PDF 12.347kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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- 1 Einführung-<br />
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1 Einführung<br />
1.1. Einleitung und Zielsetzung<br />
Die Bildung von CO2 im Erdmantel und der Erdkruste ist ein weit verbreitetes Phänomen.<br />
Geogen entstandenes Kohlendioxid migriert zur Erdoberfläche, wobei hauptsächlich die<br />
Gas-Durchlässigkeit der durchströmten Gesteine die Geschwindigkeit des Gasaufstiegs<br />
bestimmt. Folglich werden geologisch bedingte Inhomogenitäten häufig mit erhöhten CO2-<br />
Vorkommen in der Bodenluft in Verbindung gebracht (SOKOLOV, 1933; GIAMMANCO ET AL.,<br />
1997; LEWICKI ET AL., 2000; ETIOPE ET AL., 2001).<br />
Die Erfassung räumlicher Verteilungen von CO2-Konzentrationen in der Bodenluft konnte in<br />
der Vergangenheit erfolgreich eingesetzt werden, um geologische Strukturen im Untergrund<br />
zu lokalisieren (ERNST, 1968; GOTH, 1983; BRIEGEL, 1988).<br />
Das Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, mit Hilfe von Bodengasmessungen einen<br />
Ansatz für eine Explorationsmethode auf oberflächennah lagerndes Steinsalz zu entwickeln.<br />
Salz ist ein Gestein, das keine Poren, Klüfte oder Schichtflächen besitzt. Eventuell<br />
entstehende Risse werden durch die hohe plastische Mobilität der Salzgesteine schnell<br />
wieder geschlossen. Aufgrund dieser Eigenschaften wird Steinsalz als gasdicht angesehen.<br />
In der vorliegenden Arbeit wird angenommen, dass Steinsalz als Barriere auf nach oben<br />
strömendes CO2 wirkt. Die Grenze eines Salzlagers könnte sich daher durch ein erhöhtes<br />
Kohlensäurevorkommen an der Erdoberfläche im Boden bemerkbar machen.<br />
1.2. Ausgangssituation<br />
Im Salzbergwerk Stetten bei Haigerloch (SW-Deutschland) wird die bis zu 20 m mächtige<br />
Steinsalzschicht des Mittleren Muschelkalks bergmännisch abgebaut. Im Stettener<br />
Salzbergwerk sind im Laufe der Zeit vielerorts Vertaubungen im Salzkörper aufgeschlossen<br />
worden. Dabei handelt es sich um Bereiche, in denen die Mächtigkeit der Salzschicht stark<br />
reduziert ist oder gänzlich verschwindet. An Stelle der Salzschicht tritt dort eine<br />
Lösungsbrekzie, deren Komponenten aus dem tonigen Anhydrit im Hangenden der<br />
Salzschicht bestehen (SIERIG, 1998). Die Genese dieser Vertaubungen ist bisher unklar.<br />
Unterhalb der Abfolge des Salinars sind vielerorts im Bergwerk Kohlensäure-Vorkommen<br />
festgestellt worden. Teilweise steht das Gas mit erheblichem Druck an.