Immobilienpreise steigen schneller als die Mieten - Wirtschaftszeitung
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SEITE 18 | NOVEMBER 2012 UNTERNEHMEN WIRTSCHAFTSZEITUNG<br />
DieHäfeninOstbayernergänzensichperfekt<br />
DietrimodalenHäfeninNürnberg,RegensburgundPassausetzenaufunterschiedlicheSchwerpunkte<br />
VON MECHTILD ANGERER<br />
NÜRNBERG/REGENSBURG/PASSAU. Die<br />
Wasserstraße ist in Bayern immer<br />
noch ein wichtiger Verkehrsweg. DarüberhinausübernehmenHäfenwichtige<br />
Infrastrukturaufgaben in der Verbindung<br />
der Verkehrsträger Wasser,<br />
Straße und Schiene. In welch unterschiedlicher<br />
Weise,dafür sind <strong>die</strong> drei<br />
ostbayerischenHäfenderbayernhafen<br />
Gruppe in Nürnberg, Regensburg und<br />
PassaueingutesBeispiel.<br />
Relativ jung ist der Hafen Nürnberg,<br />
der kürzlich seinen 40. Geburtstag<br />
feierte. Der Hafen liegt nicht am<br />
Fluss, sondern am Main-Donau-Kanal<br />
– der mit 171 Kilometern Länge beide<br />
Flüsse verbindet und bei Hilpoltstein<br />
<strong>die</strong> europäische Wasserscheide überschreitet.<br />
Mit vier Prozent hat der<br />
Schiffsgüterumschlag hier den geringsten<br />
Anteil am Gesamtergebnis,<br />
wieHafenchefHaraldLeupolderklärt.<br />
„Im Ballungsgebiet Nürnberg-Fürth-<br />
Erlangen dominiert <strong>die</strong> Hightech-<br />
Branche, deshalb sind hier <strong>die</strong> Transportanforderungen<br />
eher Lkw- und<br />
Container-affin, Massen- und Schüttgüter<br />
haben bei uns tonnagemäßig einen<br />
geringeren Anteil.“ Auch deshalb<br />
lassen sich hier <strong>die</strong> Wertschöpfung<br />
nicht so leicht von Umschlagstonnen-<br />
Zahlen ableiten. Als Beispiel nennt<br />
Leupold Kraftwerkstransformatoren,<br />
<strong>die</strong> in Nürnberg bei Siemens Energy<br />
produziertwerdenundaufgrundihrer<br />
Größe – das Stückgewicht liegt hier<br />
bei bis zu 500 Tonnen – nur über den<br />
Wasserweg abtransportiert werden<br />
können.„Dasdrücktsichkauminder<br />
Straße, Schiene und „Kaikante“: Alles drei ist für eine optimale Logistik-Infrastruktur, für <strong>die</strong> <strong>die</strong> Häfen (hier: der<br />
bayernhafeninRegensburg)Drehscheibendarstellen,notwendig. Foto:bayernhafen<br />
Tonnage-Statistik aus, ist aber trotzdemhochwerthaltig.“<br />
Die„Kaikante“isteinwichtigerTeil<br />
der Infrastruktur, doch im trimodalen<br />
Nürnberger Hafen dominieren Straße<br />
und Schiene:„Wir schlagen vielkleinteilige<br />
Güter um, mit einer hohen<br />
Wertdichte pro Kilogramm Ware.“<br />
Das Containerterminal ist direkt mit<br />
den Seehäfen in Hamburg, Bremerhaven<br />
und Rotterdam verbunden, hier<br />
verkehren <strong>die</strong> mit 700 Metern Länge<br />
längsten Containerzüge, <strong>die</strong> in<br />
Deutschland fahren dürfen. Die hervorragende<br />
Integration des Bahnknotens<br />
ins nationale und europäische<br />
Schienennetz schlägt sich in den Zah-<br />
AZUBi-sUcHe<br />
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Telefon: 0941 207-221<br />
len nieder: Mit 28 Prozent ist der Anteil<br />
der Schiene an der Güterverkehr-<br />
Tonnagehierfastdreim<strong>als</strong>ohochwie<br />
im deutschen Durchschnitt, der bei<br />
zehnProzentliegt.<br />
Dennoch bemüht sich Nürnberg<br />
