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PAN – PAN – PAN Emirates und Co. Fluglärm in Frankfurt Prof. Dr ...

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der fl ugleiter 2012/04 Airports<br />

# # AIRPORTS<br />

70<br />

Jetzt auch Tegel<br />

von<br />

A. Stensitzky<br />

Als immer noch begeisterter Berl<strong>in</strong>er würde<br />

ich natürlich sehr gern auch mal über etwas<br />

richtig Erfreuliches aus me<strong>in</strong>er Heimatstadt<br />

berichten, aber der dort zuständige Senat gibt ke<strong>in</strong>e Ruhe<br />

<strong>und</strong> macht jetzt, wie angekündigt <strong>und</strong> unter Inanspruchnahme<br />

se<strong>in</strong>es Blamier-Potentials, auch den zweiten Berl<strong>in</strong>er<br />

Stadtfl ughafen dicht. Die dafür Verantwortlichen berufen<br />

sich, genau wie im Falle Tempelhof, auf den Planfeststellungsbeschluß<br />

zum Ausbau des Flughafens Schönefeld.<br />

Aber: Ich b<strong>in</strong> sicher daß e<strong>in</strong> zuständiges Gremiun beschließen<br />

könnte, e<strong>in</strong>en Beschluß zu ändern, vorausgesetzt, es<br />

kann dafür wichtige Gründe anführen, <strong>in</strong>sbesondere solche,<br />

die zum Zeitpunkt der Planfeststellung noch nicht bestanden<br />

oder nicht abzusehen waren.<br />

Die damals für den Erhalt Tempelhofs aufgezählten will ich<br />

hier nicht wieder aufwärmen, aber es sei gestattet, sich über<br />

die Schließung oder den (e<strong>in</strong>geschränkten) Weiterbetrieb<br />

von Teilen Tegels Gedanken zu machen. Und hier spreche ich<br />

von der Flugbereitschaft der B<strong>und</strong>eswehr, zum<strong>in</strong>dest von<br />

deren Teil, der für den Transport der Regierungsmitglieder<br />

zuständig ist. Dieser sollte (<strong>und</strong> soll <strong>–</strong> irgendwann) ja <strong>in</strong><br />

Schönefeld e<strong>in</strong> neues zu Hause bekommen, aber wie das so<br />

ist, bisher wurde nicht e<strong>in</strong>mal damit begonnen, die auf dem<br />

dafür vorgesehenen Gelände noch vorhandenen Gebäude<br />

abzureißen, geschweige denn mit dem Bauen anzufangen.<br />

Das heißt, die Flugbereitschaft wird <strong>in</strong> den nächsten Jahren<br />

<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziges Flächenfl ugzeug stationieren können<br />

<strong>und</strong> das bedeutet, daß jeder Flieger, der <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> gebraucht<br />

wird, erst e<strong>in</strong>mal leer von Köln-Bonn kommen muß. Und was<br />

fällt mir dazu e<strong>in</strong>?: Man könnte Tegel wieder umwidmen <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>en Militärfl ugplatz, zu dem dann beide Pisten <strong>und</strong> der gesamte<br />

nördlich davon gelegene Teil gehören könnte, e<strong>in</strong>schließlich<br />

der Anlagen der ehemaligen Base Aerienne. Die<br />

B<strong>und</strong>eswehr könnte dort den alten TWR mit eigenen Lotsen<br />

besetzen, die notwendige Anzahl von Flugzeugen stationieren<br />

<strong>und</strong> verpfl ichtet werden, ke<strong>in</strong>en anderen militärischen<br />

Flugverkehr durchzuführen.<br />

Was ist jetzt an dieser Idee gr<strong>und</strong>legend verkehrt? Wor<strong>in</strong><br />

liegt me<strong>in</strong> Fehler? Wahrsche<strong>in</strong>lich hätte ich gar nicht über<br />

Tegel nachdenken <strong>und</strong> das denen überlassen sollen, die berufen<br />

s<strong>in</strong>d, laut oder leise (hauptsache „Daß“…) dies über<br />

die sogenannte Nachnutzung des Tegeler Flughafens zu tun.<br />

Über die von mir beschriebene <strong>–</strong> teilweise <strong>und</strong> sehr spezielle<br />

<strong>–</strong> Nachnutzung habe ich aus dieser Ecke allerd<strong>in</strong>gs bisher<br />

nichts gehört. Man müßte auch nicht hoppla-hopp entscheiden,<br />

immerh<strong>in</strong> muß laut Planfeststellung der Flughafen Tegel<br />

erst sechs Monate nach Inbetriebnahme von BER geschlossen<br />

werden.<br />

E<strong>in</strong>e wichtige Rolle als Berl<strong>in</strong>er Flughafen erlangte Tegel eigentlich<br />

erst zur Zeit der Luftbrücke. Die Kapazität von Tempelhof<br />

(USAF) <strong>und</strong> Gatow (RAF) reichte für die Versorgung<br />

der Stadt nicht aus <strong>und</strong> so wurden kurzerhand ca. 19.000<br />

Berl<strong>in</strong>er zwangsverpfl ichtet, <strong>in</strong> Tegel e<strong>in</strong>e neue Piste zu bauen.<br />

Baubeg<strong>in</strong>n war am 5. Aug. 48 <strong>und</strong> es grenzte an e<strong>in</strong> W<strong>und</strong>er,<br />

daß diese (mit 2.428m zu dieser Zeit die längste <strong>in</strong> Europa)<br />

bereits am 5. Nov desselben Jahres <strong>in</strong> Betrieb<br />

genommen werden konnte. E<strong>in</strong>en sowjetischen Funksendemast,<br />

der den Flugbetrieb störte, ließ der zuständige französische<br />

General kurzerhand sprengen <strong>und</strong> als der sowjetische<br />

General empört fragte: „Wie konnten Sie das tun?“<br />

bekam er zur Antwort: „Mit Dynamit!“<br />

Der zivile Flugbetrieb <strong>in</strong> Tegel beg<strong>in</strong>nt im Jan. 1960 mit der<br />

Indienststellung der Caravelle durch die Air France, für die<br />

die Pisten <strong>in</strong> Tempelhof zu kurz waren. 1964 folgte PanAm<br />

<strong>und</strong> fl og mit B707 <strong>und</strong> DC8 von Tegel nach New York. 1966<br />

beauftragte dann der Senat den Architekten v. Gerkan für<br />

die Südseite des Flughafens Tegel e<strong>in</strong>en „richtigen“ Flughafen<br />

zu entwerfen <strong>und</strong> schließlich auch zu bauen. Dieser wur-<br />

Photo: Internet

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