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Vorspiel 7 »Drunter und Drüber«. Dialogarbeiten von Adam Jankowski und Robert Lettner aus dem Symposium »Landschaft 1997« Dieter Ronte 13 Einführung: 1 Thema, 2 Disziplinen, 3 Beispiele Adam Jankowski 19 Gezeiten der Ferne. Werke 1983–2009 Burghart Schmidt 85 Philosophie der Landschaft. Zwischen Denken und Bild Robert Lettner 153 Raumskala. Die Farbe der Landschaft. Werke 1969–2009 Anne Marie Freybourg 221 Forschung zur Landschaft. Über das neue Landschaftsbild bei Adam Jankowski und Robert Lettner Burghart Schmidt 227 Rückblende. Wie fanden wir zusammen Biografischer Anhang 231 Adam Jankowski Robert Lettner Burghart Schmidt Autoren / Impressum 240 4 aus dem Zyklus »Seerosenteiche« Adam Jankowski | Robert Lettner | Burghart Schmidt : Philosophie der Landschaft 5 Adam Jankowski Blumenwiese 2 Detail 1997 Acryl/Lwd 200 x 180 cm Inhalt

Vorspiel 7<br />

»Drunter und Drüber«. Dialogarbeiten von Adam Jankowski<br />

und Robert Lettner aus dem Symposium »Landschaft 1997«<br />

Dieter Ronte 13<br />

Einführung: 1 Thema, 2 Disziplinen, 3 Beispiele<br />

Adam Jankowski 19<br />

Gezeiten der Ferne.<br />

Werke 1983–2009<br />

Burghart Schmidt 85<br />

Philosophie der Landschaft. Zwischen Denken und Bild<br />

Robert Lettner 153<br />

Raumskala. Die Farbe der Landschaft.<br />

Werke 1969–2009<br />

Anne Marie Freybourg 221<br />

Forschung zur Landschaft. Über das neue Landschaftsbild<br />

bei Adam Jankowski und Robert Lettner<br />

Burghart Schmidt 227<br />

Rückblende. Wie fanden wir zusammen<br />

Biografischer Anhang 231<br />

Adam Jankowski<br />

Robert Lettner<br />

Burghart Schmidt<br />

Autoren / Impressum 240<br />

4 aus dem Zyklus »Seerosenteiche«<br />

Adam Jankowski | Robert Lettner | Burghart Schmidt : Philosophie der Landschaft<br />

5<br />

Adam Jankowski Blumenwiese 2 Detail 1997 Acryl/Lwd 200 x 180 cm<br />

Inhalt


Robert Lettner Alpinski Dialekt 1979 Acryl/Tesa/Papier 29,7 x 21 cm<br />

Einführung<br />

Dieter Ronte<br />

1 Thema, 2 Disziplinen, 3 Beispiele<br />

Drei Akteure arbeiten an einem gemeinsamen Projekt, einer Ausstellung über das Thema<br />

Landschaft. Das Thema ist nicht neu, zeigt sich aber immer wieder als ein dankbares Projekt.<br />

Denn in vielen Ländern ist Landschaft als Begriff und Bild anders besetzt. Die Akteure sind<br />

ein Kulturphilosoph: Burghart Schmidt; und zwei Maler: Adam Jankowski und Robert Lettner.<br />

Der Philosoph soll ein Vorwort für einen Katalog der beiden Maler schreiben, die jeweils<br />

eigene Bilder, aber auch Gemeinschaftsarbeiten zum Thema Landschaft zeigen wollen. Doch<br />

das Projekt weitet sich aus. Das »Vorwort« über die beiden Künstler ist in den neuen Text<br />

eingearbeitet worden. Doch der neue Text wird grundsätzlicher, er entwickelt sich zu einem<br />

selbstständigen Teil der Ausstellung. Burghart Schmidt schreibt keine alttestamentarischen<br />

Gesetzestafeln zum Thema Landschaft, aber ein Traktat, das sich mit allen Façetten des Themas<br />

beschäftigt. Zugleich strahlt das eigenständige Traktat auf die jeweils eigenständigen<br />

Arbeiten der beiden Künstler ab. Ihre Bilder erfahren ebenfalls einen Traktatcharakter.<br />

Die Textlandschaften sind aus vielen Vorträgen zum Thema entwickelt worden. Im Umkreisen<br />

der Hauptfrage Landschaftsphilosophie zwischen Denken und Kunst kooperierte der Kulturphilosoph<br />

eng mit den beiden Künstlern. So entstand zwischen Hamburg, Offenbach am<br />

Main und Wien dieses grundlegende Projekt, in dem die Naturphilosophie die Bilder der Maler<br />

mehr als begleitet. Die Rückkoppelungen sind im Text abgreifbar. Der Philosoph sucht die<br />

