Vorwort Anfang und Stagnation - katholisch öffentliche Bücherei ...

Vorwort
Die Katholische öffentliche Bücherei Pflaumheim blickt stolz auf eine 60jährige
Geschichte zurück. Die spezifische Ausprägung und das Konzept katholischer
Büchereiarbeit haben sich während dieses Zeitraumes mehrfach gewandelt.
Neben den Ereignissen in der 60jährigen Büchereigeschichte in Pflaumheim soll diese
Chronik auch etwas von dem jeweiligen Büchereiverständnis vermitteln.
Die Bücherei in unserer Pfarrgemeinde ist katholisch und öffentlich. An der Schnittstelle
zwischen lesender Kirche und dem öffentlichen Leben angesiedelt, ist die
Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, Kirche und Bücherei seit vielen Jahren von
Vertrauen und Offenheit geprägt. Von allen Trägern und Verantwortlichen wird diese
Kulturarbeit für Alle als wichtig anerkannt und wohlwollend ermöglicht.
Anfang und Stagnation
Der aus der Aufklärung stammende Glaube an Fortschritt war nach dem
1. Weltkrieg erschüttert. Ein in seinen Anfängen bereits vor dem Kriege zurückzuverfolgender
Aufschwung des katholischen Bewußtseins machte sich im literarischen wie
im kirchlichen Presse- und Verbandswesen bemerkbar. Der Preßverein als größter
bayrischer Bildungsverein wirkte u.a. durch Volksbibliotheken. In Konkurrenz mit den
neu aufkommenden Medien Rundfunk und Kino konnte er 1931 mit einem selbst
finanzierten Buchangebot fast 1,4 Millionen Ausleihen verzeichnen. Durchschnittlich
in jeder neunten bayrischen Gemeinde aktiv, war er auch in Pflaumheim vertreten.
1921 Eine erste Ausleihstelle für Bücher wird im Pfarrhaus eingerichtet.
1928 Pflaumheim ist schon Mitglied beim Preßverein, dem späteren
St. Michaelsbund (Fachverband aller kath. öffentl. Büchereien
in Bayern, gegründet 1901), und hat ein kooperatives und 24 pers.
Mitglieder. Es existieren 352 Bücher. In diesem Jahr werden
102 Bücher ausgeliehen. Die Ausgaben betragen 35 Reichsmark.
Ab 1933 Auch das Bibliothekswesen wird durch die Machtübernahme der
Nationalsozialisten stark beeinflusst. So kommt es aufgrund des im
September 1933 erlassenen Reichskulturkammergesetzes zu einem
staatlichen Verbot jeder öffentlichen Büchereiarbeit der Kirchen.
Bücher dürfen nur noch an Vereinsmitglieder ausgeliehen werden.
Durch weitere Maßnahmen wird der Fortbestand von katholischen
Büchereien und Verband akut bedroht. Die Ausleihe kommt zum
Erliegen, vorhandene Bestände werden im Pfarrhaus aufbewahrt.
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Die Jahre von 1950 bis 1966 im Schwesternhaus des Kath.
Kindergartens
Nachdem zwischen 1933 und 1945 jede öffentliche Büchereiarbeit der Kirchen verboten
war, konnte sie sich in den 50er Jahren wieder in der Öffentlichkeit als „Volksbücherei“
entfalten. Die Verbindung zur Pfarrei war dabei sehr stark, schon bei
Pfarrer Anton Bieber und später dann bei Pfarrer Karl Josef Barthels. Er blieb der
Bücherei in seinem ganzen Leben verbunden und hat ihr wertvolle Bücher gestiftet.
Die in den 50er Jahren gegründete Büchereifachstelle der Diözese Würzburg,
KBA, hatte an der Entwicklung des örtlichen Büchereiwesens dann einen wichtigen
Anteil. Ihr Direktor Berthold Lutz, ehemals Kaplan in Mömlingen, ist in diesen
Jahren auch als Buchautor im Arena-Verlag bekannt geworden.
Lothar Rollmann, der erste Büchereileiter, erinnert sich:
…Von mir wurde schon in der Festschrift »50 Jahre Pfarrei Pflaumheim« im Jahre
1973 dokumentiert, dass die ersten Bücher am 5. März 1950 ausgeliehen worden
sind. Der Nachweis ist ein kurzer Vermerk in meinem Taschenkalender: »Zweiter
Fastensonntag, 5. März 1950 - Eröffnung der Bücherei«.
Die Idee, die bestehende, aber nur wenig benützte Pfarrbücherei neu zu beleben, kam
von der damals sehr aktiven Katholischen Jugend, der „Pfarrjugend“. Es möge mir heute
erlaubt sein festzustellen, dass ich diese Idee hatte und auch der erste Büchereileiter gewesen
war. Schon sehr frühzeitig gehörte auch Klaus Seitz zu den Mitarbeitern (weiter zu nennen
sind Ludwig Löffler, Martina Schuler und für die frühen 60er Jahre auch Karlheinz
Zahn und Karl Rust). Jetzt aber wieder zurück in die Gründerzeit: Pfarrer Anton Bieber
war mit dem Vorhaben der Jugend sofort einverstanden. Vom Dachzimmerchen des Pfarrhauses
wurden die Bücher in das damalige „Jugendheim“ gebracht, einem Zimmer im
Schwesternhaus, das vom Gäßchen aus einen separaten Zugang hatte. Dort wurde die
„Bücherei“ in einer truhenähnlichen abschließbaren Holzkiste deponiert. Diese Kiste
stammte aus einer Heimschneider-Werkstatt. Aus dem Privatbesitz einiger Jugendlicher
wurden weitere Bücher gespendet. Das Buchangebot war, verglichen mit den heutigen
Verhältnissen, spärlich und „brav“. Ältere (religiös) „erbauliche Literatur“ der ehemaligen
Pfarrbücherei wurde aber nicht geführt. Das Ausleihgeschäft war einfach und technisch
primitiv: Die Bücherei hatte jeden Sonntag von 10-12 Uhr geöffnet. Die Bücher wurden
vorher aus der Kiste genommen und auf einer der Holzbänke grob nach Art der Literatur
geordnet, aufgereiht. Dann wurden sie nach der Ausleihzeit wieder in der Kiste verstaut.
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Schon von Anfang an knüpfte die Bücherei geschäftliche Verbindungen zur Aschaffenburger
Buchhandlung Paul Pattloch. Persönlicher Berater war dort Herr Hoppen, der sich auch
sehr um die Pflaumheimer Bücherei kümmerte. Diese Verbindung zur Buchhandlung Pattloch
ermöglichte schon sehr bald die jährlichen Buchausstellungen in der Vorweihnachtszeit.
Ich kann mich noch sehr lebhaft an die erste Buchausstellung erinnern, zu deren Eröffnung
wir Bürgermeister Peter und die Gemeinderäte sowie die Lehrerschaft eingeladen hatten.
Als dann im August 1951 das Jugendheim am Bergweg (wo heute das Ambrosiushaus
steht) eingeweiht worden war, hatte die Bücherei den bis dahin als Jugendraum dienenden
Raum im Schwesternhaus für sich allein. Dies war ein weiterer wichtiger Schritt in
der Aufwärtsentwicklung unserer Bücherei.
05.03.1950 Wiedereröffnung der Bücherei im Schwesternhaus mit ca. 60
Büchern, aufbewahrt in einer Bücherkiste. Die Leihgebühr beträgt
10 Pfennige pro Buch.
Dez. 1950 Die erste Buchausstellung in Verbindung mit der Aschaffenburger
Buchhandlung Pattloch findet statt. Weitere folgen bis Ende
der 80er Jahre.
Bei der Buchausstellung 1951 im Jugendheim
Foto: unbekannt
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13.09.1952 Das erste Buchregal wird für 75 DM angeschafft.
1955 In einer Anzeige im Pfarr-Rundbrief Nr. 1 stellt sich die Bücherei vor:
Über 700 Bände – Laufend Neuzugänge – Spannend – Unterhaltend -
Bildend.
Ende 1958 Die Bücherei hat über 1.000 Bände. Monatlich werden durchschnittlich
200 Bände ausgeliehen. Die Leihgebühr beträgt 20 Pfennige. Der
derzeitige Leiter der Bücherei, Klaus Seitz, wird als Mitarbeiter
aufgeführt. Erste Teilnahme am Büchereikurs der Diözesanstelle
KBA (Kirchl. Bücherei Arbeit) in Würzburg.
