Immobilienpreise steigen schneller als die Mieten - Wirtschaftszeitung
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NACHRICHTEN<br />
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WIRTSCHAFTSZEITUNG NOVEMBER 2012 | SEITE 3<br />
KeinPlatzfürDemografie-Verlierer<br />
BeimForumfürDemografiegabenExpertenTippsimUmgangmiteinerälterwerdendenBelegschaft<br />
VON THORSTEN RETTA<br />
REGENSBURG. Deutschland hat inzwischen<strong>die</strong>ältesteBevölkerunginEuropa.AlleineinderOberpfalzsind93000<br />
sozialversicherungspflichtig Beschäftigte<br />
älter <strong>als</strong> 50 Jahre – 70 Prozent<br />
mehr <strong>als</strong> noch vor 20 Jahren. Bei den<br />
20-bis25-JährigenistderTrendumgekehrt:<br />
37000 Beschäftigte in <strong>die</strong>sem<br />
Alter bedeuten 45 Prozent weniger <strong>als</strong><br />
vorzweiJahrzehnten.<br />
Das hat nicht allein gesellschaftliche<br />
Konsequenzen. Auch <strong>die</strong> Wirtschaft<br />
ist massiv von <strong>die</strong>sen Umwälzungsprozessen<br />
betroffen: Der Kampf<br />
um<strong>die</strong>TalenteistlängstindenUnternehmen<br />
angekommen. Damit auch<br />
Lösungen für <strong>die</strong> Herausforderung<br />
„Demografischer Wandel“, wovon der<br />
Fachkräftemangel nur ein Aspekt ist,<br />
in den Chefetagen und Personalbüros<br />
ankommen, veranstaltete <strong>die</strong> Techniker<br />
Krankenkasse (TK) im Regensburger<br />
Presseclub ein Forum für Demographie.<br />
Etwa 30 PersonalverantwortlichetauschtensichmitExpertenund<br />
PraktikernrundumdasThemaaus.<br />
Für Stefan Pruchniewski, Regionalleiter<br />
beim Demographie Netzwerk<br />
Nordbayern, ist <strong>die</strong> Veränderung der<br />
Altersstruktur der Bevölkerung „der<br />
Klimawandel der Personalabteilung“.<br />
„Jeder sieht ihn, aber niemand tut etwas<br />
dagegen.“ Ansatzpunkte gäbe es<br />
zahlreiche,etwaBetrieblichesGesundheitsmanagement(BGM).<br />
Laut einer aktuellen Untersuchung<br />
derInitiativeGesundundArbeit(IGA)<br />
Arbeitsplätze für ältere Mitarbeiter wie im BMW-Werk in Dingolfing gibt<br />
esnochzuwenige. Foto:dpa<br />
habenzweiDrittelderBetriebebis200<br />
Beschäftigte kein BGM, bis 500 BeschäftigteistesjedezweiteFirma.<br />
Dieses Versäumnis ist durchaus<br />
messbar. Durch ergonomisch effizient<br />
gestaltete Arbeitsplätze in der Industrie<br />
ist etwa eine Produktivitätssteigerung<br />
des einzelnen Mitarbeiters pro<br />
Schicht um zehn bis 15 Prozent möglich.<br />
Eine Investition, <strong>die</strong> sich schnell<br />
rechnet. Gerade jetzt, wo sich <strong>die</strong> Firmen<br />
bei den Arbeitnehmern – und<br />
nichtmehrumgekehrt–bewerben,sei<br />
BGM strategisch enorm wichtig. „Es<br />
bringt Geld, schafft im Kampf um<br />
Fachkräfte Wettbewerbsvorteile und<br />
MitvielProfessionalitätzumZiel<br />
REGENSBURG. Mit der Einweihung ihresneuenBrief-undVerwaltungszentrums<br />
im Regensburger Stadtosten machen<br />
sich <strong>die</strong> „Roten Radler“ der City<br />
MailRegensburgGmbHund<strong>die</strong>Verlegerfamilie<br />
Esser fit für <strong>die</strong> Zukunft.<br />
Bayerns Wirtschaftsminister Martin<br />
Zeil lobte in seiner Festrede zur offiziellen<br />
Eröffnung das Engagement und<br />
