Impuls 5-2007 - SC Impuls eV

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01.12.2012 Aufrufe

sc im·puls – Bericht Aktivwochenende der Gymnastikfrauen oder Der Bulle von Frankenhain Nach 2 Jahren Pause (wegen Sebastian, jetzt 94 cm groß) habe ich in diesem Jahr allen Mut zusammengefasst und meine 2 Männer zu Hause sich selbst überlassen. Ich dachte, es wird ja auch mal ohne Mama gehen. Und so machte ich mich mit 12 gleichgesinnten Frauen der Gymnastikgruppe des sc im·puls am Freitag (10.08.07) auf nach Frankenhain im Thüringer Wald. Unser kleiner Abendspaziergang führte uns bei herrlichem Sonnenschein vorbei an wunderschönen Blumenwiesen. Unterwegs haben wir Pferde gesehen und einen stöhnenden Bullen mit seiner Herde, der bei den ankommenden Handyanrufen der lieben daheimgebliebenen Männer zu einiger Verwirrung geführt haben muss. Er wird uns jedenfalls in lustiger Erinnerung bleiben und wer ihn mal hören möchte, muss nur unsere Ursel anrufen, die kann ihn täuschend echt nachmachen. Im Waldhof erwartete uns dann ein extra leckeres Abendbrot. Es gab frisch geräucherte Forellen mit viel Meerrettich und Knoblauchbrot. Für jeden ersichtlich, wurde in den Reisetaschen nicht nur Sport- und Wanderoutfit sondern auch roter und weißer Fruchtsaft und sogar knisternde Tüten mit farbenfrohem Inhalt nach Frankenhain transportiert. Aus der Freude über das Mitgebrachte entstand dann ein wildes Geschnattere, welches bis tief in die Nacht hinein dauerte. Der nächste Tag begann mit Regen, dazwischen war Regen und es hörte auch nicht auf zu regnen. Ach so, ich muss noch erwähnen, dass es den ganzen Tag geregnet hat. Aber wir geben ja so leicht nicht auf. Manuela kann das bestätigen. Und sie denkt sich manchmal wirklich gemeine Übungen für uns aus, die angeblich gut für den Rücken und vor allem für die tiefe, ganz tiefe Bauchmuskulatur sein sollen. Eine Frau ein Wort …, und so wanderten wir von Frankenhain über die Lütschetalsperre nach Oberhof … im Regen und immer schön bergauf, trotzdem haben alle durchgehalten. Nichts half gegen den Regen. Angela hatten extra ihren Schirm mit, bei dem es sonst nie regnet, wenn sie ihn mit hat. Rosi hat hinter einer Tanne versucht, direkt mit dem Wettergott Kontakt aufzunehmen. Und selbst das von uns so heiter angestimmte Lied „Es regnet, es regnet, die Erde wird nass….mach uns nicht nass, mach nur die lieben Männer nass.“, änderte nichts an der Tatsache, dass es weiter… ich schreibe jetzt nicht noch mal das böse Wort mit ‚R‘. Das Ganze hatte aber auch zwei positive Effekte: Durch das rhythmische Schwenken des Regenschirmes haben wir unsere Arm- und Schultermuskulatur gekräftigt. Und durch den ständigen Blick auf den Boden haben wir viele Steinpilze gesehen und die Nackenmuskulatur gestärkt. Ein heißes Getränk in Oberhof tat dann allen gut und wir sind dem Vorstand wirklich dankbar, dass uns für den Rückweg nach Frankenhain ein Kremserwagen zur Verfügung stand. Insgeheim hatten natürlich alle auf einen knackigen Kutscher gehofft. Aber Antje unsere Kutscherin hat eine sagenhafte Spitzkehrenfahrt hingelegt und half uns den Altersdurchschnitt unserer Frauengruppe radikal zu senken. Ohne Taschenrechner wurde ein Durch- schnittsalter der Gruppe von 52 Jahren ermittelt. 50 Jahre hätte auch gereicht und so kam jemand Oberwitziges auf die Idee, dass dieses Ziel nur umzusetzen wäre, wenn eine von den „Alten“ aus dem Kremser fliegt. Kurzzeitig donnerte und blitze es im Kremserwagen. Aber auch dieses Unwetter wurde von der Gruppe gut verkraftet … und es regnete immer noch. Da war Motivationstalent Manuela gefragt, die uns im rechten Augenblick mit dem bevorstehenden leckeren Kaffee und Kuchen oder dem Buffet zum Abendbrot positiv stimmte. Die beiden nimmer satten Wasserratten Verena und Heike wagten nach der Wanderung sogar den Sprung in den Pool vom Waldhof. Das beeindruckte den Wettergott sehr. Die Wolken verzogen sich und der nächtliche Sternenhimmel ließ keinen Zweifel daran, dass wir Frankenhain am Sonntag bei Sonnenschein verlassen sollten. Ein großes Dankeschön an Manuela für die Organisation und an das Team vom Waldhof, die uns wieder bestens umsorgt haben. Und wer Lust auf Gymnastik hat, wir sind seit dem 11.09.07 wieder jeden Dienstag ab 18:30 Uhr in der Sporthalle Grünstraße zu finden … ohne Regen und nach dem Training trotzdem nass… Text und Bilder : Heike GIELAND 1 im·puls Nummer 5 - 007

