Wissenschaft für die Praxis - Sparkassen Wissenschaftsförderung
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HOCHSCHULE DER SPARKASSEN-FINANZGRUPPE<br />
<strong>Praxis</strong>orientierte Weiterentwicklung<br />
der Stu<strong>die</strong>ninhalte<br />
Neue Spezialisierungsmöglichkeiten im Bachelor-Studium<br />
An der Hochschule der <strong>Sparkassen</strong>-<br />
Finanzgruppe – University of Applied<br />
Sciences – Bonn sind aktuell im achten Jahr<br />
des Stu<strong>die</strong>nbetriebs rund 950 Stu<strong>die</strong>rende<br />
eingeschrieben. Über 850 Bachelor- und<br />
Master-Absolventen haben inzwischen <strong>die</strong><br />
Qualifi kationen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Übernahme anspruchsvollster<br />
Aufgaben im operativen<br />
und strategischen Management von Kreditinstituten<br />
erworben. Die Erfolgshistorie der<br />
staatlich anerkannten Hochschule zeigt,<br />
dass vor allem <strong>Sparkassen</strong> und ihre Verbundunternehmen<br />
nachhaltig in <strong>die</strong> Ausund<br />
Weiterbildung von talentierten Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern investieren.<br />
Das hohe Vertrauen der Unternehmen der<br />
<strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe in ihren Bildungsauftrag<br />
treibt <strong>die</strong> Hochschule an, höchste Qualitätsmaßstäbe<br />
in Lehre, Studium und Forschung<br />
nachhaltig zu gewährleisten. Ausdruck<br />
<strong>die</strong>ses hohen Qualitätsanspruchs ist es, <strong>die</strong><br />
Stu<strong>die</strong>nstrukturen und Stu<strong>die</strong>ninhalte fortlaufend<br />
an den sich verändernden Bedürfnissen<br />
und Anforderungen der Kreditwirtschaft auszurichten.<br />
Ein aktuelles Beispiel <strong>für</strong> <strong>die</strong>se<br />
praxisorientierte Weiterentwicklung der Stu<strong>die</strong>ninhalte<br />
ist <strong>die</strong> Erweiterung der Spezialisierungsmöglichkeiten<br />
im Bachelor-Studium um<br />
<strong>die</strong> Bereiche „Vertriebsmanagement im Retail<br />
Banking“ und „Vertriebsunterstützung im Retail<br />
Banking“.<br />
Die Redaktion sprach mit Prof. Dr. Wolfgang<br />
Barth, Professur <strong>für</strong> Bankbetriebslehre, insbesondere<br />
Marketing und Vertrieb, und Prof. Dr.<br />
Georg Andreas Schmidt, Professur <strong>für</strong> Allgemeine<br />
Betriebswirtschaftslehre, insbesondere<br />
Immobilienökonomie und Bachelor-Stu<strong>die</strong>ngangleiter,<br />
über <strong>die</strong>ses neue Qualifi zierungsangebot.<br />
Frage:<br />
Herr Prof. Schmidt, als Stu<strong>die</strong>ngangleiter ist es<br />
Ihre Aufgabe, <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>ninhalte marktorientiert<br />
weiterzuentwickeln. Woher kam der Impuls<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung <strong>die</strong>ser zwei neuen Spezialisierungsbereiche?<br />
Prof. Schmidt:<br />
Der Impuls zur Entwicklung der neuen Spezialisierungen<br />
kam aus verschiedenen Richtungen.<br />
Wesentlich ist zunächst <strong>die</strong> Vertriebsintensivierung<br />
in den Instituten, welche verstärkt<br />
methodische Kompetenzen im Retail Banking<br />
einfordert. Der Dialog mit Stu<strong>die</strong>renden, Absolventen<br />
und Arbeitgebern im Rahmen der<br />
Qualitätssicherung bestätigte uns, dass <strong>die</strong> Institute<br />
hier einen wachsenden Personalentwicklungsbedarf<br />
haben. Hinzu kommt, dass<br />
der Forschungstransfer in <strong>die</strong> Lehre der Hochschule<br />
sowie <strong>die</strong> interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
zwischen Bankbetriebslehre und Informatik<br />
zu einer Vertiefung und Vernetzung der<br />
Vertriebswege auch in technischer Hinsicht<br />
führte. Diese Erkenntnisse wurden mit dem<br />