<strong>die</strong> Zielstrebigkeit, mit der <strong>die</strong> Geschäftsführung<br />
und <strong>die</strong> Mitarbeiter<br />
binnen weniger Jahre aus einem<br />
Zwei-Mann-Betrieb ein florierendes<br />
Unternehmen mit über 160 Mitarbeitern<br />
und 120000 Briefen täglich gemacht<br />
haben. Private Post<strong>die</strong>nstleister<br />
wie <strong>die</strong> City Mail hätten den Briefmarkt<br />
– trotz der marktbeherrschenden<br />
Stellung des „Gelben Riesen“ –<br />
grundlegend und für denVerbraucher<br />
spürbarverändert.CityMailhabesich<br />
ebenfalls <strong>als</strong> „feste Größe“ in der deutschen<br />
Brieflandschaft etablieren können.<br />
hilft, das Erfahrungswissen von älteren<br />
Mitarbeitern möglichst lange im<br />
Betriebzuhalten.“<br />
Firmen, <strong>die</strong> sich in <strong>die</strong> hohen Anforderungen<br />
des Tagesgeschäfts flüchten,<br />
um BGM zu entgehen, rät Pruchniewskidringenddazu,„alteZöpfeabzuschneiden“.<br />
„Betriebe, <strong>die</strong> sich dem<br />
Thema verschließen, werden davon<br />
überrollt und in wenigen Jahren zu<br />
denDemografie-Verlierenzählen.“<br />
Wie BGM in der Praxis funktionieren<br />
kann, zeigte Stefanie Thees, Referatsleiterin<br />
Gesunde Hochschule Coburg:<br />
„Bei unserem Modell ,Haus der<br />
Arbeitsfähigkeit‘ lernen Beschäftigte<br />
DieCityMailRegensburgGmbHnimmtneuesBrief-undVerwaltungszentruminBetrieb<br />
Geschäftsführer Bernhard Fink, MZ-Verleger Thomas Esser mit Gattin und City<br />
Mail-Gründerin Sylvia Esser, Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil und MZ-<br />
VerlegerPeterEsser(v.li.) Foto:Lex<br />
Bei Planung und Bau der neuen<br />
Sortierhalle mit angeschlossener<br />
Verwaltungbewiesen<strong>die</strong>CityMail-<br />
Verantwortlichen erneut eine ihrer<br />
besonderen Tugenden: Schnelligkeit.<br />
Nur knapp ein Jahr nach Baubeginnkonnten<strong>die</strong>Mitarbeitervon<br />
der Ditthornstraße in das neue Gebäude<br />
umziehen. „Ein reibungsloser<br />
Umzug“, wie City-Mail-GeschäftsführerBernhardFinkbeider<br />
festlichen Einweihung betonte. Ohne<br />
eine Stunde Verzögerung sei der<br />
Briefbetrieb nach dem Umzug wiederaufgenommenworden.<br />
Am neuen Standort könne man<br />
vor allem wertvolle Synergien nutzen.<br />
Besonders <strong>die</strong> Nähe zum MittelbayerischenDruck-undLogistikzentrum<br />
(MDLZ) bringt für das Unternehmen<br />
etliche Vorteile. Ein<br />
Großteil der City-Mail-Briefe wird<br />
über <strong>die</strong> Zeitungsausträger der Mittelbayerischen<br />
Zeitung zugestellt.<br />
ZeitungsfahrerundSpediteurekönnen<br />
<strong>die</strong> Briefe nun am gleichen<br />
Standort laden. Auch aus ökologischer<br />
Sicht bietet <strong>die</strong> Nähe zum<br />
MDLZ Vorteile: Geheizt werden <strong>die</strong><br />
neue Sortierhalle und <strong>die</strong> Verwaltungsräume<br />
mit einer modernen<br />
Heizanlage, <strong>die</strong> <strong>die</strong> im täglichen Betrieb<br />
entstehende Abwärme der<br />
Druckmaschine nutzt. Oberbürgermeister<br />
Hans Schaidinger lobte zudem<br />
<strong>die</strong> Professionalität und Ausdauer,<br />
<strong>die</strong> City Mail-Gründerin Sylvia<br />
