HerzSupplement - Pentalong von Actavis
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Herz Supplement<br />
Cardiovascular Diseases<br />
Abb. 4: Charakterisierung der<br />
nitratinduzierten Tachyphyla�<br />
xie anhand verschiedener<br />
Blutparameter (vorgeschla�<br />
gener Mechanismus): Die<br />
einmalige orale Gabe <strong>von</strong><br />
Nitroglyzerin (GTN, 0,8 mg)<br />
induziert eine akute Abnahme<br />
der ALDH�2�Aktivität in weißen<br />
Blutzellen, aber auch in Gefäß�<br />
gewebe <strong>von</strong> Aorten und kardia�<br />
len Mitochondrien. Zusätzlich<br />
wurden im Serum die Throm�<br />
boxanspiegel erhöht und die<br />
antioxidative Kapazität verrin�<br />
gert. Diese Parameter charak�<br />
terisieren die nitroglyzerinin�<br />
duzierte Tachyphylaxie (rote<br />
Stoffwechselwege) und die<br />
negativen Effekte der Nitro�<br />
glyzeringabe konnten nahezu<br />
komplett durch eine Co�The�<br />
rapie mit Liponsäure (600 mg)<br />
aufgehoben werden (blaue<br />
Stoffwechselwege). Im Gegen�<br />
satz zu Nitroglyzerin bewirkte<br />
die einmalige orale Behand�<br />
lung mit PETN (80 mg) weder<br />
eine Abnahme der ALDH�2�<br />
Aktivität noch eine signifikante [30]<br />
al<br />
Zunahme der Thromboxan� et<br />
spiegel oder eine Abnahme der<br />
antioxidativen Kapazität im<br />
Wenzel<br />
Serum (grüne Stoffwechsel�<br />
wege). Nach<br />
4. Wechselwirkung organischer Nitrate<br />
mit isolierter humaner mitochondrialer<br />
Aldehyddehydrogenase (ALDH�2)<br />
Aktuelle Studien belegen, dass die Langzeitanwendung<br />
<strong>von</strong> Mono und Dinitraten<br />
bei Patienten mit koronaren Herzkrankheiten<br />
nicht unproblematisch ist und sogar<br />
schädliche Nebenwirkungen haben könnte<br />
[23, 33]. Obwohl die Mechanismen, die der<br />
Nitrattoleranz zugrunde liegen, multifaktoriell<br />
sind, zeigen aktuelle Studien, dass vor<br />
allem zwei Mechanismen, die Stimulie<br />
rung vaskulärer reaktiver Sauerstoffspezies<br />
(ROS) und die Inhibition des GTNbioaktivierenden<br />
Enzyms (ALDH2), als Hauptursache<br />
für die Nitrattoleranz angesehen werden<br />
können [34, 35]. Die Rolle der ALDH2<br />
als Marker bzw. Verursacher der Nitrattoleranz<br />
wurde in zwei aktuellen Übersichtsartikeln<br />
ausführlich diskutiert [36–38]. Die bisher<br />
postulierte Umsetzung <strong>von</strong> Nitroglyzerin<br />
durch die ALDH2 zu Nitrit und 1,2Glyzeryldinitrat<br />
als essenziellem Mechanismus für<br />
die nitroglyzerinvermittelte Vasodilatation<br />
ALDH<br />
S S<br />
TxA2<br />
Prot-SH<br />
Antioxidanzien<br />
Nitroglyzerin<br />
Liponsäure<br />
wurde durch Mayer und Mitarbeiter hinterfragt.<br />
In ihrer aktuellen Studie zeigen die<br />
Autoren, dass die nitroglyzerinabhängige<br />
Aktivierung der löslichen Guanylatzyklase<br />
(sGC) in einem InvitroSystem aus isolierten<br />
Mitochondrien und aufgereinigter sGC<br />
nicht nitritabhängig abläuft [39]. Nitrit induzierte<br />
zwar auch eine Aktivierung der sGC,<br />
konnte aber direkt durch Inhibitoren der<br />
mitochondrialen Atmungskette blockiert<br />
werden, wohingegen die nitroglyzerinabhängige<br />
sGCAktivierung durch diese Inhibitoren<br />
nicht unterdrückt wurde. In einer<br />
aktuellen Studie wurde die Bioaktivierung<br />
eines neuartigen organischen Mononitrats<br />
(Aminoethylnitrat) untersucht, das eine<br />
ähnliche Potenz wie Nitroglyzerin zeigt, aber<br />
nicht über die ALDH2 bioaktiviert wird<br />
[40]. Auch wurde die Bioaktivierung <strong>von</strong><br />
Nitroglyzerin durch die GlutathionSTransferase<br />
und ALDH2 verglichen [41].<br />
Im letzten Teil dieses Übersichtsartikels<br />
wird auf die Wechselwirkung zwischen organischen<br />
Nitraten und der isolierten ALDH2<br />
28 Herz 35 · 2010 · Supplement II © Urban & Vogel<br />
PETN<br />
ALDH<br />
HS SH<br />
TxA2<br />
Prot-SH<br />
Antioxidanzien