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Wissenschaft für die Praxis - Sparkassen Wissenschaftsförderung

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Herausgeber: <strong>Wissenschaft</strong>sförderung der <strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe e.V. Heft 71 · Mai 2011<br />

<strong>Wissenschaft</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong><br />

MITTEILUNGEN DER WISSENSCHAFTSFÖRDERUNG<br />

DER SPARKASSEN-FINANZGRUPPE E.V.<br />

� DAS AKTUELLE INTERVIEW<br />

Internationale Entwicklungen<br />

mitgestalten<br />

� WISSENSCHAFT VOR ORT<br />

Erfolgreiche Geschäftsideen<br />

aus der <strong>Wissenschaft</strong><br />

� AUS DER FORSCHUNG<br />

Altersvorsorge mit<br />

nachhaltigen Geldanlagen


IMPRESSUM<br />

Herausgeber: <strong>Wissenschaft</strong>sförderung<br />

der <strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe e.V.<br />

Geschäftsstelle: Simrockstraße 4,<br />

53113 Bonn<br />

Postanschrift: Postfach 14 29,<br />

53004 Bonn<br />

Telefon: (02 28) 2 04-57 31<br />

Fax: (02 28) 2 04-57 35<br />

E-Mail: s-wissenschaft@dsgv.de<br />

Internet: www.s-wissenschaft.de<br />

Verantwortlich: Klaus Krummrich<br />

Redaktion: Roswitha Wirth<br />

Telefon: (02 28) 2 04-57 59<br />

Fax: (02 28) 2 04-57 35<br />

Gestaltung: weber preprint service, Bonn<br />

Druck: www.warlichdruck.de<br />

Redaktionsschluss: 20. April 2011<br />

Die Mitteilungen erscheinen zweimal<br />

im Jahr und werden den Mitgliedern der<br />

<strong>Wissenschaft</strong>sförderung der <strong>Sparkassen</strong>-<br />

Finanzgruppe sowie der interessierten<br />

Fachöffentlichkeit unentgeltlich zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

ISSN 1864-2721<br />

Titelbild: Bereichsbibliothek Recht und<br />

Wirtschaft der Johannes Gutenberg-<br />

Universität Mainz<br />

Foto: Thomas Hartmann /<br />

© Universität Mainz<br />

Dieses Produkt wurde auf<br />

FSC-zertifi ziertem Papier<br />

aus verantwortungsvoller<br />

Forstwirtschaft gedruckt.<br />

natureOffice.com | DE-229-204940


Editorial <strong>Wissenschaft</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong><br />

WERNER NETZEL<br />

Vorsitzender des Vorstandes der<br />

<strong>Wissenschaft</strong>sförderung der<br />

<strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe e.V.<br />

Die <strong>Sparkassen</strong>-<strong>Wissenschaft</strong>sförderung ist mit dem Institut <strong>für</strong> Kreditrecht<br />

an der Universität Mainz seit Jahrzehnten eng verbunden. Einer der<br />

langjährigen renommierten Direktoren, Prof. Dr. Dr. h. c. Uwe H. Schneider,<br />

nimmt im aktuellen Interview Stellung zu rechtspolitischen Fragen,<br />

insbesondere auf europäischer und internationaler Ebene. Sein Befund:<br />

Deutschland vernachlässigt seine eigenen Interessen auf vielen Gebieten.<br />

Es bestehe dringend Handlungsbedarf, sei es bei der Stabilisierung des<br />

Währungssystems oder bei der Auslegung des Anlegerschutzes. Wis senschaft<br />

mischt sich auf <strong>die</strong>se Weise in aktuelle Diskussionen ein – so verstehen<br />

wir das Motto „<strong>Wissenschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong>“.<br />

„Nachhaltige Entwicklung“ wird immer mehr als Leitbild <strong>für</strong> eine<br />

vorausschauende und langfristorientierte Ausrichtung von Wirtschaft und<br />

Gesellschaft verstanden. Die <strong>Sparkassen</strong>-<strong>Wissenschaft</strong>sförderung hat<br />

in Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart und dem DSGV<br />

unterschiedliche Aspekte der Nachhaltigkeit <strong>für</strong> <strong>die</strong> Finanzindustrie<br />

beleuchtet, vornehmlich bei der Vermögensanlage, aktuell im Bereich der<br />

betrieblichen Altersvorsorge. Prof. Dr. Henry Schäfer gibt in <strong>die</strong>ser Ausgabe<br />

einen Überblick über <strong>die</strong> Ergebnisse der Stu<strong>die</strong> zur Altersvorsorge mit<br />

nachhaltigen Geldanlagen, eine ausführliche Fassung erscheint als<br />

Forschungsbericht der <strong>Wissenschaft</strong>sförderung.<br />

4 Das aktuelle Interview<br />

EDITORIAL/INHALT<br />

Prof. Dr. Dr. h. c. Uwe H. Schneider:<br />

Europäische und internationale Entwicklungen mitgestalten<br />

6 <strong>Wissenschaft</strong> vor Ort<br />

Sparkasse zu Lübeck vergibt Uni-Gründerpreis<br />

7 Aus der Forschung<br />

Prof. Dr. Henry Schäfer: Nachhaltige Geldanlagen in der<br />

betrieblichen Altersvorsorge<br />

Newsticker<br />

11 Hochschule der <strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe<br />

<strong>Praxis</strong>orientierte Weiterentwicklung der Stu<strong>die</strong>ninhalte<br />

13 Institut <strong>für</strong> Kreditrecht Mainz<br />

14 <strong>Sparkassen</strong>historische Archive<br />

Das Niedersächsische Wirtschaftsarchiv<br />

16 Veranstaltungen<br />

3. Forum Privater Haushalt am 24. Februar 2011 in Berlin<br />

G-Forum 2010 des FGF: <strong>Wissenschaft</strong>sförderung vergibt Preis<br />

an Nachwuchswissenschaftler<br />

Tagung Einspeisung von Biogas in das Erdgasnetz am<br />

6. Oktober 2010 in Lüneburg<br />

19 Personalia<br />

23 Eberle-Butschkau-Stiftung<br />

26 Publikationen<br />

<strong>Wissenschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> – Mitteilungen 71 3


DAS AKTUELLE INTERVIEW<br />

Vielfältige Aufgaben rechtswissenschaftlicher Forschung<br />

Europäische und internationale<br />

Entwicklungen mitgestalten<br />

Prof. Dr. Dr. h. c. Uwe H. Schneider, Direktor<br />

des Instituts <strong>für</strong> deutsches und<br />

internationales Recht des Spar-, Giro- und<br />

Kreditwesens an der Universität Mainz,<br />

konnte kürzlich seinen 70. Geburtstag<br />

feiern. Eine aus <strong>die</strong>sem Anlass verfasste<br />

umfangreiche Festschrift zeigt seine hohe<br />

Reputation in <strong>Wissenschaft</strong> und <strong>Praxis</strong>.<br />

Sein Rat und seine Expertise sind gefragt.<br />

Seine pointierten Beiträge zu Themen<br />

auch außerhalb der Finanzszene, z.B. zur<br />

„Heuschrecken-Debatte“, regen zur Diskussion<br />

an. Das nachfolgende Interview<br />

vermittelt einen Ausschnitt der vielfältigen<br />

Aktivitäten von Professor Schneider.<br />

Frage:<br />

Wo sehen Sie besonderen Bedarf <strong>für</strong> künftige<br />

rechtswissenschaftliche Forschung?<br />

Modelltheoretische Forschung mag nützlich<br />

sein. Ich sehe sie aber nicht als vorrangige Aufgabe<br />

rechtswissenschaftlicher Forschung. Sie<br />

sollte sich vielmehr neuen Entwicklungen in<br />

der <strong>Praxis</strong> und der rechtspolitischen Diskussion<br />

im nationalen und internationalen Bereich<br />

zuwenden. Und da besteht jede Menge<br />

Bedarf. Ich denke an neue Finanzprodukte,<br />

Entwicklungen in der Vertragsgestaltung, an<br />

<strong>die</strong> Neuordnung des Zahlungsverkehrs und<br />

des Insolvenzrechts. Ich denke an <strong>die</strong> vielfältigen<br />

aufsichtsrechtlichen Herausforderungen<br />

im Aufsichtsrecht und im Steuerrecht. Und ich<br />

denke an <strong>die</strong> Überprüfung rechtspolitischer<br />

Vorschläge und jüngster gerichtlicher Entscheidungen,<br />

etwa im Anlegerschutzrecht.<br />

Frage:<br />

In welche Richtung entwickelt sich nach Ihrer<br />

Ansicht das deutsche Bankensystem?<br />

Vor einiger Zeit konnte man im Bericht des Internationalen<br />

Währungsfonds lesen, <strong>die</strong> deutsche<br />

Kreditwirtschaft sei „in robuster Verfassung“.<br />

Und kein Zweifel: Zum Industriestandort<br />

und zum Dienstleistungsstandort Deutschland<br />

gehören leistungsfähige Kreditinstitute, eine<br />

funktionsfähige Börse und eine funktionsfä-<br />

hige Aufsicht. Hier bestehen vielfältige Gefahren<br />

<strong>für</strong> eine Fehlentwicklung. Da gilt es, an <strong>die</strong><br />

Erfolge der <strong>Sparkassen</strong> anzuknüpfen, ihren Bestand<br />

zu sichern und sie nicht durch abenteuerliche<br />

Reformpläne zu verunsichern. Die<br />

Zukunft der deutschen <strong>Sparkassen</strong> liegt nicht<br />

in der Konzernbildung, sondern in ihrer Dezentralität.<br />

„Nie hat ein Dichter <strong>die</strong> Natur so<br />

verändert wie Juristen <strong>die</strong> Wirklichkeit“ (Giraudoux).<br />

Juristen haben aber auch <strong>die</strong> Aufgabe,<br />

Bewährtes zu bewahren.<br />

Frage:<br />

Sie sind Autor und Herausgeber namhafter wissenschaftlicher<br />

Werke, u.a. des Handbuchs Managerhaftung.<br />

Wie bewerten Sie <strong>die</strong> aktuelle<br />

Diskussion über <strong>die</strong> Haftung von Bankmanagern<br />

im Rahmen der Finanzkrise?<br />

Wir bewegen uns zwischen Skylla und Charybdis.<br />

Die Geschäftsleiter der Kreditinstitute, <strong>die</strong><br />

Aufsichts- und Verwaltungsräte haften nur bei<br />

Pfl ichtverletzung. Und es macht guten Sinn,<br />

<strong>die</strong> Beteiligten an ihre persönliche Verantwortung<br />

zu erinnern. Das ist vielleicht <strong>die</strong> wichtigste<br />

Form der Verhinderung künftiger Bankenkrisen.<br />

Aber <strong>die</strong> Managerhaftung soll nicht<br />

dazu <strong>die</strong>nen, bürgerliche Existenzen zu vernichten.<br />

Deshalb plä<strong>die</strong>re ich <strong>für</strong> eine Obergrenze<br />

der persönlichen Haftung.<br />

Frage:<br />

Ihre jüngsten Ausführungen zur Ethik im Kapitalmarkt<br />

wurden viel beachtet. Welche Beweggründe<br />

haben Sie dazu veranlasst, sich <strong>die</strong>sem<br />

Thema zu widmen?<br />

Wir haben gelernt, dass es Verhaltensweisen<br />

gibt, <strong>die</strong> sich nicht rechtlich regeln lassen. Wir<br />

sind aufgefordert, uns an unsere überkommenen<br />

und bewährten Prinzipien wie Wahrheit<br />

und Fairness zu erinnern. Und dabei gilt es,<br />

nicht Wolken zu schieben, sondern konkrete<br />

Handlungsanweisungen zu geben.<br />

Frage:<br />

Sie sind in einer Vielzahl nationaler und internationaler<br />

Gremien, Kommissionen und Ar-<br />

Prof. Dr. Dr. h. c. Uwe H. Schneider<br />

beitsgruppen vertreten, z.B. als Mitglied der<br />

Working Group Corporate Governance bei der<br />

Organisation <strong>für</strong> wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung (OECD) in Paris. Sehen Sie<br />

zusätzlichen Handlungsbedarf bei der Vertretung<br />

deutscher Interessen auf internationalem<br />

Parkett?<br />

Wir vernachlässigen in sträfl icher Weise <strong>die</strong><br />

Wahrnehmung unserer regionalen Interessen<br />

auf europäischer und internationaler Ebene.<br />

Das gilt in gleicher Weise <strong>für</strong> <strong>die</strong> Stabilisierung<br />

unseres Währungssystems wie <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ausgestaltung<br />

der Corporate Governance bei Unternehmen,<br />

bei den Zumutungen einer Transferunion<br />

und bei der Disziplinierung praxisfernen<br />

Anlegerschutzes in Gremien, <strong>die</strong> weit weg sind<br />

von der täglichen Verantwortung. Handlungsbedarf<br />

besteht <strong>für</strong> alle, <strong>die</strong> Rechtspolitik ebenso<br />

wie <strong>die</strong> <strong>Wissenschaft</strong>, <strong>für</strong> <strong>die</strong> Unternehmen<br />

und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verbände. Wir vernachlässigen unsere<br />

Interessen!<br />

Frage:<br />

Ihnen wurde 2010 in Anerkennung Ihrer wissenschaftlichen<br />

Leistungen und Ihres Ein satzes <strong>für</strong><br />

den internationalen Hochschulaustausch von<br />

4 <strong>Wissenschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> – Mitteilungen 71


der staatlichen St. Petersburg University of Economics<br />

and Finance (FINEC) <strong>die</strong> Ehrendoktorwürde<br />

verliehen. Was zeichnet das russische<br />

Hochschulsystem im internationalen Vergleich<br />

aus?<br />

Die russischen Hochschulen befi nden sich im<br />

Aufbruch. Die Begeisterung bei den Hochschullehrern<br />

und bei den Stu<strong>die</strong>renden ist<br />

groß. Aber es besteht auch großer Nachholbedarf.<br />

So ist der eine oder andere Hochschullehrer<br />

noch im alten Denken verhaftet. Vor allem<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> jüngere Generation bin ich sehr,<br />

sehr optimistisch. Und <strong>für</strong> uns gibt es große<br />

Chancen <strong>für</strong> einen guten Dialog.<br />

Frage:<br />

Sie begleiten das Institut <strong>für</strong> deutsches und internationales<br />

Recht des Spar-, Giro- und Kreditwesens<br />

an der Universität Mainz seit rund<br />

30 Jahren als Direktor. Wie hat sich in <strong>die</strong>ser<br />

Zeit <strong>die</strong> Arbeit am Institut geändert und wo sehen<br />

Sie <strong>die</strong> künftigen Aufgabenschwerpunkte?<br />

Vieles hat sich geändert. Das Bankenaufsichtsrecht,<br />

aber auch das Kapitalmarktrecht und<br />

das Bankvertragsrecht, das Zahlungsverkehrsrecht<br />

und das Anlegerschutzrecht werden<br />

heute maßgeblich durch internationale Gremien<br />

vorangetrieben. Wer sich an <strong>die</strong>sen Entwicklungen<br />

nicht beteiligt, erlebt ein böses<br />

Aufwachen. Also liegt eine der Hauptaufgaben<br />

des Instituts heute in der Begleitung rechtspolitischer<br />

Anliegen im europäischen und internationalen<br />

Bereich. Nicht zu vernachlässigen<br />

sind <strong>die</strong> Beobachtung und Kommentierung<br />

der Rechtsprechung und nicht zuletzt das Aufgreifen<br />

neuer Sachverhalte, neuer Finanzprodukte<br />

usw. Die Aufgaben sind schwieriger geworden,<br />

zeitaufwendiger und leider sind <strong>die</strong><br />

Verfahren häufi g nicht transparent. Verbessert<br />

werden muss <strong>die</strong> Kooperation mit ausländischen<br />

Universitäten – und mit den <strong>Sparkassen</strong><br />

vor Ort.<br />

Prof. Dr. Dr. h. c. Uwe H. Schneider<br />

Johannes Gutenberg-Universität<br />

Direktor des Instituts <strong>für</strong> deutsches und internationales Recht<br />

des Spar-, Giro- und Kreditwesens<br />

Corporate-Governance-Beauftragter der Deutschen Bundesbank<br />

55099 Mainz<br />

Tel.: (06131) 39 317 09<br />

Fax: (06131) 39 317 18<br />

Email: uwe.h.schneider@jus.tu-darmstadt.de<br />

DAS AKTUELLE INTERVIEW<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN AUS JÜNGERER ZEIT:<br />

• Handbuch Managerhaftung, herausgegeben von Professor Dr. Gerd Krieger und<br />

Professor Dr. Dr. h. c. Uwe H. Schneider, Verlag Dr. Otto Schmidt, 2. Aufl .<br />

2010.<br />

• Sind <strong>die</strong> Einrichtung einer Whistleblowing-Stelle und der Schutz des<br />

Whistleblowers Teil guter Corporate Compliance? in: Festschrift <strong>für</strong> Peter Kreutz,<br />

2010, 855 ff. (mit Claudia Nowak).<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Juristen an <strong>die</strong> Compliance-Front, in: ZIP 2010, 55 (mit Jens Hüffer).<br />

Ethik im Bank- und Kapitalmarkt, in : ZIP 2010, 601.<br />

Investigative Maßnahmen und Informationsweitergabe im konzernfreien<br />

Unternehmen und im Konzern, NZG 2010, 1201.<br />

Die 16 goldenen Regeln zur Haftung des Geschäftsführers einer Holding,<br />

GmbHR 2010, S. 1313.<br />

Anwaltlicher Rat zu unternehmerischen Entscheidungen bei Rechtsunsicherheit,<br />

Der Betrieb 2011, S. 99.<br />

• Vollrechtstreuhänder als Namensaktionäre – <strong>die</strong> Pfl icht zur Offenlegung und<br />

deren Auslandswirkung, Wertpapiermitteilungen 2011 (im Druck) (mit Müller-von<br />

Pilchau).<br />

<strong>Wissenschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> – Mitteilungen 71 5


