Wissenschaft für die Praxis - Sparkassen-Finanzgruppe eV

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EBERLE-BUTSCHKAU-STIFTUNG Kompetenzpass für Kollegiaten der Eberle-Butschkau-Stiftung Führerschein in Sachen Persönlichkeitsentwicklung Das Kolleg ist die bundesweite Studenten-Fördereinrichtung der Sparkassen-Finanzgruppe. Die Ziele bestehen vor allem in der nachhaltigen Bindung von akademischen Nachwuchskräften zur dauerhaften Sicherung der Personalqualität der gesamten Gruppe. Die zweite tragende Säule der Aufgaben des Kollegs ist die Persönlichkeitsentwicklung der jungen Nachwuchskräfte, um sie zu attraktiven Bewerbern für Positionen in der Sparkassen-Finanzgruppe heranzubilden. Die dritte Säule ist eine bundesweite und fächerübergreifende Netzwerkbildung. Schlüsselqualifi kationen sind überall bei den Arbeitgebern ein großes Thema. Insbesondere vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Bologna-Reform, die durch verkürzte Studienzeiten dazu führt, dass das Lebensalter der zukünftigen Bewerber mit Doppelqualifi kation (Berufsausbildung + Studium) im Vergleich zu früher deutlich gesunken ist. Arbeitgeber klagen, dass Jungakademiker unsicher auftreten und schlecht kommunizieren. Es reicht bei Weitem nicht aus – das zeigen Umfragen unter Arbeitgebern – über Fachwissen („Hard Skills“) zu verfügen; mindestens genauso wichtig sind die Schlüsselqualifi kationen („Soft Skills“). Kommunikationsfähigkeit, Konfl ikt- und Teamfähigkeit, Leistungsbereitschaft, Engagement und Motivation sowie Problemlösungsund Analysefähigkeiten – das sind die Kompetenzen, die bei der Einstellung von Bachelor-Absolvent(innen) an erster Stelle gefordert werden. Schaut man noch eine Stufe auf der Karriereleiter weiter, wenn es um die Besetzung von Führungspositionen geht, sind Kommunikation, Authentizität sowie Emotionale Intelligenz ganz hoch im Kurs. Daher haben die Kollegiaten der Stiftung in enger Kooperation mit den Mentoren und Vertrauenspersonen aus der Sparkassenpraxis einen „Kompetenzpass“ entwickelt, der seit dem Sommersemester 2010 erfolgreich eingeführt wurde. Dieser dokumentiert beim Bewer- bungsgespräch am Ende der Kollegzeit, welche Entwicklung eine akademische Nachwuchskraft während der Zugehörigkeit zum Kolleg gemacht hat. Persönlichkeitsentwicklung ist ein lebenslanger, dynamischer Prozess und zielt letztendlich auf die Bildung von Handlungskompetenzen. Die aus der Entwicklungspsychologie stammenden Kompetenzen umfassen: − die Fachkompetenz, − die Methodenkompetenz, − die Sozialkompetenz sowie − die Selbstkompetenz. Auf die konkrete Arbeit im Kolleg übertragen, umfassen diese Handlungskompetenzen – die Grafi k veranschaulicht dies – ein breites Spektrum. Einige wenige Beispiele mögen erläutern, welche Möglichkeiten die Eberle-Butschkau- Stiftung den Kollegiaten bietet, ihre Kernkompetenzen zu erweitern und ihre Persönlichkeit zu festigen. Die Fachkompetenz können die Kollegiaten zielgerichtet durch den Besuch von hoch- AUTORIN Bärbel Kaatz ist Leiterin des Kollegs der Eberle-Butschkau-Stiftung. Grundsätzliche Entwicklungsmöglichkeiten in der Eberle-Butschkau-Stiftung Allgemeinwissen Fachwissen Bankfachliche Kenntnisse IT-Wissen Sprachkenntnisse Teamfähigkeit Empathie Umgangsformen Konfliktlösung Kommunikationsfähigkeit Führungsverhalten Kundenorientierung Fachkompetenz Sozialkompetenz karätigen zentralen oder in den regionalen Sparkassenakademien stattfi ndenden Fortbildungsveranstaltungen weiter entwickeln. Fachspezifi sche Seminare, Tagungen, IT-Schulungen und Bankplanspiele bieten ein breites Spektrum. Die Sprachkenntnisse können gezielt erweitert werden, z. B. durch eine Teilnahme an von den Förderkreisen organisierten Auslandsexkursionen bzw. durch ein Auslandssemester, welches die Stiftung in einem gewissen Umfang fi nanziell unterstützt. Methodenkompetenz bedeutet, die richtigen Methoden zu kennen und erfolgreich anzuwenden, um Herausforderungen im Arbeitsalltag anzugehen und strukturiert zu lösen. Die konzeptionellen Fähigkeiten können die Kollegiaten u. a. durch das Planen und Organisieren von Veranstaltungen oder Förderkreisfahrten beweisen. Das Präsentationsverhalten und die Rhetorik können in entsprechenden Seminaren trainiert und dann bei Kollegtreffen und Förderkreisaktivitäten in der Praxis geübt werden. Auch die Vertriebsstärke Methodenkompetenz Selbstkompetenz Analytisches Denken Konzeptionelle Fähigkeiten Präsentationstechniken Arbeitsmethoden Lernstrategien Rhetorik Kreativität Verkaufstechniken Offenheit Belastbarkeit Flexibilität Motivation Selbstreflexion Glaubwürdigkeit Vertriebliche Einstellung Identifikation mit SKO 20 Wissenschaft für die Praxis – Mitteilungen 73