im·puls Nummer 5 - 007 Der Berg endet unten Gipfelträume in Indien wahr gemacht Nach unserer Besteigung des Kilimanjaro 2005, und den damit verbundenen Erlebnissen wurde der Traum geweckt, nun auch einmal einen 6000er zu versuchen. Auf unserer Grönlandtour im vergangenen Jahr lernten wir Roswitha und Horst kennen. Beide aus Salzburg und wahrlich schon weit gereist. Sie erzählten uns von der Schönheit und dem Reiz des Ladakh, einem Gebiet in Nordindien, auch Kleintibet genannt, mit einem relativ leicht zu besteigenden 6000er Berg, dem Stok Kangri. Nachdem wir die Hitze und den Kulturschock in Dehli hinter uns gelassen haben, flogen wir nach Leh. Leh befindet sich in Nordindien, im Jammu-Kashmir- Gebiet und liegt bereits auf 3500m hoch. Von dort aus sollte unsere Trekkingtour beginnen. Aber zuvor genossen wir das buddhistische Leben und besuchten, die in dieser Region bekanntesten Klöster, Hemis und Thiksey. Wir haben unendlich viele Gebetsmühlen gedreht und unsere Wünsche für eine erfolgreiche Besteigung nach oben geschickt. Nun geht es zum Ausgangspunkt unserer 8-tägigen Trekkingtour. Wir fahren mit Jeeps am Wohnsitz des Dalai Lama vorbei und hätten dort gern eine Zeit verweilt. Unser erstes Etappenziel ist die Oase Zingchen, welche wir nach 5 Stunden leichten Trekkings erreichen. Wir übernachten in Zelten, was uns bei dem traumhaften Wetter leicht fällt. Tag für Tag steigen wir höher, genießen die abwechslungsreiche Natur und die immer wechselnden Anblicke der Felsmassive. Diese Schönheit der Berge lässt die Qualen der Höhe fast in den Hintergrund geraten. Am 4. Tag haben wir unser Basislager auf 5040m erreicht. Zur Akklimatisation stand am nächsten Tag der Gulab Kangri – 5940m – auf dem Programm. Hier wurde uns schon einiges abverlangt. Nach 7 Stunden Aufstieg, mit Querung eines Gletschers, welcher uns wohl für immer im Gedächtnis bleiben wird, erreichten wir glücklich den Gipfel. An diesem Tag war eine fantastische Fernsicht. Man konnte das Bergmassiv des Karakorum mit dem Nanga Parbat deutlich erkennen. Nach einer kurzen Fotopause machten wir uns schon wieder auf den Rückweg. Man sollte niemals den Rückweg unterschätzen. Den Berg hat man erst bestiegen, wenn man auch wieder unten ist. Da ein Mitglied unserer Seilschaft sich mit dieser Tour etwas übernommen hatte, und auch keinerlei Erfahrung beim Gehen mit Eispickel und Steigeisen besaß, kam es am Gletscher zu einem Spaltensturz. Gut dass wir in dieser Situation das Richtige taten und die Nerven behielten. Dietmar wurde unverletzt aus der Spalte geborgen und wir konnten unseren Abstieg fortsetzen. Am Abend waren wir doch sehr geschafft, und das gute Essen, das unsere Begleitmannschaft jeden Tag zubereitete, wollte uns auch nicht so richtig schmecken. An einen Gipfelgang am übernächsten Tag wollten wir gar nicht mehr denken. Denn wir waren auch mit diesem Gipfel schon sehr zufrieden. Am nächsten Tag stand Erholung auf dem Plan. Der Appetit war wieder da. Wir haben Kraft gesammelt und die Gipfeltour rückte wieder in den Vordergrund. Nachdem alles besprochen war, gingen wir schon am frühen Abend in unsere Zelte. 1.00 Uhr sollten wir geweckt wer- sc im·puls – Bericht den. An Schlaf war nicht zu denken. Viel zu groß war die Aufregung. 2.00 Uhr brachen wir mit unseren Stirnlampen auf, um uns einen Traum zu erfüllen. Nur ganz langsam aber gleichmäßig ging es voran. Wir haben die Ruhe in uns gefunden. Welch schönes Gefühl zu spüren, was der eigene Körper leisten kann. Leider wurden wir nicht von der Sonne begrüßt aber schon die Helligkeit vom Tag gab uns neue Kräfte. Als wir dann den Gipfelgrat erreichten, dachte keiner mehr an Umkehr. Nun war es nur noch eine Kopfsache, den Gipfel zu erreichen. Am 22. August 2007 um 8.53 war es dann soweit. Wir standen auf dem Gipfel des Stok Kangri auf 6123m Höhenmeter. Über uns flattern die Gebetsfahnen und auch die Gedanken erheben sich in die Lüfte. Unser Ziel war erreicht. Umarmungen, Glückwünsche, Gipfelphotos und ein leichtes kribbeln im Bauch. Der Abstieg stand ja auch noch bevor. Auf dem gleichen Weg ging es zurück zum Basislager, das wir nach ca. 4 Stunden erreichten. Nun widmeten wir uns erst einmal dem Trinken(Tee natürlich). Nach etwas Ruhe packten wir dann schon wieder unsere Sachen für den nächsten Tag. Zufrieden mit unseren Bergerlebnissen verließen wir das Basislager und wandern zurück in die Zivilisation. Die Natur zog wieder alle Register und wir genossen atemberaubende Aussichten. Was von dieser Reise bleibt, ist bei weitem nicht nur ein Gipfelerlebnis. Es ist auch der bleibende Eindruck, dass alle eigenen Maßstäbe, was bei uns so ungemein wichtig erscheint, an einer anderen Stelle auf dieser Welt sich schon nach kurzer Zeit in Luft auflöst. So erlebt von Anke und Norbert GROHALL 1