1960 Es stehen 1500 Bücher zur Auswahl.
In den 50ern - Büchereileiter Herbert Schwanzer und Mitarbeiter Karl Peter
Foto: unbekannt
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is 1963 Büchereileiter seit 1950 sind: Lothar Rollmann, Gottfried
Ostheimer, Friedbert Zahn, Herbert Schwanzer und Werner Peter.
01.10.1963 Nikolaus Seitz wird Leiter der Bücherei.
Im Keller des Kindergartens 1966-1982
Wer heute im kleinen Vorgarten der Kindertagesstätte St. Anna am Schwesternweg
steht, sieht links eine betonierte Treppe in den Keller führen: 16 Jahre lang der Eingang
zur Bücherei. Im kühlen, etwas dämmrigen, aber ca. 60 m2 großen Büchereiraum
gab es für den vorhandenen Medienbestand hervorragende Präsentationsmöglichkeiten,
wie moderne Regale und Gitterwände für Buchvorstellungen zu einem
bestimmten Thema. Außerdem waren Sitzecken und ein richtiger Ausleihschreibtisch
vorhanden: Es war eben eine moderne Bücherei und alle waren sehr stolz darauf.
Bei der Planung war noch Pfarrer Barthels beteiligt. Danach förderte Pfarrer Ambros
Buhleier die Bücherei sehr.
Mit den Schwestern gab es eine gute Zusammenarbeit. Bei besonderen Anlässen,
z.B. für Vorführungen von Kurzfilmen oder bei Kunstausstellungen, konnten die
benachbarten Kellerflure mitbenutzt werden. Die Nähe zum Kindergarten wirkte
sich natürlich auch positiv auf die Gewinnung von jungen Lesern aus. Das Büchereiteam
wagte sich an erste Veranstaltungen: Vorlesenachmittage für Kinder; Literarische
Leseabende und Vorträge, z.B. über Science-Fiction-Literatur und Comics.
In der Aufbruchstimmung der 70er Jahre wurde auch das optische Erscheinungsbild im
Stil der damaligen Zeit modernisiert, rot und blau gestrichene Tapeten entsprachen dem
Zeitgeist, es fanden auch Ausstellungen mit Bildern und Grafiken der Pflaumheimer
Hans Peter und Berthold Brunn statt. Die Bücherei zeigte sich absolut „in“, es war
immer etwas los und in den frühen 70er Jahren wurde sie zu einem wirklichen Treffpunkt
der „Pläumer Jugend“. Berühmt wurden die „Bücherei- Parties“ - eine Mischung aus
Musik, Tanzen und literarischen Einlagen. Im damaligen Hippie-Look gab es sie auch als
„Matratzen-Parties“, denn zeitweise fiel es keinem ein, sich auf normale Stühle zu setzen!
Die Erwachsenen und älteren Leser akzeptierten dies meistens, weil die eigentliche
Büchereiarbeit nie vernachlässigt wurde. Der Landesverband lud unser Bücherei-Team
dann sogar zu den Jahreskursen auf Bayernebene ein, wo wir das Konzept einer
„Bücherei-Party“ vorstellten. Die »Siddhartha-Group« gastierte dort ebenfalls mit
einer Multi-Media-Show.
06.03.1966 Neueröffnung der Bücherei im Kindergarten in einem 60m2 großen
Kellerraum. Die Bücherei ist sonntags von 10-12 Uhr und mittwochs
von 19-20 Uhr geöffnet. Später kommt der Freitag als Ausleihtag hinzu.
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1970 In der Bücherei finden erste Veranstaltungen statt, wie z.B.
Vorlesenachmittage, Literarische Leseabende und Vorträge,
Bücherei-Parties mit Musik, Tanz und literarischen Einlagen.
Die erste „Pflaumheimer Buchwoche” wird durchgeführt, später
entsteht der „Büchereiherbst”. Erste Teilnahme an den Hirschberg-
Kursen des St. Michaelsbundes.
1972 2.700 Bücher können von 466 Lesern ausgeliehen werden. Die
Anzahl der Entleihungen beträgt ca. 11.000. Der Bestand wird
katalogisiert.
Der Aufbruch zur modernen Bücherei - die 70er Jahre
Die entscheidende Veränderung war bibliothekarischer Natur: Wir wurden
professioneller. Ausbildung und Weiterbildung waren das Gebot der Stunde. Klaus
Seitz schloss 1973 den vierwöchigen Kurs zum Kirchl. Büchereiassistenten ab
(in St. Augustin bei Bonn), dann 1976 Alfred Ostheimer. Für die anderen Büchereimitarbeiter
begann die „basis 12“-Grundausbildung.
Weitere Modernisierungen und Veränderungen wurden durchgeführt: Eine Neuordnung
des gesamten Bestandes nach modernstem System mit Katalogen,
Leserausweisen und einer Gebührenordnung.
Durch die Teilnahme am Bayer. Fernleihverkehr konnten auch Fachliteratur und
wissenschaftliche Werke an Leser weitergegeben werden. Ein Service, der bis heute,
mittlerweile als Verbundmitglied der Staats- und Universitätsbibliotheken, rege
genutzt wird.
Eine Änderung des Büchereinamens in „Katholische Öffentliche Bücherei“ sollte die
Öffnung der Bücherei nach außen unter Wahrung ihrer Herkunft deutlich machen.
Die Zusammenarbeit mit dem St. Michaelsbund wurde intensiviert und ausgebaut.
Direktor Msgr. Hans Schachtner (Motto „Bücher für Bayerns Bürger“) besuchte
die Pflaumheimer Bücherei. Auf seine Anregung hin wird eine Kreisarbeitsgemeinschaft
der Büchereien gegründet. Im neuen Ambrosiushaus werden mehrmals
regionale Mitarbeiterschulungen angeboten, um auch die Modernisierung anderer
Büchereien am Untermain zu beschleunigen.
Die Entstehung der Großgemeinde und die beginnende Regionalplanung verlangen
viel Überzeugungsarbeit, bis die Zukunft der Bücherei gesichert ist.
„Neue Medien“ werden eingeführt: Toncassetten für Kinder (mit Musik und
Hörspielen), Musikcassetten mit Pop und Klassik, Spiele (vom pädagogischen Lernspiel
bis zum Brettspiel für die ganze Familie), Zeitschriften und gegen Ende des
Jahrzehnts auch Comics.
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1976 wurde mit Empfang, Gottesdienst und einem bunten Abend im Ambrosiushaus
das 25jährige Jubiläum der Bücherei gefeiert.
Weitere Veranstaltungshöhepunkte in diesen Jahren waren:
➣ eine Autorenlesung mit Dr. Kurt Hock, dem damaligen Preisträger
des Katholischen Kinderbuchpreises
➣ ein Konzert mit der »Siddhartha-Group« (mit Berthold Brunn und
Roland Odenwald)
Einige der Mitarbeiter aus den 60er und 70er Jahren, wie Anette Hock, Theobald
Ostheimer, Karin Schaad (geb. Hock), Christine Giegerich (geb. Rollmann), Wolfgang
Rollmann und Christa Rollmann (geb.Schadt) sind auch heute noch in der
Bücherei ehrenamtlich tätig.
Weitere Mitarbeiter in dieser Zeit waren:
Toni Besel, Maria Braun (Vorlesenachmittage) und Gertrud Braun, Berthold Brunn,
Reiner Dölger, Ingrid Dittrich, Elisabeth Fries, Sylvia Korn, Heribert Motz,
Ursula Ostheimer, Michael Pfeiffer, Karl Peter, Karl-Josef Schuler, Monika
Vorstandlechner, Michael Zahn und Helga Zahn.
1973 Die Kreisarbeitsgemeinschaft der Büchereien des Landkreises
Aschaffenburg (KAG) wird unter maßgeblicher Beteiligung Pflaumheims
gegründet. Alfred Ostheimer wird 1. Teamsprecher.
1973 Büchereileiter Klaus Seitz schließt einen vierwöchigen Kurs zum
Kirchl. Büchereiassistenten in Bonn ab. Bis heute haben insgesamt
fünf Pflaumheimer Büchereimitarbeiter diesen Kurs absolviert.