WISSENSCHAFT VOR ORT<br />

Zum zweiten Mal<br />

Sparkasse zu Lübeck vergibt<br />

Uni-Gründerpreis<br />

Dr. Eva Lankenau <strong>für</strong> neuartige OP-Kamera ausgezeichnet<br />

Die Sparkasse zu Lübeck vergab 2010<br />

zum zweiten Mal den mit 10.000 Euro<br />

dotierten Uni-Gründerpreis. Vor dem Hintergrund<br />

der Diskussion um <strong>die</strong> geplante<br />

Einsparung des Medizinstu<strong>die</strong>nganges<br />

der Universität Lübeck war <strong>die</strong> Verleihung<br />

ein deutliches Bekenntnis der Sparkasse<br />

<strong>für</strong> den Hochschulstandort Lübeck. Die<br />

<strong>die</strong>sjährige Preisträgerin, Dr. Eva Lankenau,<br />

entwickelte, produziert und vertreibt<br />

mit ihrer jungen Firma OptoMed eine neuartige<br />

OP-Kamera. Diese kann ohne Kontakt<br />

zum Körper Gewebestrukturen in hoher<br />

Aufl ösung darstellen und ermöglicht<br />

dem Arzt eine unmittelbare, dreidimen-<br />

sionale Kontrolle während der Operation,<br />

<strong>die</strong> bisher nicht möglich war. An der Augenklinik<br />

der Universität Lübeck wird <strong>die</strong><br />

neue Technik bereits erfolgreich eingesetzt.<br />

Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse zu<br />

Lübeck, Wolfgang Pötschke, und der Präsident<br />

der Universität zu Lübeck, Prof. Peter Dominiak,<br />

überreichten <strong>die</strong> Auszeichnung im Rahmen<br />

einer Festveranstaltung im Au<strong>die</strong>nzsaal<br />

des Lübecker Rathauses. Wolfgang Pötschke<br />

betonte, dass „der Wert des Preises nicht nur<br />

aus seiner rein materiellen Komponente bestehe.<br />

Viel bedeutender sei seine Funktion,<br />

der Öffentlichkeit stets aufs Neue bewusst zu<br />

machen, dass es mit gutem Erfolg gelinge, den<br />

Innovationstransfer aus Forschung und <strong>Wissenschaft</strong><br />

vor Ort in Arbeitsplätze und Wachstum<br />

umzusetzen.“<br />

Der Uni-Gründerpreis der Sparkasse zu<br />

Lübeck wird im zweijährigen Rhythmus vergeben.<br />

Gegenstand des Wettbewerbes sind<br />

Erfolg versprechende Existenz gründungs initia<br />

tiven von Mitarbeitern und Studenten der<br />

Universität zu Lübeck, <strong>die</strong> auf Basis eingereichter<br />

Businesspläne und Bewerberpräsentationen<br />

von einer hochkarätigen Jury bewertet<br />

werden.<br />

Dr. Eva Lankenau präsentiert stolz den Scheck <strong>für</strong> den Uni-Gründerpreis, rechts neben ihr Mitgründer Stefan Oelckers.<br />

Von links: Universitäts-Präsident Peter Dominiak, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse zu Lübeck, Wolfgang Pötschke,<br />

CDU-Landtagsfraktionschef Christian von Bötticher und Ex-Wirtschaftsminister Uwe Thomas freuen sich mit der Preisträgerin.<br />

Sparkasse zu Lübeck<br />

6 <strong>Wissenschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> – Mitteilungen 71


AUTOR AUS DER FORSCHUNG<br />

Prof. Dr. Henry Schäfer<br />

ist Ordinarius an der Universität Stuttgart und<br />

Inhaber des Lehrstuhls „Allgemeine Betriebswirtschaftslehre<br />

und Finanzwirtschaft“, Abteilung III<br />

des Betriebswirtschaftlichen Instituts.<br />

Nachhaltige Geldanlagen in der<br />

betrieblichen Altersvorsorge<br />

Geschäftspotenzial nimmt Konturen an<br />

Die tatsächliche Nachfrage nach nachhaltigen<br />

Geldanlagen seitens deutscher<br />

betrieblicher Altersvorsorgeeinrichtungen<br />

(bAV-Einrichtungen) ist bislang<br />

verhalten. Es lässt sich aber eine Lockerung<br />

in der bisherigen Zurückhaltung<br />

wahrnehmen und es sind erste Affi nitäten<br />

zum nachhaltigen Geldanlegen in bAV-<br />

Einrichtungen festzustellen.<br />

Am Ausgangspunkt steht wie in so vielen europäischen<br />

Nachbarländern auch in Deutschland<br />

eine Regulierung: <strong>die</strong> seit 2002 bestehende<br />

gesetzliche Nachhaltigkeits-Berichtspfl icht <strong>für</strong><br />

bAV-Einrichtungen der externen Durchführungswege<br />

(Pensionsfonds, Pensionskasse,<br />

Direktversicherung). Auch wenn der seinerzeit<br />

von den Initiatoren des Alterszertifi zierungsgesetzes<br />

erhoffte Impuls <strong>für</strong> eine breit ausgerichtete<br />

Nachhaltigkeit in der Geldanlage von<br />

bAV-Einrichtungen im Vergleich zu den Erwartungen<br />

fast ausgeblieben ist, sorgen <strong>die</strong><br />

sprunghaft gewachsenen medialen Berichterstattungen<br />

zu Nachhaltigkeitsthemen (Klimawandel,<br />

Finanzkrise etc.), Initiativen aus<br />

dem politiknahen Bereich (z.B. Rat <strong>für</strong> Nachhaltige<br />

Entwicklung) und <strong>die</strong> zunehmende<br />

Sensibilisierung der deutschen Bevölkerung<br />

<strong>für</strong> Themen der Nachhaltigkeit und Corporate<br />

Social Responsibility (CSR) <strong>für</strong> immer mehr<br />

Handlungsdruck. Zusätzlich mag der Blick auf<br />

<strong>die</strong> erfolgreiche <strong>Praxis</strong> nachhaltiger Geldanlagepolitiken<br />

von bAV-Einrichtungen in Europa<br />

und in Übersee, vor allem in den USA, manche<br />

der deutschen bAV-Einrichtungen nachdenklich<br />

stimmen.<br />

Aufgrund der Komplexität der Anlageziele<br />

und -restriktionen der einzelnen bAV-Durchführungswege,<br />

der Bandbreite der Interpretationsmöglichkeiten<br />

des Begriffs nachhaltige<br />

Geldanlagen und einer unvollständigen Datenlage<br />

gelingt eine objektive Quantifi zierung<br />

der tatsächlichen Bestände und Potenziale<br />

deutscher bAV-Einrichtungen an nachhaltigen<br />

Geldanlagen momentan nicht, sondern nur in<br />

Form von Trend- und Tendenzaussagen. Dennoch<br />

ist davon auszugehen, dass sich der<br />

<strong>Sparkassen</strong>- Finanzgruppe als Anbieter von<br />

nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen<br />

im mehrere Milliarden Euro umfassenden bAV-<br />

Markt ein nicht zu vernachlässigendes Absatzpotenzial<br />

eröffnet, welches auszuschöpfen ein<br />

nicht zu ignorierendes, da Ertrag versprechendes<br />

Ziel ist.<br />

Die teilweise noch zu verzeichnende Zurückhaltung<br />

oder auch Unentschlossenheit<br />

der bAV-Einrichtungen bezüglich nachhaltiger<br />

Geldanlagen sehen Experten aus <strong>Wissenschaft</strong><br />

und <strong>Praxis</strong> vor allem begründet<br />

− im Fehlen eines Track Records bzw. aktiver<br />

Nachhaltigkeits-Vorreiter unter den bAV-<br />

Einrichtungen,<br />

− in der Be<strong>für</strong>chtung einer Performance-Einbuße,<br />

z.B. aufgrund einer möglichen Einschränkung<br />

des Anlageuniversums,<br />

− im mangelnden Angebot an nachhaltigen<br />

Geldanlageprodukten, <strong>die</strong> den Anlagepräferenzen<br />

der bAV-Einrichtungen entgegenkommen.<br />

Diesen Hinderungsgründen <strong>für</strong> eine derzeit<br />

noch geringe Anlagebereitschaft in nachhaltige<br />

Geldanlagen kann <strong>die</strong> <strong>Sparkassen</strong>-<br />

Finanzgruppe Rechnung tragen und sie als<br />

Potenzial verstehen, wenn sie eine auf <strong>die</strong> jeweiligen<br />

Spezifi ka der einzelnen bAV-Durchführungswege<br />

abgestimmte Marktbearbeitungsstrategie<br />

entwickelt. Voraussetzungen<br />

<strong>für</strong> das Gelingen der Marktbearbeitung sind<br />

hierbei bedarfsgerechte und passgenaue<br />

Kommunikations- und Vertriebskonzepte, vor<br />

allem in den Bereichen der Beratung und Betreuung<br />

<strong>die</strong>ser speziellen Zielgruppe.<br />

Unterstützend wirken kann das eigene aus<br />

dem öffentlichen Auftrag (dem „genetischen<br />

Code“) und der besonderen Kundennähe<br />

sowie dem gesellschaftlichen Engagement<br />

resultierende, prinzipiell hohe Nachhaltigkeits-Potenzial<br />

der <strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe.<br />

Indem Institute der <strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe<br />

glaubwürdig belegen können, dass Nachhaltigkeit<br />

<strong>für</strong> sie weniger ein vorübergehendes<br />

„Aktionsthema“ ist, sondern eine Frage ihrer<br />

Unternehmensverantwortung, können sie<br />

Prof. Dr. Henry Schäfer<br />

auch sog. bAV-Initiatoren und -Multiplikatoren<br />

wie Firmen- und Privatkunden erreichen und<br />

sie <strong>für</strong> das Thema nachhaltige Geldanlagen in<br />

der bAV gewinnen. Diese wiederum können<br />

als Versorgungsempfänger, Versicherte oder<br />

Berater der bAV-Einrichtungen einen verstärkenden<br />

Einfl uss auf deren Nachfrage nach<br />

nachhaltigen Geldanlagen haben. Instituten<br />

der <strong>Sparkassen</strong>- Finanzgruppe eröffnen sich<br />

somit verschiedene Zugangswege zu unterschiedlichen<br />

Kundengruppen (sog. Cross-<br />

Selling-Potenzial). Neben der eigenen Werteorientierung<br />

ist eine professionelle Fachkompetenz<br />

eine weitere zentrale Anforderung<br />

an Institute der Spar kassen-Finanzgruppe, um<br />

im Vertrieb nach haltiger Geldanlagen im Rahmen<br />

des Vermögensmanagements von bAV-<br />

Einrichtungen erfolgreich zu sein und Wettbewerbsvorteile<br />

zu erlangen.<br />

Abhängig vom jeweiligen Vermögensmanagementansatz<br />

(standardisiert oder individualisiert),<br />

vom Komplexitätsgrad nachhaltiger<br />

Geldanlageprodukte (vorgefertigt oder<br />

maßgeschneidert, „hellgrün“ oder „dunkelgrün“)<br />

und dem organisationsspezifi schen Beratungsbedarf<br />

(hoch oder niedrig) lassen sich<br />

<strong>Wissenschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> – Mitteilungen 71 7


AUS DER FORSCHUNG<br />

individuelle Strategien zur Integration nachhaltiger<br />

Geldanlagen im Vermögensmanagement<br />

aufzeigen. Hieraus sind <strong>die</strong> jeweiligen<br />

Anforderungen an bzw. Ansatzpunkte <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Beratung einer bAV-Einrichtung durch ein Institut<br />

ableitbar. Damit eng verbunden ist <strong>die</strong><br />

Frage, ob der jeweilige Kunde produkt- oder<br />

beziehungsorientiert beraten werden sollte.<br />

Neben den bislang kaum erkennbaren systematischen<br />

Vertriebsansätzen bei nachhaltigen<br />

Geldanlagen <strong>für</strong> bAV-Einrichtungen sind<br />

bedarfsgerechte Produkte im <strong>Sparkassen</strong>-<br />

Finanzverbund Mangelware. Grundsätzlich<br />

gibt es nicht „das eine“ Nachhaltigkeitsprodukt.<br />

Bedarfsseitig erforderlich sind verschiedene,<br />

unterschiedlichen Zwecksetzungen <strong>die</strong>nende<br />

Produkttypen nachhaltiger Geldanlage,<br />

<strong>die</strong> sowohl einzeln als auch in Kombination <strong>für</strong><br />

bAV-Kunden zum Einsatz kommen können. Im<br />

Bereich der Wertpapiere bzw. darauf basierenden<br />

verbrieften Anlageprodukte kämen bspw.<br />

Investmentfonds, Nachhaltigkeits-Zertifi kate,<br />

Direktbeteiligungen z.B. an Projekten mit<br />

Nachhaltigkeitsbezug, Dachfonds oder Common<br />

Investment Funds infrage. Besonders geeignet<br />

scheint hier zudem <strong>die</strong> Anlageklasse<br />

der einen Nachhaltigkeits-Index abbildenden<br />

Exchange Traded Funds (ETFs) zu sein. Unterschätzt<br />

werden bislang <strong>die</strong> Bedarfe von bAV-<br />

Einrichtungen hinsichtlich nachhaltig ausgerichteter<br />

zinstragender (festverzinslicher oder<br />

variabel verzinslicher) Anlagen- oder Einlagenformen<br />

mit speziellen Verwendungszwecken<br />

der Anlagegelder <strong>für</strong> einen konkreten sozialen<br />

und/oder ökologischen Zweck (z.B. der Klima-<br />

Sparbrief der BW-Bank oder <strong>die</strong> Wasseranleihe<br />

der NordLB).<br />

Hier<strong>für</strong> erforderliche nachhaltige Geldanlageprodukte<br />

können auf drei verschiedenen,<br />

kombinierbaren Wegen <strong>für</strong> <strong>Sparkassen</strong> und<br />

Landesbanken bereitgestellt werden: als Hausprodukte<br />

aus der <strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe,<br />

als Fremdprodukte eines Kooperationspartners<br />

und als „White-Label“-Produkt eines Produzenten<br />

von außerhalb der <strong>Sparkassen</strong>-<br />

Finanzgruppe.<br />

Der Deutsche <strong>Sparkassen</strong>- und Giroverband<br />

und <strong>die</strong> <strong>Wissenschaft</strong>sförderung der <strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe<br />

e.V. haben im Jahr 2009 zusammen<br />

mit Univ.-Professor Dr. Henry Schäfer,<br />

Lehrstuhl <strong>für</strong> Allgemeine Betriebswirtschaftslehre<br />

und Finanzwirtschaft der Universität<br />

Stuttgart, eine Forschungsprojektreihe zum<br />

Aufbau einer Kompetenzplattform bezüglich<br />

Vertriebskonzepte nachhaltiger Geldan lagen in<br />

der <strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe gestartet.<br />

Betriebswirtschaftliches Institut<br />

Abteilung III – Finanzwirtschaft<br />

Lehrstuhl <strong>für</strong> Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und<br />

Finanzwirtschaft<br />

Universität Stuttgart<br />

Betriebswirtschaftliches Institut<br />

Abt. III (Finanzwirtschaft)<br />

Keplerstraße 17<br />

70174 Stuttgart<br />

Telefon: +49 (0) 711 685 860 01<br />

Telefax: +49 (0) 711 685 860 09<br />

mailto: h.schaefer@bwi.uni-stuttgart.de<br />

Internet: http://www.uni-stuttgart.de/fi nance<br />

LEITUNG:<br />

Prof. Dr. Henry Schäfer<br />

Die Forschungsschwerpunkte von Professsor Schäfer liegen im Bereich der Be wertung<br />

von Investitionsobjekten und -programmen vor allem unter Berück sichtigung<br />

von Unsicherheit, Risiko und nicht-fi nanziellen Parametern, der ökonomischen<br />

Analyse von Netzwerken, der Finanzierung von Start-up- und mittelständischen<br />

Unternehmen und der Analyse sowie dem Management von Commodi ties. Eine<br />

besondere Bedeutung hat der Forschungsbereich „Sustai nability & Finance“.<br />

AUSGEWÄHLTE VERÖFFENTLICHUNGEN:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Schäfer, H., Unternehmensfi nanzen. Grundzüge in Theorie und Management, 2.,<br />

überarb. u. erw. Aufl ., Heidelberg u.a., (Physica-Verlag), 2002.<br />

Schäfer, H., Unternehmensinvestitionen. Grundzüge in Theorie und Mana gement,<br />

Heidelberg u.a., (Physica-Verlag), 2., überarb. Aufl ., 2005.<br />

Schäfer, H., Schröder, M., Nachhaltige Kapitalanlagen <strong>für</strong> Stiftungen: Aktuelle Entwick<br />

lungen und Bewertung, Baden-Baden (Nomos Verlagsgesellschaft), 2008.<br />

• Schäfer, H., Sörensen, D., Creating Options While Designing Prototypes – Value<br />

Management in the Automobile Industry Reconsidered, Journal of Manufacturing<br />

Technology Management, Vol. 21, Iss. 6, 2010, S. 721–742.<br />

• Schäfer, H., Ethical Investment of German non-profi t organisations – conceptual<br />

outline and empirical results, Business Ethics: A European Review, Vol. 13,<br />

No. 4, 2004, S. 269–287.<br />

• Schäfer, H., International Corporate Social Responsibility Rating Systems –<br />

Conceptual Outline and Empirical Results, Journal of Corporate Citizenship, Vol.<br />

20, 2005, S. 107–120.<br />

• Schäfer, H., Goldschmidt, R., Corporate Social Responsibility of Large Family<br />

Owned Firms in Germany: Conceptual Outline and Empirical Results, in: Special<br />

Issue “Family Firms”, International Journal of Entrepreneurship and Small<br />

Business, Vol. 11, No. 3, 2010, S. 285–307.<br />

• Schäfer, H., Fink, Chr., Heidbreder, St., Informationsbedürfnisse der Gesell schafter<br />

von Familienunternehmen, in: Zeitschrift <strong>für</strong> internationale und ka pi tal marktorientierte<br />

Rechnungslegung, 10. Jg., H. 10, Oktober 2008, S. 601–608.<br />

• Schäfer, H., Triple Bottom Line Investing – Ethik, Rendite und Risiko in der<br />

Kapitalanlage, in: Zeitschrift <strong>für</strong> das gesamte Kreditwesen, 54. Jg., H. 13, 2001,<br />

S. 740–744.<br />

8 <strong>Wissenschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> – Mitteilungen 71


Der jüngste vorliegende Leitfaden enthält<br />

<strong>die</strong> Ergebnisse des Teilprojekts „Nach haltige<br />

Geldanlagen – Erfolgreiche Vertriebskonzepte<br />

von <strong>Sparkassen</strong> im Geschäftsfeld betriebliche<br />

Altersvorsorge-Einrichtungen“. Die zentralen<br />

Herausforderungen <strong>für</strong> <strong>Sparkassen</strong> bezüglich<br />

der Einführung nachhaltiger Geldanlagen im<br />

Geschäftsfeld betriebliche Altersvorsorge-Einrichtungen<br />

wurden in zwei Teilstu<strong>die</strong>n erarbeitet:<br />

− Die Ergebnisse des zu Beginn des Projekts<br />

durchgeführten sog. Desk Researchs fi nden<br />

sich in der Konzeptstu<strong>die</strong> „Nachhaltige<br />

Geldanlagen <strong>für</strong> betriebliche Alters-<br />

−<br />

vorsorge-Einrichtungen“. Sie beleuchtet<br />

<strong>die</strong> klassischerweise durch das Vermögensmanagement<br />

abgebildeten ökonomischen<br />

Ziele der bAV-Einrichtung in den<br />

verschiedenen Durchführungswegen und<br />

<strong>die</strong> damit verbundenen gesetzlichen Besonderheiten,<br />

insbesondere eventuell zu<br />

beachtender Anlagevorschriften. Vor <strong>die</strong>sem<br />

Hintergrund wird <strong>die</strong> Eignung nachhaltiger<br />

Geldanlagen zur Erfüllung der<br />

Anlageziele der bAV-Einrichtungen überprüft.<br />

Der zweite Teil des Projekts mündete ein in<br />

eine Machbarkeitsstu<strong>die</strong>: „Betriebliche Al-<br />

AUS DER FORSCHUNG<br />

tersvorsorge und nachhaltige Geldanlage:<br />

Machbarkeit, Ausgestaltung und Vertriebsaspekte“.<br />

Aufbauend auf der Konzeptstu<strong>die</strong><br />

werden <strong>die</strong> gegenwärtige Situation und<br />

das zukünftige Potenzial des Marktes <strong>für</strong><br />

nachhaltige Geldanlagen <strong>für</strong> bAV-Einrichtungen<br />

über <strong>die</strong> verschiedenen Durchführungswege<br />

hinweg ausgelotet.<br />

Mit dem vorliegenden Forschungsbericht<br />

sollen auf der Grundlage anwendungsorientierter<br />

wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />

Impulse in <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> der Marktbearbeitung<br />

der <strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe gegeben werden.<br />