kann durch Beratungs- und Verkaufstrainings bzw. Praktika in Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe ausgebaut werden. Sozialkompetenzen sind im Wesentlichen kommunikative und kooperative Fähigkeiten im Umgang mit anderen. In der Stiftung gibt es vielfältige Möglichkeiten, das Kommunikationsverhalten, die Teamfähigkeit und Führungskompetenzen zu verbessern. Führungstalent können Kollegiaten z. B. dadurch unter Beweis stellen, dass sie das Amt eines Förderkreissprechers oder studentischen Bundessprechers übernehmen. Selbstkompetenz ist die Fähigkeit, refl exiv und selbstorganisiert zu handeln. Die richtige Motivation und Engagement helfen den Kollegiaten, andere für sich zu gewinnen und sie von den eigenen Ideen zu überzeugen. Die Authentizität bekommen die Kollegiaten bei zahlreichen formellen und informellen Gelegenheiten in der Stiftung gespiegelt. Fazit zum Schluss: Die Eberle-Butschkau- Stiftung bietet den Kollegiaten zahlreiche Möglichkeiten, ihre Kompetenzen auszubauen und ihre Persönlichkeit zu stärken. Der neu entwickelte Kompetenzpass hilft den Kollegiaten dabei, durch ein ausgeprägtes Maß an Eigeninitiative ihre Potenziale systematisch auszuschöpfen, Schlüsselqualifi kationen nachhaltig zu entwickeln und gesetzte Ziele konsequent zu erreichen. Kompetenzpass S Finanzgruppe Wissenschaftsförderung Eberle-Butschkau-Stiftung Eva Kollegiatin Man kann einen Menschen nichts lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken. (Galileo Galilei) Der EBuSti-Kompetenzpass gibt potenziellen Arbeitgebern Auskunft über die im EBuSti- Kolleg erworbenen Kernkompetenzen. AUTOR EBERLE-BUTSCHKAU-STIFTUNG Oliver Thiem ist Mitglied des Förderkreises Mitte des EBuSti-Kollegs. Hoch hinaus! Treffen der Generationen 2012 im Haus der DekaBank Verabschiedung der Absolventen und Begrüßung der Neukollegiaten Freuen sich über eine erfolgreiche Veranstaltung: v. l. n. r. Bärbel Kaatz (Leiterin EBuSti-Kolleg), Martin Hofmann, Daniela Schäfbuch und Nico Hemmann (EBuSti-Bundessprecherteam), Dr. Karl-Peter Schackmann-Fallis (Geschäftsführendes DSGV-Vorstandsmitglied), Klaus Krummrich (Geschäftsführung der Wissenschaftsförderung) und Oliver Thiem (vormals Bundessprecher). Am 13. Januar 2012 veranstaltete das Kolleg der Eberle-Butschkau-Stiftung (EBuSti) sein drittes Treffen der Generationen und erstmals in Frankfurt am Main. Es wird zur Tradition, gleichzeitig die Neukollegiaten zu begrüßen und die Absolventen feierlich zu verabschieden. Mehr als 170 Neukollegiaten, Absolventen, Förderkreissprecher, Mentoren, Vertrauenspersonen und Alumni folgten der Einladung der DekaBank Deutsche Girozentrale und waren zu Gast im Trianon-Hochhaus. Am Vormittag standen ein Erfahrungsaustausch und diverse Workshops zur aktiven Gestaltung des Stiftungslebens zwischen Förderkreissprechern und Personalreferenten auf der Agenda. Die Bundessprecherwahl bildete einen weiteren Höhepunkt. Das Bundessprecherteam besteht zukünftig wieder aus drei Mitgliedern, welche 9 Förderkreise mit rund 250 Kollegiaten betreuen. Oliver Thiem, der das Kolleg mit viel Engagement und Enthusiasmus mitgestaltete, schied turnusgemäß aus. Thiem, wel- cher seit 2007 im Kolleg aktiv ist, dankte insbesondere der Kreissparkasse Saale-Orla als entsendendes Institut für die umfassende Förderung in den vergangenen Jahren. Für ihn folgen Nico Hemmann (Sparkasse Dortmund) und Daniela Schäfbuch (Nassauische Sparkasse). Das Team wird komplettiert durch den amtierenden Bundessprecher Martin Hofmann (Sparkasse Wetzlar). Beim Neukollegiatentreffen erwartete die Teilnehmer ein vielfältiges Vortragsprogramm. Dr. Karl-Peter Schackmann-Fallis, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) und neuer Kuratoriumsvorsitzender der Wissenschaftsförderung, eröffnete die Vortragsreihe und stellte die aktuellen Entwicklungen im Euro-Raum und in der Finanzindustrie aus der Perspektive des DSGV dar. Dr. Schackmann- Fallis konstatierte eine breitfl ächige Staatsschuldenkrise in der Euro-Zone und in der Rückwirkung auch eine Bankenkrise. Seiner Meinung nach hat die Politik eine Unmenge an Wissenschaft für die Praxis – Mitteilungen 73 21
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