1976 Wegen eines Irrtums in alten Statistiken wird das 25jährige
Jubiläum mit einem Jahr Verspätung begangen. Bei einem Gottesdienst,
gefeiert von Dir. Berthold Lutz, KBA Würzburg, einem Empfang
und einem bunten Abend im Ambrosiushaus sind viele
Ehrengäste anwesend.
1976-1978 Musikcassetten, Spiele und Zeitschriften können ausgeliehen werden
(sog. „Neue Medien“).
1978 Pflaumheim wird zu Großostheim eingemeindet. Die Bücherei wird
Ortsteilbücherei und erfährt eine großzügige Unterstützung durch
den Markt Großostheim.
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1980 In der Bücherei können ca. 6.000 Medien ausgeliehen werden.
Pflaumheim liegt damit an 2. Stelle in der Diözese.
1980 Erstes Büchereiwochenende in Rothenbuch/Spessart (jährliche Fortbildung
des Mitarbeiter-Teams durch selbstgestaltete Schulungen,
Vorträge und Ausflüge).
In der Alten Schule am Kirchplatz, seit 1982
Die Bücherei „platzte aus allen Nähten“ und für den Kindergarten wurde ein weiterer,
größerer Raum benötigt. Gleichzeitig wurden die Schulräume in der Alten Schule
nicht mehr gebraucht, und die Großgemeinde wollte sie örtlichen Vereinen zur
Verfügung stellen. Diese günstige Konstellation begann sich Anfang der 80er Jahre
abzuzeichnen - und heraus kam die heutige Bücherei.
An dieser Stelle sollen der Einsatz von Direktor Marb vom St. Michaelsbund und das
Engagement von Pfarrer Leo Giegerich erwähnt werden, für den die neue Bücherei
auch ein persönliches Anliegen war. Die Einrichtung wurde ermöglicht durch tatkräftige
Arbeitseinsätze des Büchereiteams und durch großzügige Zuschüsse.
Bei der Renovierung der neuen Büchereiräume
Foto: Bücherei Pflaumheim
Im September 1982 konnte endlich die Einweihung mit vielen Ehrengästen gefeiert
werden; ein Gitarrenkonzert mit Robert Ostheimer und weitere Veranstaltungen folgten.
In diesen Jahren wurde zunehmend großer Wert auf interessante Veranstaltungen
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für Kinder und Erwachsene gelegt. Seit der bundesweiten Aktion „Buch - Partner des
Kindes“ ab 1980, erkannte man die frühzeitige Hinführung zum Lesen als eine neue
Aufgabe auch für Büchereien.
So etablierte sich allmählich die Bücherei als „kleine Volkshochschule“ mit dem
jährlichen Programm einer Bücherei-Woche, später des „Bücherei -Herbstes“.
Auch überörtlich wurde diese Arbeit gewürdigt: z.B. druckte die Fachzeitschrift
„bücherei aktuell“ (l/89) auf mehreren Seiten das Programm und den Erfahrungsbericht
zum Bücherei-Herbst 1988 ab.
Folgende Veranstaltungen aus dieser Zeit seien erwähnt:
➣ das Konzert mit der Gruppe Chaymanta aus Südamerika
➣ der Vortrag des Großostheimer Entwicklungshelfers Peter Kapraun über
seinen Arbeitseinsatz in einem Krankenhaus in Bolivien
➣ die Ausstellung und der Vortrag „Armut im Paradies - Sri Lanka“ in
Zusammenarbeit mit der internationalen Kinderhilfsorganisation terre des
hommes
➣ der Streifzug durch die Vor- und Frühgeschichte des Bachgaus mit
Lehrer Edmund Jakob
➣ der musikalisch-literarische Abend „Ich singe, weil mein Herz ein Vogel
ist“ über Südamerika, mit Mercedes Zylka, Robert und Alfred Ostheimer
Viele Vorträge waren eine „Mitarbeiter-Eigenleistung“, z.B.
➣ die „Blicke auf Rom“ von Eugen und Gunter Löffler
➣ ein Vortrag über den römischen Limes am Untermain und im Odenwald,
ebenfalls von Gunter Löffler
➣ „Thailand - vom Buddhismus geprägt“, einer der Dia-Abende von Thomas Hock
➣ mehrere Vorträge von Alfred Ostheimer, u.a. „800 Jahre Wittelsbacher“,
„Literarische Streifzüge am Untermain“, Abende über die Brüder Grimm,
Joseph von Eichendorff und Erich Kästner
Begleitet wurden die Themen von Buchausstellungen und Leserfahrten, wie etwa nach
Steinau (Heimat der Brüder Grimm), ins Mainfränkische Museum nach Würzburg
(wo die Pflaumheimer Ausgrabungen besichtigt wurden) oder ins Römermuseum nach
Obernburg; wenn das Ziel in der Nähe lag, als Fahrrad-Kulturfahrt, z.B. nach Seligenstadt,
nach Mosbach (ehemalige Johanniter-Kommende) und zum Gruberhof in
Groß-Umstadt.
Das Mitarbeiter-Team bildete sich zusätzlich jedes Jahr während eines selbstgestalteten
Bücherei-Wochenendes fort.
Mitarbeiter in dieser Zeit waren:
Ilona Rollmann - ihr verdanken wir den Bücherwurm, der noch heute in der Bücherei
zu finden ist, Alexander Gebauer, Peter Kneitinger, Thomas Locker, Peter Löhr,
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Bernd Miesbach, Eugen Löffler, Markus und Gunther Löffler, Anna-Maria Löffler,
Armin Krug, Bernd Hock, Andreas Wenzel, Reiner Dölger und Thomas Hock.
18.09.1982 Die Bücherei zieht in das 1. Stockwerk der Alten Schule am
Kirchplatz um. Pfarrer Leo Giegerich nimmt die Einweihung vor.
Auf 150 m2 finden 7.000 Medien Platz. Die Einrichtungskosten
betragen 30.000 DM. In der Bücherei sind vierzehn ehrenamtliche
Mitarbeiter tätig.
Der Markt Großostheim renoviert und überlässt mietfrei die Räume
zur Benutzung.
03.03.1984 Besuch des „Ausland-Journals” im ZDF. Weitere ZDF-Besuche
finden in den folgenden Jahren statt.
1984-1989 Büchereiwochenende zur eigenen Fortbildung der Mitarbieter in
Hilders/Rhön, Waldmühlbach/Baden, Obertrubach, Trautskirchen/
Mittelfranken, St. Bernhardshof/Schwarzwald, Trifels/Pfalz.
22.-28.6.1986 Zur „Woche der öffentlichen Büchereien in Bayern“ wird erstmals
eine Bücherei-Zeitung mit bunt gemischtem Inhalt, darunter
„Wissenswertes zur Bücherei“ und das „Büchereilied“, herausgegeben.
Das Büchereiteam 1985
Foto: unbekannt
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Juli 1989 „Mit Büchern der Natur auf der Spur” geht der 1. Preis für den
von der Diözesanstelle KBA ausgeschriebenen Wettbewerb der
originellsten Büchereiveranstaltung 1988 nach Pflaumheim. Unter
Führung von Büchereimitarbeitern hatten Kinder verschiedene
Wildkräuter, -früchte und -blumen gesammelt. Diese wurden anschließend
anhand von Büchern geordnet, bestimmt und auf große
Schautafeln geklebt.
März 1989 Die Anzahl der verfügbaren Medien überschreitet 10.000 Exemplare.
Das zehntausendste Medium, eine Biografie von Metternich, wird
von unserem Leser Alfred Graf ausgewählt, dem wir dafür mit einem
Buchgeschenk gratulieren. Er ist seit früher Jugend ein eifriger
Leser und besucht noch heute (2010) regelmäßig die Bücherei.
Ausleihe des 10.000. Mediums an unseren Leser Alfred Graf
Foto: Lothar Rollmann
1990 Fahrt nach Weilbach zum Besuch von Pfr. Giegerich. Im Rahmen
eines Arbeitswochenendes helfen Pflaumheimer Mitarbeiter, die
dortige Bücherei zu reorganisieren.