Curricularausschuss der Hochschule diskutiert<br />
und ein entsprechendes Umsetzungskonzept<br />
entwickelt.<br />
Frage:<br />
Im Mittelpunkt <strong>die</strong>ses neuen Qualifi zierungsangebots<br />
steht <strong>die</strong> wissenschaftliche Auseinandersetzung<br />
mit der vertriebsorientierten Ausrichtung<br />
des Kundengeschäfts. Wie setzen Sie<br />
<strong>die</strong>s im Studium konkret um?<br />
Prof. Schmidt:<br />
Die grundlegenden Methodenkompetenzen<br />
<strong>für</strong> den Themenbereich „Vertrieb“ sind im Stu<strong>die</strong>ngang<br />
„Finance“ durch das betriebswirtschaftliche<br />
Modul „Marketing“ in Verbindung<br />
mit dem Schwerpunktmodul „Produkt-, Preisund<br />
Vertriebspolitik in Kreditinstituten“ von<br />
Beginn an enthalten. Eine Vertiefung <strong>die</strong>ser<br />
Kompetenzen <strong>für</strong> alle Stu<strong>die</strong>renden bot sich<br />
somit nicht an. Deswegen kam der Bereich der<br />
Spezialisierungen in unser Blickfeld. Bislang<br />
ergeben <strong>die</strong> bereits bestehenden sechs Spezialisierungsbereiche<br />
wie zum Beispiel Vermögensmanagement/private<br />
Finanzplanung, Kapitalmarkt<br />
und Immobilienökonomie 15<br />
Kombinationsmöglichkeiten. Die zwei neuen<br />
Bereiche „Vertriebsmanagement im Retail<br />
Banking“ und „Vertriebsunterstützung im Re-<br />
tail Banking“ können mit allen bestehenden<br />
Spezialisierungen frei kombiniert werden, sodass<br />
<strong>die</strong> Zahl der Kombinationsmöglichkeiten<br />
auf 28 ansteigt. Wichtig ist uns, dass nicht einfach<br />
etwas hinzukommt, sondern insgesamt<br />
neue Perspektiven geschaffen werden.<br />
Zudem haben wir <strong>die</strong> Entwicklung der neuen<br />
Module <strong>für</strong> <strong>die</strong> Vernetzung von Hochschule<br />
und regionalen <strong>Sparkassen</strong>akademien genutzt.<br />
Die Hochschule bietet <strong>die</strong> wissenschaftliche<br />
Vertiefung passend zu den Lehrgängen<br />
der Akademien an. Die Neuentwicklung der<br />
Module haben wir auch genutzt, um den Zuschnitt<br />
der Module zu verbreitern. Alle neuen<br />
Module sind durch <strong>die</strong> Verdopplung der Vorlesungszeit<br />
noch stärker auf den direkten Austausch<br />
zwischen Lehrenden und Stu<strong>die</strong>renden<br />
ausgerichtet, was bei den Inhalten didaktisch<br />
auch nahe liegt.<br />
Frage:<br />
Herr Prof. Barth, das neue Angebot richtet sich<br />
insbesondere an Nachwuchskräfte im Vertrieb.<br />
Welche Qualifi kationen erwerben <strong>die</strong>se <strong>für</strong> ihr<br />
Tätigkeitsfeld?<br />
Prof. Barth:<br />
Zunächst sind gute Marktkenntnisse, Produktkenntnisse<br />
und Kenntnisse über <strong>die</strong> Vertriebskanäle<br />
<strong>für</strong> einen Vertriebler zwingend. Darüber<br />
hinaus spielt aber auch <strong>die</strong> Person des Vertrieblers<br />
und seine Rhetorik bei den Erfolgsfaktoren<br />
eine maßgebliche Rolle. Ziel des neuen<br />
Spezialisierungsangebots ist es, nicht nur<br />
<strong>die</strong>se vertriebsrelevanten Faktoren theoretisch<br />
zu vermitteln, sondern auch den <strong>Praxis</strong>bezug<br />
herzustellen. Dies geschieht beispielsweise<br />
über Fallstu<strong>die</strong>n oder Rollenspiele, in denen<br />
das Erlernte auch praktisch erlebbar wird. Erfolgreiche<br />
Vertriebler haben Spaß an ihrem<br />
Job, blicken selbstständig auf <strong>die</strong> Wettbewerbslage<br />
und sind in der Lage, individuell<br />
den richtigen Ansprachestil zu fi nden. Die<br />
neuen Spezialisierungsbereiche richten sich<br />
dabei sowohl an Vertriebsmanager als auch an<br />
Mitarbeiter im Markt. Ziel ist <strong>die</strong> Förderung der<br />
<strong>Wissenschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> – Mitteilungen 71 11