PDF 12.347kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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- 11 Zusammenfassung–<br />
107<br />
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11.1.2. Untersuchungen auf Muschelkalk-Standorten<br />
Aufgrund der Erkenntnis aus der Modellvorstellung des Gasaufstieges, dass dieser von der<br />
Mächtigkeit der Überdeckung der Salzschicht abhängt, wurden Bodengasuntersuchungen im<br />
Oberen Muschelkalk getätigt. Zu diesem Zweck wurde jeweils ein Standort über intakter<br />
Salzschicht und ein Standort über nicht vorhandenem Zwickelsalz gewählt. Die Standorte<br />
weisen sehr ähnliche Bedingungen im Bezug auf morphologische und stratigrafische Lage,<br />
Bodenbeschaffenheit und Vegetation auf.<br />
Anhand des Verhältnisses O2- und CO2-Konzentrationen konnte nachgewiesen werden, dass<br />
ein Einfluss der Salzschicht als Barriere für das aufsteigende geogene CO2 wahrscheinlich<br />
ist. Darüber hinaus stellte sich heraus, dass das Verhältnis von 13 C zu 12 C des CO2-C der<br />
Bodenluft am Standort über einer intakten Salzschicht typisch biogen ist. Am Standort, wo<br />
das Salz im Untergrund fehlte, konnte ein Mischwert aus biogener und geogener Signatur<br />
der stabilen Kohlenstoff-Isotope festgestellt werden. Beide Befunde unterstützen die<br />
Vermutung, dass das Zwickelsalz als Barriere für den Aufstieg von geogenem CO2 wirken<br />
kann.<br />
11. 3. Diskussion und Ausblick<br />
Im Zuge der in den vorangegangenen Kapiteln beschriebenen Untersuchungen konnte<br />
nachgewiesen werden, dass die Salzschicht als Barriere für einen advektivem CO2-Aufstieg<br />
aus dem unteren Muschelkalk wirken kann. Allerdings ist ein advektiver CO2-Aufstieg<br />
aufgrund der im Untersuchungsgebiet herrschenden pneumatischen und hydrostatischen<br />
Druckverhältnisse nur dann möglich, wenn die Überdeckung des Mittleren Muschelkalkes<br />
maximal bis zu den Nodosus-Schichten reicht. In Gebieten, in denen die Überdeckung<br />
jedoch über die Nodosus-Schichten hinausgeht, ist das Auftreten von geogenem CO2<br />
unwahrscheinlich. Alle prospektorisch interessanten Gebiete im Bereich des Salzbergwerkes<br />
weisen eine Überdeckung auf, die vom Unterkeuper bis in den Lias reicht. Somit ist in diesen<br />
Gebieten trotz fehlendem Salz im Mittleren Muschelkalk nicht von einer CO2-Zufuhr aus dem<br />
Untergrund auszugehen. Sollte dort dennoch geogenes Kohlendioxid nachgewiesen werden,<br />
würde das bedeuten, dass von diesem Ort ein großes Gefahrenpotential für den Betrieb<br />
unter Tage ausgeht. Es wäre an einer solchen Stelle dann entweder mit einem<br />
Grundwassereinbruch oder extrem hohen Gasdrücken zu rechnen. Bodengasmessungen<br />
könnten demnach dazu beitragen, mögliche Gefahrenquellen über Tage zu erkennen, bevor<br />
diese unter Tage bergmännisch angefahren werden.