Kooperation nicht mit den Naturwissenschaften, denen er schwere Versäumnisse vorwirft,<br />

sondern mit den bildenden Künsten, da hier primär stärkere innovative Kräfte freigesetzt<br />

und zum Agieren gebracht werden. Es geht also um den historischen Rückblick, die Utopien,<br />

die verschiedenen Formen von Rezeption und Erschaffung von Landschaft. Logischerweise<br />

beginnen die Untersuchungen mit dem Auffinden der Landschaft, also mit dem Reisen<br />

»bis ans Ende des Ankommens«. Eine »Endstation Sehnsucht« entsteht, ein »Sokratisches<br />

Herumschweifen« usw. Die Metaphysik spielt ebenso eine Rolle wie die Verlagerung vom<br />

Zentrum an die Peripherie, bei dem Schmidt auf das »Reisemotiv des Wissens« (Ernst Bloch)<br />

zurückgreift. Die Denkstrukturen der Frankfurter Schule spielen eine große und wichtige<br />

Rolle bei den neuen Überlegungen.<br />

Die Form des Traktats erlaubt, die Darlegung der verschiedensten Aspekte, Perspektiven und<br />

Relationen »als verflochten« darzustellen. So wird das Thema unter sehr vielen Blickwinkeln<br />

behandelt, die im Zusammenklang ein neues Bild der Landschaft als Philosophie sowohl im<br />

historischen Rückblick als auch in der Untersuchung der Gegenwart mit dem Ausblick auf<br />

eine mögliche Zukunft ergeben. Die Überlegungen sind zumeist von praktischer Art, sie sind<br />

immer auf den Menschen bezogen, sie ersterben nicht in einer existenzialistischen Selbstreferenzialität<br />

der philosophischen Gedankengänge.<br />

Der Text von Burghart Schmidt handelt von den Schwierigkeiten der Kunst mit Naturengagement,<br />

dem Kitsch-Trend der Naturbegeisterung, dem Erhabenen der Industriebrache (art<br />

in nature), von Arkadien als das Nomadische, als die Unsterblichkeitsfrage und das Etwas,<br />

das hier stillhalten will. Weiter wird der Garten als das Gegenarkadien der Naturutopie<br />

untersucht, um sich zuletzt den Arbeiten der bildenden Künstler zu widmen. Schmidt geht<br />

Adam Jankowski | Robert Lettner | Burghart Schmidt Philosophie der Landschaft<br />

13


Adam Jankowski<br />

Gezeiten der Ferne<br />

Der Tag X 1989<br />

Acryl/Lwd 200 x 210 cm<br />

Werke 1983–2009<br />

Arbeitswand im Atelier von Adam Jankowski, Offenbach am Main 1994<br />

18 aus dem Zyklus »Seerosenteiche«<br />

Adam Jankowski | Robert Lettner | Burghart Schmidt : Philosophie der Landschaft<br />