Esser schon während der AufbauphasedesUnternehmensvor13<br />
Jahren an den Tag legte. Wie einst<br />
<strong>die</strong> Gründerin den Startschwierigkeiten<br />
trotze City Mail heute den<br />
Mitbewerbern und dem großen Rivalen,soOBSchaidinger.DieDekaneAloisMöstlundEckhard<br />
Herrmann erinnerten anschließend<br />
in ihrer Segnung daran,<br />
dass es trotz perfekter technischer<br />
Voraussetzungen am neuen Standort<br />
weiterhin <strong>die</strong> Menschen sind,<br />
<strong>die</strong> durch Zuverlässigkeit, FreundlichkeitundKollegialitätfürdenErfolg<br />
des Unternehmens verantwortlichzeichnen.(bj)<br />
ab 50 Jahren, wie <strong>die</strong> einzelnen<br />
,Stockwerke‘ Gesundheit, Kompetenzen,WerteundArbeitihralltägliches<br />
Wohlbefinden steigern können.“<br />
Dabei geht es beispielsweise<br />
darum, <strong>die</strong>sen Mitarbeitern <strong>als</strong> „Experten<br />
für den eigenen Arbeitsplatz“einForumbereitzustellen.Sie<br />
sollen darüber sprechen, was ihnen<br />
gefällt und was nicht. Gerade den<br />
Älteren müsse mehr Wertschätzung<br />
entgegengebracht werden.<br />
Schließlich sei ihnen in den letzten<br />
Jahren suggeriert worden, sie seien<br />
zu alt und nicht mehr ausreichend<br />
leistungsfähig, kritisiert <strong>die</strong> Fachfrau<br />
den Umgang mit der Generation50plus.SehrwichtigbeiderUmsetzung<br />
solcher Projekte sei ein Gesicht,einePerson,<strong>die</strong>dasThemavorantreibt.<br />
Ansonsten würden <strong>die</strong><br />
Ansätze in kurzlebigem Aktionismusmündenundwenignützen.<br />
EinvonderIHKausgezeichnetes<br />
BeispielpräsentierteR-Kom.Beider<br />
Regensburger Netzwerkfirma ist<br />
Gesundheit bei der Arbeit Chefsache.<br />
So bekam jeder der rund 30<br />
Mitarbeiter eine Schulung in Ergonomie<br />
am Arbeitsplatz. Danach besuchte<br />
ein BGM-Trainer <strong>die</strong> Firma,<br />
um <strong>die</strong> Kenntnisse auch praktisch<br />
umzusetzen. Außerdem konnte jeder<br />
Beschäftigte an den halbjährlichen<br />
Impuls-Workshops mit Themen<br />
wie Rücken- oder Augengesundheit,<br />
intuitives Bogenschießen<br />
oder rhythmisches Trommeln zum<br />
Stressabbauteilnehmen.<br />
ZWEI JAHRE WZ<br />
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Für<strong>die</strong>Region<br />
Dr.NicolasMaier-Scheubeck,<br />
MaschinenfabrikReinhausen,<br />
SprecherderGeschäftsführung<br />
Weltweit erfolgreich,in Regensburg<br />
zu Hause. Die MR ist dem<br />
Wirtschaftsstandort treu geblieben.<br />
Diese Verbundenheit<br />
unterstreichen geplante Erweiterungsinvestitionen<br />
von über<br />
50 Millionen Euro. Ostbayern<br />
ist auch Heimat vieler erfolgreicherUnternehmen.<br />
In der wechselseitigen Vernetzung<br />
liegt großes Potenzial<br />
für <strong>die</strong> Steigerung von Wettbewerbsfähigkeit<br />
und Attraktivität<br />
unserer Heimat. Die <strong>Wirtschaftszeitung</strong><br />
berichtet seit<br />
zwei Jahren kompetent und in<br />
ansprechender Form. Ich wünsche<br />
der Zeitung weiterhin viel<br />
Erfolg – <strong>die</strong> interessanten Themen<br />
werden sicher nicht ausgehen.<br />
IhrZiel:Erfolg.<br />
IhrStandort:Gewerbepark.<br />
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