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Von Büchern zu Medien
Bereits seit Ende der 70er Jahre stellt die Bücherei auch Spiele, Zeitschriften und Musikcassetten
zur Ausleihe bereit. Beim weiteren schnellen Wandel der Medienlandschaft
durch CDs und Videocassetten Anfang der 90er Jahre kam es verstärkt auf das
Zusammenspiel verschiedenster Medien an. Auch heute, nach weiteren Veränderungen
der Medienlandschaft, gilt, dass nicht nur die Möglichkeiten zu Information und
Unterhaltung abgerundet werden sollen, sondern dass die Bücherei auch für diejenigen
anziehend sein soll, die noch nicht zum Buch gefunden haben.
Seit 1990 CDs können ausgeliehen werden.
14.11.1990 Die Eltern von Kindergarten-Kindern sind zu einer Informationsveranstaltung
eingeladen. Zum Thema „Das richtige Buch für mein
Kind“ stellt Büchereimitarbeiter und Lehrer Alfred Ostheimer
empfehlenswerte Kinderbücher vor und informiert über die
wichtige Rolle von Bilderbüchern bei der Entwicklung der Sprachfähigkeit.
1991 Das 40jährige Jubiläum wird wie das 25jährige mit einem Jahr
Verspätung gefeiert. Direktor Erich Jooß vom St. Michaelsbund
hält die Festansprache und am Abend eine Autorenlesung.
Unter dem Titel „Vom Lebenswasser und vom wunderbaren
Einhorn“ liest er aus seinen Geschichten und gibt eine kurze
Deutung dazu. Alfred Ostheimer gibt eine 24-seitige „Büchereizeitung”
heraus. Als gelungene Selbstdarstellung wird diese vom
St. Michaelsbund nachgedruckt und an alle Büchereien in Bayern
verteilt.
Im Jubiläumsjahr verweist die Statistik auf über 10.000 Medien,
16.000 Ausleihungen und 18 ehrenamtliche Mitarbeiter.
1991 Alle Schulklassen und der Kindergarten besuchen die neue Bücherei.
22.11.1991 Die Bücherei lädt zu einem Treffen aller früheren und heutigen
Mitarbeiter ein. Bei Erinnerungen und Erzählungen wird die
Entwicklung der Bücherei in den letzten 40 Jahren lebendig.
1991-1993 Büchereiwochenende in Oberriedenberg/Rhön, Rennerod/Westerwald
und Zell/Frankenwald.
1993 Die erste „Schmökernacht“ wird durchgeführt, 17 weitere folgen bis
heute.
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1994 Teilnahme am Dorffest zur 1200-Jahrfeier von Pflaumheim
mit Info- und Bücherstand, kleiner Apfelweinwirtschaft und
„Mundart-Werkstatt”. Die Bücherei gibt eine Sammelmappe
„Aus fernen Tagen” und einen Nachdruck des Heimatbuches von
J. Schuck heraus.
Beim Dorffest zur 1200-Jahrfeier von Pflaumheim
Foto: unbekannt
Seit 1994 Organisierte Theaterbesuche im Stadttheater Aschaffenburg werden
angeboten. Alfred Ostheimer führt dazu jeweils Einführungsabende
durch.
18.11.1994 Im Rahmen der 1200-Jahrfeier hält Alfred Ostheimer den Vortrag
„Pflaumheimer Sagen – beleuchtet aus historischer und literarischer
Sicht“.
1994-1997 Büchereiwochenende in Tholey/Saarland, Passau, Rot am See und
Kröckelbach/Odenwald.
1994 Verleihung der St. Bruno-Medaille an Büchereileiter Klaus Seitz.
1995 Erstmals kommen Videofilme zur Ausleihe.
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1996 Ein Video der Medienzentrale der Diözese Würzburg zum Thema
„Medien der Kirche” stellt die Büchereiarbeit in Pflaumheim modellhaft
vor und bezieht einen Vortrag über Heinrich Heine von
Alfred Ostheimer mit ein.
Schmökernacht 1996
Foto: Bücherei
Vor dem 50-jährigen Jubiläum: Der Computer hält Einzug in die
Bücherei
Die nächsten Jahre in der Bücherei waren von dem zunehmenden Einsatz des
Computers zur Unterstützung der Büchereiarbeit geprägt.
Großen Einsatz der Mitarbeiter erforderte im Jahre 2000 die Vorbereitung und Durchführung
von Veranstaltungen zum 50-jährigen Jubiläum.Bei zahlreichen weiteren Veranstaltungen
und Begegnungen wurde die Büchereitradition in Pflaumheim sichtbar
und in Gesprächen erlebbar. Die Verbundenheit vieler Leser mit „ihrer“ Bücherei zeigte
sich auch durch erfreuliche Spendenbereitschaft. Das Jubiläum war auch der Anlass
für den Markt Großostheim, nach 18 Jahren seit dem Einzug eine umfassende und
nicht billige Renovierung und Modernisierung unserer Bücherei durchzuführen. Mit
Unterstützung der Pfarrei Pflaumheim (als juristischer Träger) und des Marktes Großostheim
konnten wir das Jubiläum in dieser schönen Weise feiern und werden
auch weiterhin eine lebendige und nutzbringende Einrichtung in unserer Gemeinde
bleiben.
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Mitarbeiter in dieser Zeit waren:
Andrea Zahn (heute Leiterin der Großostheimer Gemeindebücherei), Pascale Liller,
Claudia und Christoph Perner, Christian Hock, Rene Appel, Andrea Sikora,
Katrin Braun und Sierk Schmittner.
1997 Eine großzügige Spende ermöglicht der Bücherei die Aufstellung
des ersten Computers. Gleichzeitig werden die ersten CD-ROMs mit
Hilfe eines Förderungsprogramms des Freistaates Bayern eingestellt.
20.08.1997 Die Bücherei wird zur Experimentierstube.
Büchereimitarbeiter Jürgen Rollmann zeigt im Rahmen der Ferienspielaktion
des Marktes Großostheim spannende und verblüffende
naturwissenschaftliche Experimente, die die jungen Forscher auch
zuhause nachmachen können.
25.07.1998 Teilnahme an der 450-Jahrfeier des Pflaumheimer Rathauses mit
einem Info- und Verkaufsstand.
1998 Büchereiwochenende auf der Breuburg. Erste Einsicht in ein
funktionierendes EDV-System gewährt uns die Bücherei Erbach.
Bei einer Arbeitssitzung wird beschlossen, die Ausleihe auf EDV
umzustellen.
1998-1999 Erfassung aller Medien mit dem Computer. Einen großen Teil
davon bewältigt Mitarbeiter Sierk Schmittner.
Insgesamt leisten die Mitarbeiter dabei über 1.600 zusätzliche
Arbeitsstunden. 2.000 veraltete Medien werden aussortiert.
09.01.1999 Die Bücherei ehrt langjährige Mitarbeiter: Für 40-jährige Büchereiarbeit
wird Klaus Seitz die Goldene Büchereimedaille des St.
Michaelsbundes verliehen. Weitere Mitarbeiter werden für 10, 20
und 25 Jahre Mitarbeit geehrt.
16.04.1999 Klaus Seitz gibt seinen Posten als Teamsprecher der Kreisarbeitsgemeinschaft
nach fast 20 Jahren ab.
04.06. - Beim Büchereiwochenende in Fulda werden Stand und weitere
06.06.1999 Vorgehensweise bei der Umstellung auf EDV diskutiert. Erste
Planungen für das im Jahr 2000 anstehende Jubiläum werden
besprochen.
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01.10.1999 Als 2. Gemeinde in der Diözese Würzburg erfolgt die Ausleihe
mit EDV, Gesamtkosten ca. 10.000 DM. Diözese, Gemeinde und
Pfarrei unterstützen uns. Im Beisein von Bürgermeister Hans Klug
und dem Leiter der Kirchlichen Büchereiarbeit, Franz Ludwig Ganz,
wird während einer kleinen Feierstunde das System gestartet.
15.05.2000 Großzügige Renovierung der Bücherei durch den Markt Großostheim.
30.06.2000 Wiedereröffnung der Bücherei.
23.09.2000 Beginn der Feierlichkeiten zur 50-Jahrfeier der Bücherei.
Der Jubiläumsempfang am 23. September mit zahlreichen Gästen
bekommt besondere Bedeutung durch die Anwesenheit des
Direktors des St. Michaelsbundes, Dr. Erich Jooß aus München,
Diözesanbibliothekarin Kathrin Pieß aus Würzburg und unseres
Bürgermeisters Hans Klug.