Die Europäische <strong>Sparkassen</strong>vereinigung, <strong>die</strong> Dachorganisation der Sparkas sen in Europa, vergibt 2012 zum vierten Mal den<br />

European Savings Banks Academic Award<br />

Als nationaler Koordinator <strong>für</strong> Deutschland fungiert <strong>die</strong> <strong>Wissenschaft</strong>sför derung der <strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe e.V.<br />

Mit dem Preis würdigt <strong>die</strong> Europäische <strong>Sparkassen</strong>vereinigung wissenschaft liche For schungsarbeiten zu den wirtschaft lichen, rechtlichen<br />

und sozialen Grundlagen und Rahmenbedingungen sowie zur Geschichte der <strong>Sparkassen</strong> in Europa, <strong>die</strong> sich durch <strong>die</strong> Relevanz und Originalität<br />

der Fragestellung und der Forschungs ergeb nisse aus zeichnen.<br />

Teilnahmeberechtigt sind graduierte, promovierte und habilitierte Nach wuchs wissenschaftler aller Fachrichtungen einschließlich Juniorprofessoren,<br />

jedoch keine hauptberufl ichen, beamteten Hochschulprofessoren. Einge reicht werden können nur unver öffentlichte Arbeiten in<br />

englischer Sprache, <strong>die</strong> eine Länge von 30 Seiten DIN A4 (einschl. Anmerkungen, Grafi ken und Literaturverzeichnis) nicht über schreiten.<br />

Die Bewerbungsfrist endet am 31. Oktober 2011.<br />

Der erste Preis ist mit € 5.000 dotiert. Die Gewinner des zweiten und dritten Prei ses erhalten € 2.500 bzw. € 1.500. Darüber hinaus besteht<br />

<strong>die</strong> Möglich keit, dass <strong>die</strong> Europäische <strong>Sparkassen</strong>vereinigung oder einer ihrer Mitglieds organisa tionen <strong>die</strong> prämierten Arbeiten veröffentlicht.<br />

Interessenten können <strong>die</strong> Teilnahmeunterlagen anfordern bei:<br />

<strong>Wissenschaft</strong>sförderung der <strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe e.V.<br />

Dr. Thorsten Wehber<br />

Simrockstraße 4<br />

D-53113 Bonn<br />

Tel.: 02 28 / 2 04-57 50<br />

Fax: 02 28 / 2 04-57 35<br />

E-Mail: s-wissenschaft@dsgv.de<br />

<strong>Wissenschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> – Mitteilungen 71 9


AUS DER FORSCHUNG<br />

Newsticker<br />

Das Center for Financial Stu<strong>die</strong>s (CFS), Frankfurt/M.,<br />

• betreibt unabhängige und international ausgerichtete Forschung<br />

über Finanzmärkte, Finanzintermediäre und monetäre Ökonomie,<br />

• fördert den Dialog zwischen <strong>Wissenschaft</strong> und <strong>Praxis</strong>,<br />

• bietet hochgradige Qualifi zierung und Weiterbildung.<br />

Über <strong>die</strong> vom CFS regelmäßig veranstalteten internationalen Konferenzen<br />

und Kolloquien, wissenschaftlichen Foren, Fachvorträge und Seminare<br />

informiert <strong>die</strong> Homepage www.ifk-cfs.de.<br />

Finanzgruppe<br />

<strong>Wissenschaft</strong>sförderung<br />

Stipen<strong>die</strong>n <strong>für</strong> kluge Köpfe!<br />

Wir suchen begabte Nachwuchswissenschaftler<br />

an deutschen Hochschulen,<br />

<strong>die</strong> anwendungsorientiert<br />

forschen möchten.<br />

Zur Förderung von Dissertationsvorhaben<br />

vergeben wir zum Wintersemester<br />

2011/2012 Promotionsstipen<strong>die</strong>n.<br />

Das Generalthema lautet<br />

„Social Media – Chancen und Herausforderungen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Kreditwirtschaft“.<br />

Wir freuen uns über Einreichungen<br />

aus verschiedenen Fachgebieten.<br />

Die Stipen<strong>die</strong>n werden <strong>für</strong> einen<br />

Zeitraum bis zu zwei Jahren verge-<br />

ben und sind mit jeweils 1 050 €<br />

monatlich dotiert. Die Auswahl der<br />

Stipendiaten erfolgt durch eine hochkarätig<br />

besetzte Jury aus <strong>Wissenschaft</strong>lern<br />

und Praktikern.<br />

Der Einsendeschluss <strong>für</strong> Einreichungen<br />

ist der 30.09.2011.<br />

Weiterführende Informationen und<br />

Bewerbungsunterlagen erhalten Sie<br />

unter www.s-wissenschaft.de.<br />

<strong>Wissenschaft</strong>sförderung der<br />

<strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe e. V.<br />

Simrockstraße 4, 53113 Bonn<br />

Telefon: 02 28-2 04 57 31<br />

Mail: s-wissenschaft@dsgv.de<br />

Am Centre for Area Stu<strong>die</strong>s der Universität Leipzig fi ndet am 27. Mai<br />

2011 eine Tagung zum Thema „Islamic Finance im deutschen Privatkundengeschäft“<br />

statt. Informationen unter http://www.uni-leipzig.de/cas/.<br />

Das Forschungszentrum <strong>für</strong> <strong>Sparkassen</strong>entwicklung e. V. (FZSE),<br />

Magdeburg, veranstaltet am Donnerstag, 9. Juni 2011, unter dem Thema<br />

„Risikomanagement – Herausforderung oder Schicksal?“ den 4. Magdeburger<br />

Finanzmarktdialog. Informationen unter www.fzse.de.<br />

Vom 4. bis 7. September 2011 hält der Verein <strong>für</strong> Socialpolitik<br />

in Frankfurt/M. <strong>die</strong> nächste Jahrestagung ab. Das<br />

Thema lautet: Die Ordnung der Weltwirtschaft: Lektionen<br />

aus der Krise. Nähere Informationen unter: http://www.socialpolitik.de/vfs.php?mode=jahrestagung&lang=1.<br />

Am 30. September/1. Oktober 2011 fi ndet <strong>die</strong> 18. Jahrestagung<br />

der Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong> Finanzwirtschaft<br />

(DGF) an der Universität Regensburg statt. Nähere<br />

Informationen unter www.dgf2011.de.<br />

Das 34. <strong>Wissenschaft</strong>liches Symposium der Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Unternehmensgeschichte (GUG) am 6./7.<br />

Oktober 2011 widmet sich dem Thema „Unternehmer<br />

und Migration“. Die Tagung fi ndet bei der Industrie- und<br />

Handelskammer Frankfurt am Main statt. Kontakt: http://<br />

www.unternehmensgeschichte.de/<br />

Das 15. Forum Gründungsforschung – Interdisziplinäre<br />

Jahreskonferenz <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gründungsforschung ist <strong>für</strong> 2. bis<br />

4. November 2011 in St. Gallen und Zürich geplant.<br />

Weitere Informationen unter http://www.conventus.de/<br />

gforum2011.<br />

10 <strong>Wissenschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> – Mitteilungen 71


HOCHSCHULE DER SPARKASSEN-FINANZGRUPPE<br />

<strong>Praxis</strong>orientierte Weiterentwicklung<br />

der Stu<strong>die</strong>ninhalte<br />

Neue Spezialisierungsmöglichkeiten im Bachelor-Studium<br />

An der Hochschule der <strong>Sparkassen</strong>-<br />

Finanzgruppe – University of Applied<br />

Sciences – Bonn sind aktuell im achten Jahr<br />

des Stu<strong>die</strong>nbetriebs rund 950 Stu<strong>die</strong>rende<br />

eingeschrieben. Über 850 Bachelor- und<br />

Master-Absolventen haben inzwischen <strong>die</strong><br />

Qualifi kationen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Übernahme anspruchsvollster<br />

Aufgaben im operativen<br />

und strategischen Management von Kreditinstituten<br />

erworben. Die Erfolgshistorie der<br />

staatlich anerkannten Hochschule zeigt,<br />

dass vor allem <strong>Sparkassen</strong> und ihre Verbundunternehmen<br />

nachhaltig in <strong>die</strong> Ausund<br />

Weiterbildung von talentierten Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern investieren.<br />

Das hohe Vertrauen der Unternehmen der<br />

<strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe in ihren Bildungsauftrag<br />

treibt <strong>die</strong> Hochschule an, höchste Qualitätsmaßstäbe<br />

in Lehre, Studium und Forschung<br />

nachhaltig zu gewährleisten. Ausdruck<br />

<strong>die</strong>ses hohen Qualitätsanspruchs ist es, <strong>die</strong><br />

Stu<strong>die</strong>nstrukturen und Stu<strong>die</strong>ninhalte fortlaufend<br />

an den sich verändernden Bedürfnissen<br />

und Anforderungen der Kreditwirtschaft auszurichten.<br />

Ein aktuelles Beispiel <strong>für</strong> <strong>die</strong>se<br />

praxisorientierte Weiterentwicklung der Stu<strong>die</strong>ninhalte<br />

ist <strong>die</strong> Erweiterung der Spezialisierungsmöglichkeiten<br />

im Bachelor-Studium um<br />

<strong>die</strong> Bereiche „Vertriebsmanagement im Retail<br />

Banking“ und „Vertriebsunterstützung im Retail<br />

Banking“.<br />

Die Redaktion sprach mit Prof. Dr. Wolfgang<br />

Barth, Professur <strong>für</strong> Bankbetriebslehre, insbesondere<br />

Marketing und Vertrieb, und Prof. Dr.<br />

Georg Andreas Schmidt, Professur <strong>für</strong> Allgemeine<br />

Betriebswirtschaftslehre, insbesondere<br />

Immobilienökonomie und Bachelor-Stu<strong>die</strong>ngangleiter,<br />

über <strong>die</strong>ses neue Qualifi zierungsangebot.<br />

Frage:<br />

Herr Prof. Schmidt, als Stu<strong>die</strong>ngangleiter ist es<br />

Ihre Aufgabe, <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>ninhalte marktorientiert<br />

weiterzuentwickeln. Woher kam der Impuls<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung <strong>die</strong>ser zwei neuen Spezialisierungsbereiche?<br />

Prof. Schmidt:<br />

Der Impuls zur Entwicklung der neuen Spezialisierungen<br />

kam aus verschiedenen Richtungen.<br />

Wesentlich ist zunächst <strong>die</strong> Vertriebsintensivierung<br />

in den Instituten, welche verstärkt<br />

methodische Kompetenzen im Retail Banking<br />

einfordert. Der Dialog mit Stu<strong>die</strong>renden, Absolventen<br />

und Arbeitgebern im Rahmen der<br />

Qualitätssicherung bestätigte uns, dass <strong>die</strong> Institute<br />

hier einen wachsenden Personalentwicklungsbedarf<br />

haben. Hinzu kommt, dass<br />

der Forschungstransfer in <strong>die</strong> Lehre der Hochschule<br />

sowie <strong>die</strong> interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

zwischen Bankbetriebslehre und Informatik<br />

zu einer Vertiefung und Vernetzung der<br />

Vertriebswege auch in technischer Hinsicht<br />

führte. Diese Erkenntnisse wurden mit dem<br />

Curricularausschuss der Hochschule diskutiert<br />

und ein entsprechendes Umsetzungskonzept<br />

entwickelt.<br />

Frage:<br />

Im Mittelpunkt <strong>die</strong>ses neuen Qualifi zierungsangebots<br />

steht <strong>die</strong> wissenschaftliche Auseinandersetzung<br />

mit der vertriebsorientierten Ausrichtung<br />

des Kundengeschäfts. Wie setzen Sie<br />

<strong>die</strong>s im Studium konkret um?<br />

Prof. Schmidt:<br />

Die grundlegenden Methodenkompetenzen<br />

<strong>für</strong> den Themenbereich „Vertrieb“ sind im Stu<strong>die</strong>ngang<br />

„Finance“ durch das betriebswirtschaftliche<br />

Modul „Marketing“ in Verbindung<br />

mit dem Schwerpunktmodul „Produkt-, Preisund<br />

Vertriebspolitik in Kreditinstituten“ von<br />

Beginn an enthalten. Eine Vertiefung <strong>die</strong>ser<br />

Kompetenzen <strong>für</strong> alle Stu<strong>die</strong>renden bot sich<br />

somit nicht an. Deswegen kam der Bereich der<br />

Spezialisierungen in unser Blickfeld. Bislang<br />

ergeben <strong>die</strong> bereits bestehenden sechs Spezialisierungsbereiche<br />

wie zum Beispiel Vermögensmanagement/private<br />

Finanzplanung, Kapitalmarkt<br />

und Immobilienökonomie 15<br />

Kombinationsmöglichkeiten. Die zwei neuen<br />

Bereiche „Vertriebsmanagement im Retail<br />

Banking“ und „Vertriebsunterstützung im Re-<br />

tail Banking“ können mit allen bestehenden<br />

Spezialisierungen frei kombiniert werden, sodass<br />

<strong>die</strong> Zahl der Kombinationsmöglichkeiten<br />

auf 28 ansteigt. Wichtig ist uns, dass nicht einfach<br />

etwas hinzukommt, sondern insgesamt<br />

neue Perspektiven geschaffen werden.<br />

Zudem haben wir <strong>die</strong> Entwicklung der neuen<br />

Module <strong>für</strong> <strong>die</strong> Vernetzung von Hochschule<br />

und regionalen <strong>Sparkassen</strong>akademien genutzt.<br />

Die Hochschule bietet <strong>die</strong> wissenschaftliche<br />

Vertiefung passend zu den Lehrgängen<br />

der Akademien an. Die Neuentwicklung der<br />

Module haben wir auch genutzt, um den Zuschnitt<br />

der Module zu verbreitern. Alle neuen<br />

Module sind durch <strong>die</strong> Verdopplung der Vorlesungszeit<br />

noch stärker auf den direkten Austausch<br />

zwischen Lehrenden und Stu<strong>die</strong>renden<br />

ausgerichtet, was bei den Inhalten didaktisch<br />

auch nahe liegt.<br />

Frage:<br />

Herr Prof. Barth, das neue Angebot richtet sich<br />

insbesondere an Nachwuchskräfte im Vertrieb.<br />

Welche Qualifi kationen erwerben <strong>die</strong>se <strong>für</strong> ihr<br />

Tätigkeitsfeld?<br />

Prof. Barth:<br />

Zunächst sind gute Marktkenntnisse, Produktkenntnisse<br />

und Kenntnisse über <strong>die</strong> Vertriebskanäle<br />

<strong>für</strong> einen Vertriebler zwingend. Darüber<br />

hinaus spielt aber auch <strong>die</strong> Person des Vertrieblers<br />

und seine Rhetorik bei den Erfolgsfaktoren<br />

eine maßgebliche Rolle. Ziel des neuen<br />

Spezialisierungsangebots ist es, nicht nur<br />

<strong>die</strong>se vertriebsrelevanten Faktoren theoretisch<br />

zu vermitteln, sondern auch den <strong>Praxis</strong>bezug<br />

herzustellen. Dies geschieht beispielsweise<br />

über Fallstu<strong>die</strong>n oder Rollenspiele, in denen<br />

das Erlernte auch praktisch erlebbar wird. Erfolgreiche<br />

Vertriebler haben Spaß an ihrem<br />

Job, blicken selbstständig auf <strong>die</strong> Wettbewerbslage<br />

und sind in der Lage, individuell<br />

den richtigen Ansprachestil zu fi nden. Die<br />

neuen Spezialisierungsbereiche richten sich<br />

dabei sowohl an Vertriebsmanager als auch an<br />

Mitarbeiter im Markt. Ziel ist <strong>die</strong> Förderung der<br />

<strong>Wissenschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> – Mitteilungen 71 11


HOCHSCHULE DER SPARKASSEN-FINANZGRUPPE<br />

Grundmotivation und <strong>die</strong> selbstrefl ektorische<br />

Weiterentwicklung des eigenen Leistungsanspruchs<br />

des Mitarbeiters.<br />

Frage:<br />

Die Ausrichtung der neuen Spezialisierungsangebote<br />

auf strategisches und operatives Vertriebsmanagement<br />

kommt in der Gliederung in<br />

„Vertriebsmanagement im Retail Banking“ und<br />

„Vertriebsunterstützung im Retail Banking“ zum<br />

Ausdruck. Welche Stu<strong>die</strong>ninhalte sollen hier<br />

vermittelt werden?<br />

Prof. Barth:<br />

Vertriebssteuerung und Marktbearbeitung<br />

müssen Hand in Hand gehen. Daher werden<br />

beide Sichtweisen des Vertriebs vernetzt vermittelt.<br />

Hierbei ist es wichtig, <strong>die</strong> Dynamik des<br />

Veränderungsprozesses in der Kreditwirtschaft<br />

abzubilden und Perspektiven aufzuzeigen. Im<br />

Bereich Vertriebsmanagement werden zunächst<br />

in einem einführenden Modul <strong>die</strong> Ausgangssituation<br />

und <strong>die</strong> daraus resultierenden<br />

Anforderungen <strong>für</strong> Geschäftspolitik und Vertriebssteuerung<br />

von Kreditinstituten abgeleitet.<br />

Die konkrete Umsetzung der strategischen<br />

Anforderungen erfolgt dann in zwei Modulen,<br />

<strong>die</strong> sich mit den stationären, mobilen und medialen<br />

Vertriebsprozessen im Rahmen einer<br />

integrierten Multikanalsteuerung auseinandersetzen.<br />

Wegen des hohen strategischen<br />

Stellenwertes des Qualitätsmanagements im<br />

Vertrieb bildet ein weiteres Modul, das sich<br />

<strong>die</strong>sem Thema widmet, ein Bindeglied zu den<br />

vorherigen. Operativer wird es dann im Bereich<br />

Vertriebsunterstützung. Ausgehend von<br />

der Analyse von konkreten Bedarfssituationen<br />

von Kunden im Retail Banking, den rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen und grundsätzlichen<br />

