Wissenschaft für die Praxis - Sparkassen Wissenschaftsförderung
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der staatlichen St. Petersburg University of Economics<br />
and Finance (FINEC) <strong>die</strong> Ehrendoktorwürde<br />
verliehen. Was zeichnet das russische<br />
Hochschulsystem im internationalen Vergleich<br />
aus?<br />
Die russischen Hochschulen befi nden sich im<br />
Aufbruch. Die Begeisterung bei den Hochschullehrern<br />
und bei den Stu<strong>die</strong>renden ist<br />
groß. Aber es besteht auch großer Nachholbedarf.<br />
So ist der eine oder andere Hochschullehrer<br />
noch im alten Denken verhaftet. Vor allem<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> jüngere Generation bin ich sehr,<br />
sehr optimistisch. Und <strong>für</strong> uns gibt es große<br />
Chancen <strong>für</strong> einen guten Dialog.<br />
Frage:<br />
Sie begleiten das Institut <strong>für</strong> deutsches und internationales<br />
Recht des Spar-, Giro- und Kreditwesens<br />
an der Universität Mainz seit rund<br />
30 Jahren als Direktor. Wie hat sich in <strong>die</strong>ser<br />
Zeit <strong>die</strong> Arbeit am Institut geändert und wo sehen<br />
Sie <strong>die</strong> künftigen Aufgabenschwerpunkte?<br />
Vieles hat sich geändert. Das Bankenaufsichtsrecht,<br />
aber auch das Kapitalmarktrecht und<br />
das Bankvertragsrecht, das Zahlungsverkehrsrecht<br />
und das Anlegerschutzrecht werden<br />
heute maßgeblich durch internationale Gremien<br />
vorangetrieben. Wer sich an <strong>die</strong>sen Entwicklungen<br />
nicht beteiligt, erlebt ein böses<br />
Aufwachen. Also liegt eine der Hauptaufgaben<br />
des Instituts heute in der Begleitung rechtspolitischer<br />
Anliegen im europäischen und internationalen<br />
Bereich. Nicht zu vernachlässigen<br />
sind <strong>die</strong> Beobachtung und Kommentierung<br />
der Rechtsprechung und nicht zuletzt das Aufgreifen<br />
neuer Sachverhalte, neuer Finanzprodukte<br />
usw. Die Aufgaben sind schwieriger geworden,<br />
zeitaufwendiger und leider sind <strong>die</strong><br />
Verfahren häufi g nicht transparent. Verbessert<br />
werden muss <strong>die</strong> Kooperation mit ausländischen<br />
Universitäten – und mit den <strong>Sparkassen</strong><br />
vor Ort.<br />
Prof. Dr. Dr. h. c. Uwe H. Schneider<br />
Johannes Gutenberg-Universität<br />
Direktor des Instituts <strong>für</strong> deutsches und internationales Recht<br />
des Spar-, Giro- und Kreditwesens<br />
Corporate-Governance-Beauftragter der Deutschen Bundesbank<br />
55099 Mainz<br />
Tel.: (06131) 39 317 09<br />
Fax: (06131) 39 317 18<br />
Email: uwe.h.schneider@jus.tu-darmstadt.de<br />
DAS AKTUELLE INTERVIEW<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN AUS JÜNGERER ZEIT:<br />
• Handbuch Managerhaftung, herausgegeben von Professor Dr. Gerd Krieger und<br />
Professor Dr. Dr. h. c. Uwe H. Schneider, Verlag Dr. Otto Schmidt, 2. Aufl .<br />
2010.<br />
• Sind <strong>die</strong> Einrichtung einer Whistleblowing-Stelle und der Schutz des<br />
Whistleblowers Teil guter Corporate Compliance? in: Festschrift <strong>für</strong> Peter Kreutz,<br />
2010, 855 ff. (mit Claudia Nowak).<br />
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Juristen an <strong>die</strong> Compliance-Front, in: ZIP 2010, 55 (mit Jens Hüffer).<br />
Ethik im Bank- und Kapitalmarkt, in : ZIP 2010, 601.<br />
Investigative Maßnahmen und Informationsweitergabe im konzernfreien<br />
Unternehmen und im Konzern, NZG 2010, 1201.<br />
Die 16 goldenen Regeln zur Haftung des Geschäftsführers einer Holding,<br />
GmbHR 2010, S. 1313.<br />
Anwaltlicher Rat zu unternehmerischen Entscheidungen bei Rechtsunsicherheit,<br />
Der Betrieb 2011, S. 99.<br />
• Vollrechtstreuhänder als Namensaktionäre – <strong>die</strong> Pfl icht zur Offenlegung und<br />
deren Auslandswirkung, Wertpapiermitteilungen 2011 (im Druck) (mit Müller-von<br />
Pilchau).<br />
<strong>Wissenschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> – Mitteilungen 71 5