PAN – PAN – PAN Emirates und Co. Fluglärm in Frankfurt Prof. Dr ...
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Nun ist es e<strong>in</strong> schwieriges Unterfangen, der Öffentlichkeit<br />
den S<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>es „non-punitiven“ Sicherheitssystems klarzumachen.<br />
Nicht nur <strong>in</strong> den USA, sondern auch <strong>in</strong> anderen Ländern.<br />
Die B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland muss da wohl mit<br />
e<strong>in</strong>geschlossen werden. Denn schließlich herrscht <strong>in</strong> unserer<br />
Kultur die Überzeugung, dass jeder für se<strong>in</strong>e Fehler <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e<br />
Vergehen gerade zu stehen habe. Dabei wird meist unterschlagen,<br />
dass e<strong>in</strong>e „non-punitive“ Unternehmenskultur<br />
darauf angelegt ist, Fehlerquellen aufzudecken, sie zu beheben<br />
<strong>und</strong> damit die Sicherheit des „Systems Luftfahrt“ zu verbessern<br />
<strong>und</strong> nicht, um strafbares Verhalten zu vertuschen<br />
oder zu amnestieren.<br />
Die Kritik des OIG <strong>und</strong> die Antwort der NATCA<br />
Das OIG ist übrigens e<strong>in</strong>e Behörde, die es <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong><br />
dieser Form nicht gibt. Jedes M<strong>in</strong>isterium verfügt über e<strong>in</strong><br />
eigenes OIG. Es achtet darauf, dass die Vorgaben des M<strong>in</strong>isteriums<br />
korrekt umgesetzt werden <strong>und</strong> die dem M<strong>in</strong>isterium<br />
unterstehenden Behörden <strong>und</strong> Institutionen sich gesetzestreu<br />
verhalten. Und es kann bei entsprechenden Verstößen<br />
den Fall an die Staatsanwaltschaft (US Attorney General)<br />
weiterleiten. Natürlich achtet das OIG auch auf die F<strong>in</strong>anzen<br />
<strong>und</strong> kann <strong>in</strong> etwa mit dem B<strong>und</strong>esrechnungshof verglichen<br />
werden.<br />
ATC USA<br />
✈ 60 Prozent der 21 462 <strong>Co</strong>ntroller haben<br />
<strong>in</strong>zwischen e<strong>in</strong>e ATSAP-Meldung abgegeben<br />
Photo: NASA<br />
Dass das OIG die FAA h<strong>in</strong>sichtlich ATSAP kritisiert hat, bedeutet<br />
nicht notwendigerweise, dass es dieses Programm<br />
für falsch hält. Es ist lediglich der Ansicht, dass die FAA bedeutende<br />
Verbesserungen e<strong>in</strong>leiten muss, um gr<strong>und</strong>sätzliche<br />
Risiken zu identifi zieren <strong>und</strong> sie zu beheben („the Agency<br />
will need to make signifi cant improvements before ATSAP<br />
will be able to effectively identify and address the root causes<br />
of safety risks“). Da ATSAP darauf angelegt ist, die Vertraulichkeit<br />
zu garantieren <strong>und</strong> damit die <strong>Co</strong>ntroller zu schützen,<br />
können die von der FAA gesammelten Daten nicht<br />
überprüft werden, was die Effi zienz von Sicherheitsanalysen<br />
<strong>in</strong> Frage stelle. Me<strong>in</strong>t das OIG. Aber, so könnte man darauf<br />
antworten, so ist das nun e<strong>in</strong>mal bei derartigen Systemen.<br />
Entweder man erhält vertrauliche Daten oder eben ke<strong>in</strong>e.<br />
Was man, etwas drastischer ausgedrückt, auch als die Wahl<br />
zwischen Pest oder Cholera bezeichnen könnte. Dabei sollte<br />
auch das OIG anerkennen, dass es sich bei den <strong>Co</strong>ntrollern<br />
um verantwortungsbewusste Menschen handelt, die nicht<br />
aus irgende<strong>in</strong>er Laune heraus irgendetwas melden, was<br />
nicht den Tatsachen entspricht bzw. ihrer Phantasie entspr<strong>in</strong>gt.<br />
So viel Vertrauen sollte schon se<strong>in</strong>.<br />
Natürlich hat auch der <strong>Co</strong>ntrollerverband NATCA (National<br />
Air Traffi c <strong>Co</strong>ntrollers Association) Stellung genommen. So<br />
erklärte Steve Hansen, Vorsitzender des Sicherheitskomi-<br />
der fl ugleiter 2012/04<br />
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