19


Adam Jankowski Großer Seerosenteich 1998 Acryl/Klebeband/Lwd 240 x 200 cm<br />

Adam Jankowski Großer Seerosenteich 1998 Acryl/Klebeband/Lwd 240 x 200 cm<br />

48 aus dem Zyklus »Seerosenteiche«<br />

Philosophie der Landschaft | Adam Jankowski - Gezeiten der Ferne<br />

49


Dorfteich Dithmarschen<br />

2007 Acryl/Tesa/Lwd 70 x 70 cm<br />

Bildarchiv<br />

Adam Jankowski<br />

zu Gezeiten der Ferne.<br />

Werke 1983 - 2010<br />

76 aus dem Zyklus »Seerosenteiche«<br />

Philosophie der Landschaft : Adam Jankowski - Gezeiten der Ferne<br />

77<br />

Adam Jankowski Wienerwald 4 2005 Acryl/Tesa/Lwd 50 x 40 cm


Der Felsen von Etretat 1993 Acryl/Lwd 200 x 200 cm<br />

Die Quelle der Lison 1993 Acryl/Lwd 200 x 200 cm<br />

Monets Garten 6 1994 Acryl/Lwd 200 x 200 cm<br />

Die Grotte der Loue 1993 Acryl/Lwd 200 x 200 cm<br />

An der Quelle der Loue 1994 Acryl/Lwd 200 x 180 cm<br />

Monets Garten 1 1993 Acryl/Lwd 200 x 180 cm<br />

Monets Garten 3 1993 Acryl/Lwd 200 x 200 cm<br />

Monets Garten 2 1993 Acryl/Lwd 200 x 180 cm<br />

Monets Garten 3 1993 Acryl/Lwd 200 x 180 cm<br />

Monets Garten 7 1994 Acryl/Lwd 200 x 200 cm<br />

80 Adam Jankowski Bildarchiv »Besetzte Landschaften«<br />

Philosophie der Landschaft | Adam Jankowski - Gezeiten der Ferne<br />

81


82<br />

Wattlandschaft 2001 Acryl/Tesa/Lwd 40 x 40 cm<br />

Lindesness 1998 Acryl/Tesa/Lwd 24 x 30 cm<br />

Nächtliche Ostsee 1995 Acryl/Tesa/Lwd 40 x 40 cm<br />

Adam Jankowski Bildarchiv »Seestücke«<br />

Skagen 1998 Acryl/Tesa/Lwd 24 x 37 cm<br />

Flensburger Bucht 1996 Acryl/Tesa/Lwd 32 x 37 cm<br />

Wattenmeer 2002 Acryl/Tesa/Lwd 50 x 50 cm<br />

Elbufer 1996 Acryl/Tesa/Lwd 24 x 30 cm<br />

Wattenmeer 2002 Acryl/Tesa/Lwd 50 x 50 cm<br />

Strand 1993 Acryl/Tesa/Lwd 60 x 60 cm<br />

Seestück Aurora 1996 Acryl/Tesa/Lwd 26 x 32 cm<br />

Küste in Dänemark 1996 Acryl/Tesa/Lwd 24 x 30 cm<br />

Wattenmeer 2002 Acryl/Tesa/Lwd 60 x 60 cm<br />

Sopot Strand 1997 Acryl/Tesa/Lwd 30 x 40 cm<br />

Philosophie der Landschaft | Adam Jankowski - Gezeiten der Ferne<br />

83


Burghart Schmidt<br />

Philosophie der Landschaft<br />

Im Zuvor folgender Textlandschaften<br />

Zwischen Denken und Bild<br />

Die Textlandschaften kommen von Vorträgen her. Die Vorträge wurden aber in der<br />

Annahme so gewählt oder in der Selbstbestimmung des Themas oder in nachfolgender<br />

Auswahl aus den vielen Vorträgen, die ich zu Landschaft und Kunst, Natur und Kunst<br />

gehalten habe, dass sie in nun vorgelegter Folge einen Buchzusammenhang ergeben, der<br />

stets angesteuert war. Dennoch wurde bei der Überarbeitung zum Buch entschieden,<br />

je nach Kapitelanliegen die Sprache weit von der lebendigen Rede des Vortrags weg zu<br />

transformieren, hin zur Sprache des Traktats mit gründlicher Belegung oder auch im<br />

Druck die Sprache zu belassen bei der lebendigen Rede in deren Niederschrift.<br />

Es wird das Reisen als komplexes Grundthema des Landschaftsbilds per Traktatform dargelegt,<br />

um seine verschiedenen Aspekte, Perspektiven und Relationen als verflochten zu<br />

notieren. In der Tat gibt ja das Reisen das Grundmodell für das Natur- wie Landschaftsbild<br />

ab, insofern das Landschaftsbild, mit ihm die Landschaft hervorgeht aus vielen Blicken<br />

in Überblendungen, Durchblendungen und Montagen des sich bewegenden, das<br />

heißt Perspektiven wechselnden Beobachters. Keiner hat das so stark herausgekehrt wie<br />

Lucius Burckhardt und den sich bewegenden Beobachter einen Spaziergänger genannt,<br />

wodurch sich für ihn aus dem Thema des Landschaftsbilds die Spaziergangswissenschaft<br />

oder Promenadologie ergibt. Spaziergang ist aber Reise des langsamsten Tempos.<br />

84 aus dem Zyklus »Seerosenteiche«<br />

Burghart Schmidt | Philosophie der Landschaft<br />

85<br />

Adam Jankowski Wienerwald 1 2004 Acryl und Tesa auf Holz 48 x 32 cm


Knotenbild in einer Alpenlandschaft 2005<br />

Acryl/Leinen 160 x 130 cm<br />

Robert Lettner<br />

Raumskala. Die Farbe der Landschaft<br />

Werke 1968–2009<br />

Robert Lettner, Ausstellung in der Nationalbibliothek, Wien 1986<br />

152 aus dem Zyklus »Seerosenteiche«<br />

Philosophie der Landschaft | Robert Lettner - Raumskala. Die Farbe der Landschaft<br />

153


Robert Lettner Eine frühe Aufzeichnung des Messbaren 1976 Acryl/Leinen 100 x 100 cm<br />

