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PAN – PAN – PAN Emirates und Co. Fluglärm in Frankfurt Prof. Dr ...

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der fl ugleiter 2012/04 ATC USA<br />

26<br />

Sicherheit ist e<strong>in</strong> hohes Gut, bei der Flugsicherung<br />

muss ihr absoluter Vorrang e<strong>in</strong>geräumt<br />

werden. Dies zu behaupten ist e<strong>in</strong>e<br />

B<strong>in</strong>senweisheit. Doch Sicherheit kann, selbst<br />

beim E<strong>in</strong>satz modernster Technik, ohne den<br />

Menschen nicht erreicht werden. Unter ande-<br />

von<br />

rem auch, weil die <strong>in</strong> diesem System arbei-<br />

Werner<br />

tenden Menschen am besten <strong>in</strong> der Lage<br />

Fischbach<br />

s<strong>in</strong>d, mögliche Fehler zu erkennen. Wichtig<br />

dabei ist, dass sie ohne dafür rechtlich belangt<br />

zu werden, diese an ihre Vorgesetzten oder an e<strong>in</strong>e eigens<br />

dafür e<strong>in</strong>gerichtete Institution melden können. Das gilt<br />

ganz besonders, wenn e<strong>in</strong>em der Akteure während des<br />

Dienstes e<strong>in</strong> sicherheits relevanter Fehler unterlaufen ist.<br />

Denn hätte der- bzw. diejenige dann rechtliche Konsequenzen<br />

zu befürchten, wäre er bzw. sie versucht, von e<strong>in</strong>er entsprechenden<br />

Meldung abzusehen <strong>–</strong> sie zur eigenen Sicherheit<br />

zu verschweigen. Schließlich kann niemand gezwungen<br />

werden, sich selbst zu beschuldigen. Die Ausgestaltung derartiger<br />

„non-punitiver“ Sicherheitsprogamme dient also der<br />

Sicherheit <strong>und</strong> lässt auch auf die Qualität der Sicherheitskultur<br />

des jeweilig en Unternehmens bzw. des Flugsicherungsdienstleisters<br />

schließen.<br />

✈ Ist ATSAP nur e<strong>in</strong> Amnestieprogramm für<br />

<strong>Co</strong>ntroller? Seattle Towercontroller<br />

Photo: Jelson/Wikimedia by CCA 3<br />

FAA <strong>–</strong> Sicherheitsprogramm <strong>in</strong> der Kritik<br />

In den USA nennt sich dieses Programm „Air Traffi c Safety<br />

Action Program (ATSAP); es wurde ab 2008 bei der FAA (Federal<br />

Aviation Adm<strong>in</strong>istration) e<strong>in</strong>geführt (die E<strong>in</strong>führung<br />

wurde 2010 abgeschlossen). Nun ist es <strong>in</strong> die Kritik geraten.<br />

Mit se<strong>in</strong>em Bericht vom 19. Juli an den Senat bzw. an die für<br />

Handel, Sicherheit <strong>und</strong> Luftfahrt zuständigen Komitees<br />

glaubt das „Transportation Department Offi ce of Inspector<br />

General (OIG)“ schwerwiegende Schwachpunkte bei ATSAP<br />

h<strong>in</strong>sichtlich Transparenz <strong>und</strong> Verlässlichkeit festgestellt zu<br />

haben. Sie könnten, so me<strong>in</strong>t das OIG, den Verdacht aufkommen<br />

lassen, bei ATSAP handelte es sich um e<strong>in</strong> Amnestieprogramm.<br />

Wörtlich führte das OIG unter anderem folgendes<br />

aus: „Failure to address potential defi ciencies <strong>in</strong> transparency<br />

and accountability may lead to the perception that the Air<br />

Traffi c Safety Action Program is an amnesty program.“ Wobei<br />

unter anderem <strong>Co</strong>ntroller, die während der Nachtschicht e<strong>in</strong>geschlafen<br />

waren, Übergaben von Flugzeugen nicht entgegen<br />

genommen haben <strong>und</strong> während des Dienstes Filme auf<br />

e<strong>in</strong>em Videogerät angeschaut haben, als negative Beispiele<br />

angeführt werden. Offensichtlich hatte sich niemand gefragt,<br />

weshalb die <strong>Co</strong>ntroller während der Nachtschicht e<strong>in</strong>geschlafen<br />

waren oder weshalb sie die Übernahme von bestimmten<br />

Flügen verweigert haben. Für die Presse <strong>und</strong><br />

<strong>in</strong>sbesondere für den „Boulevard“ war dieser Bericht natürlich<br />

e<strong>in</strong> gef<strong>und</strong>enes Fressen. Schlagzeilen wie „FAA Gives<br />

Amnesty For Sleep<strong>in</strong>g“ waren ke<strong>in</strong>e Seltenheit.

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