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Konzeption und Implementierung eines ...

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5. Erarbeitung des Bewertungsmodells<br />

legt. Sinnvoll ist das bei einer breiten Palette an zu beschaffenden Produkten <strong>und</strong><br />

unterschiedlichen Beschaffungssituationen. Nachteilig ist der entsprechend hohe<br />

Zeitaufwand. Dieser wird durch die generelle Festlegung umgangen. Dabei wird ein-<br />

malig ein Kriterienkatalog erstellt, der über sämtliche Produkte <strong>und</strong> Beschaffungssi-<br />

tuationen angewendet wird. Vorteile, wie die direkte Orientierung der Bewertung an<br />

den Unternehmenszielen, können hingegen nur bei schmalem Produktportfolio <strong>und</strong><br />

reproduzierbaren Beschaffungsstrategien realisiert werden. Bei der situationsspezifi-<br />

schen Festlegung werden eigene Kriterienkataloge für sich wiederholende Beschaf-<br />

fungssituationen erstellt, die vorher identifiziert werden müssen. Das reduziert den<br />

Zeitaufwand im Vergleich zur Einzelfallorientierung <strong>und</strong> ermöglicht eine Anpassung<br />

auf stark diversifiziertes Produktangebot. Die gleiche Zielrichtung weist das Portfolio<br />

Konzept auf. Dabei werden unter Nutzung einer zweidimensionalen Matrix Produkt-<br />

klassen generiert, denen unterschiedliche Kriterienkataloge <strong>und</strong> damit Bewertungs-<br />

systeme zugeordnet werden 94 .<br />

Im vorliegenden Fall lässt sich die Beschaffungssituation als mittel- bis langfristige<br />

Rohteillieferung charakterisieren. Einmal gewählte Lieferanten versorgen häufig das<br />

Unternehmen mit Schmiede- oder Gußrohteilen, bis der K<strong>und</strong>enauftrag ausläuft.<br />

Weitere Beschaffungsleistungen werden von Kooperanten, auch als verlängerte<br />

Werkbank bezeichnet, geleistet. Die eingekauften Teile werden nach Zeichnung ge-<br />

fertigt, was bedeutet, dass vor Beginn der Serienliefertätigkeit ein Anlaufprozess er-<br />

folgt, der u. a. die Herstellung der notwendigen Werkzeuge (z. B. Schmiedegesenk)<br />

<strong>und</strong> die Untersuchung der Produktionskapazitäten beinhaltet. Einige Technologien,<br />

wie mehrstufige Schmiedeverfahren, begrenzen die Auswahl an Beschaffungsquel-<br />

len <strong>und</strong> der notwendige Anlaufprozess beschränkt die Möglichkeiten, kurzfristig den<br />

Lieferanten zu wechseln. Die Abrufe an die Lieferanten finden wöchentlich statt <strong>und</strong><br />

richten sich nach dem Produktionszyklus. Die Beschaffungsstrategie unterscheidet<br />

sich nicht bei unterschiedlichen Rohteilen <strong>und</strong> Halbzeugen, da jedes als Vorausset-<br />

zung im Produktionsprozess die gleiche Bedeutung aufweist.<br />

Damit ist aus der Beschaffungssituation abzuleiten, dass eine generelle Festlegung<br />

des Kriterienkatalog erfolgen soll. Wird die Montagetätigkeit in der WEIGL-Gruppe<br />

94 Vgl. [JANK08], S. 97f<br />

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