Der Gottesdienst am darauf folgenden Tag wird festlich gestaltet
von Pfarrer Friedolin Helbig und Dr. Charles Mwamiro sowie der
Pflaumheimer Gesangsgruppe „Songshine“.
Beim anschließenden „Tag der offenen Bücherei“ sind alle Leser
und Besucher zum Mitfeiern eingeladen.
Im Jubiläumsjahr:
Büchereileiter Klaus Seitz und erster Büchereileiter Lothar Rollmann
Foto: Lothar Rollmann
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Herbst 2000 Weitere Veranstaltungen im Jubiläumsjahr sind ein gelungener
Diavortrag von Adalbert Ott „Ins Land der Franken fahren“, ein
Tischpuppentheater mit Marianne Emge und ein literarischer Abend
über Hermann Hesse von Alfred Ostheimer.
Abschließender Höhepunkt in diesem Jahr war eine Autorenlesung mit der in
Pflaumheim aufgewachsenen Autorin Barbara van den Speulhof (geb. Rollmann),
von der hier beispielhaft berichtet werden soll:
Die in Pflaumheim aufgewachsene Autorin Barbara van den Speulhof, die damals
noch den etwas unkomplizierteren Namen Barbara Rollmann trug, wird am Samstag,
den 18. November, um 15.30 Uhr in einer weiteren Veranstaltung zum 50-jährigen
Jubiläum der Pflaumheimer Bücherei aus ihren Kinderbüchern lesen.
Hierzu sind Kinder und Erwachsene gleichermaßen bei freiem Eintritt herzlich eingeladen.
Aus ihren ca.10 lieferbaren Titeln hat die Autorin zwei Bücher für ihre Lesung ausgewählt:
Die Geschichte von „Tobias Totz und sein Löwe“, deren Verfilmung im vergangenen Jahr
in den deutschsprachigen Kinos zu sehen war und die vielen Kindern aus dem Fernsehen
bekannt sein wird. Barbara van den Speulhof hat das Buch zum Film entwickelt
und geschrieben und zeichnet für die Hörspielbearbeitung verantwortlich. Viele
Prominente, wie z.B. Nena, Ingolf Lück, Peer Augustinski, Jürgen von der Lippe
und Hape Kerkeling, wirken in Film und Hörspiel mit.
Als zweites Buch wird „Das Max & Moritz Kochbuch“, das auf Grundlage der Reime
Wilhelm Buschs entstanden ist, vorgestellt. Dieser Buchidee vorausgegangen waren die
Fragen: „Waren Max&Moritz wirklich böse? Oder waren sie vielleicht einfach nur
hungrig?“
Auch wenn an diesem Samstag nachmittag keine „Hähnchenkeulen und Sauerkrauteintopf“
nach Witwe Boltes Geheimrezept gebraten und kein „Lehrer-Lämpel-Mohrenkopf“
gebacken wird, so sind wir doch sicher, dass wir damit für Groß und Klein einen
amüsanten und spaßigen Nachmittag anbieten können.
Als kleines Schmankerl werden zusätzlich zu der Lesung die neuen Bücher der „Peanuts“
ausgestellt, die im Baumhaus Verlag erschienen sind. Diese Bücher von Snoopy, Charlie
Brown & Co. wurden von Barbara van den Speulhof im Auftrag des Verlages redaktionell
betreut und bearbeitet.
(Artikel für Dorfschelle vom 09.11.2000)
Wie bereits erwähnt, war das Jubiläum auch der Anlass für den Markt Großostheim,
nach 18 Jahren seit dem Einzug eine umfassende und nicht billige Renovierung
und Modernisierung unserer Bücherei durchzuführen.
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31.12.2000 Die Ausleihzahlen bleiben im Jahre 2000 gegenüber 1999 fast
unverändert, trotz einer ca. 8 Wochen langen Schließung der
Bücherei wegen der Renovierungsarbeiten.
Die Büchereimitarbeiter 2001
Foto: unbekannt
04.02.2001 Unsere Nachbarbücherei Wenigumstadt wird nach Umzug im
sanierten alten Schulhaus eingeweiht. Wir sind bei den Feierlichkeiten
mit einer Delegation vertreten. Zur Bücherei Wenigumstadt
und ihrer langjährigen Leiterin Maria Hock besteht seit
dem Beginn der Büchereiarbeit eine enge und freundschaftliche
Zusammenarbeit.
02.03.2001 Mit einem großen Treffen, zu dem alle ehemaligen Büchereileiter
und Mitarbeiter eingeladen sind, werden die Feiern zum 50jährigen
Jubiläum beendet. Klaus Seitz und Wolfgang Rollmann
stellen den Jahresbericht vor und geben einen Ausblick auf die
weitere Büchereiarbeit.
10.03.2001 Mitarbeiter der Bücherei beteiligen sich am 2. regionalen Anwendertreffen
für die EDV-gestützte Ausleihe in Mainz und können dabei
wertvolle Kontakte zu anderen Büchereien in den angrenzenden
Bundesländern knüpfen und Erfahrungen austauschen.
15.06. - Büchereiwochenende im Kilianshaus in Miltenberg.
17.06.2001 Bei dieser Tagung werden wichtige Entscheidungen und Weichenstellungen
für die Zukunft der Bücherei getroffen. Eine Veröffentlichung
im „Bachgau-Boten“ fasst die Ergebnisse und Aktivitäten
des Treffens zusammen:
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Wichtige Zukunftsentscheidungen beim Pflaumheimer Büchereiwochenende 2001
Wir, die Mitarbeiter der Bücherei Pflaumheim, verbrachten von Freitag, 15.06., bis
Sonntag, 17.06., ein erholsames, jedoch auch kreatives und ergebnisreiches Wochenende
im Jugendhaus St. Kilian in Miltenberg. Traditionsgemäß starteten wir am Freitag morgen
mit einem Ausflug, der uns diesmal in das liebliche Taubertal führte. Wir besichtigten
das Kloster Bronnbach, besuchten Reicholzheim, bummelten durch Wertheim und „eroberten“
die Burg. Unseren Geldbeutel strapazierten wir bei einem Werksverkauf der
Firma „Alfi“ in Wertheim-Bestenheid. In Bürgstadt angekommen, erwarteten uns die
Mitarbeiterinnen der dortigen Bücherei. Unter ihrer Führung besichtigten wir die kunsthistorisch
bedeutende Martinskapelle, an deren Wänden die einmalige „Arme-Leute-
Bibel“ zu betrachten ist. Nach einem Erfahrungsaustausch in der Bürgstädter Bücherei
verbrachten wir den Abend gemeinsam in einer gemütlichen Häckerwirtschaft.
Bei einer Arbeitssitzung am Samstag vormittag wurde das Herbstprogramm unserer
Bücherei mit verschiedenen Veranstaltungen geplant.
Danach wurde ein überregionales Anwendertreffen verschiedener Büchereien, die mit
EDV-Ausleihe arbeiten, vorbereitet. Diese Veranstaltung findet am Freitag, den 22.06.,
in Pflaumheim statt.
Am Samstag nachmittag wurde bei einer Sitzung zu Grundsatzfragen der Büchereiarbeit
eine weitgehende Erweiterung unserer Computerausstattung einstimmig beschlossen.
Die Bücherei wird voraussichtlich schon in den nächsten Monaten 2 weitere Rechner
kaufen, um die EDV-Ausleihe zu verbessern und einen Internetzugang zu schaffen. Damit
wird es auch in kurzer Zeit für die Leser möglich sein, über Internet von zuhause
aus im Buchbestand der Bücherei zu recherchieren. Über weitere Möglichkeiten, die
dieser neue Service bietet, werden wir unsere Leser zu gegebener Zeit informieren.
Unser gemeinsames Wochenende beschlossen wir am Sonntag mit einem Gottesdienstbesuch
in Miltenberg und anschließendem Mittagessen. Wohlbehalten und mit viel Optimismus für
unsere zukünftige Büchereiarbeit kehrten wir am Nachmittag nach Pflaumheim zurück.