Angebotsmodellen und Beratungskonzepten<br />

werden <strong>die</strong> Erfolgsfaktoren in Kundenberatung<br />

und Vertriebscoaching mit den Stu<strong>die</strong>renden<br />

erarbeitet und anschließend in <strong>Praxis</strong>übungen<br />

vermittelt. Hierbei stehen <strong>die</strong> Soft<br />

Skills des Vertrieblers im Mittelpunkt. Den Be-<br />

Geschäftspolitik und<br />

Vertriebssteuerung<br />

Vertriebsprozesse I:<br />

Stationärer Vertrieb<br />

Vertriebsprozesse II:<br />

Mobiler und Medialer<br />

Vertrieb<br />

Qualitätsmanagement im<br />

Vertrieb<br />

sonderheiten des Verkaufsprozesses im Aktivgeschäft<br />

wird mit einem weiteren Modul Rechnung<br />

getragen.<br />

Frage:<br />

Ab dem kommenden Wintersemester 2011/12<br />

können <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>renden <strong>die</strong> zwei neuen Spezialisierungsbereiche<br />

belegen. Wie schätzen Sie<br />

das Nachfragepotenzial ein?<br />

Prof. Schmidt:<br />

Aus der Stu<strong>die</strong>nberatung wissen wir, dass das<br />

neue Angebot auf großes Interesse stößt. Die<br />

bisherige Diskussion mit den Instituten hat<br />

gezeigt, dass wir mit „Vertriebsmanagement<br />

im Retail Banking“ und „Vertriebsunterstützung<br />

im Retail Banking“ wichtige Bausteine in<br />

der Qualifi zierung unserer Stu<strong>die</strong>renden in<br />

Richtung Berufsbefähigung ergänzt haben.<br />

Prof. Barth:<br />

Aufgrund meiner Vorgespräche mit Stu<strong>die</strong>renden<br />

und Personalern gehe ich davon aus, dass<br />

Bedarfssituation <strong>für</strong><br />

Finanz<strong>die</strong>nstleistungen<br />

im Retail Banking<br />

Kreditgeschäft im Retail<br />

Banking<br />

Kundenberatung<br />

Vertriebscoaching<br />

wir bereits nach kurzer Zeit bis zu 60 Stu<strong>die</strong>rende<br />

pro Semester in den neuen Spezialisierungsbereichen<br />

erreichen werden. Hierbei<br />

wird wegen des <strong>Praxis</strong>bezugs der neuen Module<br />

strikt auf eine attraktive Betreuungsrelation<br />

von maximal 30 Stu<strong>die</strong>renden pro Veranstaltung<br />

zu achten sein. Die Veranstaltungen<br />

werden daher mehrfach angeboten.<br />

Wir danken Ihnen <strong>für</strong> das Gespräch.<br />

Kontaktadresse:<br />

Hochschule der <strong>Sparkassen</strong>-<br />

Finanzgruppe – University of<br />

Applied Sciences – Bonn<br />

Simrockstraße 4<br />

53113 Bonn<br />

Telefon: (02 28) 2 04-9 01<br />

Fax: (02 28) 2 04-9 03<br />

E-Mail: s-hochschule@dsgv.de<br />

Internet: www.s-hochschule.de<br />

12 <strong>Wissenschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> – Mitteilungen 71


INSTITUT FÜR KREDITRECHT MAINZ<br />

Seminartermine im Sommersemester 2011<br />

Veranstaltungsort: Räume des Instituts, Wallstraße 11, 55122 Mainz<br />

Veranstaltungszeit: Mittwoch, 19.00 Uhr<br />

11.05.2011<br />

Die Entwicklung der <strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe<br />

im deutschen Finanzsystem<br />

Heinrich Haasis, Präsident des Deutschen<br />

<strong>Sparkassen</strong>- und Giroverbandes e. V., Berlin<br />

Achtung: Die Veranstaltung fi ndet im Dekanatssaal<br />

des Fachbereichs Rechts- und Wirtschaftswissenschaften,<br />

Raum 03-150, Haus<br />

Recht und Wirtschaft I (3.OG), Welderweg 9,<br />

Johannes Gutenberg-Universität Mainz<br />

(Campus), statt.<br />

Veranstaltungsbeginn: 18.00 Uhr s. t.<br />

18.05.2011<br />

Die Verantwortung der institutionellen Anleger<br />

– u. a. Überlegungen zu einem europäischen<br />

Stewardship Code<br />

Thomas Richter, Geschäftsführer BVI Bundesverband<br />

Investment und Asset Management,<br />

Frankfurt a. M.<br />

25.05.2011<br />

Fixing Finance: Are We There Yet?<br />

Thomas Huertas, Alternate Chair, European<br />

Banking Authority and Executive Director, Financial<br />

Services Authority (UK), London<br />

08.06.2011<br />

Wertpapieraufsicht und Informationsweitergabe<br />

Dr. Doris Döhmel, Bundesanstalt <strong>für</strong> Finanz<strong>die</strong>nstleistungsaufsicht<br />

(BaFin), Frankfurt a. M.<br />

Dr. Ingo Nathusius, Hessischer Rundfunk, Redaktionsleiter<br />

ARD-Aktuell, Frankfurt a. M.<br />

22.06.2011<br />

Die neue EU-Verordnung über OTC-Derivate,<br />

zentrale Kontrahenten und Transaktionsregister<br />

Holger Hartenfels, Managing Director, Deutsche<br />

Bank AG, Frankfurt a. M.<br />

29.06.2011<br />

Bankenfi nanzierung nach Basel III<br />

Rechtsanwältin Dr. Kerstin Neumann, Syndikus,<br />

Commerzbank AG, Frankfurt a. M.<br />

06.07.2011<br />

Aktuelle Entwicklungen im Recht der Marktmanipulation<br />

Prof. Dr. Joachim Vogel, Richter am OLG Stuttgart,<br />

Eberhard Karls Universität, Tübingen<br />

13.07.2011<br />

Aktuelle Probleme der Gesellschaft bürgerlichen<br />

Rechts<br />

Prof. Dr. Hans-Joachim Priester, Notar a. D.,<br />

Hamburg<br />

Institut <strong>für</strong> deutsches und internationales<br />

Recht des Spar-, Giro- und<br />

Kreditwesens an der<br />

Johannes Gutenberg-Universität<br />

Wallstraße 11<br />

55122 Mainz<br />

Telefon: (06131) 3931-709<br />

Fax: (06131) 3931-718<br />

E-Mail: info@institut-kreditrecht.de<br />

Internet: www.institut-kreditrecht.de<br />

Direktoren: Prof. Dr. Peter 0. Mülbert<br />

Prof. Dr. Dr. h. c. Uwe H.<br />

Schneider<br />

Assoziiert: Prof. Dr. Reinhard Welter<br />

<strong>Wissenschaft</strong>licher Mitarbeiter:<br />

Geschäftsführender Assistent<br />

Dr. habil. Michael Nietsch<br />

<strong>Wissenschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> – Mitteilungen 71 13


SPARKASSENHISTORISCHE ARCHIVE<br />

AUTOREN<br />

Dr. Brage Bei der Wieden ist Leiter und<br />

Dr. Martin Fimpel Mitarbeiter des<br />

Niedersächsischen Landesarchivs –<br />

Staatsarchiv Wolfenbüttel.<br />

Das Niedersächsische Wirtschaftsarchiv<br />

dokumentiert <strong>Sparkassen</strong>geschichte<br />

Das <strong>Sparkassen</strong>wesen hat im Osten des<br />

Landes Niedersachsen – dem früheren<br />

Herzogtum und Freistaat Braunschweig<br />

– eine eigene Ausprägung erfahren.<br />

Die Anfänge lassen sich bis ins Jahr<br />

1765 zurückverfolgen, als Herzog Karl I. in<br />

Braunschweig ein herzogliches Leihhaus<br />

gründete. Dieses Leihhaus gilt als einer<br />

der ältesten Vorläufer der modernen <strong>Sparkassen</strong><br />

und wurde manchmal sogar als <strong>die</strong><br />

älteste Sparkasse überhaupt bezeichnet.<br />

Argumente da<strong>für</strong> liefert <strong>die</strong> herzogliche<br />

Gründungsverordnung, <strong>die</strong> ausdrücklich<br />

betont, dass das Leihhaus speziell <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Kreditvergabe an <strong>die</strong> weniger betuchte Bevölkerung<br />

gegründet werde, um sie vor<br />

Wuchergeschäften zu schützen.<br />

Zur Gründung von <strong>Sparkassen</strong> im eigentlichen<br />

Sinne kam es 1834, und zwar von staatlichen<br />

<strong>Sparkassen</strong> in der Leihhausanstalt. Als erste<br />

Standorte bezeichnete das Gesetz Braunschweig,<br />

Helmstedt, Blankenburg, Holzmin-<br />

Werbeblatt der Braunschweigischen<br />

Landessparkasse um das Jahr 1925<br />

(NWA 5 Zg. 7/2006 Nr. 4)<br />

den und Gandersheim. Die Spareinlagen –<br />

mindestens acht Gute Groschen, nach 1875:<br />

eine Mark, höchstens 75 Mark – wurden in<br />

Leihhausschuldverschreibungen angelegt. Die<br />

jeweiligen Zinssätze bestimmte das Herzogliche<br />

Staatsministerium.<br />

1892 musste das Institut neu strukturiert<br />

werden. Die Frage, ob den Städten und besonders<br />

den Kreiskommunalverbänden <strong>die</strong> Errichtung<br />

eigener <strong>Sparkassen</strong> zu gestatten sei, entschied<br />

man damals negativ. Die höhere<br />

Sicherheit einer staatlichen Gewährträgerschaft<br />

und eine gleichmäßigere Versorgung<br />

auch der Landgemeinden gaben da<strong>für</strong> den<br />

Ausschlag. Seit 1892 bildete <strong>die</strong> Landessparkasse<br />

einen Zweig der Leihhausanstalt mit einer<br />

wachsenden Zahl von Sparstellen im Land.<br />

Nach dem Ersten Weltkrieg änderte sich im<br />

Grundsatz wenig: Die Braunschweigische Landessparkasse<br />

als rechtsfähige Anstalt wurde<br />

von der Braunschweigischen Staatsbank, der<br />

früheren Leihhausanstalt, verwaltet. Das Filial-<br />

Um 1930 warb <strong>die</strong> Braunschweigische<br />

Landessparkasse mit ihren 260 Sparstellen<br />

(NWA 5 Zg. 6/2007 Nr. 595)<br />

netz weitete sich aus, bis vor dem Zweiten<br />

Weltkrieg <strong>die</strong> Zahl von 260 Geschäftsstellen<br />

erreicht wurde (heute sind es 107).<br />

Bei der Fusion der Staatsbank mit den anderen<br />

staatlichen Banken des Landes Niedersachsen<br />

zur Norddeutschen Landesbank im<br />

Jahre 1970 blieb <strong>die</strong> Braunschweigische Landessparkasse<br />

als besondere Abteilung bestehen.<br />

Die Landkreise und kreisfreien Städte des<br />

früheren Landes Braunschweig, <strong>die</strong> damit auf<br />

<strong>die</strong> Einrichtung eigener <strong>Sparkassen</strong> verzichteten,<br />

erhielten eine Überschussbeteiligung und<br />

Vertretung in den Gremien.<br />

Mit dem Ausgreifen der NORD/LB in <strong>die</strong><br />

neuen Bundesländer, ins Baltikum und nach<br />

Norwegen verlor <strong>die</strong> braunschweigische Vertretung<br />

innerhalb der Bank an Gewicht. Daraus<br />

entzündete sich 2005 der sogenannte Braunschweiger<br />

<strong>Sparkassen</strong>streit: Der Oberbürgermeister<br />

der Stadt Braunschweig drohte mit<br />

der Gründung einer kommunalen Sparkasse<br />

als Konkurrenz zur Landessparkasse. Infolge<br />

Litfasssäulenwerbung in Braunschweig<br />

anlässlich des 200-jährigen Bestehens der<br />

Braunschweigischen Staatsbank 1965<br />

(NWA Zg. 7/2006 Nr. 4)<br />

14 <strong>Wissenschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> – Mitteilungen 71


<strong>die</strong>ser Auseinandersetzung wurde 2008 <strong>die</strong><br />

Braunschweigische Landessparkasse als Anstalt<br />

in der Anstalt neu formiert – mit einer angemessenen<br />

Vertretung der kommunalen Gebietskörperschaften.<br />

Dieses spezifi sche Kapitel deutscher <strong>Sparkassen</strong>geschichte<br />

dokumentiert eine geschlossene<br />

Überlieferung im Niedersächsischen<br />

Wirtschaftsarchiv Braunschweig.<br />

Hauptträger der Stiftung Niedersächsisches<br />

Wirtschaftsarchiv ist <strong>die</strong> Nord/LB selbst<br />

gemeinsam mit dem Land Niedersachsen, der<br />

Öffentlichen Versicherung Braunschweig und<br />

der Industrie- und Handelskammer Braunschweig.<br />

Insgesamt werden im noch jungen,<br />

2005 gegründeten Niedersächsischen Wirtschaftsarchiv<br />

(NWA) insgesamt fast 5000 Archivalien<br />

verwahrt, <strong>die</strong> sich in zwei Beständen<br />

auf <strong>die</strong> Geschichte der Nord/LB bzw. der Braun-<br />

schweigischen Landessparkasse und ihrer Vorgängerinstitutionen<br />

beziehen.<br />

Das Spektrum der sparkassenhistorischen<br />

Unterlagen in den Beständen des NWA ist sehr<br />

breit und reicht von Sparbüchern, Bitten um<br />

Kredite <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gründung eines Unternehmens,<br />

Geschäftsberichten, Erfassung von Marktanteilen<br />

bis hin zur wirtschaftlichen Beurteilung<br />

ganzer Länder durch Bankmanager. Neben Akten<br />

dokumentieren Fotos und Pläne <strong>die</strong> Entwicklung<br />

der Hauptstellen und Filialen, Konstruktionszeichnungen<br />

belegen technische<br />

Innovationen, Filme, Videos, CDs und Tonbänder<br />

<strong>die</strong> Außendarstellung der Sparkasse und<br />

ihrer Niederlassungen.<br />

Das Niedersächsische Wirtschaftsarchiv ist<br />

in seiner Aufbauphase mit dem Staatsarchiv<br />

Wolfenbüttel noch räumlich und personell<br />

verbunden. Ausdruck <strong>für</strong> <strong>die</strong> fruchtbare Zu-<br />

„Faktenpapier“ zur Geschichte<br />

der <strong>Sparkassen</strong> erschienen<br />

Seit ihren Anfängen im 18. Jahrhundert tragen <strong>Sparkassen</strong> auf vielfältige Weise<br />

dazu bei, gesellschaftlichen Wandel zu gestalten. Sie sichern <strong>die</strong> kreditwirtschaftliche<br />

Versorgung und setzen <strong>die</strong> Menschen und <strong>die</strong> Unternehmen auch in Umbruchszeiten<br />

in <strong>die</strong> Lage, selbst vorzusorgen und in <strong>die</strong> eigene Zukunft zu investieren.<br />

In der Reihe „Fakten, Analysen, Positionen“ des Deutschen <strong>Sparkassen</strong>- und<br />

Giroverbandes ist nun eine Broschüre „Zur Geschichte der <strong>Sparkassen</strong> in Deutschland“<br />

erschienen. Auf 22 Seiten wird prägnant und präzise dargestellt, wie sich <strong>die</strong><br />

<strong>Sparkassen</strong> von Einrichtungen der sozialen Daseinsvorsorge zu modernen Finanz<strong>die</strong>nstleistern<br />

mit öffentlichem Auftrag entwickelten. Das „Faktenpapier“ belegt,<br />

dass <strong>die</strong> <strong>Sparkassen</strong>idee ein weltweites Erfolgsmodell aus Deutschland ist, das<br />

auch nach über 200 Jahren nicht an Aktualität und Zukunftsfähigkeit eingebüßt<br />

hat.<br />

Nähere Informationen fi nden Sie auf der Homepage des Deutschen Spar kassenund<br />

Giroverbandes (www.dsgv.de/de/fakten-und-positionen/publikationen/faktenpapiere.html).<br />

SPARKASSENHISTORISCHE ARCHIVE<br />

sammenarbeit zwischen beiden Archiven ist<br />

beispielsweise ein Spezialinventar, das sparkassenhistorische<br />

Bestände und Teilbestände<br />

sowohl des NWA als auch des Staatsarchivs<br />

Wolfenbüttel in einem Band zusammenfassend<br />

beschreibt. Für das Auffi nden der teilweise<br />

sehr verstreut liegenden einschlägigen Akteninhalte<br />

kann es wertvolle Hilfestellung<br />

bieten.<br />

Stiftung Niedersächsisches<br />

Wirtschaftsarchiv Braunschweig<br />

Forstweg 2<br />

38302 Wolfenbüttel<br />

Telefon: (0 53 31) 9 35-0<br />

E-Mail:<br />

wolfenbuettel@nla.niedersachsen.de<br />

Internet: www.nwa.niedersachsen.de<br />

Finanzgruppe<br />

Deutscher <strong>Sparkassen</strong>- und Giroverband<br />

Fakten, Analysen, Positionen<br />

<strong>Wissenschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> – Mitteilungen 71 15<br />

S<br />

ZUR GESCHICHTE<br />

DER SPARKASSEN IN DEUTSCHLAND<br />

NR.45


VERANSTALTUNGEN<br />

Zum dritten Mal: Forum Privater Haushalt<br />

Leben in der Stadt –<br />

Herausforderung und Chancen<br />

Veranstaltung am 24. Februar 2011 in Berlin<br />

Werner Netzel, Geschäftsführendes Vor -<br />

stands mitglied des Deutschen <strong>Sparkassen</strong>-<br />

und Giroverbandes, begrüßte <strong>die</strong> Teilnehmer<br />

des Forums Privater Haushalt.<br />

Rainer Bomba, Staatssekretär im<br />

Bundesministerium <strong>für</strong> Verkehr, Bau und<br />

Stadtentwicklung<br />

Franz Müntefering, Bundesarbeitsminister a.D.<br />

Sie ist Lebensraum, bietet Arbeitsplätze<br />

und jede Menge Möglichkeiten, das<br />

ver<strong>die</strong>nte Geld zu konsumieren. Gründe<br />

genug, das Thema „Stadt“ einmal genauer<br />

unter <strong>die</strong> Lupe zu nehmen. Bereits zum<br />

dritten Mal hatte der Beratungs<strong>die</strong>nst Geld<br />

und Haushalt gemeinsam mit der <strong>Wissenschaft</strong>sförderung<br />

der <strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe<br />

e. V. eingeladen – und <strong>die</strong> Gäste<br />

aus Politik, Wirtschaft und Verbänden kamen<br />

gern. Die <strong>die</strong>sjährige Veranstaltung<br />

hatte zum Thema: „Leben fi ndet statt –<br />

urbane Herausforderungen“.<br />

Ein Zitat des Berliner Essayisten Kurt Tucholsky<br />

umschrieb treffend <strong>die</strong> Wünsche, <strong>die</strong> viele<br />