um eine bessere Nutzung des Massentransportmittels<br />
Schiff: So wurde hier<br />
das Streusalzlagerfür<strong>die</strong> Autobahndirektion<br />
Nordbayern eingerichtet, und<br />
aus Holland und der Slowakei wird<br />
seit einem Jahr per Schiff dasEuropäische<br />
Regionallager Roth für Baustahl<br />
bestückt. Außerdem boomt das Cluster<br />
„Entsorgungslogistik und Recycling“:<br />
20 Unternehmen, von Schredderanlagen<br />
für Alt-PKW, deren Pro-<br />
BRAncHEnnAmE<br />
124<br />
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Unterzeile:Branche,Thema<br />
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und Platine recyceln bis zur Aufbereitung<br />
von kontaminiertem Erd-<br />
Material sind hier angesiedelt und<br />
bringen <strong>die</strong> Tonnagen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Schifffahrtrechtfertigen.<br />
Der älteste und nach Nürnberg flächenmäßig<br />
zweitgrößte Hafen der<br />
bayernhafen Gruppe ist der Hafen in<br />
Regensburg – doch er ist der stärkste<br />
imSchiffsgüterumschlag,wieAndreas<br />
Pippig,seitrundeinemJahrHafenchef<br />
in Regensburg und Passau, erklärt.<br />
„Wie haben einen Branchen-Ansiedlungsmix,aberderFokusliegttraditionell<br />
stark auf dem Agrar- und Futter-<br />
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Musterstraße 12<br />
12345 Musterstadt<br />
Tel +49 1234 5678-90<br />
Fax +49 1234 5678-99<br />
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mittelsektor.“ Die jüngste Investition<br />
von 14 Millionen Euro der BayWa habe<br />
<strong>die</strong> Agrar-Drehkreuz-Rolle noch gestärkt.<br />
Bei den traditionellen Schiffsgütern<br />
ist eine indifferente Entwicklung<br />
zu verzeichnen: Während landund<br />
forstwirtschaftliche Erzeugnisse<br />
und Erdöl-Produkte einen Zuwachs<br />
verzeichnen, gehen vor allem Stahl<br />
undEisenzurück.„DerEinbruchkam<br />
voralleminfolgederSchließungeines<br />
StahlwerksinJugoslawien.“<br />
Die Rollende Landstraße in Richtung<br />
Süden dagegen boomt, letztes<br />
Jahr half sie, den Transit über <strong>die</strong> Alpen<br />
um eine Million Tonnen zu entlasten.Als<strong>die</strong>größteHerausforderung<br />
betrachtet Pippig <strong>die</strong> Hafenentwicklung,<br />
denn <strong>die</strong> Arron<strong>die</strong>rung des Hafengeländes<br />
ist praktisch ausgereizt –<br />
nun sollen neue, intensivere Nutzungskonzepte<br />
<strong>die</strong> ungebrochen großeNachfragebefriedigenhelfen.<br />
Mit mangelnden FlächenkapazitätenhatderPassauerHafen<strong>die</strong>wenigstenProbleme:DasjüngsteMitgliedder<br />
bayernhafen-Familie wurde 2008 gegründet,undPippigfreutsichüber<strong>die</strong><br />
geplanteAnsiedlungderBayWa,<strong>die</strong>in<br />
<strong>die</strong>sem Jahr noch mit dem Bau beginnen<br />
möchte. „Der Passauer Hafen<br />
spielt regional für den Bereich Agrar,<br />
wo Rottalund Passau traditionell sehr<br />
stark ist, eine große Rolle. Und er ist<br />
einwichtigesTornachSüdosteuropa.“<br />
Vor allem Schwer- und Sperrgut wurdenhier2011umgeschlagen,zumBeispiel<br />
in Ostdeutschland produzierte<br />
Windflügel von Windkraftanlagen<br />
wurden hier nach Rumänien und Bulgarienverschifft.<br />
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