22.06.2001 Als eine der ersten Büchereien im Landkreis Aschaffenburg und im
Bistum Würzburg steht der Medienbestand im Internet für
Recherchen zur Verfügung und kann von Lesern und Interessierten
online benutzt werden. Bei einem regionalen Anwendertreffen für
EDV-unterstützte Ausleihe in Pflaumheim unter der Leitung von
Wolfgang Rollmann und Sierk Schmittner können wir von einer
erfolgreichen Umstellung auf computerunterstützte Büchereiarbeit
berichten. Daneben können wir wichtige Hinweise zu Hard- und
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Softwarefragen geben. Weiterhin wird von uns angeregt, für EDV-
Anwender ein regionales Hilfsnetzwerk zur gegenseitigen Unterstützung
aufzubauen.
23.06.2001 Die Kreis- und Stadtarbeitsgemeinschaften der Büchereien fahren
zusammen zu einem Besuch in die Brüder Grimm-Stadt Steinau.
Juli 2001 Als neues Medium stellt die Bücherei Hörbücher im Wert von etwa
300 D-Mark zur Ausleihe bereit.
23.09.2001 Tag der offenen Tür. Als neuen Service stellt die Bücherei einen
Computer für Leser zum Internetzugang zur Verfügung. Bei geringen
Nutzungsgebühren wird dieses Angebot in der Anfangszeit gut
genutzt. Erstmals wird den Besuchern die DVD als neues Medium –
auch für die Bücherei – vorgestellt.
Regionales Anwendertreffen EDV-unterstützte Ausleihe in Pflaumheim
Foto: Bücherei
06.02.2002 Theaterinfoabend mit Alfred Ostheimer: „Der Fall Furtwängler“
und „Das Tagebuch der Anne Frank“.
Februar 2002 Im Mitteilungsblatt des St. Michaelsbundes „Bücherei Aktuell“
wird ein umfangreicher Erfahrungsbericht der Bücherei zur
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Bibliotheksverwaltungssoftware BVS veröffentlicht. Nach zwei
Jahren Einsatz in Pflaumheim wird eine preiswerte Alternative für
kleine und mittlere Büchereien beschrieben. In der Folgezeit erhalten
wir große, positive Resonanz von Büchereien und Anfragen zum
Kennenlernen der EDV-Praxis in Pflaumheim.
09.03.2002 BVS-Anwendertreffen in Mainz.
14.04.2002 Eine weitere neue Medienart, die DVD, hält in der Bücherei Einzug.
26.04.2002 Bei der Vollversammlung der Kreisarbeitsgemeinschaft stellt
Wolfgang Rollmann das Konzept der büchereieigenen Internetseite
mit recherchierbarem Buchbestand vor und gibt Informationen zum
Internet als neuem Medium in der Bücherei. Besonderer Schwerpunkt
wird dabei auf die praktischen Möglichkeiten, die
klassische Buchinformation zu ergänzen, gelegt.
14.06. - Büchereiwochenende auf Burg Rothenfels
16.06.2002 Bei der Anreise besuchen wir den ehemaligen Großostheimer Pfarrer
Alkuin Mahr in Neustadt/Main. Hauptinhalte des Treffens sind
Gespräche zu Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit sowie
praktische Demonstrationen zum Computereinsatz.
19.06.2002 Zur Aufführung „Die schwarze Spinne“ bei den Clingenburg-
Festspielen bietet die Bücherei einen Einführungsabend durch
Alfred Ostheimer an.
12.07.2002 3. BVS-Anwendertreffen der Diözese Würzburg in Kürnach.
Unter der Leitung von Pflaumheim treffen sich 9 regionale
Büchereien zum Erfahrungsaustausch zur Ausleihe mit EDV.
22.09.2002 Bei der Wahl zum Deutschen Bundestag veranstalten wir einen „Tag
der offenen Bücherei“.
06.10.2002 Teilnahme am 50-jährigen Jubiläum der Bücherei Wenigumstadt.
Bastelnachmittage und eine Schmökernacht mit Andrea Zahn runden das Jahresprogramm
2002 ab.
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In der Spiele-Ecke 2002
Foto: Bücherei
28.01.2003 Besuch der Bücherei in Obernau. Wir hatten mit Obernau bei der
Einführung der Computerausleihe zusammengearbeitet und uns
gegenseitig unterstützt.
15.03.2003 Teilnahme am regionalen BVS-Anwendertreffen in Mainz.
26.03.2003 Vorbereitungsabend mit Alfred Ostheimer zur Aufführung des
Schauspiels „Arturo Ui“ von Bertolt Brecht im Stadttheater
Aschaffenburg.
23.05. - Das Büchereiwochenende 2003 verbringen wir in Leinach bei
25.05.2003 Würzburg. Nach einem Zwischenstopp in Karlstadt kommen wir an
unserem Tagungsort im Landschulheim an. Abends treffen wir
uns in einer Heckenwirtschaft mit den Mitarbeitern der Leinacher
Bücherei. Am Samstag wird in intensiven Arbeitssitzungen ein
eigenes Fortbildungsprogramm zur computerunterstützten Ausleihe,
Medienrecherche und Fernleihe durchgeführt.
28.06.2003 BVS-Anwendertreffen in Burkardroth (Rhön).
21.09.2003 Bei der Wahl zum Bayerischen Landtag öffnen wir die Bücherei
ganztätig und werben für einen Besuch:
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Tag der offenen Bücherei
Wahlsonntag
2 x wählen in der Alten Schule am Kirchplatz
Im Erdgeschoss -
Wahl zum Bayr. Landtag
Im Obergeschoss –
Wählen und Ausleihen aus
11.500 Medien, darunter ca.
150 neue Medien
von 10 – 18 Uhr
Buchflohmarkt, Aktionen für Kinder,
Gespräche und Begegnungen
Bücherei-Café im Sängerheim
31.10. - Bibelausstellung in der Bücherei, auch einige Schulklassen besuchen
03.12.2003 die Ausstellung.
Adventszeit 2003 3 Psalmengottesdienste in der Bücherei mit Psalmenauslegung.
04.01.2004 Neujahrsempfang der Pfarrei mit Ehrung verdienter Büchereimitarbeiter.
26.03. - Wir beteiligen uns an einer Fahrt der KAG Würzburg zur Buch-
27.03.2004 messe nach Leipzig.
10.07.2004 Bücherei-Aktivtag 2004 in Kleinkrotzenburg mit Besuch der
dortigen Bücherei, die mit dem gleichen EDV-System wie
Pflaumheim arbeitet. Der Arbeitstag wird aufgelockert durch einen
Besuch der Alten Fasanerie in Kleinauheim und einen Besuch
in Seligenstadt.
05.11.2004 Wir laden zu einem literarischen Abend mit dem Thema
„Literatur im Doppelpack“ ein. Alfred Ostheimer stellt mit Eduard
Mörike und Hugo von Hofmannsthal zwei wichtige deutsche
Dichter vor.
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Im Jahresbericht kann die Bücherei von einem Positiven Blick in die Zukunft
mit über 18.000 Ausleihungen im Jahre 2004 berichten:
Im Bereich des EDV-Einsatzes will die Bücherei Pflaumheim weiter vorne dran
bleiben. Schon seit 2001 können die Leser an einem Internet-PC in der Bücherei
surfen. Der Medienbestand der Bücherei ist über einen in der Homepage (www.koebpflaumheim.de)
integrierten Online-Katalog auch zu Hause verfügbar. Vorbestellungen
können per e-mail (info@koeb-pflaumheim.de) an die Bücherei gesendet werden.
Die Bücherei ist an die gemeinsame Katalogdatenbank des Bibliotheksverbundes
Bayern angeschlossen und kann damit ihren Lesern Bücher und Aufsatzkopien aus
dem Bestand der Staats- und Universitätsbibliotheken per Fernleihe vermitteln.
Die 20 ehrenamtlichen Mitarbeiter verbrachten 2004 monatlich etwa 120 Arbeitsstunden
zwischen den Bücherregalen.
In Zusammenarbeit mit der Grundschule wurde durch Klassenführungen und Austauschbücher
für die Schulbücherei versucht, Schüler an das Lesen heranzuführen und
dauerhaft zu gewinnen.
Ein Höhepunkt in der Veranstaltungsreihe war der Tag der offenen Tür mit großem
Buchflohmarkt und Bücherei-Cafe, an dem Gespräche und Begegnungen der Leser
untereinander und mit den Mitarbeitern stattfanden.
2005 Zwei Buchausstellungen zu den Themen Fastenzeit und Heimat.
2005 Teilnahme am Fest 50 Jahre Vereinsring Pflaumheim mit einem
Info- und Bücherstand und Buchflohmarkt. Wir zeigen eine
Ausstellung der Heimatliteratur des gesamten Bachgaus und
präsentieren den Besuchern die Internetseite der Bücherei.