Menschen an das Leben in der Stadt haben.<br />

„Eine Villa im Grünen, mit großer Terrasse,<br />

vorn <strong>die</strong> Ostsee, hinten <strong>die</strong> Friedrichstraße ...“<br />

Die Wirklichkeit sieht anders aus. Umso wichtiger<br />

sind kreative Ansätze, mit denen <strong>die</strong> Herausforderungen<br />

gemeistert werden können,<br />

vor denen <strong>die</strong> Bewohner moderner Städte<br />

heute stehen. Einige <strong>die</strong>ser Ideen präsentierte<br />

das Forum Privater Haushalt. Einen Tag lang<br />

diskutierten Stadtplaner und Politiker, Pädagogen<br />

und Manager, wie gutes Leben in der Stadt<br />

aussehen kann.<br />

Die <strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe, vertreten<br />

durch den Beratungs<strong>die</strong>nst Geld und Haushalt<br />

und <strong>die</strong> <strong>Wissenschaft</strong>sförderung der <strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe<br />

e. V., kooperiert seit einigen<br />

Jahren mit der UN-Dekade „Bildung <strong>für</strong> nachhaltige<br />

Entwicklung“. In 2011 widmet sich <strong>die</strong><br />

Deutsche UNESCO-Kommission im Rahmen<br />

<strong>die</strong>ser internationalen Bildungsoffensive dem<br />

Jahresthema Stadt. „Die Entwicklung städtischer<br />

Räume ist kein alleiniges Wunschkonzert<br />

von Städteplanern“, unterstrich Werner<br />

Netzel, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />

des Deutschen <strong>Sparkassen</strong>- und Giroverbandes,<br />

in seiner Begrüßung. Die privaten Haushalte<br />

müssten mit ihren Bedürfnissen wahrgenommen<br />

und beteiligt werden. Immer noch<br />

werde ihre Bedeutung unterschätzt: Haushalte<br />

und Familien hätten eine entscheidende Rolle<br />

bei der Gestaltung der Wirtschaft und der Ge-<br />

sellschaft. So würden <strong>die</strong> meisten Unternehmensgründungen<br />

als Kleinunternehmen im<br />

Haushalts- und Familienkontext erfolgen. Außerdem<br />

entfi elen ca. 60 Prozent der gesellschaftlichen<br />

Arbeitszeit auf Haushaltsarbeit<br />

und nur gut 40 Prozent auf Erwerbsarbeit.<br />

Unter <strong>die</strong>ser Voraussetzung sei es nur sinnvoll,<br />

den Lebensraum Stadt genauer zu untersuchen.<br />

Dort lebten Menschen ihren Alltag<br />

und gingen ihrer Erwerbstätigkeit nach. „Sie<br />

nutzen Kultur- und Bildungsangebote, suchen<br />

passenden Wohnraum, wünschen sich <strong>die</strong><br />

richtige Schule am richtigen Platz“, so Netzel<br />

weiter. Nach den Erfahrungen durch <strong>die</strong> Finanzkrise<br />

sei in Deutschland ein tief greifender<br />

Wertewandel zu beobachten. Themen wie<br />

Verantwortung, Nachhaltigkeit und Regionalität<br />

hätten bei vielen Bürgern an Bedeutung<br />

gewonnen. „Gerade von den <strong>Sparkassen</strong> vor<br />

Ort erwarten <strong>die</strong> Menschen vor allem auch eine<br />

regionale Verantwortung und nachhaltiges<br />

Engagement“, machte Netzel deutlich. Wirtschaftliche<br />

Leistung, Verantwortung <strong>für</strong> Umwelt<br />

und Natur und sozialer Ausgleich – <strong>die</strong>se<br />

im Begriff der Nachhaltigkeit zum Ausdruck<br />

kommende Haltung sei <strong>für</strong> <strong>Sparkassen</strong> eine<br />

gelebte Tradition.<br />

Als wichtigster Finanzpartner der Kommunen<br />

in Deutschland ermöglichten <strong>die</strong> <strong>Sparkassen</strong><br />

<strong>die</strong> kreditwirtschaftliche Betreuung, <strong>die</strong><br />

Städte und Gemeinden heute zu Recht erwarteten.<br />

„Dies alles schafft <strong>die</strong> Voraussetzungen,<br />

damit <strong>die</strong> Kommunen Leistungen der Daseinsvorsorge<br />

nachhaltig erbringen, <strong>die</strong> regionale<br />

Entwicklung fördern und konkrete Probleme<br />

vor Ort lösen können. Damit sichern <strong>die</strong> Kommunen<br />

<strong>die</strong> Lebensqualität der Bürgerinnen<br />

und Bürger vor Ort“, sagte Netzel.<br />

„Die Ziele unsere Handels sind klar: Menschen<br />

sollen sich in unseren Städten wohl fühlen“,<br />

skizzierte Rainer Bomba, Staatsekretär im<br />

Bundesministerium <strong>für</strong> Verkehr, Bau und Stadtentwicklung,<br />

<strong>die</strong> Visionen der Politik. „Wir sind<br />

bei <strong>die</strong>sem Vorhaben gut vorangekommen,<br />

aber wir haben noch unendlich viel vor.“ Neben<br />

dem Klimaschutz seien der demografi -<br />

16 <strong>Wissenschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> – Mitteilungen 71


sche Wandel und <strong>die</strong> fi nanzielle Ausstattung<br />

der Gemeinden <strong>die</strong> größten Herausforderungen<br />

der Zukunft. „<strong>Sparkassen</strong>“, so betonte<br />

Bomba, „sind <strong>für</strong> alle wichtiger Partner der<br />

Stadtentwicklung.“ Sie hielten zum einen den<br />

größten Marktanteil bei der Kommunalfi nanzierung.<br />

Beinahe noch wichtiger seien allerdings<br />

<strong>die</strong> Beratungsleistungen. So wären es<br />

<strong>die</strong> <strong>Sparkassen</strong>, <strong>die</strong> Kämmerer schulten und<br />

rund um Zins und Finanzierung kompetente<br />

Ansprechpartner wären.<br />

Doch bei allen ökonomischen Überlegungen<br />

dürfe man <strong>die</strong> Menschen hinter den Fassaden<br />

nicht aus dem Blick verlieren, meinte Bomba.<br />

„Wir müssen unser Wissen und <strong>die</strong> Kräfte<br />

bündeln, müssen auch <strong>die</strong> Menschen mit einbeziehen.“<br />

So wolle man sich weiter da<strong>für</strong> einsetzen,<br />

dass in der Bundesrepublik <strong>die</strong> Wohneigentumsquote<br />

gesteigert werde, <strong>die</strong> im<br />

Hinblick auf <strong>die</strong> Alterssicherung wichtig sei.<br />

Franz Müntefering, Bundesarbeitsminister<br />

a. D. und SPD-Bundespolitiker, ist bekannt <strong>für</strong><br />

seine klaren Worte. Und so war es kein Wunder,<br />

dass er beim Forum Privater Haushalt<br />

auch einige weniger bequeme Wahrheiten<br />

aussprach. Die Herausforderungen einer älter<br />

werdenden Gesellschaft sind <strong>für</strong> Müntefering<br />

mehr als nur Pfl ichtaufgabe. Eindringlich appellierte<br />

er an seine Zuhörer: „Wenn Sie das<br />

Thema auf Wiedervorlage gelegt haben, bitte<br />

ich Sie, es nach <strong>die</strong>sem Nachmittag nicht wieder<br />

wegzulegen, sondern es im Blick zu behalten.“<br />

Der demografi sche Wandel sei längst Realität.<br />

Während in vielen Regionen der Welt <strong>die</strong><br />

Geburtenzahlen steigen, zeichne sich in Europa<br />

ein gegenläufi ger Trend ab. Lebte um 1900<br />

etwa ein Viertel aller Menschen in Europa, würden<br />

es 2050 weniger als zehn Prozent sein.<br />

„Für Deutschland heißt das: Heute sind wir<br />

rund 81 Millionen Menschen im Land. 2050<br />

werden wir 65 Millionen sein.“ Letzteres aber<br />

nur, wenn im Durchschnitt 100.000 Menschen<br />

pro Jahr zuwanderten. „Ohne jeden positiven<br />

Wanderungssaldo würden uns 2040 weitere 4<br />

Millionen Einwohner fehlen. Also aus 81 Millionen<br />

heute würden dann rund 61 Millionen<br />

Menschen.“ Dieser Problematik müsse man<br />

sich stellen.<br />

Das Deutschland der Zukunft überschrieb<br />

Müntefering mit „weniger, älter, bunter“. Von<br />

1960 bis heute habe sich <strong>die</strong> Zahl der Neugeborenen<br />

in Deutschland etwa halbiert. Doch an<br />

den Geburtenzahlen zeige sich, dass heute<br />

„viele Paare weitgehend souverän entscheiden<br />

könnten, ob sie Kinder und wie viele und wann<br />

bekommen“. Die Verlässlichkeit der Geburtenkontrolle<br />

sei sicherlich ein Fortschritt. „Und<br />

deshalb dürfen wir nicht jammern über <strong>die</strong> Kinder,<br />

<strong>die</strong> wir nicht haben, sondern müssen uns<br />

um <strong>die</strong> Kinder kümmern, <strong>die</strong> wir haben!“ Denn<br />

der demografi sche Wandel habe auch einen<br />

Fortschritt mit sich gebracht, dem heute noch<br />

viel zu wenig Beachtung geschenkt würde.<br />

Weltweit sei <strong>die</strong> Lebenserwartung zwischen<br />

1950 und 2000 im Schnitt von 47 auf 65 Jahre<br />

gestiegen. „Dass <strong>die</strong> Aussicht auf ein längeres<br />

Leben als Fortschritt wahrgenommen wird, ist<br />

offensichtlich. Kaum einer von uns, der nicht<br />

dabei sein will. Zehn Jahre länger leben als <strong>die</strong><br />

Generationen vor uns, heißt rund 88.000 Stunden<br />

mehr Lebenszeit – und da stellt sich <strong>die</strong><br />

Frage, was wir damit machen.“ Länger arbeiten<br />

ist <strong>für</strong> Müntefering durchaus eine Option. „Meine<br />

Partei sagt bis 65, ich sage bis 67.“<br />

Denn <strong>die</strong> Rente ließe sich auf Dauer nur<br />

fi nanzieren, wenn mehr und länger in <strong>die</strong> Kas-<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

Beim dritten Forum Privater Haushalt diskutierten Experten aus der <strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe, der Politik und der Wirtschaft über <strong>die</strong><br />

Veränderung der Lebensbedingungen in den Städten.<br />

sen eingezahlt werde. Dazu brauche man insgesamt<br />

bessere Löhne. „Die prekären Jobs<br />

müssen weg.“ Denn der Wohlstand des Landes<br />

habe mit Hochleistung zu tun, nicht mit Dumpinglöhnen.<br />

Dazu müsse man allerdings einen<br />

Trend umkehren, der in einigen Regionen<br />

Deutschlands erkennbar sei: Dass es Schulen<br />

gebe, in denen kein Elternteil einer vernünftigen<br />

Beschäftigung nachgehe. Gegensteuern<br />

könne man nur mit Bildung, Bildung, Bildung.<br />

Und <strong>die</strong> beginne laut Müntefering bereits in<br />

der Krippe. „Kinder brauchen den Umgang mit<br />

anderen Kindern. Nur Eltern und Großeltern<br />

glauben, dass ihre Kleinen lieber mit ihnen als<br />

mit anderen Kindern spielen.“<br />

Müntefering forderte, mehr <strong>für</strong> <strong>die</strong> Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf zu tun. Dazu<br />

müsse man sich auch intensiv mit Fragen rund<br />

um das Thema Pfl ege beschäftigen. Bislang<br />

seien es meist <strong>die</strong> Frauen, <strong>die</strong> sich um ältere<br />

Angehörige kümmern. Zudem setzt der<br />

SPD-Politiker auf <strong>die</strong> Verantwortung der Gemeinschaft.<br />

Er sprach sich <strong>für</strong> einen zügigen<br />

Ausbau der ambulanten Palliativ- und Hospiz<strong>die</strong>nste<br />

aus. Die ärztliche Versorgung müsse<br />

generell in den dünn besiedelten Regionen<br />

sichergestellt werden.<br />

Mit einigen nachdenklichen Worten entließ<br />

Müntefering seine Zuhörer: „Was ist eigentlich<br />

<strong>die</strong> letzte Strecke, wie sieht Abschiedskultur<br />

aus?“ Menschen wünschten sich nichts mehr,<br />

als zu Hause unter Menschen zu sein und unter<br />

Menschen zu sterben. Auf <strong>die</strong>se Fragen<br />

müsse eine alternde Gesellschaft Antworten<br />

fi nden. Gerade deshalb tauge das Thema „Demografi<br />

e“ eben nicht, auf Wiedervorlage gelegt<br />

zu werden.<br />

Signe Zerrahn<br />

<strong>Wissenschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> – Mitteilungen 71 17


VERANSTALTUNGEN<br />

G-Forum 2010 des Förderkreises<br />

Gründungs-Forschung e.V. (FGF)<br />

<strong>Wissenschaft</strong>sförderung zeichnet Frank Spiegel und Dr. Jörn Block aus<br />

Frank Spiegel (Dr. Theo Schöller Stiftungslehrstuhl<br />

<strong>für</strong> Technologie- und<br />

Innovationsmanagement an der TU München)<br />

und Ass. Professor Dr. Jörn Block<br />

(Erasmus Universität Rotterdam) wurden<br />

<strong>für</strong> ihre Arbeit „Innovation in Founder and<br />

Family Firms: Entrepreneurial versus Nurturer<br />

Identities of Owners“ mit dem FGF<br />

Best Entrepreneurship Newcomer Award<br />

2010 ausgezeichnet.<br />

Der mit 1.000 Euro dotierte und von<br />

der <strong>Wissenschaft</strong>sförderung der <strong>Sparkassen</strong>-<br />

Finanzgruppe e.V. gestiftete Preis wurde im<br />

Rahmen des 14. G-Forums, das am 21./22. Oktober<br />

2010 in Köln stattfand, durch den Juryvorsitzenden,<br />

Prof. Dr. Dietmar Grichnik (Universität<br />

St. Gallen und FGF-Präsidiumsmitglied),<br />

und Klaus Krummrich (Geschäftsführendes<br />

Vorstandsmitglied der <strong>Wissenschaft</strong>s förderung<br />

der <strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe e. V., Bonn) an<br />

<strong>die</strong> beiden Preisträger überreicht.<br />

Das Papier wurde zusammen mit Danny Miller<br />

(HEC Montreal) und Peter Jaskiewicz (University<br />

of Alberta) geschrieben und kann im Internet<br />

heruntergeladen werden: http://ssrn.<br />

com/abstract=1690722. In der Arbeit wird anhand<br />

von Patentdaten <strong>die</strong> Innovationskraft von<br />

Familien- und Gründerunternehmen diskutiert.<br />

Auch im Jahr 2011 kann der FGF mit Unterstützung<br />

der <strong>Wissenschaft</strong>sförderung der<br />

<strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe e.V. (http://www.swissenschaft.de)<br />

den mit 1.000 Euro dotierten<br />

„FGF Best Entrepreneurship Research Newcomer<br />

Award“ ausschreiben. Der Preis richtet<br />

sich speziell an Doktoranden, Habilitanden<br />

und Juniorprofessoren, <strong>die</strong> ein Referatsangebot<br />

bei der interdisziplinären Jahreskonferenz<br />

Klaus Krummrich (2. v. r.), Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der <strong>Wissenschaft</strong>sförderung<br />

der <strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe e.V., und Kay-Ute Dallmeier-Tießen, Deutscher <strong>Sparkassen</strong>- und<br />

Giroverband, gratulieren den Preisträgern Frank Spiegel (l.) und Dr. Jörn Block.<br />

zur Gründungsforschung (G-Forum) einreichen.<br />

Der Preisträger wird in einem zweistufi -<br />

gen Auswahlverfahren ermittelt. Die Verleihung<br />

des Nachwuchspreises 2011 erfolgt im<br />

November 2011 im Rahmen der 15. Interdisziplinären<br />

Jahreskonferenz zur Gründungsforschung<br />

in St. Gallen/Zürich.<br />

Der Förderkreis Gründungsforschung e. V.<br />

ist 1987 zur Förderung des Gedankens der<br />

unternehmerischen Selbstständigkeit und<br />

des unternehmerischen Handelns aus dem<br />

Schmalenbach-Arbeitskreis „Innovative Unternehmensgründung“<br />

hervorgegangen. Heute<br />

ist der FGF <strong>die</strong> führende wissenschaftliche Ver-<br />

einigung <strong>für</strong> Gründungs-Forschung, -Ausbildung<br />

und -Politik in Deutschland, Österreich,<br />

der Schweiz und Liechtenstein.<br />

Neben dem Gründungsgeschehen im engeren<br />

Sinne beschäftigt sich der FGF mit Entrepreneurship,<br />

einer dynamischen, innovativen<br />

Form des Unternehmertums, <strong>die</strong> sich insbesondere<br />

(aber nicht nur) in Gründung und Management<br />

von neuen bzw. jungen Unternehmen<br />

niederschlägt. Der FGF ist seit 1997 Veranstalter<br />

des G-Forums, das jährlich an wechselnden<br />

Orten mit wechselnden Partnern stattfi ndet.<br />

FGF Förderkreis Gründungsforschung e. V.<br />

18 <strong>Wissenschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> – Mitteilungen 71


15./16. September 2011 in Aachen<br />

<strong>Wissenschaft</strong>licher Workshop zur Spar kassen-<br />

und Bankengeschichte: „Zurück in <strong>die</strong> Zukunft?<br />

Der Vertrieb bei Banken und <strong>Sparkassen</strong><br />

im historischen Wandel“<br />

Die digitale Revolution und <strong>die</strong> Veränderung<br />

des Kommunikations- und Informationsverhaltens<br />

im Web-2.0-Zeitalter<br />

stellen Banken und <strong>Sparkassen</strong> vor<br />

große Herausforderungen. Wie erreichen<br />

sie ihre Kunden am besten? Gibt es einen<br />

„Königsweg“? Oder ist derjenige am erfolgreichsten,<br />

der über möglichst viele Vertriebskanäle<br />

verfügt?. Vor dem Hintergrund<br />

<strong>die</strong>ser aktuellen Fragen soll auf<br />

Wir gratulieren …<br />

… Professor Dr. Dr. h.c. Uwe H. Schneider zum 70. Geburtstag.<br />

Am 29. Januar 2011 vollendete Uwe H. Schneider, Professor <strong>für</strong><br />