im·puls Nummer 5 - 007<br />

Der Berg endet unten<br />

Gipfelträume in Indien wahr gemacht<br />

Nach unserer Besteigung des Kilimanjaro<br />

2005, und den damit verbundenen<br />

Erlebnissen wurde der Traum geweckt,<br />

nun auch einmal einen 6000er zu versuchen.<br />

Auf unserer Grönlandtour im vergangenen<br />

Jahr lernten wir Roswitha und<br />

Horst kennen. Beide aus Salzburg und<br />

wahrlich schon weit gereist. Sie erzählten<br />

uns von der Schönheit und dem Reiz<br />

des Ladakh, einem Gebiet in Nordindien,<br />

auch Kleintibet genannt, mit einem relativ<br />

leicht zu besteigenden 6000er Berg,<br />

dem Stok Kangri.<br />

Nachdem wir die Hitze und den Kulturschock<br />

in Dehli hinter uns gelassen<br />

haben, flogen wir nach Leh. Leh befindet<br />

sich in Nordindien, im Jammu-Kashmir-<br />

Gebiet und liegt bereits auf 3500m hoch.<br />

Von dort aus sollte unsere Trekkingtour<br />

beginnen. Aber zuvor genossen wir das<br />

buddhistische Leben und besuchten, die<br />

in dieser Region bekanntesten Klöster,<br />

Hemis und Thiksey. Wir haben unendlich<br />

viele Gebetsmühlen gedreht und unsere<br />

Wünsche für eine erfolgreiche Besteigung<br />

nach oben geschickt.<br />

Nun geht es zum Ausgangspunkt unserer<br />

8-tägigen Trekkingtour. Wir fahren<br />

mit Jeeps am Wohnsitz des Dalai Lama<br />

vorbei und hätten dort gern eine Zeit<br />

verweilt. Unser erstes Etappenziel ist<br />

die Oase Zingchen, welche wir nach 5<br />

Stunden leichten Trekkings erreichen.<br />

Wir übernachten in Zelten, was uns bei<br />

dem traumhaften Wetter leicht fällt. Tag<br />

für Tag steigen wir höher, genießen die<br />

abwechslungsreiche Natur und die immer<br />

wechselnden Anblicke der Felsmassive.<br />

Diese Schönheit der Berge lässt die<br />

Qualen der Höhe fast in den Hintergrund<br />

geraten. Am 4. Tag haben wir unser<br />

Basislager auf 5040m erreicht.<br />

Zur Akklimatisation stand am nächsten<br />

Tag der Gulab Kangri – 5940m – auf<br />

dem Programm. Hier wurde uns schon<br />

einiges abverlangt. Nach 7 Stunden<br />

Aufstieg, mit Querung eines Gletschers,<br />

welcher uns wohl für immer im Gedächtnis<br />

bleiben wird, erreichten wir glücklich<br />

den Gipfel. An diesem Tag war eine<br />

fantastische Fernsicht. Man konnte das<br />

Bergmassiv des Karakorum mit dem<br />

Nanga Parbat deutlich erkennen. Nach<br />

einer kurzen Fotopause machten wir uns<br />

schon wieder auf den Rückweg. Man<br />

sollte niemals den Rückweg unterschätzen.<br />

Den Berg hat man erst bestiegen,<br />

wenn man auch wieder unten ist.<br />

Da ein Mitglied unserer Seilschaft sich<br />

mit dieser Tour etwas übernommen<br />

hatte, und auch keinerlei Erfahrung beim<br />

Gehen mit Eispickel und Steigeisen<br />

besaß, kam es am Gletscher zu einem<br />

Spaltensturz. Gut dass wir in dieser<br />

