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Qualitätsbericht 2010 AMEOS Klinikum Neustadt - Weisse Liste

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Psychische Erkrankungen im Alter sind eine sehr inhomogene Gruppe psychischer Störungen mit einem Spektrum vonakuter psychischer Krise oder depressiver Erkrankung etwa nach Ausscheiden aus dem Erwerbsleben oder Verlust einesAngehörigen, über eine Wiedererkrankung an einer bereits im früheren Lebensalter manifestierten psychischen Störung(bipolare Störung, Depression, Angsterkrankung, Schizophrenie), bis hin zu den spezifisch gerontopsychiatrischenKrankheitsbildern der Demenz oder der psychischen Störung bei schwerer somatischer Erkrankung.Dementsprechend stellt die psychiatrische Behandlung psychisch kranker älterer Menschen sehr unterschiedlicheAnforderungen an das therapeutische Setting und die Behandlungsangebote. Deshalb werden Menschen imfortgeschrittenen Lebensalter ohne feste Altersbegrenzung ihrem Krankheitsbild und ihren Bedürfnissen entsprechend aufzwei verschiedenen Stationen des <strong>AMEOS</strong> <strong>Klinikum</strong>s für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>Neustadt</strong> störungsspezifischbehandelt.Auf der mit einem kognitiven Schloss an der Eingangstür geschützten Station BN2 werden überwiegend Menschen mitfortgeschrittenen kognitiven Störungen behandelt, die sich in aller Regel außerhalb des geschützten Rahmens nicht mehrzurecht finden und oft ausgeprägte Verhaltensstörungen zeigen. Die nahezu regelhafte ausgeprägte somatischeKomorbidität steht genauso gleichrangig im Fokus der Therapie wie die daraus resultierenden Funktionsstörungen,insbesondere im sozialen Kontex und in Alltagskompetenzen sowie in der Mobilität. Das multiprofessionelle Stationsteamaus einer Fachärztin und einer WeiterbildungsassistentIn, einer Internistin/Geriaterin, in der Gerontopsychiatrie speziellausgebildeten Gesundheits- und Krankenpflegern, Altenpflegern, einer PhysiotherapeutIn, oder ErgotherapeutIn, einerSoizalpädagogIn und einem Musiktherapeuten, arbeitet unter oberärztlicher Leitung eines Facharztes für Neurologie undPsychiatrie, ressourcenorientiert, mit Hilfe eines individuellen Therapieplans.Therapieziele sind Vorbeugung und Behandlung seelischer und körperlicher Krankheiten, Erfassung und Reaktivierungalltagspraktischer und sozialer Fähigkeiten, Förderung und Erhaltung der Selbständigkeit sowie die Entlassung in einsoziales Umfeld, das das jeweils benötigte Maß an Zuwendung, Versorgung und Sicherheit bieten kann. Parallel zuraktivierenden Pflege, wöchentlichen Therapiekonferenzen, an denen die Mitarbeiter aller Berufsgruppen teilnehmen,regelmäßigen Visitenbesprechungen und Supervisionen wird eine gerontopsychiatrische Diagnostik durchgeführt. Diesebeinhaltet ausführliche psychiatrische und somatische Aufnahmeuntersuchung unter Berücksichtigung der Fremdanamnese,geriatrisches Assessement und eine technisch-apparative Diagnostik. Daneben ist die differenzierte medikamentöseTherapie unter Berücksichtigung der altersbedingten Stoffwechselveränderungen und Wechselwirkungen bei häufigerPolypharmazie und Multimorbidität ein wichtiges Therapiemodul.Ältere Menschen ohne ausgeprägte kognitive Einschränkungen, die an einer affektiven Erkrankung, einer SomatisierungsoderAngststörung leiden, werden als eigenständige Patientengruppe (bis zu 8 Behandlungsplätze) auf derSeite 47 von 56

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