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Egelner Mulde Nachrichten - Druckerei Lohmann

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3 Taler 12 Groschen derselbe in den 4 Wochen an Essen verzehrt,<br />

täglich 3 Groschen<br />

3 Taler in den 4 Wochen vertrunken, täglich 2<br />

Groschen 6 Pfennig.<br />

8 Taler für 8 Scheffel Gerste zur Fütterung für<br />

das Pferd.<br />

2 Taler David Kupferschmied von Einbeck an<br />

Geld gegeben, welcher auch 3 Tage mit<br />

Weib, Kind, Magd und einem gefangenen<br />

Korporal mit Weib, Kind und Magd<br />

auf Schutzwache gelegen.<br />

4 Taler diese 8 Personen an Essen verzehrt, täglich<br />

auf die Person 2 Groschen.<br />

8 Taler dieselben vertrunken, jede Person täglich<br />

3 Groschen .<br />

4 Taler für 4 Scheffel Gerste zur Fütterung für<br />

die Pferde.<br />

20 Taler für 2 Pferde, welche der Kornett mit sich<br />

genommen<br />

12 Taler für einen beschlagenen Wagen, welchen,<br />

er auch mitgenommen.<br />

1 Taler für 2 Laken, die er über die Pferde gedeckt.<br />

Der Kapitän und Regimentsquartiermeister Valentin Bierstedt 23 )<br />

hat bekommen:<br />

24 Taler — Groschen vom 10. August bis 31. Oktober, alle 10<br />

Tage 6 Taler<br />

15 Taler für seine Soldaten zur Unterhaltung derselben<br />

2 Taler für 6 Scheffel Hafer zur Fütterung für die<br />

Pferde.<br />

1 Taler 6 Groschen für 10 Pfund Butter, die er bekommen.<br />

Der Hauptman Kray hat emfangen:<br />

7 Taler — Groschen an Geld vom 17. Oktober bis 23. November<br />

Ins Hauptquartier nach Wanzleben ist gebracht:<br />

10 Taler — Groschen für ein Rind, welches ist hingebracht<br />

worden.<br />

8 Taler für 1 Wispel Hafer, welcher auch danach<br />

hingeschickt.<br />

Der Obrist Lars Kagge, welcher in Magdeburg gelegen, hat bekommen<br />

zu den Lebensmitteln:<br />

2 Taler 16 Groschen für 4 Scheffel Roggen.<br />

2 Taler 12 Groschen für 5 Scheffel Gerste.<br />

3 Taler für 3 Hammel.<br />

47 Taler für 47 Schweine, groß und klein, welche<br />

seine Fußgänger, als der in Egeln gelegen,<br />

erschossen und mit sich in das Quartier<br />

genommen.<br />

Anno 1633.<br />

Der Obrist Cörberus, als er zu Wolmirsleben gelegen, hat von der<br />

Dorfschaft gefordert und bekommen:<br />

34 Taler — Groschen an Geld<br />

3 Taler 12 Groschen für 2 Hammel.<br />

12 Taler 18 Groschen für 40 Scheffel Hafer<br />

5 Taler ein Quartiermeister und etliche Soldaten<br />

verzehrt.<br />

2 Taler 2 Groschen für 25 Brote, so sie mitgenommen.<br />

Des Obristen Schneidewind Soldaten, als er zu Schneidlingen gelegen,<br />

haben bekommen.<br />

60 Taler — Groschen für 60 Schafe, welche sie von dem Felde<br />

weggetrieben.<br />

1 Taler 8 Groschen dieselben im Kruge verzehrt.<br />

30 Taler 16 Groschen etliche Reiter und Fußgänger, welche zu<br />

unterschiedlichen Malen und truppweise<br />

kommen, im Kruge verzehrt.<br />

<strong>Egelner</strong> <strong>Mulde</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />

20<br />

12 Taler für 10 Scheffel Gerste zur Fütterung ihrer<br />

Pferde.<br />

Die Schutzwachen unter dem Capitaine d´armes 24 ) haben bekommen:<br />

3 Taler — Groschen die erste Schutzwache an Geld.<br />

2 Taler die andere empfangen.<br />

Die Einquartierungen, so das Dorf Tarthun in diesem Jahr gehabt sind<br />

diese:<br />

40 Taler — Groschen eine Kompagnie Reiter, welche 8 Tage<br />

nach dem 6 Januar hier gelegen, verzehrt.<br />

30 Taler 60 Fußgänger unter dem Obristen Rosen,<br />

welche von Calbe anher kommen, 14<br />

Tage nach dem 6. Januar verzehrt.<br />

30 Tage 40 Reiter, welche von Hornburg anher<br />

kommen, in der Fastenzeit verzehrt.“<br />

Im ganzen hatte Tarthun demnach 658 Taler 8 Groschen an Kriegskosten<br />

aufgebracht. Dazu waren von ihm noch 54 Taler und 1 Wispel<br />

8 Scheffel Getreide an Kontribution gegeben worden. Vom 70. Pfennig<br />

hatte es die Hälfte, nähmlich 67 Taler 12 Groschen, eingezahlt.<br />

Nun war es ihm aber nicht mehr möglich, den Rest abzutragen.<br />

Die Angaben aus Tarthun lassen die Preisschwankungen der damaligen<br />

Zeit deutlich erkennen. Während z.B. noch zu Ende des Jahres<br />

1631 der Scheffel Gerste mit 16 Groschen verkauft wurde, kostete er<br />

vor Ostern 1632 bereits 1 Taler, also 24 Groschen, fiel dann kurze Zeit<br />

auf 18 Groschén, musste aber bald darauf wieder mit 1 Taler, 1633 sogar<br />

mit etwas über 26 Groschen bezahlt werden. Recht auffallend ist,<br />

dass bei den Lieferungen an den Regiments-Quartiermeister Bierstedt<br />

der Scheffel Hafer mit 8 Groschen berechnet wurde, während man<br />

kurz vorher für dieselbe Menge 20 Groschen angesetzt hatte.<br />

Alle Orte, die das Anmahnungsschreiben zur Zahlung der fälligen<br />

Steuer erhielten, bekannten sich zu ihrer Schuld; nur Unseburg machte<br />

eine Ausnahme. Für das Dorf und das Amt hatte Albrecht von<br />

Schladen, der Verwalter der Herzoglich Braunschweigischen Domäne,<br />

die Beantwortung übernommen. Er erklärte, dass ihm die eingeforderten<br />

Reste, nähmlich 272 Taler für das Dorf und 164 Taler für<br />

das Amt, befremdlich seien. Eine Nachprüfung der Steuerhöhe sei<br />

ihm nicht möglich, da alle Schriftstücke bei der Zertsörung Magdeburgs<br />

vernichtet seien. Man könne aber auch Quittungen nachweisen,<br />

dass im Jahre 1632 bereits 212 Taler eingeschickt wären; außerdem<br />

habe der Obristleutnant Jonas Dancker 200 Taler bar erhalten, und<br />

auf Zehrungszettel wären ihm 95 Taler 10 Groschen gegeben worden.<br />

Die Offiziere von Magdeburg hätten über 100 Taler empfangen. Die<br />

schwedische Armee haben über 1800 Taler an Kontribution eingenommen,<br />

und auf die Einquartierungen habe man mehr als 2350 Taler<br />

aufwenden müssen. Dabei habe man noch nicht das geraubte Vieh<br />

eingerechnet. Deshalb schloß er sein Schreiben mit der Bitte, alles<br />

nachzuprüfen, damit er es nicht nötig habe, sich bei seinem Herrn,<br />

dem Herzog von Braunschweig, zu beschweren.<br />

Atzendorf 25 ) hatte schon 1631 die Hälfte des vierfachen 70. Pfennigs<br />

eingezahlt. Es war noch mit 260 Taler im Rückstande. Diese<br />

Summe hätte der reiche Ort in normalen Zeiten spielend aufbringen<br />

können. Am 4. Oktober 1633 musste er aber „um barmherziges Mitleid“<br />

und um Erlass bitten. Als Begründung führte man an, dass „wir<br />

dringender Not halber unser vor Augen schwebendes und vor dieser<br />

Zeit gehabtes Elend, Hunger und Kummer länger nicht verschweigen<br />

können, welches aus beschehenem Marsch der Lüneburger Armee<br />

absonderlich mit Schmerz entstanden, wie anfangs erstlichen 200<br />

Artilleriepferde mit einer starken Kompagnie zu Fuß, zum andern<br />

das Lüneburger Leibregiment mit 11 Kompagnien, wohl mundiert,<br />

Quartier genommen; nach demselben die Plünderung in gehaltener<br />

Rannifuge (sie!) 4 ganze Stunden gewähret, da niemand verschonet<br />

blieben. Über unbarmherziger Verrichtung alles dessen 17 Kompagnien<br />

Fußvolk aufs dritte einlogiert, die vollends den Garaus gemacht<br />

und vernichtet haben, inmaßen nachmals gegen die bevorstehende<br />

Fastenzeit kein Samenkorn noch Pferde, die Äcker nach Notdurft zu<br />

bestellen, im Vermögen gewesen, aller Schaden damals auf 4000 Taler<br />

berechnet.“

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