Robert Lettner Ungenau aber schön 1976 Acryl/Leinen 100 x 100 cm<br />

162 aus dem Zyklus »Das Spiel vom Kommen und Gehen«<br />

Philosophie der Landschaft | Robert Lettner - Raumskala. Die Farbe der Landschaft<br />

163


178<br />

Robert Lettner Blick ins tote Gebirge 2005 Acryl/Lwd 115 x 130 cm<br />

aus dem Zyklus »Knotenbilder«<br />

Robert Lettner Nanolika 2005 Acryl/Lwd 100 x 90 cm<br />

Philosophie der Landschaft | Robert Lettner - Raumskala. Die Farbe der Landschaft<br />

179


Robert Lettner · Philipp Stadler Realer als Real 2006 Plotterdruck auf Lwd 200 x 200 cm<br />

Robert Lettner · Philipp Stadler Ereignishorizont 2007 Plotterdruck auf Lwd 176 x 164 cm<br />

200 aus dem Zyklus »Physikalische Erscheinungen«<br />

Philosophie der Landschaft | Robert Lettner - Raumskala. Die Farbe der Landschaft<br />

201


204<br />

Robert Lettner · Philipp Stadler Als ich zum Gehen gezwungen wurde, sah sie zu mir herüber - die Heimat 2007 Plotterdruck auf Lwd 200 x 420 cm<br />

aus dem Zyklus »Triptychon«<br />

Philosophie der Landschaft | Robert Lettner - Raumskala. Die Farbe der Landschaft<br />

205


Bildarchiv<br />

Blumenbild Hoffeld<br />

1990 Öl/Lwd 100 x 95 cm<br />

Robert Lettner<br />

zu Raumskala. Die Farbe der Landschaft.<br />

Werke 1968 - 2009<br />

212 Robert Lettner | Archiv »Schneeweißchen und die weißen Zwerge« 212<br />

Philosophie der Landschaft | Robert Lettner - Raumskala. Die Farbe der Landschaft<br />

213


Anne Marie Freybourg<br />

Forschung zur Landschaft<br />

Über das neue Landschaftsbild<br />

bei Adam Jankowski und Robert<br />

Lettner<br />

Immer schon fühlten sich Adam Jankowski und Robert Lettner dem Realismus verbunden<br />

und begriffen sich als Forscher-Künstler, die diese Bildtradition fortsetzen und vor allem<br />

weiterentwickeln wollten. Während ihres Studiums an der Wiener Akademie der bildenden<br />

Künste beschäftigten sie sich mit der Philosophie des Wiener Kreises und deren Überzeugung,<br />

mit logischem Zugriff die Wirklichkeit analysieren zu können. Der gesellschaftliche<br />

Aufbruch 1968 prägte beide in ihrer politischen Haltung. Ihr Selbstverständnis als analytische<br />

und kritische Künstler verleitete sie nicht zur Attitüde des Malergenies oder Malerfürsten.<br />

Sie verstehen sich als Bildforscher und als Konstrukteure für neue Bildzeichen.<br />

Diese Position bestimmte damals und bestimmt heute noch ihren Blick auf die Realität.<br />

Sie haben im Fokus, was wir in unserer Umwelt wahrnehmen können, und wodurch unsere<br />

Gesellschaft und unser Wissensstand definiert sind. Wie man diese Menge an Fakten und<br />

Erkenntnissen, wie man die Komplexität der Wirklichkeit in ein Bild fassen kann, ist für sie<br />

die künstlerische Herausforderung.<br />

Wie ist es eigentlich möglich, in einem Bild einzufangen, was uns unsere Wahrnehmung<br />

als Material liefert? Wenn wir uns im Alltag bewegen, wenn wir pragmatisch aufs Handeln<br />

ausgerichtet sind, wird das Wahrnehmungsmaterial von uns extrem vielschichtig verarbeitet<br />

und verdichtet. Das Sichtbare wird mit dem Wahrnehmungsmaterial der anderen Sinne abgeglichen<br />

und mit Erfahrungen und Erinnerungen kombiniert.<br />

Um ein Bild zu schaffen, haben die Künstler der Moderne aus dem permanenten Wahrnehmungsfluss<br />

Figuren, Szenen und Situationen herausgegriffen, die zu symbolfähigen Motiven<br />

ausgearbeitet werden konnten. Oder sie haben das Bild vom Gegenständlichen abgelöst, es<br />

auf Farbe, Linie, Fläche, Raumillusion und Rhythmus, auf die Grundelemente der Malerei<br />

verdichtet und Abstraktion als Vorlage für unsere Konzentration und Wahrnehmungsreflexion<br />

formuliert.<br />

220 Robert Lettner | Archiv aus Lehre und Forschung Adam Jankowski | Robert Lettner | Burghart Schmidt : Philosophie der Landschaft<br />

221

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