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Aktuelles - Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V.

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Informationsdienst Humuswirtschaft & KomPost 4/04<br />

Serie: Vorstellung von Produktionsanlagen<br />

von Mitgliedern der <strong>Bundesgütegemeinschaft</strong> <strong>Kompost</strong> e.V.<br />

verbleibende Presswasser dient als Prozesswasser für die Anmaischung des Bioabfalls im<br />

„Dosierer“. Im 5. Beckenglied wird das Überschusswasser vor Einleitung in die Kanalisation<br />

belüftet, um den Ammoniakgehalt zu reduzieren.<br />

Der Presskuchen (Wassergehalt ca. 56 %) wird über Schneckenförderer in 2 Rottetrommeln<br />

zur aeroben Konditionierung eingetragen und nach 5 - 7 Tagen Verweilzeit zur Nachrotte auf<br />

Dreiecksmieten aufgesetzt. In der Nachrotte erfolgen wöchentliche Umsetzungen mit einem<br />

Mietenumsetzer. Die Nachrotte dauert 5 bis 7 Wochen. Eine zusätzliche Belüftung findet<br />

nicht statt und ist auch nicht erforderlich. Am Ende der Nachrotte wird auf 25 mm und 10 mm<br />

abgesiebt. Die Siebreste von insgesamt 15 % gehen in die Verbrennung.<br />

Hygienisierung<br />

Die Behandlung zur Hygienisierung entspricht dem Baumuster 8.1 „System KOMPOGAS mit<br />

Nachkompostierung“ des Hygiene-Baumusterprüfsystems (HBPS) der <strong>Bundesgütegemeinschaft</strong><br />

<strong>Kompost</strong>. Danach erfolgt die Hygienisierung in einer Kombination von anaerober<br />

thermophiler Vergärung (hydraulische Verweilzeit mindestes 14 Tage und Temperaturen von<br />

mindestes 55 °C über einen zusammenhängenden Zeitra um von 24 Stunden) und eine mindestes<br />

14-tägige aerobe Nachrotte.<br />

Geruchsmanagement<br />

Vor der Erweiterung um die Vergärungsstufe wurden 12.000 t Bioabfälle in ENVITAL-<br />

Rottetrommeln behandelt (7 Tage) und anschließend auf offen überdachten Rotteflächen<br />

kompostiert. Durch die Integration der Vergärungsstufe konnten die Geruchsemissionen<br />

praktisch beseitigt werden. Die nunmehr zur <strong>Kompost</strong>ierung gelangenden Gärrückstände<br />

haben ein deutlich niedrigeres Geruchspotential und lassen sich in den offen überdachten<br />

Rottehallen gut kompostieren.<br />

Die Abluft aus der geschlossenen Annahme- und Aufbereitungshalle sowie dem mit einem<br />

Zeltüberbau eingehausten Presswasserbecken wird gefasst und über zwei Luftwäscher dem<br />

Biofilter zugeführt.<br />

Fremdstoffmanagement<br />

Bei der Abfuhr der Biotonne werden in Abständen Sichtkontrollen durchgeführt. Aufgrund der<br />

ländlichen Struktur des Erfassungsgebietes und damit einhergehenden höheren Anteilen an<br />

Gartenabfällen enthalten die Bioabfälle vergleichsweise wenig Fremdstoffe.<br />

Bei der Annahme erfolgt eine Sichtkontrolle. Im Verlauf der Aufbereitung werden noch enthaltene<br />

Fremdstoffe über Magnetabscheider, Windsichter und händische Auslese in einer<br />

Sortierkabine entfernt. Die ausgelesenen Fremdstoffe mit Anhaftungen von Bioabfall und die<br />

Reste aus der Vorabsiebung > 250 mm belaufen sich auf 1.030 t/Jahr und entsprechen bei<br />

14.700 Jahrestonnen damit 7 % des Inputs.<br />

Integration der Vergärungsstufe<br />

Der Integration der Vergärungsstufe lagen folgende Überlegungen zu Grunde: Verminderung<br />

von Geruchsemissionen, Erhöhung des Anlagendurchsatzes, zusätzliche Erlöse aus der<br />

Einspeisung der aus dem Biogas gewonnenen elektrischen Energie und damit einhergehend<br />

die Aussicht auf eine Verringerung der spezifischen Behandlungskosten je Tonne Bioabfall.<br />

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