Aktuelles - Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V.
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Behandlung<br />
Informationsdienst Humuswirtschaft & KomPost 4/04<br />
Serie: Vorstellung von Produktionsanlagen<br />
von Mitgliedern der <strong>Bundesgütegemeinschaft</strong> <strong>Kompost</strong> e.V.<br />
Das Material aus dem „Grüngutspeicher“ wird in einer Dosiereinrichtung<br />
mittels Schneckenmischer mit Prozesswasser<br />
auf einen Wassergehalt von 72 bis 74 % eingestellt und über<br />
zwei Substratwärmetauscher<br />
auf ca. 50 °C angewärmt in<br />
den Fermenter eingetragen.<br />
Wärmetauscher zur Vorerhitzung des<br />
Gärsubstrates vor dem Eintrag in den<br />
Fermenter<br />
über Windsichter , Magnetabscheider und händische<br />
Auslese in einer Sortierkabine. Anschließend<br />
wird der Materialstrom in einer Schneidscheibenmühle<br />
auf < 50 mm zerkleinert und mit dem zuvor<br />
abgesiebten Unterkorn < 50 mm wieder zusammengeführt.<br />
In einem 110 m³ fassenden Zwischenspeicher<br />
(„Grüngutspeicher“) wird dieses<br />
Gemisch dann für die kontinuierliche Einspeisung<br />
in den Fermenter vorgehalten (24 h/Tag, 7 Tage/<br />
Woche).<br />
Der Fermenter ist ein 900 m³<br />
liegender Stahlbetonkörper<br />
mit einer 32 m langen Welle,<br />
auf die 44 Rührpaddel angeschweißt<br />
sind. Zum Schutz<br />
der Wände vor Gärgasen und<br />
Säuren ist der Fermenter mit<br />
Stahl ausgekleidet. In die<br />
Wände ist eine Wandheizung<br />
integriert, die den<br />
thermophilen Prozess<br />
auf einer<br />
Temperatur von 55<br />
°C hält. Das eingebrachte<br />
Gärgut<br />
durchströmt den Reaktor pfropfenförmig. Durch die<br />
Rührwelle wird das Substrat kontinuierlich durchmischt.<br />
Die Verweilzeit beträgt 10 bis 15 Tage. Der<br />
Behandlungsprozess ist als einstufige Vergärung<br />
anzusprechen, bei der die Hydrolyse und die Methanisierung<br />
gleichzeitig stattfinden. Das entstehende<br />
Biogas wird einem Blockheizkraftwerk (Jenbacher)<br />
zugeführt und thermisch verwertet.<br />
Vorlagebehälter (Grüngutspeicher) zur kontinuierlichen Beschickung<br />
des Dosierers und des nachfolgenden Fermenters<br />
Nach Austrag aus dem Fermenter wird der Gärrückstand entwässert (Schneckenpresse) und<br />
das Presswasser in einem 5-gliedrigen Speicherbecken (890 m³) gefasst. Zwei Beckenglieder<br />
dienen der Abscheidung von Schwebstoffen (Organik) und Schwerstoffen (Sand). Das<br />
287<br />
Fermenter<br />
„Dosierer“ zur Anreicherung des aufbereiteten<br />
Bioabfalls mit Presswasser auf einen Wassergehalt<br />
von ca. 73%