Deutsches und Internationales Wirtschafts- und Arbeitsrecht an der<br />

Technischen Universität Darmstadt, sein 70. Lebensjahr. Durch seine<br />

Tätigkeit als Direktor des Instituts <strong>für</strong> deutsches und internationales<br />

Recht des Spar-, Giro- und Kreditwesens an der Johannes<br />

Gutenberg-Universität Mainz ist er der <strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe<br />

seit nunmehr 35 Jahren eng verbunden. Der Rat von Professor<br />

Schneider als hochkarätiger Experte im Bank-, Wertpapier- und Gesellschaftsrecht<br />

sowie weiteren Gebieten des Wirtschaftsrechts ist<br />

im Inland wie im Ausland sehr gefragt. Dies belegen <strong>die</strong> Mitglied-<br />

einem wissenschaftlichen Workshop <strong>die</strong><br />

Geschichte des Vertriebs von Bank- und<br />

<strong>Sparkassen</strong>produkten betrachtet werden.<br />

Im Mittelpunkt steht dabei <strong>die</strong> Entwicklung<br />

seit den 1950er-Jahren, als das Privatkundengeschäft<br />

zu einem hart umkämpften<br />

Massengeschäft wurde.<br />

Die Veranstaltung, <strong>die</strong> von der <strong>Wissenschaft</strong>sförderung<br />

der <strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe<br />

in Zusammenarbeit mit der Spar-<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

kasse Aachen ausgerichtet wird, fi ndet am<br />

15./16. September 2011 in Aachen statt.<br />

Nähere Informationen:<br />

<strong>Wissenschaft</strong>sförderung der <strong>Sparkassen</strong>-<br />

Finanzgruppe e.V.<br />

Dr. Thorsten Wehber<br />

Tel:. (0228) 204-204-5750<br />

E-Mail: thorsten.wehber@dsgv.de<br />

schaften in einer Reihe von Institutionen und Organisationen. Hohe<br />

Anerkennung hat er unter anderem <strong>für</strong> zahlreiche praxisrelevante<br />

Forschungsprojekte und Publikationen, seine spannenden Vorträge<br />

und das beliebte, von ihm mitgestaltete Seminar am Institut <strong>für</strong> Kreditrecht<br />

Mainz erlangt. Für sein herausragendes Engagement über<br />

<strong>die</strong> Grenzen Deutschlands hinaus ist er im letzten Jahr mit der Verleihung<br />

der Ehrendoktorwürde der St. Petersburger University of<br />

Economics and Finance gewürdigt worden. Ihm gelten alle guten<br />

Wünsche <strong>für</strong> sein privates Wohlergehen und eine andauernde, <strong>für</strong><br />

<strong>Wissenschaft</strong> wie <strong>Praxis</strong> gleichermaßen fruchtbare Forschungs- und<br />

Lehrtätigkeit.<br />

<strong>Wissenschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> – Mitteilungen 71 19


VERANSTALTUNGEN<br />

Diskussion der Rechts-, Versicherungs- und Finanzfragen<br />

AUTORIN<br />

Dipl.-Umweltwiss. Inka Bleuel ist Mitarbeiterin<br />

am Institut <strong>für</strong> Nachhaltigkeitssteuerung der<br />

Leuphana Universität Lüneburg.*<br />

Einspeisung von Biogas in das Erdgasnetz<br />

Fachtagung an der Leuphana Universität Lüneburg am 6. Oktober 2010<br />

Biogaseinspeisung ist eine Technologie<br />

der Zukunft und der vielleicht wichtigste<br />

Eckpfeiler <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft des Biogases.<br />

– Beratungsbedarf auf der rechtlichen Seite<br />

zeige sich vor allem durch <strong>die</strong> novellierte<br />

Gasnetzzugangs-Verordnung (GasNZV), <strong>die</strong><br />

im September 2010 in Kraft getreten und<br />

teils umständlich formuliert sei. Mit <strong>die</strong>ser<br />

Einschätzung begrüßte Prof. Dr. Thomas<br />

Schomerus <strong>die</strong> Teilnehmer der <strong>die</strong>sjährigen<br />

Tagung zu Erneuerbaren Energien an<br />

der Leuphana Universität Lüneburg, deren<br />

Thema – nach „Repowering von Windenergieanlagen“<br />

im letzten Jahr – nunmehr <strong>die</strong><br />

„Biogaseinspeisung“ war. Die Veranstaltung<br />

in Kooperation mit dem Niedersächsischen<br />

Stu<strong>die</strong>ninstitut (NSI) und mit Unterstützung<br />

der <strong>Wissenschaft</strong>sförderung der<br />

<strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe e.V. fand am<br />

6. Oktober 2010 statt und wurde von Prof.<br />

Dr. Heinrich Degenhart, Professur <strong>für</strong> Finanzwirtschaft,<br />

Prof. Dr. Bernd Hohlbein,<br />

Professur <strong>für</strong> Versicherungsrecht, und Prof.<br />

Dr. Thomas Schomerus, Professur <strong>für</strong> Energie-<br />

und Umweltrecht, geleitet. Die Thematik<br />

der Direkteinspeisung von Biogas in das<br />

Erdgasnetz wurde aus technischer und<br />

wirtschaftlicher Sicht sowie aus der Perspektive<br />

des Rechts, der Versicherbarkeit<br />

und der Finanzierung behandelt.<br />

Gegenstand des Eingangsreferats von Dipl.-<br />

Ing. Joachim Krassowski vom Fraunhofer Institut<br />

<strong>für</strong> Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik<br />

war der aktuelle Stand von Markt und<br />

Wirtschaftlichkeit der Biogaseinspeisung.<br />

Nachdem er <strong>die</strong> Hintergründe <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entstehung<br />

der Idee zur Biogaseinspeisung angesprochen<br />

hatte, stellte er derzeit marktverfügbare<br />

Verfahren zur CO -Abtrennung vor, von<br />

2<br />

der Druckwechseladsorption bis zu Membrantrennverfahren,<br />

wobei <strong>die</strong> Kostenunterschiede<br />

der einzelnen Techniken eher marginal seien.<br />

Noch vor dem Kostenfaktor Gasaufbereitung<br />

* Die Verfasserin dankt der Zeitschrift NordÖR <strong>für</strong> <strong>die</strong> Genehmigung<br />

des Abdrucks.<br />

Prof. Dr. Heinrich Degenhart (l.) und Prof. Dr. Thomas Schomerus waren Veranstalter der<br />

Tagung zum Thema Einspeisung von Biogas in das Erdgasnetz.<br />

fi elen <strong>die</strong> meisten Kosten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Methangestehung<br />

auf <strong>die</strong> Rohbiogaserzeugung, da <strong>die</strong>se<br />

von den Rohstoffpreisen abhingen. Beim dritten<br />

Kostenfaktor Netzanschluss hänge der fi -<br />

nanzielle Aufwand vom Druck und der Entfernung<br />

vom Gasnetz ab. Der Einspeiser fi nde<br />

günstigere Konditionen durch <strong>die</strong> neue Netzzugangsverordnung.<br />

Insgesamt sei auch <strong>die</strong><br />

Anlagengröße <strong>für</strong> <strong>die</strong> Einspeisekosten relevant.<br />

Im Anschluss daran stellte Krassowski <strong>die</strong><br />

Erlöse der Biogaseinspeisung den Erlösen einer<br />

direkten Nutzung am dezentralen Standort<br />

gegenüber. Ein großer Teil der Erlösspanne bei<br />

der Biogaseinspeisung entstehe durch <strong>die</strong><br />

Wärmenutzung. Daher sei <strong>die</strong> Vorortverstromung<br />

ohne Wärmenutzung der Einspeisung<br />

immer unterlegen, erst zwischen 50% und<br />

100% werde <strong>die</strong> Einspeisung aufgrund der hohen<br />

Aufbereitungs kosten ungünstiger. Das<br />

werde durch <strong>die</strong> geringen Möglichkeiten der<br />

Wärmenutzung an den meisten dezentralen<br />

Standorten allerdings praktisch kaum relevant.<br />

Der Referent schloss mit einer Beurteilung der<br />

Marktsituation <strong>für</strong> <strong>die</strong> neue Technologie. Der<br />

Markt sei noch schwierig. Die Gewinnspannen<br />

seien derzeit knapp, <strong>die</strong> Konkurrenz von Biomethan<br />

im Strom- und Wärmemarkt hoch und<br />

<strong>die</strong> KWK-Nutzung über das EEG noch das vorherrschende<br />

Geschäftsszenario. Eine lukrative<br />

Ver<strong>die</strong>nstmöglichkeit entstehe durch den Verkauf<br />

von Biogas als Beimischprodukt. Der<br />

Markt da<strong>für</strong> sei aber noch sehr klein.<br />

In der nachfolgenden Diskussion ging es<br />

u.a. um <strong>die</strong> Frage, ob in Zukunft ein direkter<br />

Hofverkauf von Biogas möglich sei, was nach<br />

Krassowski zwar mit größeren Gewinnmargen<br />

verbunden sei, aber den Vorteil der CO -Bilanz,<br />

2<br />

der bei der KWK-Einspeisung gegeben sei,<br />

ausschließen würde. Problematisch erschien<br />

auch <strong>die</strong> Zielerreichung, bis 2020 sechs Mrd.<br />

Kubikmeter Biomethan ins Netz einzuspeisen.<br />

Die derzeitige Planung bis 2012 sehe 0,55<br />

Mrd. vor, der jetzige Stand entspreche der<br />

Hälfte. Kritisch betrachtet wurden auch <strong>die</strong><br />

Probleme mit der Substratversorgung und<br />

dem Maisanbau in manchen Regionen.<br />

20 <strong>Wissenschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> – Mitteilungen 71


Der Themenblock zu Rechtsfragen wurde<br />

von Thorsten Müller, Leiter der Forschungsstelle<br />

Umweltenergierecht der Universität<br />

Würzburg, mit einer Einordnung der Bio gaseinspeisung<br />

in den Kontext des Um welt -<br />

energierechts eingeleitet. Die Transformation<br />

der Energienutzung bei der Biogaseinspeisung<br />

basiere auf den Säulen Substitution fossiler<br />

bzw. atomarer Energieträger und Effi zienz.<br />

Müller wies an <strong>die</strong>ser Stelle auf Schwächen des<br />

Energiereduktionsrechts hin und sah eine verstärkte<br />

Anwendung der Suffi zienzstrategie als<br />

zusätzliche Möglichkeit, den Energieverbrauch<br />

zu reduzieren. Weiterhin fl ankiere <strong>die</strong> Biogaseinspeisung<br />

<strong>die</strong> Haupt instrumente EEG und<br />

EEWärmeG und gehöre damit zum Klimaschutzrecht.<br />

Im Folgenden wurden unmittelbare<br />

Anreize zur Biogaseinspeisung durch <strong>die</strong><br />

Gasnetzzugangsverordnung erläutert. Finanzielle<br />

Anreize würden vor allem durch <strong>die</strong> Kostenteilung<br />

<strong>für</strong> den Anlagenanschluss sowie <strong>die</strong><br />

Freistellung von Wartungskosten und Einspeiseentgelten<br />

geliefert. Hemmnisse wiederum<br />

würden durch günstige Netzzugangsregelungen<br />

abgebaut. Die Erörterung eines alternativen<br />

Biogaseinspeisegesetzes ergab mehr<br />

Nach- als Vorteile, vor allem hätte es <strong>die</strong> Zersplitterung<br />

des Rechts der Erneuerbaren Energien<br />

zur Folge. Nach Müller bedarf der Regelungsbereich<br />

der Biogaseinspeisung einer<br />

Fortentwicklung, vor allem im Hinblick auf eine<br />

Optimierung anhand der Klimaschutzeffekte<br />

und der Sicherung von Nachhaltigkeit, z.B.<br />

durch <strong>die</strong> Gewährleistung der Biogasaufbereitung<br />

über eine KWK-Pfl icht. In Anbetracht der<br />

schnellen Entwicklung des Umweltenergierechts<br />

werde ein anderes Design benötigt, das<br />

z.B. einer CO -Bilanz entlang der Wertschöp-<br />

2<br />

fungskette gerecht werden könne. Auch in der<br />

anschließenden Diskussion wurden Architekten<br />

<strong>für</strong> ein konsistentes Umweltenergierecht<br />

gefordert, um z.B. Widersprüche des Gesetzgebers<br />

im Umgang mit Biogas, das teils als erneuerbare,<br />

teils als konventionelle Energie behandelt<br />

würde, aufzulösen.<br />

Daniel Konrad, LL.M, Referent in der Bundesnetzagentur,<br />

behandelte in seinem Vortrag<br />

zu Regulierungsfragen der Biogaseinspeisung<br />

zunächst <strong>die</strong> Anschlusspfl icht des<br />

Netzbetreibers bzw. dessen Pfl icht zur Erweiterung<br />

der Netzkapazitäten nach der neuen<br />

GasNZV. Er erörterte Optionen und Probleme<br />

verschiedener Anschlussvarianten wie <strong>die</strong><br />

Rückspeisemöglichkeit im örtlichen Verteilnetz<br />

oder den direkten Anschluss an das vorhandene<br />

Fernleitungsnetz, wobei nicht nur<br />

<strong>die</strong> Kalkulation der Anschlusskosten Schwierigkeiten<br />

bereiten könne, sondern auch der<br />

Wunsch der Netzbetreiber nach Bevorzugung<br />

gesamtwirtschaftlich kostengünstigerer Anschluss<br />

varianten. Bei der Frage der wirtschaftlichen<br />

Zumutbarkeit gestalte sich <strong>die</strong> Bestimmung<br />

einer Obergrenze schwierig, <strong>die</strong><br />

mög licher weise erreicht sein könne, wenn<br />

Kosten des Netzanschlusses einen bestimmten<br />

Prozentsatz der Kosten der Biogasanlage<br />

übersteigen. Zum Anschlussverfahren erläuterte<br />

Konrad den Umfang der Pfl icht des Netzbetreibers<br />

zur Vereinbarung eines Realisierungsfahrplans<br />

vom Abschluss des Netz anschlussvertrages<br />

an bis zur Inbetriebnahme<br />

des Anschlusses. Neue Regelungen zum Anschlussvertrag<br />

beträfen vor allem <strong>die</strong> Kostenteilung<br />

des Netzanschlusses und eine Kostendeckelung<br />

<strong>für</strong> den Anschlussnehmer, <strong>die</strong><br />

allerdings bei einer Verbindungsleitung nur<br />

bis zu einem Kilometer gelte. Allerdings sei<br />

<strong>die</strong> Interpretation <strong>die</strong>ser Regelung noch offen,<br />

ungeklärt sei, ob <strong>die</strong>se Begünstigung immer<br />

<strong>für</strong> den ersten Kilometer jedes Anschlusses<br />

oder nur <strong>für</strong> Anschlüsse mit einer Gesamtlänge<br />

von einem Kilometer gelte. Elementare<br />

Themen seien weiterhin <strong>die</strong> Pfl icht des Netzbetreibers<br />

zur Sicherstellung der tatsächlichen<br />

Verfügbarkeit des Netzanschlusses, <strong>die</strong><br />

Haftungsklausel sowie <strong>die</strong> Möglichkeit, Dienstleistungsvereinbarungen<br />

abzuschließen. Die<br />

Regelung zum Methanschlupf sei verschärft<br />

worden, fraglich sei hier jedoch, ob eine<br />

Rechtsfolge existiere <strong>für</strong> den Fall, dass der<br />

Nachweis des Anschlussnehmers fehle. Eine<br />

wichtige Norm der neuen GasNZV sei weiterhin,<br />

dass Kosten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Umstellung einer Anlage<br />

infolge des Wechsels der Gasqualität<br />

vom Netzbetreiber zu tragen seien. Da keine<br />

Übergangsbestimmungen geregelt sind, wurden<br />

abschließend auch Fragen zur Anwendbarkeit<br />

der neuen Regelungen erörtert.<br />

Den nachfolgenden thematischen Abschnitt<br />

zu Vertrags- und Versicherungsaspekten<br />

der Biogaseinspeisung eröffnete RA Hartwig<br />

von Bredow von der Kanzlei Schnutenhaus<br />

& Kollegen mit einem Vortrag zur Vertragsgestaltung,<br />

den er mit Erläuterungen zu EEGrechtlichen<br />

Hintergründen der Vertragsentstehung<br />

begann. Beim Biomasseliefervertrag als<br />

erstem relevanten Kontrakt in der Wertschöpfungskette<br />

sei besonders zu beachten, dass<br />

Biomasse <strong>die</strong> Anforderungen des EEG nicht<br />

nur im Sinne des Nawaro-Bonus zu erfüllen<br />

habe, sondern bereits an <strong>die</strong>ser Stelle auch<br />

künftige Forderungen der Nachhaltigkeitsver-<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

ordnung zu berücksichtigen seien. Für das Lieferverhältnis<br />

zwischen den Betreibern einer<br />

Biogas- und Biogasaufbereitungsanlage wurde<br />

neben den Haftungsklauseln besonders <strong>die</strong><br />

Preisanpassungsklausel hervorgehoben, <strong>die</strong><br />

äußerst bedeutsam sei durch <strong>die</strong> langen Rohgas-Lieferverträge<br />

von teilweise 20 Jahren. Zu<br />

den Biomethanlieferverträgen erörterte von<br />

Bredow, wie schwierig und vielschichtig es sei,<br />

den Übergabepunkt festzulegen. Bei Kontrakten<br />

mit Gasnetzbetreibern unterscheide man<br />

zwischen Verträgen zu Gasnetzanschluss und<br />

zu Gasnetzzugang mit Ein- und Ausspeisevertrag.<br />

Grundsätzlich unterliege ein Gasnetzbetreiber<br />

einem gesetzlichen Kontrahierungszwang,<br />

nachdem er zu Angebot und Abschluss<br />

eines Vertrages verpfl ichtet sei, wobei gleichzeitig<br />

<strong>die</strong> Vorgaben der GasNZV auch vertraglich<br />

eingehalten werden müssten und ein dritter<br />

Vertragsbereich offen <strong>für</strong> Verhandlungen<br />

sei. Konfl ikthaft sei hier <strong>die</strong> gesetzliche Notwendigkeit<br />

zur frühzeitigen Erstellung eines<br />

Realisierungsfahrplans, da <strong>die</strong>ser erst nach<br />

der Planungsphase sinnvoll beschlossen werden<br />

könne; andererseits liefere er erhöhte Planungssicherheit<br />

<strong>für</strong> den Einspeiser.<br />

Dipl.-Ing.agr. Knuth Thiesen, Direktionsbeauftragter<br />

der VGH-Versicherungen, behandelte<br />

das Umfeld der Haftpfl ichtversicherungen<br />

<strong>für</strong> Biogasanlagen. Für <strong>die</strong> Versicherung der<br />