04.11.2005 Literarischer Vortrag von Alfred Ostheimer zu Friedrich Schiller,
einem modernen Klassiker, anlässlich des 200. Todestages.
Alte Ziele – Neue Wege: Leseförderung für Kinder und Jugendliche
Die Leseförderung für Kinder war und ist ein wichtiges Ziel der Bücherei. Trotz
der starken Konkurrenz von Fernsehen und Internet sollte das Interesse an Büchern
und anderen Medien geweckt und weiterhin gefördert werden. Neben den seit
vielen Jahren traditionellen Veranstaltungen wie Bastel- und Spielenachmittagen,
Schmökernacht, Vorleseaktionen und den Besuchen von Schulklassen, wurden
ab 2006 neue Ideen umgesetzt.
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Unter anderem wurde in Zusammenarbeit mit der Grundschule das Internet-
Buchportal für Kinder Antolin eingeführt. Hier wählen Kinder eigenständig Buchtitel
aus und beantworten nach dem Lesen mit Hilfe von Antolin Fragen zu dem
jeweiligen Buch. Auf diese Weise fördert Antolin das sinnentnehmende Lesen und
motiviert die Kinder, sich mit den Inhalten der gelesenen Werke auseinander zu setzen.
Insgesamt wurden im Jahr der Einführung fast 900 Bücher der Online-Recherche
in der Bücherei zugänglich. Auch das Bilderbuchkino unterstützte die Absicht,
schon Kinder im Vorschulalter in die Bücherei zu führen.
Später wurde der Bücherei-Führerschein eingeführt, der für ganz junge Leser ein
Anreiz zum Lesen und zum Besuch der Bücherei sein soll.
Vorlesen in der Bücherei mit Mitarbeiterin Anke Neukum
Foto: Bücherei
2006 Autorenlesung mit Marliese Arold in Zusammenarbeit mit der
Schule Pflaumheim. Nach der Lesung beantwortet Frau Arold
die zahlreichen Fragen der jungen Zuhörer. Zum Abschluss
bekommt jede der 7 Schulklassen ein Buchpaket mit auf den
Nachhauseweg.
21.10.2006 Dunkle Nacht für helle Köpfe…
Pflaumheim beteiligt sich an der ersten bayerischen Bibliotheksnacht.
Mehr als 300 Besucher finden in den späten Abendstunden
den Weg an den Kirchplatz. Das Eintauchen in die Welt der Klänge mit
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unserer Leserin Petra Göpfert, das Bilderbuchkino „Die Geisterbibliothek“,
ein großer Nacht-Buchflohmarkt, Spielecke in der
Bücherei mit unserem Spiele-Experten Manfred Brückner und eine
Buchstabensuppe zur Stärkung zwischendurch finden großen
Zuspruch bei den Gästen.
02.03.2007 Zum 150. Todestag des berühmten Dichters aus Schlesien, Joseph
von Eichendorff, lädt Alfred Ostheimer zu einem Vortrag über
den bekannten Romantiker ein.
23.09.2007 Tag der offenen Tür
Die Theatergruppe Hofstetten gastiert im Kirchgarten mit „Pipis
aufregende Reise ins Taka-Tuka Land“.
29.11.2007 Vorlesenachmittag mit Marianne Emge
19.04.2008 Am Bücherei-Aktivtag fahren die Mitarbeiter nach Würzburg und
besichtigen die Fachstelle für kirchliche Büchereiarbeit (KBA) und
die Liborius-Wagner-Bücherei.
02.05.2008 Unter dem Titel „Bücher im Feuer – Zum 75. Jahrestag der Bücherverbrennung
am 10. Mai 1933“ hält Alfred Ostheimer einen
historisch-literarischen Vortrag mit Hörbeispielen aus verbrannten
Werken.
Einige Tage später wird der thematisch damit zusammenhängende
Film „Fahrenheit 451“ im Raum der Film- und Fotofreunde gezeigt.
28.09.2008 Landtagswahl mit Tag der offenen Tür in der Bücherei und Buchflohmarkt.
25.10.2008 2. Deutsche Bibliotheksnacht: Wir beteiligen uns unter dem Motto
„Deutschland liest – Pflaumheim auch“. Das Programm mit Bilderbuchkino,
meditativem Klangspaziergang im Kirchgarten mit Petra
Göpfert und der Präsentation von Heimatliteratur bei Pflaumheimer
Wein durch Wolfgang Rollmann zieht zahlreiche Besucher an.
31.10.2008 Autorenlesung mit Johannes Zang über Erlebtes aus Israel und
Palästina. Der Schriftsteller und Zeitungskorrespondent richtet den
Appell an die beeindruckten Zuhörer, sich auf die menschlichen
Seiten des Konfliktes zu besinnen.
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November 2008 Anlässlich seiner Visitation im Dekanat Aschaffenburg-West besucht
Bischof Friedhelm Hofmann die Bücherei. Pfarrer Thomas
Wollbeck und Leiter Klaus Seitz informieren den Gast über
Geschichte, Aufgaben und Verpflichtungen der Bücherei.
14.11.2008 Schmökertipps für Freunde regionaler Krimis. Unter dem Motto
„Von Aschaffenburg bis Würzburg“ ermuntert unsere Leserin Judith
Siebner mit analytischem Blick und Scharfsinn die Teilnehmer,
diese Kriminalromane kennen zu lernen und so die Autoren,
Menschen und Schauplätze lesend zu erkunden.
09.01.2009 Start der Vormittagsausleihe am Mittwoch
Januar 2009 In der ersten Sitzung des neuen Jahres wird der Büchereileiter der
Kath. öffentl. Bücherei Pflaumheim, Klaus Seitz, für fünfzig Jahre
Büchereiarbeit, davon 45 Jahre als Büchereileiter, von den
Mitarbeitern der Bücherei geehrt. In seiner Laudatio kann der
stellvertretende Büchereileiter Wolfgang Rollmann den langjährigen
engagierten Einsatz von Klaus Seitz anhand eines Abrisses der
Büchereigeschichte darstellen. Gemeinsam wird die Hoffnung
geäußert, dass er noch lange Zeit als Leiter der Bücherei Akzente
setzt und die Büchereiarbeit weiterhin erfolgreich führt.
Sommer 2009 Der Büchereitag 2009 führt nach Darmstadt. Ein ausführlicher
Pressebericht beschreibt den Verlauf des Tages, der voller neuer
Eindrücke war:
Ziel des diesjährigen Mitarbeitertages der Bücherei Pflaumheim war die Universitätsstadt
Darmstadt. Wie immer sollte dieser Tag sowohl der Weiterbildung dienen, als auch
Gelegenheit bieten, neue Pläne für die Zukunft zu schmieden. Da seit kurzem einige
Mitarbeiterinnen neu im Büchereiteam sind, war hier auch Gelegenheit zu angeregter
Unterhaltung gegeben und die Möglichkeit, sich in ungezwungener Atmosphäre näher
kennen zu lernen.
Nach pünktlicher Anreise per Bahn war der Vormittag dem Besuch der Universitäts- und
Landesbibliothek reserviert, deren Hauptstelle im Residenzschloss Darmstadt untergebracht
ist.
Mit einem Bestand von fast 4 Millionen Druckwerken, davon ca. 1,8 Millionen Bücher
und Zeitschriften, ist sie die zentrale Bibliothek für Studenten der Technischen Universität
und wissenschaftliche Universalbibliothek für Ausbildungs- und Forschungseinrichtungen
sowie der Bevölkerung von Südhessen.
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Die Führung durch diese Bibliothek, von einem jungen, engagierten Fachreferenten
geleitet, zeigte das gesamte Spektrum, angefangen bei Bücher-, Lese- und Arbeitssälen
sowie dem Katalog- und Ausleihbereich. Weitere Stationen waren im nichtöffentlichen
Bereich Magazinbestände sowie reichhaltige Spezialbestände wie Handschriften-,
Inkunabeln (Drucke vor 1500), Musikalien- und Kartensammlungen. In diesem
Zusammenhang wurden wir auch auf die Bestandserhaltung der Bibliothek aufmerksam
gemacht, die in einer eigenen Restaurierwerkstatt, die die größte Hessens ist, durchgeführt
wird.
