung über einer Subrosionssenke und<br />

einem Salzhang im Salinar des Fuldaer Beckens<br />

(BRIEGEL, 1988)<br />

Durch Anlage von mehreren Profilen über den zu untersuchenden Strukturen im Salinar<br />

konnten mittels Bodengasmessungen die Ausdehnung einer bekannten Subrosionssenke<br />

und die Lage des Salzhanges einigermaßen sicher bestätigt werden. Die Anwendung der<br />

Bodengasmethode nach ERNST (1968) konnte erfolgreich zur Erkundung der Grenzen des<br />

Salinars eingesetzt werden.<br />

Das Salzgebirge im Fuldaer Gebiet besteht aus einer 190 bis 240 Meter mächtigen Abfolge<br />

aus Steinsalz und Kalisalzen. Die Lagerungsverhältnisse des Fuldaer Salinars sind ähnlich<br />

wie die in Südwestdeutschland, allerdings durch salztektonische Vorgänge vor allem im<br />

oberen Bereich deformiert worden (BRIEGEL, 1988).<br />

Wie in SW-Deutschland fand auch im Fuldaer Gebiet im Miozän starker Basaltvulkanismus<br />

statt (Rhön- und Vogelsberg-Vulkanismus). Im Zuge des Vulkanismus wurde durch<br />

Rekristallisationsvorgänge CO2 unter hohem Druck im Salz eingeschlossen. Das Gas liegt<br />

inter- und intrakristallin sowie als freies CO2 (in Schnitten und Schlechten) vor (BRIEGEL,<br />

1988). Wegen seiner Gashaltigkeit wird dieses Salz „Knistersalz“ genannt.<br />

Am Rand der Lagerstätte und an Kreuzungspunkten tektonischer Bruchlinien wird die<br />

Lagerstätte durch Grundwässer subrodiert (BRIEGEL; 1988). Dadurch wird das<br />

eingeschlossene CO2 freigesetzt und kann zur Oberfläche migrieren.<br />

Die Subrosion lässt unterirdische Hohlräume entstehen, über denen durch die sukzessive<br />

Entspannung des Gebirges Lockerung und Nachbrechen des Gebirgsverbandes folgt.<br />

Ergebnis sind z.B. Einbruchschlote oder Subrosionssenken.<br />

Eine solche Subrosionssenke wurde von BRIEGEL mit drei Profilen mit der Bodengasmethode<br />

nach ERNST (1968) übermessen. Dabei stellte sich heraus, dass bei allen drei Profilen im<br />

Bereich der Hauptstörungen der Subrosionssenke deutlich erhöhte CO2-Werte auftraten<br />

(BRIEGEL, 1988). Dort, wo an der Oberfläche besonders hohe CO2-Konzentrationen<br />

vorlagen, wurde zusätzlich das 12 C/ 13 C-Isotopen-Verhältnis bestimmt. Bei Annahme einer<br />

starken CO2-Anreicherung durch Zufuhr aus dem Untergrund wäre ein Mischwert aus<br />

biogenen und vulkanogenen Isotopenverhältnissen zu erwarten (Die δ 13 C-Werte des<br />

vulkanogenen CO2 in Hessen liegen im Bereich von 0 - -5‰ nach PDB-Standard (DIETZEL et<br />

al., 1997) (s. Tab.10.1.).<br />

Allerdings sprechen die Werte deutlich für eine rein biogene Herkunft des Kohlendioxids.<br />

Die rein biogene Signatur des CO2 wird auf eine bakterielle Umwandlung von Methan aus<br />

den Tiefengasen zurückgeführt. Nach freundlicher Auskunft von Herrn Dipl.-Geologe Dr.<br />

Lukas von der Kali & Salz AG in Kassel ist Methan im Knistersalz allerdings nur in Spuren<br />

vertreten. Aus diesem Grund scheidet als Quelle für das CO2 eine Umwandlung von Methan<br />

durch Mikroorganismen im Boden aus.

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