Anlagen selbst seien bereits standardisierte<br />

Produkte entwickelt worden. Das Risiko der<br />

Einspeisung von Biogas würde <strong>die</strong> Versicherungswirtschaft<br />

allerdings weniger gern tragen.<br />

Zunächst wurde ein Überblick zu Versicherungen<br />

gegeben, <strong>die</strong> <strong>für</strong> Biogasanlagen<br />

relevant seien. Die Bauherrenhaftpfl ichtversicherung<br />

greife bei Schäden, <strong>die</strong> während des<br />

Bauvorhabens entstehen. Eine Betriebshaftpfl<br />

ichtversicherung decke hier Personen- und<br />

Sachschäden eines Dritten im Zusammenhang<br />

mit Betrieb und Erhalt der Biogasanlage ab,<br />

z.B. Explosionen und Brand. Der Abschluss<br />

einer Umwelthaftpfl ichtversicherung sei bei<br />

bestehender Betriebshaftpfl ichtversicherung<br />

möglich. Die Versicherung hafte <strong>für</strong> Schadensersatzansprüche<br />

Dritter bei Umweltschäden<br />

an Gewässern, Boden und Luft nach einem<br />

Störfall. Der Referent betonte, dass es in <strong>die</strong>sem<br />

Fall um zivilrechtliche Ansprüche gehe,<br />

während es sich bei der Umweltschadenversicherung,<br />

<strong>die</strong> wiederum nur bei einer bestehenden<br />

Betriebs- und Umwelthaftpfl ichtversicherung<br />

abgeschlossen werden könne, um<br />

öffentlich-rechtliche Ansprüche handele. Seit<br />

Inkrafttreten des Umweltschadensgesetzes<br />

<strong>Wissenschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> – Mitteilungen 71 21


VERANSTALTUNGEN<br />

(USchadG) 2007 hafteten Anlagenbetreiber <strong>für</strong><br />

selbst verursachte Schäden an natürlichen Lebensräumen<br />

(Biodiversitätsschäden), Boden<br />

und Gewässern. Um öffentlich-rechtliche Ansprüche<br />

handele es sich auch bei der Bodenkaskoversicherung,<br />

<strong>die</strong> Schaden an eigenem<br />

Grund und Boden abdeckt. Zum Leistungsrisiko<br />

selbst stellte Thiesen heraus, dass hier<br />

nur mittelbare Schäden versichert seien, z.B.<br />

Spannungsschwankungen oder Ausfälle bei<br />

der Stromeinspeisung, jedoch keine unmittelbaren,<br />

<strong>die</strong> direkt mit der Leistungsverfügung<br />

zu tun haben. Vorsichtig zeigte sich der Referent<br />

bei der Einspeisung von Fernwärme und<br />

Biogas. In beiden Fällen müssten technische<br />

Mindeststandards sowie Konzepte mit Notfallplänen<br />

bestehen, <strong>die</strong> bei Ausfällen greifen<br />

würden. Außerdem würden keine Rücktrittsansprüche<br />

versichert, <strong>die</strong> durch Einspeisung<br />

von minderwertigem Biogas zustande kommen.<br />

Gleich zu Anfang der letzten Referentenrunde,<br />

<strong>die</strong> sich mit der Finanzierung der Biogaseinspeisung<br />

befasste, betonte Bodo Drescher,<br />

Geschäftsführer der MT Energie GmbH &<br />

Co. KG, dass Service und prozessbiologische<br />

Betreuung im Sinne von Erreichbarkeit und<br />

Manpower als essenziell <strong>für</strong> erfolgreiches Wirtschaften<br />

in der Biogasbranche anzusehen seien.<br />

Er wies auf das im Vergleich zu anderen<br />

Erneuerbaren Energien unkalkulierbare Risiko<br />

des Substrats bei Biogas hin, sodass jedes<br />

Jahr <strong>die</strong> Parameter neu angepasst werden<br />

müssten. Bei der Beleuchtung unterschiedlicher<br />

Modellkonstellationen kam er zu dem<br />

Schluss, dass Liquidität und Eigenkapitalausstattung<br />

der Landwirte darüber entscheiden<br />

würden, welches Modell sie wählen – ob sie<br />

selbst als Produzent oder als Substratlieferant<br />

agierten. Im Anschluss wurden Aspekte der Eigenkapitalbeschaffung<br />

von Einzelunternehmen<br />

und von Gemeinschaften einander gegenübergestellt.<br />

Bei einer Projektfi nanzierung<br />

könne der Eigenkapitalanteil besonders gut<br />

über Gemeinschaften dargestellt werden. Der<br />

Eigenkapitalbedarf würde von Bankseite aus<br />

auch nach Bonität und Verbindlichkeit des Abnehmers,<br />

Belastbarkeit der Rohstoffverträge,<br />

Funktionalität der eingesetzten Technik sowie<br />

erwartetem Liquiditätsfl uss bewertet. Als einschränkende<br />

Faktoren <strong>für</strong> den Einspeiser wurden<br />

<strong>die</strong> Anforderungen der Bank an Abnahmeverträge<br />

genannt. Die Finanzierung von<br />

Rohgas bzw. Biomethan hänge stark am Konzept,<br />

an der fi nanziellen Stärke des Abnehmers,<br />

der Eigenständigkeit der Gasnutzung<br />

sowie dem Preis vom Biomethan, der sich leider<br />

schnell ändere. Sehr hoch sei <strong>die</strong> Bedeutung<br />

des Cashfl ows bei der Projektfi nanzierung,<br />

was gleichzeitig das größte Problem sei,<br />

denn der Maispreis wirke direkt auf den Cashfl<br />

ow und damit auf <strong>die</strong> Bonität, also auch auf<br />

den Eigenkapitalanteil.<br />

Das Schlussreferat wurde von Albrecht<br />

Schünemann von der Deutsche Kreditbank AG<br />

zu Möglichkeiten und Grenzen der Fremdfi<br />

nanzierung gehalten. Da vorgelegte Businesspläne<br />

zunächst subjektiv seien, müssten<br />

bei der notwendigen Finanzierungsprüfung<br />

Aspekte der handelnden Akteure, des Stand-<br />

Die Tagung bot den Teilnehmern Gelegenheit, sich über aktuelle Rechts-, Versicherungs- und<br />

Finanzfragen der Biogaseinspeisung zu informieren.<br />

orts, der Stoffströme, der Technik und des<br />

Betriebs, hier vor allem Vertragsentwürfe,<br />

durchdrungen werden. Eine wesentliche Entscheidungsgrundlage<br />

einer Fremdfi nanzierung<br />

sei <strong>die</strong> Liquiditäts- und Ertragsrechnung<br />

während der Gesamtlaufzeit. Als Risiken wurden<br />

vor allem das Versorgungs- und Abnahmerisiko<br />

genannt sowie Probleme mit Genehmigung<br />

und Netzzugang. Anlagen müssten<br />

von Geschäftsführern vor Ort eng begleitet<br />

werden. Der Rentabilitäts-Faktor Substratversorgung<br />

bereite einerseits Sorge, da <strong>die</strong> meisten<br />

Substrate keine langen Transporte vertrügen<br />

und Konzepte mit langen zurückzulegenden<br />

Distanzen daher nicht gern gesehen seien.<br />

Von Vorteil sei bei Biomethanprojekten andererseits,<br />

dass sie von steigenden Energiepreisen<br />

eher profi tieren würden. Renditetreiber<br />

bei Bioenergieanlagen seien <strong>die</strong> Erzeugungskosten<br />

der Substrate, also <strong>die</strong> laufenden<br />

Betriebskosten, während bei PV-Anlagen beispielsweise<br />

<strong>die</strong> Investitionskosten ren ditetreibend<br />

seien. Grenzen der Finanzierung seien<br />

vor allem dann erreicht, wenn keine<br />

stimmige Motivation erkennbar sei bzw. keinerlei<br />

Erfahrung im Bereich Bioenergie vorliege.<br />

Kompetenzen seien hier erfahrungsgemäß<br />

notwendig, um z.B. Möglichkeiten der Kostensenkung<br />

<strong>für</strong> Netzanschlüsse erkennen und<br />

nutzen zu können. Es sei abzuwarten, inwiefern<br />

<strong>die</strong> neue GasNZV <strong>die</strong> angekündigte Vereinfachung<br />

hierzu bringen werde. Weiterhin<br />

werde eine angemessene Risikobeteiligung<br />

von dem Kunden erwartet, womit dessen Bindung<br />

an das Projekt ausgedrückt werden solle.<br />

Schließlich entscheide auch <strong>die</strong> Verfahrenstiefe<br />

über Grenzen der Fremdfi nanzierung. Schünemann<br />

konstatierte an <strong>die</strong>ser Stelle, dass <strong>für</strong><br />

eine Biogasfi nanzierung auch <strong>die</strong> Rohgasbeschaffung<br />

auf stabilen Beinen stehen müsse.<br />

Zusätzlich sei der Substratlieferant idealerweise<br />

nicht nur als Vertragspartner, sondern auch<br />

als Gesellschafter mit beteiligt. Eine ausgereifte<br />

Technik zur Biogaseinspeisung stehe aus<br />

der Sicht der Bank aber grundsätzlich zur Verfügung.<br />

Im Schlusswort verwies Prof. Dr. Heinrich<br />

Degenhart auf das große Potenzial der Einspeisung<br />

von Biogas, das von Bankenseite aus<br />

bereits seit einiger Zeit geschäftlich angegangen,<br />

von Versicherungen jedoch noch zurückhaltend<br />

behandelt werde. Etliche Hürden seien<br />

allerdings noch im öffentlich-rechtlichen<br />

Bereich zu bewältigen, sodass bei der jetzigen<br />

Lage <strong>die</strong> Ziele der Bundesregierung nicht<br />

leicht zu erreichen sein würden.<br />

22 <strong>Wissenschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> – Mitteilungen 71


AUTOREN<br />

Matthias Brasching, FK Nordost,<br />

Bastian Rüger, FK Mitte, und Oliver Thiem,<br />

FK Mitte, sind <strong>die</strong> amtierenden Bundessprecher<br />

des EBuSti-Kollegs.<br />

Treffen der Generationen 2011<br />

Feierliche Verabschiedung der Absolventen und Begrüßung der Neukollegiaten<br />

Am 21. Januar 2011 fand im Haus des<br />

Deutschen <strong>Sparkassen</strong>- und Giroverbandes<br />

(DSGV) in Bonn das zweite Treffen<br />

der Generationen der Eberle-Butschkau-<br />

Stiftung (EBuSti) statt. So wird es allmählich<br />

zur Tradition, gleichzeitig <strong>die</strong> Neukollegiaten<br />

zu begrüßen und <strong>die</strong> Absolventen<br />

feierlich zu verabschieden.<br />

Die teilnehmenden Neukollegiaten erhielten<br />

durch <strong>die</strong> Veranstaltung bereits von Anfang an<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit, von den Erfahrungen der aktiven<br />

Kollegiaten, der Absolventen und der<br />

Alumnen und damit vom Netzwerkgedanken<br />

des EBuSti-Kollegs zu profi tieren. Vertrauenspersonen,<br />

Mentoren, Förderkreis- und Bundessprecher,<br />

Alumnen und <strong>die</strong> geladenen Kollegiaten<br />

erwartete ein vielfältiges Programm,<br />

das zwischen Informations- und Fachvorträgen<br />

auch Raum <strong>für</strong> das Knüpfen und <strong>die</strong> Pfl ege<br />

von Kontakten ließ.<br />

Werner Netzel, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />

des DSGV und Vorstandsvorsitzender<br />

der <strong>Wissenschaft</strong>sförderung der<br />

<strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe e. V., begrüßte <strong>die</strong><br />

Teilnehmer. Er betonte <strong>die</strong> hohe Bedeutung<br />

des Kollegs Eberle-Butschkau-Stiftung als eine<br />

wichtige Säule zur Entwicklung und Bin-<br />

Werner Netzel, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />

des Deutschen <strong>Sparkassen</strong>-<br />

und Giroverbandes, hieß <strong>die</strong> Teilnehmer<br />

willkommen.<br />

Die Absolventen 2010 des Kollegs der Eberle-Butschkau-Stiftung<br />

dung leistungsfähiger und engagierter Fachund<br />

Führungskräfte <strong>für</strong> <strong>die</strong> Institute der<br />

<strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe.<br />

Netzel bestärkte <strong>die</strong> Kollegiaten in ihrer<br />

Entscheidung, den Beruf des Bankkaufmanns<br />

erlernt zu haben, und appellierte an <strong>die</strong> Neukollegiaten,<br />

ihre besondere berufl iche Aufmerksamkeit<br />

auf den Umgang mit dem Kunden<br />

zu lenken – <strong>für</strong> ihn das wichtigste<br />

Aufgabenfeld der Kreditinstitute in der Zukunft.<br />

Kundennähe und Servicequalität seien<br />

oberste Ziele, da<strong>für</strong> brauche <strong>die</strong> <strong>Sparkassen</strong>-<br />

Finanzgruppe qualifi zierte Nachwuchskräfte<br />

mit Hochschulabschluss, welche in der Zukunft<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong>sen entscheidenden Wettbewerbsfaktor<br />

Verantwortung übernehmen und gleichzeitig<br />

<strong>die</strong> Philosophie der <strong>Sparkassen</strong> in der <strong>Praxis</strong><br />

leben.<br />

Im Anschluss gab Bärbel Kaatz, Leiterin des<br />

EBuSti-Kollegs, erste Einblicke in das breite<br />

Spektrum von Förderungsmöglichkeiten, welche<br />

das Kolleg den Studenten bietet. Hierzu<br />

zählen unter anderem hochkarätige Fachsemi-<br />

EBERLE-BUTSCHKAU-STIFTUNG<br />

nare, studentisch organisierte Veranstaltungen<br />

wie Symposien oder Stu<strong>die</strong>nexkursionen<br />

und auch persönlichkeitsbildende Seminare.<br />

Das Bundessprecherteam um Bastian Rüger,<br />

Holger Kohlmann und Matthias Brasching<br />

berichtete über <strong>die</strong> geleistete Arbeit und informierte<br />

über <strong>die</strong> Strukturen der Stiftung. So sei<br />

das EBuSti-Kolleg eine optimale Vorbereitung<br />

auf <strong>die</strong> späteren Herausforderungen des Berufslebens.<br />

Holger Kohlmann verabschiedete<br />

sich turnusgemäß aus seinem Amt. Anschließend<br />

stellte sich sein Nachfolger Oliver Thiem<br />

den Kollegiaten vor.<br />

Zum Abschluss des ersten Veranstaltungsteils<br />

berichteten <strong>die</strong> Rückkehrer in <strong>die</strong> <strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe<br />

im aktiven Dialog mit<br />

den Kollegiaten über ihre Arbeitsplätze und<br />

Arbeitgeber sowie ihre Aufgabengebiete.<br />

Nach einer Führung durch das Rheinische<br />

Landesmuseum in Bonn hatten am Abend alle<br />

Teilnehmer <strong>die</strong> Möglichkeit, den Erfahrungsaustausch<br />

zwischen Neukollegiaten, Alumnen<br />

und Mentoren weiter zu festigen.<br />

<strong>Wissenschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> – Mitteilungen 71 23


EBERLE-BUTSCHKAU-STIFTUNG<br />

AUTOR<br />

EBuSti-Kollegiaten wählten neuen<br />

Bundessprecher<br />

Am 20. Januar 2011 trafen sich <strong>die</strong><br />

Bundes- und Förderkreissprecher der<br />

Eberle-Butschkau-Stiftung (EBuSti) auf<br />

Einladung des Deutschen <strong>Sparkassen</strong>und<br />

Giroverbandes (DSGV) zum Erfahrungsaustausch<br />

in Bonn.<br />

Auf der Agenda standen zahlreiche Workshops<br />

und Diskussionen zur aktiven Gestaltung des<br />

Stiftungslebens, <strong>die</strong> Evaluierung von Projekten<br />

und auch <strong>die</strong> Planung von Veranstaltungen <strong>für</strong><br />

das Jahr 2011. Gemeinsam mit den Mentoren<br />

und Vertrauenspersonen entwickelten <strong>die</strong> Kollegiaten<br />

einen Kompetenzpass, der zukünftig<br />

als gezieltes Personalentwicklungsinstrument<br />

von den Studenten und von den entsendenden<br />

Instituten während der Mitgliedschaft im<br />

Kolleg eingesetzt werden kann.<br />

Die Bundessprecherwahl war ein weiterer<br />

wichtiger Punkt der Agenda. Das Bundessprecherteam<br />

besteht aus drei Mitgliedern, welche<br />

neun Förderkreise mit fast 270 Kollegiaten betreuen.<br />

Die Bundessprecher agieren dabei als<br />

enges Bindeglied zwischen der Kollegleitung,<br />

den Förderkreissprechern, den Kollegiaten<br />

und dem ebusti-alumni e.V. Holger Kohlmann,<br />

der das Kolleg in eineinhalb Jahren mit viel Engagement<br />

als Bundessprecher mitgestaltete,<br />

schied turnusgemäß im Januar 2011 aus. Für<br />

ihn wurde Oliver Thiem als Nachfolger gewählt.<br />

Mit Oliver Thiem, der von der Kreissparkasse<br />

Saale-Orla entsandt wurde und seit 2007<br />

EBuSti-Kollegiat ist, rückt ein weiterer engagierter<br />

Kollegiat in das Bundessprecherteam<br />

auf. Bereits 2008 übernahm er als Förderkreissprecher<br />

des FK Mitte erste Verantwortung <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Bundesländer Thüringen, Hessen und<br />

Rheinland-Pfalz und begleitete den Förderkreis<br />

bis Dezember 2010. Als neuer Bundessprecher<br />

betreut er nunmehr <strong>die</strong> Förderkreise<br />

Mitte, Baden-Württemberg und Ostwestfalen-<br />

Lippe.<br />

Bei seiner Vorstellung umschrieb Thiem<br />

das EBuSti-Kolleg als einzigartige Chance,<br />

während der Stu<strong>die</strong>nzeit Kompetenzen kontinuierlich<br />

weiterzuentwickeln, sich zu engagie-<br />

ren und auszuprobieren sowie anspruchsvolle<br />

Aufgaben zu meistern. Auch gewinne das während<br />

der Mitgliedschaft im Kolleg gebildete<br />

Netzwerk mit dem berufl ichen Einstieg zunehmend<br />

an Bedeutung und sei nicht zu unterschätzen.<br />

„Keine andere Finanzgruppe kann<br />

ein gleichermaßen vielfältiges und umfassendes<br />

Studentenförderprogramm vorzeigen, um<br />

leistungsstarke Fach- und Führungskräfte gezielt<br />

zu entwickeln und auch frühzeitig an sich<br />

zu binden. Durch <strong>die</strong> EBuSti lernt man Menschen<br />

kennen, <strong>die</strong> einen sowohl berufl ich als<br />

auch privat voranbringen. Man schätzt <strong>die</strong> Vorzüge,<br />

in einer großen Familie zu Hause zu<br />

sein“, so Thiem. Er appellierte an alle Personalreferenten,<br />

<strong>die</strong> EBuSti auch in der Zukunft als<br />

gezieltes Instrument zur Personalentwicklung,<br />

aber auch Personalrekrutierung zu nutzen.<br />

Das Team wird komplettiert durch <strong>die</strong> beiden<br />

im Amt befi ndlichen Bundessprecher,<br />

Bastian Rüger und Matthias Brasching, deren<br />

Nachfolger im Sommer gewählt werden.<br />

Matthias Brasching ist Mitglied des<br />

Förderkreises Nordost und einer der<br />

drei amtierenden Bundessprecher des<br />

EBuSti-Kollegs.<br />

Werner Netzel, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des DSGV (2. v. r.), mit den<br />

amtierenden Bundessprechern des EBuSti-Kollegs (v. l.) Matthias Brasching, Bastian Rüger<br />

und Oliver Thiem.<br />

Bastian Rüger, der über das Studentenförderungsprogramm<br />

der Nassauischen Sparkasse<br />

(Naspa) in <strong>die</strong> Stiftung entsandt wurde, ist<br />

zuständig <strong>für</strong> <strong>die</strong> Förderkreise Bayern, Köln-<br />