Situation das Richtige taten und die<br />

Nerven behielten. Dietmar wurde<br />

unverletzt aus der Spalte geborgen<br />

und wir konnten unseren Abstieg<br />

fortsetzen. Am Abend waren wir<br />

doch sehr geschafft, und das gute<br />

Essen, das unsere Begleitmannschaft<br />

jeden Tag zubereitete, wollte<br />

uns auch nicht so richtig schmecken.<br />

An einen Gipfelgang am<br />

übernächsten Tag wollten wir gar<br />

nicht mehr denken. Denn wir waren<br />

auch mit diesem Gipfel schon sehr<br />

zufrieden.<br />

Am nächsten Tag stand Erholung auf<br />

dem Plan. Der Appetit war wieder da. Wir<br />

haben Kraft gesammelt und die Gipfeltour<br />

rückte wieder in den Vordergrund.<br />

Nachdem alles besprochen war, gingen<br />

wir schon am frühen Abend in unsere<br />

Zelte. 1.00 Uhr sollten wir geweckt wer-<br />

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den. An Schlaf war nicht zu denken.<br />

Viel zu groß war die Aufregung.<br />

2.00 Uhr brachen wir mit unseren Stirnlampen<br />

auf, um uns einen Traum zu<br />

erfüllen. Nur ganz langsam aber gleichmäßig<br />

ging es voran. Wir haben die<br />

Ruhe in uns gefunden. Welch schönes<br />

Gefühl zu spüren, was der eigene Körper<br />

leisten kann. Leider wurden wir nicht<br />

von der Sonne begrüßt aber schon die<br />

Helligkeit vom Tag gab uns neue Kräfte.<br />

Als wir dann den Gipfelgrat erreichten,<br />

dachte keiner mehr an Umkehr. Nun war<br />

es nur noch eine Kopfsache, den Gipfel<br />

zu erreichen. Am 22. August <strong>2007</strong> um<br />

8.53 war es dann soweit. Wir standen<br />

auf dem Gipfel des Stok Kangri auf<br />

6123m Höhenmeter. Über uns flattern die<br />

Gebetsfahnen und auch die Gedanken<br />

erheben sich in die Lüfte. Unser Ziel war<br />

erreicht. Umarmungen, Glückwünsche,<br />

Gipfelphotos und ein leichtes kribbeln<br />

im Bauch. Der Abstieg stand ja auch<br />

noch bevor.<br />

Auf dem gleichen Weg ging es zurück<br />

zum Basislager, das wir nach ca. 4<br />

Stunden erreichten. Nun widmeten<br />

wir uns erst einmal dem Trinken(Tee<br />

natürlich). Nach etwas Ruhe packten<br />

wir dann schon wieder unsere Sachen<br />

für den nächsten Tag. Zufrieden mit<br />

unseren Bergerlebnissen verließen wir<br />

das Basislager und wandern zurück in<br />

die Zivilisation. Die Natur zog wieder alle<br />

Register und wir genossen atemberaubende<br />

Aussichten.<br />

Was von dieser Reise bleibt, ist bei<br />

weitem nicht nur ein Gipfelerlebnis. Es<br />

ist auch der bleibende Eindruck, dass<br />

alle eigenen Maßstäbe, was bei uns so<br />

ungemein wichtig erscheint, an einer<br />

anderen Stelle auf dieser Welt sich schon<br />

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So erlebt von Anke und Norbert GROHALL<br />

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