Besonders freute uns, dass der Mitarbeiter der Bibliothek, Herr Dr. Mitesser, während des
Rundgangs auch interessante Informationen zum Darmstädter Schloss vermittelte und
einen Aufstieg auf den Schlossturm ermöglichte. Nach einem Blick über Darmstadt und
Umgebung konnten wir nach rechtzeitigem Abstieg das Glockenspiel aus dem Schlossturm
zum Abschluss hören. Mit einem Weinpräsent bedankten wir uns für die ausgezeichnete
Führung.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen, dem Besuch der Mathildenhöhe mit Hochzeitsturm
und einem Stadt- und Einkaufsbummel endete der Mitarbeitertag. Mit vielen neuen
Eindrücken und Informationen zum Arbeitsablauf in einer großen Bibliothek fuhren
wir nach Hause.
27.09.2009 Tag der offenen Tür mit Basteln für Kinder und Präsentation von
neuen Medien.
07.11.2009 Teilnahme an der bundesdeutschen Bibliothekswoche unter dem
Motto „Deutschland liest: Treffpunkt Bibliothek“. Mit einem
Bilderbuchkino für Kinder und einem Vortrag unserer Leserin
Judith Siebner über historische Romane mit dem Titel „Von der
Päpstin bis zum Kainsmaler“ und einer Spieleecke sowie Begegnungen
und Gesprächen bei „Ploimer Woi“ gibt es Angebote für
die ganze Familie.
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Im Jubiläumsjahr
Im Jahr des 60-jährigen Jubiläums plant die Bücherei neben Bastelnachmittagen an
Ostern und Weihnachten, Schmökernacht und Bücherei-Führerschein weitere größere
Veranstaltungen und macht diese in einem aufwendig gestalteten Faltblatt bekannt.
Das Büchereiteam im Jubiläumsjahr 2010
Foto: Bücherei
Christa Rollmann, Wolfgang Rollmann, Erika Wenzel, Jürgen Rollmann, Anette
Hock-Brückner, Christine Giegerich, Klaus Seitz, Susanne Möllenkamp, Johannes
Braun, Regina Glawion, Karin Schaad, Anke Neukum, Marthe Meidhof, Claudia
Rachor und Stephanie Kroth.
Weitere Mitarbeiter, die auf dem Foto fehlen, sind:
Thomas Ballmann, Doris Ebert, Yvonne Hock, Manfred Brückner, Ursula und
Joshua Hohm, Christoph Kraiß, Simon Leßmeister, Stefan Lüders, Alfred und
Theobald Ostheimer, Matthias Schmid und Sigrid Wagner.
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13.03.2010 Den Auftakt bildet ein Konzert mit dem Pfarrer, Buchautor und
Liedermacher Clemens Bittlinger. Gemeinsamer Veranstalter sind
Pfarrei und Bücherei.
Juni 2010 Kinderbibliothekspreis für die Büchereien Pflaumheim und
Wenigumstadt
Jeweils 2.500 Euro erhalten die katholischen Büchereien aus
Pflaumheim und Wenigumstadt vom Energieversorger E.ON
Bayern für ihr besonderes Engagement in der Leseförderung für
Kinder.
Im Beisein von Staatssekretär Dr. Marcel Huber und Pfarrer Thomas
Wollbeck sowie einer Delegation aus beiden Büchereien überreicht
Vorstandsvorsitzender Thomas Barth den Preisträgern die
Auszeichnung. „Lesen ist ein Fundament für die persönliche
Entwicklung, die auch im Zeitalter des Internets die Welt erschließt.
Die bayerischen Bibliotheken leisten hierzu einen unverzichtbaren
Beitrag“, erklärt Staatssekretär Huber.
11.07.2010 Ganztägige Ausleihe mit großem Buchflohmarkt auf dem Kirchplatz.
Die bereits seit 1998 veranstalteten jährlichen Buchflohmärkte,
organisiert von Mitarbeiter Wolfgang Rollmann, wurden im Laufe
der Jahre qualitativ zunehmend besser und umfangreicher. Sie sind
mittlerweile überörtlich bekannt und werden rege besucht.
Die Bücherei bietet fast ausschließlich Buchspenden zu günstigen
Preisen an. Die Mitarbeiter wenden viel Zeit zur Präsentation eines
attraktiven Angebotes von Büchern, Zeitschriften, Spielen und
sonstigen Medien auf. Der Erlös aus den Flohmärkten ist mittlerweile
zu einem wichtigen finanziellen Standbein der Büchereiarbeit
geworden.
Unter Beteiligung und Mitarbeit der Bücherei führt die Grundschule
Pflaumheim zusammen mit den Songshine-Tönchen das Kindermusical
„Huhn sein ist fein“ auf. Die jungen Künstler werden mit
begeistertem Applaus belohnt.
Sommer 2010 Zum Büchereitag 2010 besuchen die Mitarbeiter der Bücherei
Pflaumheim das Klingspor-Museum in Offenbach.
Buch und Schrift sind im Hinblick auf Kunst und Gestaltung hier
an einem Ort versammelt, wie man ihnen in keinem anderen
Museum der Welt begegnen kann. Das Gesehene und Gehörte
vermittelt den Mitarbeitern einen Überblick über typische und
herausragende Arbeiten moderner Schrift- und Buchkunst des
20. und 21. Jahrhunderts.
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Mitarbeiter aus Pflaumheim und Wenigumstadt nach der Preisverleihung
Foto: Thorsten Rollmann
Ausblick und Dank
Von allen Ereignissen, Veranstaltungen und Aktionen während der vergangenen
60 Jahre konnten für diese Chronik nur beispielhafte ausgewählt und beschrieben
werden. Nur der engagierte und ehrenamtliche Einsatz und die Ideen vieler Mitarbeiter
haben 60 Jahre erfolgreiche Büchereiarbeit in Pflaumheim ermöglicht.
In Zeiten knapper Kassen sind auch weiterhin das Engagement ehrenamtlicher
Mitarbeiter sowie die Unterstützung der Verantwortlichen durch Kommune
und Kirche gefragt, um das Buch als Leitmedium zu erhalten. Nicht das Internet
mit oft riesigen, qualitativ nicht immer geeigneten Datenmengen, sondern nur
das Buch vermag dauerhaft Information in Wissen zu verwandeln.
Die unverzichtbare Mitwirkung der Katholiken in den Medien und die bleibende
Bedeutung des Buches hat der Direktor des St. Michaelsbundes Dr. Jooß in einem
Interview 2008 deutlich herausgestellt:
Ich halte Bücher für die zentralen Medien in vielfacher Weise. Unser Büchereiwesen ist
weiterhin erfolgreich, ablesbar an den zunehmenden Entleihzahlen. Bücher sind wichtig,
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weil sie Kinder medial in die Welt einführen, und weil wir wissen, dass lesende Kinder
zu kritischen Mediennutzern werden und sich den Medien nicht kritiklos ausliefern.
Die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Bücherei werden sich weiterhin bemühen, auch
in Zukunft offen zu bleiben für neue Entwicklungen und interessante Themen,
und in Medienangebot und Veranstaltungen darauf eingehen.
Zum Schluss bleibt uns noch der Dank an viele Einzelne und an Institutionen, die uns
im Laufe der Jahrzehnte immer wieder unterstützt haben. Namentlich seien hier
genannt:
der St. Michaelsbund München, die Fachstelle für kirchliche Büchereiarbeit in Würzburg,
die Gemeinde Großostheim, die Pfarrei Pflaumheim sowie Schule und Kindergarten
in Pflaumheim. Für die fachkundige Beratung bei der Buchauswahl gilt unser
besonderer Dank der Buchhandlung Pfeiffer in Aschaffenburg.
Quellen
Handbuch der bayerischen Kirchengeschichte, Band III, St. Ottilien 1991
Bücherei aktuell, Mitteilungsblatt des St. Michaelsbundes, 2 / 2008
Bücherei-Zeitung 1991, KÖB Pflaumheim
S. Schmidt, Katholische öffentliche Büchereien – Schnittstellen zwischen lesender
Kirche und säkularer Gesellschaft, Bibliothek 21,1997, 307
© Bücherei Pflaumheim und namentlich genannte Verfasser
Redaktion: Wolfgang Rollmann
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