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HerzSupplement - Pentalong von Actavis

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Herz Supplement<br />

Cardiovascular Diseases<br />

Konzentration<br />

[M]<br />

1·10 -8<br />

3·10 -8<br />

1·10 -7<br />

3·10 -7<br />

1·10 -6<br />

3·10 -6<br />

H 3N +<br />

Maximale<br />

Relaxation [%]<br />

30,7<br />

48,2<br />

75,9<br />

87,2<br />

93,9<br />

96,0<br />

ONO 2<br />

Relaxation,<br />

20 min [%]<br />

17,8<br />

26,2<br />

54,3<br />

79,2<br />

91,0<br />

97,9<br />

tion. Eine Nitratwirkung war nicht mehr zu<br />

erkennen. Gab man allerdings eine Konzentration<br />

hinzu, die dem EC100 entsprach,<br />

blieb das Gefäß auch noch 20 Minuten nach<br />

der Zugabe vollständig relaxiert. Mit steigender<br />

Konzentration <strong>von</strong> AEN sinkt also<br />

die Fähigkeit zur Rekontraktion (Tab. 2).<br />

Bei identischen Versuchen mit einem anderen<br />

Aminoalkylnitrat, dem N-Methylaminoethylnitrat<br />

(3), konnte diese Abhängigkeit<br />

der Rekontraktion <strong>von</strong> der applizierten<br />

Nitratmenge nicht festgestellt werden. Sowohl<br />

bei kleinen Konzentrationen als auch<br />

nach vollständiger Relaxation durch entsprechend<br />

hohe Dosierung kam es zu einer<br />

ähnlich raschen Rekontraktion (Tab. 2).<br />

Schlussfolgerungen<br />

Erholung der<br />

Gefäße [%]<br />

42,0<br />

45,8<br />

28,5<br />

9,2<br />

3,1<br />

0,0<br />

Konzentration<br />

[M]<br />

Gegenstand der Untersuchungen waren<br />

Aminoalkylnitrate (kurz: Aminonitrate).<br />

Bei diesen korreliert die vasodilatatorische<br />

Potenz nicht mehr mit der Anzahl der<br />

Nitratgruppen. Ein Mononitrat wie AEN<br />

kann hochpotent sein, und wir fanden ein<br />

Trinitrat, das vergleichsweise, z.B. zu<br />

GTN, schwach wirkte. Auch Bioaktivierung<br />

und In-vitro-Toleranz sind nicht automatisch<br />

abhängig <strong>von</strong> der Wirkstärke eines<br />

Nitrates, wie dies bei den Alkylnitraten ohne<br />

Aminogruppe der Fall ist. Die Bioaktivierung<br />

des hochwirksamen AEN ist unabhängig<br />

<strong>von</strong> der ALDH-2, während das<br />

schwach wirksame TEAN über ALDH-2<br />

bioaktiviert wird. Außerdem ruft das Mononitrat<br />

keine Tachyphylaxie hervor, was<br />

zwar charakteristisch für Mononitrate, allerdings<br />

ungewöhnlich für ein Nitrat dieser<br />

Maximale<br />

Relaxation [%]<br />

Relaxation,<br />

20 min [%]<br />

Erholung der<br />

Gefäße [%]<br />

Wirkstärke ist. Das Aminoalkyltrinitrat<br />

hingegen zeigt die typische Tachyphylaxie<br />

der organischen Polynitrate, die aber wiederum<br />

das TEAN in der Wirkstärke deutlich<br />

übertreffen.<br />

Die Untersuchungsergebnisse zur Invitro-Toleranz<br />

durch Aminoalkylnitrate<br />

sind unterschiedlich. Es wurde keine Abhängigkeit<br />

zwischen Tachyphylaxie und<br />

Wirkstärke festgestellt. Sowohl Mononitrate<br />

als auch Dinitrate induzieren eine<br />

Tachyphylaxie, wobei es überraschenderweise<br />

eher bei schwächer wirksamen Nitraten<br />

zu einer In-vitro-Toleranz kommt als<br />

bei den stärker wirksamen. Erste orientierende<br />

Versuche weisen darauf hin, dass die<br />

Nachhaltigkeit einer nitratinduzierten Relaxation<br />

nach Beendigung der Nitratzufuhr<br />

konzentrationsabhängig ist.<br />

Abschließend kann man sagen, dass es<br />

sich bei den Aminoalkylnitraten um eine<br />

neue Klasse <strong>von</strong> organischen Nitraten handelt,<br />

die individuelle Eigenschaften und<br />

Struktur-Wirkungs-Beziehungen aufweist.<br />

Die hier präsentierten Resultate über<br />

Aminoalkylnitrate ergänzen die Paradigmenwechsel,<br />

welchen die Bewertung der<br />

organischen Nitrate in den vergangenen<br />

Jahren unterlag. Diese lassen sich verkürzt<br />

wie folgt darstellen:<br />

Vor 1988: Organische Nitrate relaxieren<br />

Blutgefäße, der Wirkmechanismus ist nicht<br />

bekannt. Ein Nitratrezeptor ist anzunehmen.<br />

1988: Stickstoffmonoxid (NO) stimuliert<br />

die lösliche Guanylatzyklase und ist der natürliche<br />

endogene Vasodilatator. Orga-<br />

22 Herz 35 · 2010 · Supplement II © Urban & Vogel<br />

1·10 -6<br />

3·10 -6<br />

1·10 -5<br />

3·10 -5<br />

1·10 -4<br />

3·10 -4<br />

H3C _ +<br />

NH2 13,7<br />

40,3<br />

67,3<br />

78,3<br />

85,7<br />

85,0<br />

O NO 2<br />

Tab. 2: Relaxationsdaten nach Bolusgabe an PGF2α-vorkontrahierten Pulmonalarterien des Schweins.<br />

Erholung der Gefäße ist das Verhältnis der Relaxation nach 20 min zur maximalen Relaxation.<br />

6,2<br />

13,4<br />

21,7<br />

21,7<br />

35,6<br />

26,6<br />

54,8<br />

66,8<br />

68,8<br />

72,3<br />

58,5<br />

68,8

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