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PAN – PAN – PAN Emirates und Co. Fluglärm in Frankfurt Prof. Dr ...

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Grassroute Cutt<strong>in</strong>gs oder die letzte Sicht der D<strong>in</strong>ge<br />

Deutsche Flughafendramen<br />

<strong>und</strong> die Arroganz der Mächtigen<br />

„Arm, aber sexy“ wäre Berl<strong>in</strong>. Me<strong>in</strong>te zum<strong>in</strong>dest deren Regierender<br />

Bürgermeister Klaus „Wowi“ Wowereit vor e<strong>in</strong>iger Zeit.<br />

Zugegeben, das hat was. Doch h<strong>in</strong> <strong>und</strong> wieder beschleicht<br />

den unvore<strong>in</strong>genommenen Beobachter der Verdacht, dass<br />

dieses „arm, aber sexy“ nur e<strong>in</strong>e Umschreibung bzw. e<strong>in</strong> Synonym<br />

für etwas anderes ist: „Die kriegens e<strong>in</strong>fach nicht auf<br />

die Reihe“. Die S-Bahn fährt immer noch nicht so, wie die Berl<strong>in</strong>er<br />

sich das vorstellen. Vor e<strong>in</strong>igen Jahren hat der Orkan Kyrill<br />

die Fassade des Hauptbahnhofs abgeräumt <strong>und</strong> nun haben<br />

Krähen die Dichtungen aus den Fugen des Daches<br />

gepickt, so dass es nun <strong>in</strong> den Bahnhof re<strong>in</strong>regnet wie übrigens<br />

auch <strong>in</strong> die neue Akademie der Künste am Brandenburger<br />

Tor. Von den Schulen <strong>und</strong> von Hertha BSC soll erst gar<br />

nicht geredet werden. Nun hat sich herausgestellt, dass sie<br />

Flughafen auch nicht können. Nicht nur, dass „Wowi“ Wowereit<br />

mit der Stilllegung des Stadtfl ughafens Tempelhof den<br />

Berl<strong>in</strong>ern e<strong>in</strong>e zentral gelegene, aber sündhaft teure Stadtbrache<br />

beschert hat. Nun musste auch die Eröffnung des neuen<br />

„Willy-Brandt-Airports“ mal wieder verschoben werden.<br />

Bis zum 17. März 2013. Und schon gibt es Stimmen, die auch<br />

diesen Term<strong>in</strong> <strong>in</strong> Frage stellen. Das besondere an dieser pe<strong>in</strong>lichen<br />

Situation ist, dass der Aufsichtsratsvorsitzende <strong>in</strong> Person<br />

des Regierenden Bürgermeisters vom Flughafenmanagement<br />

ebenso schamlos h<strong>in</strong>tergangen worden se<strong>in</strong> muss wie<br />

se<strong>in</strong> Amtsbruder im benachbarten Brandenburg. Zum<strong>in</strong>dest<br />

gaben sich die beiden ahnungslos <strong>–</strong> ke<strong>in</strong> Mensch hätte sie<br />

jemals über die Schwierigkeiten, die sich beim Bau des neuen<br />

Airports aufgetan hatten, <strong>in</strong>formiert. Man fühlt sich an Hermann<br />

Josef Abs, den ehemaligen Chef der Deutschen Bank,<br />

Grassroute Cutt<strong>in</strong>gs<br />

er<strong>in</strong>nert, der e<strong>in</strong>st e<strong>in</strong>mal bemerkte, H<strong>und</strong>ehütten wären für<br />

den H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Aufsichtsräte für die Katz.<br />

Nun fl iegt erst mal nichts am neuen Airport. Und schon machen<br />

sich diverse Flughafenanwohner Hoffnungen, an den<br />

Abfl ugstrecken noch etwas ändern zu können. Sie sollten<br />

darauf dr<strong>in</strong>gen, dass das Problem Flughafen zur Chefsache<br />

gemacht wird. Denn „wenn <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> etwas zur Chefsache<br />

erklärt wird, kann man sicher se<strong>in</strong>, dass garantiert nichts daraus<br />

wird“, me<strong>in</strong>te der bekannte Kolumnist Harald Martenste<strong>in</strong><br />

im ZEIT-Magaz<strong>in</strong>. Was bedeuten würde, die Eröffnung<br />

des Berl<strong>in</strong>er Großfl ughafens wird auf den St.Nimmerle<strong>in</strong>stag<br />

verschoben.<br />

Während man <strong>in</strong> <strong>Frankfurt</strong> noch dabei ist, die durch das gerichtlich<br />

verfügte Nachtfl ugverbot erlittenen W<strong>und</strong>en zu lecken<br />

<strong>und</strong> nach praktikablen Lösungen für Verspätungen gesucht<br />

wird (auch die DFS tritt öffentlich für e<strong>in</strong>e fl exible Lösung <strong>in</strong><br />

den Abendst<strong>und</strong>en e<strong>in</strong>), musste <strong>in</strong> München e<strong>in</strong> weiterer<br />

Rückschlag h<strong>in</strong>genommen werden. Bei e<strong>in</strong>em Bürgerentscheid<br />

haben sich nahezu 55% der Abstimmenden gegen<br />

den Bau e<strong>in</strong>er dritten Piste ausgesprochen. E<strong>in</strong>e Abstimmung,<br />

deren S<strong>in</strong>nhaftigkeit eigentlich nur unter verstärktem<br />

Föhne<strong>in</strong>fl uss verstanden werden kann. Denn abstimmen<br />

durften lediglich die Bürger Münchens. Die unmittelbar Betroffenen<br />

waren da ebenso außen vor wie jene Unternehmen<br />

im weiteren Umland Münchens, die auf e<strong>in</strong>en funktionierenden<br />

Flughafen angewiesen s<strong>in</strong>d. Nun verkünden die Gegner<br />

der dritten Piste <strong>und</strong> mit ihnen e<strong>in</strong>e nicht ganz unbeträchtli-<br />

der fl ugleiter 2012/04<br />

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