Bonn und Rhein-Ruhr-Sieg.<br />

Die Förderkreise Nord, Nordost und Münster<br />

werden durch Matthias Brasching von der<br />

Sparkasse Barnim betreut.<br />

Weitere Infos zur EBuSti und zum Bundessprecherteam<br />

fi nden Sie auf www.ebusti.de.<br />

Eberle-Butschkau-Stiftung<br />

Kollegleitung: Bärbel Kaatz<br />

Postfach 14 29<br />

53004 Bonn<br />

Telefon: (0228) 204-5757<br />

Fax: (0228) 204-5754<br />

E-Mail: baerbel.kaatz@ebusti.de<br />

baerbel.kaatz@dsgv.de<br />

Internet: www.ebusti.de<br />

24 <strong>Wissenschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> – Mitteilungen 71


AUTOR<br />

Philipp Farwick ist Alumnus des<br />

70. Lehrgangs des Lehrinstituts der Deutschen<br />

<strong>Sparkassen</strong>akademie in Bonn und Mitarbeiter<br />

der Landessparkasse zu Oldenburg.<br />

Eine lehr- und ereignisreiche Woche<br />

in Brüssel<br />

Praktikum beim Büro Brüssel des DSGV<br />

In § 2 Absatz 1 der Satzung des Deutschen<br />

<strong>Sparkassen</strong>- und Giroverbandes<br />

(DSGV) heißt es: „Der Verband bezweckt<br />

(…) <strong>die</strong> Förderung der gemeinsamen Interessen<br />

seiner Mitglieder und der angeschlossenen<br />

<strong>Sparkassen</strong> (…). Insbesondere<br />

obliegt ihm <strong>die</strong> Vertretung der<br />

ge meinsamen Interessen bei Behörden<br />

und in der Öffentlichkeit (…).“ Im Zuge eines<br />

immer mehr zusammenwachsenden<br />

Europa ist somit eine Interessenvertretung<br />

nicht weit von den europapolitischen<br />

Entscheidungsgremien wichtiger denn je.<br />

Von der Ausbildung bis heute bin ich in verschiedenen<br />

Positionen bei der Landessparkasse<br />

zu Oldenburg tätig und von daher immer<br />

Adressat <strong>die</strong>ser eingangs genannten Interessenvertretung<br />

gewesen. Nun erhielt ich <strong>die</strong><br />

einmalige Chance, auch einmal <strong>die</strong> „andere<br />

Seite“ kennenzulernen. Diese Möglichkeit eröffnete<br />

mir mein Studium zum diplomierten<br />

<strong>Sparkassen</strong>betriebswirt am Lehrinstitut der<br />

Deutschen <strong>Sparkassen</strong>akademie in Bonn, das<br />

ich als Teilnehmer des 70. Lehrgangs im August<br />

2008 erfolgreich abgeschlossen habe.<br />

Der beste Absolvent im Fach Wirtschaftsenglisch<br />

erhielt <strong>die</strong> Möglichkeit eines einwöchigen<br />

Praktikums im Büro Brüssel des Deutschen<br />

<strong>Sparkassen</strong>- und Giroverbandes. In der Zeit<br />

vom 25. bis 29. Oktober 2010 verbrachte ich<br />

eine sehr abwechslungs- und ereignisreiche<br />

Woche in der belgischen Hauptstadt.<br />

Ein Highlight meines Aufenthalts war der<br />

Workshop zum Thema „Entwicklung einer<br />

Wohlverhaltensrichtlinie <strong>für</strong> Mikrofi nanzinstitute<br />

(MFI)“. Auf Einladung der Europäischen<br />

Kommission, Generaldirektion Enterprise & Industry,<br />

nahmen neben Vertretern des DSGV<br />

und des Europäischen <strong>Sparkassen</strong>verbandes<br />

Vertreter diverser europäischer MFI, nationaler<br />

Finanzaufsichtsbehörden und Wirtschaftsministerien<br />

teil. Es war zwar nicht immer ganz<br />

einfach, der in Englisch (und zum Teil mit sehr<br />

starken länderspezifi schen Akzenten) geführten<br />

Diskussion zu folgen, aber mir wurde deutlich,<br />

was Europapolitik bedeutet. Bei jedem<br />

der 27 Mitgliedstaaten gibt es länderspezifi -<br />

sche Interessen und Vorstellungen. Vor <strong>die</strong>sem<br />

Hintergrund halte ich es <strong>für</strong> eine Herausforderung,<br />

möglichst viele nationale Interessen<br />

zu berücksichtigen, ohne dabei den Gedanken<br />

der Harmonisierung innerhalb der EU aus den<br />

Augen zu verlieren.<br />

Die Kollegen des Brüsseler DSGV-Büros ermöglichten<br />

mir einen Einblick in weitere Themen,<br />

<strong>die</strong> derzeit auf Europaebene intensiv diskutiert<br />

werden und <strong>die</strong> Einfl uss auf <strong>die</strong> über<br />

400 <strong>Sparkassen</strong> in Deutschland nehmen können.<br />

Im Nachgang zur weltweiten Wirtschaftsund<br />

Finanzkrise werden wir nahezu jeden Tag<br />

von den Me<strong>die</strong>n über <strong>die</strong> Anstrengungen nationaler<br />

und vor allem auch der Europapolitik<br />

informiert, mit allen Mitteln einer erneuten Krise<br />

vorzubeugen. Aktuell werden viele verschiedene<br />

Optionen diskutiert, wie <strong>die</strong>s zu erreichen<br />

ist. Auf Europaebene nimmt das Thema<br />

Einlagensicherung großen Raum ein. Das<br />

deutsche Drei-Säulen-System und hier insbesondere<br />

das System der Institutssicherung der<br />

<strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe (wie auch der Genossenschaftsbanken)<br />

sorgen dabei wiederholt<br />

<strong>für</strong> intensive Debatten. Gerade hier stellt<br />

sich der DSGV der Herausforderung, zu einer<br />

europäischen Lösung beizutragen, <strong>die</strong> auch<br />

<strong>die</strong> bisherige Institutssicherung der <strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe<br />

würdigt und nach Möglichkeit<br />

einen überhöhten fi nanziellen Mehraufwand<br />

von den <strong>Sparkassen</strong> fernhält.<br />

Weiterhin sah der Wochenplan meines<br />

Praktikums einen Besuch im Europäischen<br />

Parlament und dort <strong>die</strong> Teilnahme an einer<br />

Ausschusssitzung vor. Im Rahmen des Sonderausschusses<br />

zu den politischen Herausforderungen<br />

und den Haushaltsmitteln <strong>für</strong> eine<br />

nachhaltige Europäische Union wurden vorwiegend<br />

<strong>die</strong> Auswirkungen der Strategie „EU<br />

2020“ auf den mehrjährigen Finanzrahmen <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Zeit nach 2013 diskutiert.<br />

Während meines Aufenthalts in Brüssel<br />

fand der EU-Gipfel der europäischen Staatsund<br />

Regierungschefs statt. Insbesondere wegen<br />

des Standpunkts von Angela Merkel, <strong>die</strong><br />

EBERLE-BUTSCHKAU-STIFTUNG<br />

EU solle im Rahmen geänderter EU-Verträge<br />

einen Krisenmechanismus vereinbaren, der<br />

bei künftigen Währungskrisen auch Banken<br />

und Investmentfonds in Haftung nimmt und<br />

notorischen Defi zitsündern das Stimmrecht in<br />

der EU entzieht, wurde <strong>die</strong>ser Gipfel medial<br />

noch mehr beachtet als üblich. Quasi direkt<br />

nach Ende des Gipfels konnte ich an einer<br />

Veranstaltung der Europa-Union Brüssel teilnehmen,<br />

deren Gast der EU-Botschafter der<br />

Bundesregierung, Peter Tempel, war. Die anwesenden<br />

Teilnehmer erfuhren von einem unmittelbar<br />

Beteiligten, welche Ergebnisse auf<br />

dem Gipfel erzielt werden konnten.<br />

Neben Besuchen politischer Institutionen<br />

in Brüssel und ausführlichen Gesprächen mit<br />

den Kollegen des DSGV zu den aktuellen Themen<br />

bestand meine weitere Tätigkeit u. a. darin,<br />

diverse Texte vom Englischen ins Deutsche<br />

zu übersetzen oder Ergebnisvermerke zur Vorlage<br />

bei der DSGV-Geschäftsführung zu verfassen.<br />

Ich blicke auf eine hochinteressante Woche<br />

zurück, aus der ich viele Erfahrungen mitnehmen<br />

konnte und <strong>die</strong> mich auch einige Dinge in<br />

einem anderen Licht betrachten lässt.<br />

An <strong>die</strong>ser Stelle möchte ich mich sehr herzlich<br />

bei Herrn Dr. Blatt-von Raczeck und seinem<br />

Team in Brüssel bedanken, <strong>die</strong> sich viel<br />

Zeit <strong>für</strong> mich genommen und es verstanden<br />

haben, mir in kurzer Zeit einen vergleichsweise<br />

umfassenden Einblick in ihre Arbeit zu ermöglichen.<br />

Auch gilt mein Dank der Eberle-Butschkau-Stiftung<br />

in Bonn <strong>für</strong> <strong>die</strong> Unterstützung bei<br />

der Organisation meines Aufenthalts. Last but<br />

not least bedanke ich mich ebenso bei meinem<br />

Arbeitgeber, der Landessparkasse zu Oldenburg,<br />

der mich <strong>für</strong> <strong>die</strong>ses Praktikum von<br />

meiner täglichen Arbeit freigestellt hat.<br />

<strong>Wissenschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> – Mitteilungen 71 25


PUBLIKATIONEN<br />

Neue Veröffentlichungen<br />

Reihe „<strong>Sparkassen</strong> in der Geschichte“<br />

<strong>Wissenschaft</strong>sförderung der <strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe e.V. (Hg.):<br />

Regionalgeschichte der <strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe, Band 2<br />

<strong>Sparkassen</strong> in der Geschichte, Abt. 3: Forschung, Bd. 22<br />

Deutscher <strong>Sparkassen</strong>verlag, Stuttgart 2010<br />

ISBN: 978-3-09-303975-1<br />

Preis: € 48,04<br />

Mit dem zweibändigen Sammelwerk „Regionalgeschichte der <strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe“ schließt<br />

<strong>die</strong> <strong>Wissenschaft</strong>sförderung der <strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe e. V. eine Lücke in der Geschichtsschreibung<br />

der <strong>Sparkassen</strong>. Verschiedene Autoren, <strong>die</strong> sich bereits intensiv mit der regionalen <strong>Sparkassen</strong>geschichte<br />

befasst haben, zeichnen <strong>die</strong> Pfade und Wege nach, auf denen sich <strong>die</strong> <strong>Sparkassen</strong>-<br />

Finanzgruppe zur heutigen „Einheit in der Vielfalt“ entwickelte.<br />

Die analysierten Themenfelder behandeln <strong>die</strong> Art und Weise der Gründung von <strong>Sparkassen</strong>, <strong>die</strong><br />

Entwicklung des <strong>Sparkassen</strong>rechts, der wichtigsten Geschäfte, des <strong>Sparkassen</strong>betriebs sowie <strong>die</strong><br />

wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung der <strong>Sparkassen</strong> in der jeweiligen Region. Die Entwicklung<br />

der regionalen Verbundstrukturen fi ndet ebenfalls Berücksich ti gung.<br />

Der zweite Band umfasst <strong>die</strong> Geschichte der <strong>Sparkassen</strong>organisationen in Westfalen-Lippe, im<br />

Rheinland, in Hessen und Thüringen, in Rheinland-Pfalz, im Saarland, in Baden-Würt tem berg und<br />

in Bayern.<br />

Mit Beiträgen von Prof. Dr. Willi A. Boelcke, PD. Dr. Marcus Gräser, Franz-Josef Fries, Prof. Dr. Hubert<br />

Kiesewetter, Dr. Ingo Krüger, Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Pohl, Hartmut Schaldt, Dr. Caroline Schwintek,<br />

Prof. Dr. Paul Thomes.<br />

Schriftenreihe „Untersuchungen über das Spar-, Giro- und Kreditwesen“<br />

Abteilung B: Rechtswissenschaft<br />

Bd. 187 Sönke Schröder<br />

Die Selbstbefreiung von der Ad-hoc-Publizitätspfl icht<br />

nach § 15 Absatz 3 WpHG.<br />

26 <strong>Wissenschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> – Mitteilungen 71


Aktuelle Informationen zur <strong>Wissenschaft</strong>sförderung schnell abrufbar<br />

NEU: RSS-Feed<br />

PUBLIKATIONEN<br />

Seit Anfang Januar 2011 können <strong>die</strong> Besucher unserer Internet-Seiten <strong>die</strong> aktuellsten Informationen zur <strong>Wissenschaft</strong>sförderung der<br />

<strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe e.V. zeitnah über den neu eingerichteten RSS-Feed (www.s-wissenschaft.de/rss) abrufen. Dieser attraktive<br />

Service ersetzt unseren bisher per E-Mail verschickten Newsletter.<br />

Bibliothek:<br />

Deutscher <strong>Sparkassen</strong>- und<br />

Giroverband e.V.<br />

Kaiserstraße 221<br />

53113 Bonn<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo–Do 9.00–16.00 Uhr<br />

Fr 9.00–15.00 Uhr<br />

Telefon: (02 28) 2 04 -57 46<br />

-57 47<br />

Fax: (02 28) 2 04-57 45<br />

E-Mail: bibliothek@dsgv.de<br />

Bibliotheks-Katalog (OPAC):<br />

www.s-wissenschaft.de<br />

<strong>Wissenschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> – Mitteilungen 71 27


PUBLIKATIONEN<br />

Zeitschrift „KREDIT und KAPITAL“<br />

Die Hefte 4/2010 und 1/2011 enthalten folgende<br />

Abhandlungen:<br />

Heinz-Peter Spahn<br />

Central Bank Money and Interest Rates: Independent<br />

Monetary Policy Tools?<br />

Hans Ulrich Buhl, Jochen Dzienziol und<br />

Julia Heidemann<br />

Vertriebssteuerung auf Basis des Customer Lifetime Value<br />

am Beispiel der Finanz<strong>die</strong>nstleistungsbranche<br />

Dorothee Holl and Andrea Schertler<br />

The Liquidity Regulation and Savings Banks’ Liquid Assets<br />

Henry Dannenberg<br />

Berücksichtigung von Schätzunsicherheit bei der<br />

Kreditrisikobewertung<br />

Ewald Judt und Monika Koller<br />

Methoden der Karteninhaber-Echtheitserkennung bei<br />

Finanztrans aktionen<br />

Harald Nitsch<br />

Migration und Immobilienmärkte: Fallstu<strong>die</strong> China<br />

Christian Tallau<br />

Volatilitätsprognosen auf Basis der DAX-Volatilitätsindizes<br />

Cetin-Behzet Cengiz, Marc Emanuel Schüssler und Rüdiger von Nitzsch<br />

Der Erfolg von Insidertransaktionen – Timing oder<br />

Fundamentalbewertung?<br />

Martin Jaron<br />

Noise Trading in Stamm- und Vorzugsaktien<br />

Eine Veröffentlichung <strong>die</strong>ser Aufsätze ist u. a. <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Hefte 2 und 3 des Jahrgangs 2011 vorgesehen:<br />

Christian Andres, André Betzer und Inga van den Bongard<br />

Das Ende der Deutschland AG<br />

Ulrike Bechmann und Peter Schwarz<br />

Makroökonomische Stabilisierung und „Beggar-Thy-Neighbour“-<br />

Verhalten am Beispiel der Finanzkrise<br />

Stephanie Lenger und Jürgen Ernstberger<br />

Das Finanzierungsverhalten deutscher Unternehmen –<br />

Hinweise auf eine Kreditklemme?<br />

Sebastian Lobe und Klaus Röder<br />

Extreme Börsenbewegung und Intraday-Preisstellung von<br />

Open-End-Turbo-Zertifi katen auf den DAX: Der Fall Kerviel<br />

Andreas Nastansky<br />

Der Einfl uss der Aktienkurse und Immobilienpreise auf den Konsum<br />

und <strong>die</strong> Investitionen in Deutschland<br />

Christian Pierdzioch, Georg Stadtmann und Dirk Schäfer<br />

Fly with the Eagles or Scratch with the Chickens? –<br />

Zum Herdenverhalten von Wechselkursprognostikern<br />

Michael Pohl<br />

Anwendung der Extremwerttheorie zur Quantifi zierung von<br />

Marktpreisrisiken – Test der Relevanz anhand vergangener<br />

Extrembelastungen von DAX und MSCI Europe<br />

KREDIT und KAPITAL<br />

Herausgegeben von<br />

Prof. Dr. Ansgar Belke,<br />

Universität Duisburg-Essen, und<br />

Prof. Dr. Hans-Peter Burghof,<br />

Universität Hohenheim.<br />

Redaktion: Prof. Dr. Claudia Breuer<br />

Klaus Krummrich<br />

Redaktionsbüro: Roswitha Wirth<br />

Postfach 14 29, 53004 Bonn<br />

Telefon: 02 28/2 04-57 58<br />

Fax: 02 28/2 04-57 35<br />

E-Mail: Redaktion.Kredit-und-<br />

Kapital@dsgv.de<br />

Weitere Angaben über <strong>die</strong> kreditwissenschaftliche<br />

Zeitschrift „KREDIT und KAPITAL“ sowie Informationen<br />

zu allen bisher erschienenen Beiträgen unter<br />

www.kredit-und-kapital.de.<br />

Vertrieb <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Sparkassen</strong>-Finanzgruppe:<br />

Deutscher <strong>Sparkassen</strong>verlag GmbH, Lothar Barthel,<br />

Telefon: (07 11) 7 82-16 93, Fax: (07 11) 7 82-22 08<br />

E-Mail: lothar.barthel@dsv-gruppe.de<br />

28 <strong>Wissenschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> – Mitteilungen 71

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