Aktuelles - Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V.

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01.12.2012 Aufrufe

116. VDLUFA- Kongress Rückschau Informationsdienst Humuswirtschaft & KomPost 4/04 Forschung Die Deckung dieses Fehlbetrages bedarf der gebietsbezogenen Einzelfallklärung. Da eine Änderung der Anbaustruktur und des Tierbesatzes kaum möglich ist, muss nach Ansicht der Referenten nach anderen Wegen der Humusbedarfsdeckung gesucht werden. Die Nutzung von Sekundärrohstoffdüngern, z.B. Komposte, könne hier einen wesentlichen Beitrag leisten. Quelle: Tagungsband zum 116. VDLUFA-Kongress vom 13.-17.09.2004 in Rostock, Generalthema: "Qualitätssicherung in landwirtschaftlichen Produktionssystemen", S. 13. (KE) Optimale Humuszustände von Ackerböden nur durch Zufuhr organischer Substanz Um optimale Zustände an organischer Bodensubstanz (OBS) in Ackerböden dauerhaft aufrecht zu erhalten, ist bei normaler Bearbeitungsintensität die Zufuhr von etwa 2 t reproduktionswirksamer organischer Substanz (ROS) je Hektar und Jahr erforderlich. Zu diesem Resultat kommen Renate und Dr. Klaus Isermann auf dem 116. VDLUFA-Kongress vom 13.- 17.09.2004 im Rahmen ihres Vortrags "Bedeutung optimaler Humuszustände und entsprechender Humusbilanzen für eine nachhaltige Ernährung aus der Sicht der Nährstoff- und Energiehaushalte". Die Zufuhr kann durch organische Stoffe, wie Kompost, Stallmist, Güllefeststoff erfolgen. Zielsetzung nachhaltiger Bewirtschaftungsmaßnahmen ist es, Böden und somit auch ihre organische Substanz aus ökonomischer, sozialer und ökologischer Sicht nachhaltig zu nutzen. Dies entspricht auch den Forderungen der Agenda 21 von Rio (1992) nach "einem integrierten Ansatz für die Planung und Bewirtschaftung von Bodenressourcen" sowie der EU Cross Compliance/Modulation (EG 1782/2003, Article 5/Annex IV) zur Erhaltung der organischen Bodensubstanz (OBS). Optimale Zustände an Humus werden von den Referenten beispielhaft für Ackerböden bei jeweils optimalen Bedingungen für die nachfolgend aufgeführten standorts- und nutzungstypischen Einzelparameter dargestellt: • Kohlenstoff- und Stickstoffgehalte haben im Boden einen relativ eng begrenzten ökologischen Optimalbereich, der unter den Bedingungen Mitteldeutschlands und vergleichbarer Standorte, in praxisüblichen ackerbaulichen Produktionssystemen zwischen 0,2% und 0,6% umsetzbarem C bzw. 0,02 und 0,06% umsetzbarem N liegt, von welchem ca. 4% jährlich mineralisiert werden. Unterhalb dieses Bereiches sind Bodenfruchtbarkeit, Ertrag und damit CO2-Bindung durch die pflanzliche Biomasse unzureichend, oberhalb können umweltbelastende Verluste (Emissionen) auftreten. • Die optimalen Humusmächtigkeiten (u.a. Bearbeitungstiefen) betragen zwischen 35 cm (z.B. Schwarzerde) bis 20 cm (z.B. Sandböden). • Bewertungsverhältnisse, wie z.B. Corg/Norg mit 10/1, Corg/Sorg mit 100/1 und Corg/Porg mit 150/1 sind untereinander weitgehend einheitlich. 276

Spanien SoilACE Tagungs- unterlagen Informationsdienst Humuswirtschaft & KomPost 4/04 International • Um optimale Zustände an organischer Substanz im Boden dauerhaft aufrecht zu erhalten, ist bei normaler Bearbeitungsintensität die Zufuhr von 2 t reproduktionswirksamer organischer Substanz (ROS) erforderlich, bei intensiv wirtschaftenden Marktfruchtbetrieben mehr. Quelle: Tagungsband zum 116. VDLUFA-Kongress vom 13.-17.09.2004 in Rostock, Generalthema: "Qualitätssicherung in landwirtschaftlichen Produktionssystemen", S. 23. (SR) 1. Konferenz „Boden- und Kompost- Ökobiologie“ erfolgreich durchgeführt Über 150 Teilnehmer aus 15 Staaten und 3 Kontinenten haben die 1. Internationale Konferenz für Boden- und Kompost-Ökobiologie besucht (Internacional Conference on Soil and Compost Eco-biology - soilACE), die in León, Spanien, vom 15. - 17. September 2004 stattfand. Veranstalter waren die Biomasa Peninsular und das Institut für natürliche Ressourcen der Universität León (IRENA). SoilACE ist mit dem Ziel entstanden, einen innovativen Ansatz zu präsentieren, der Kompost und Boden unter der Perspektive der Ökobiologie verbindet und damit ein Konzept für vorsorgenden Bodenschutz, die Entwicklung einer nachhaltigen Landwirtschaft und die Produktion von gesunden Nahrungsmitteln aufzeigt. SoilACE wurde von der Generaldirektion Umwelt der Europäischen Kommission und dem spanischen Umweltministerium unterstützt. Die Konferenz hat international namhafte Wissenschaftler und Experten auf den Gebieten Ökologie, Mikrobiologie und molekularbiologische Arbeitsweisen für die Analyse von Böden, Komposten und Kompostorganismen zusammengeführt. Die Tagungsunterlagen mit der Schriftfassung der Vorträge, Präsentationen der Roundtables und Kurzfassungen der 50 Poster können nunmehr angefordert werden. Themen der Beiträge in englischer und spanischer Sprache sind u.a.: • Überblick über aktuelle Untersuchungen auf dem Gebiet der Mikrobiologie von Böden und Komposten. • Unterdrückung von Pflanzenkrankheiten durch Komposte. • Boden, Bioabfall und Kompost: Potenzieller Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels. • Deutsche Rechtsvorschriften für Bodenschutz und Bioabfälle. • Organische Substanz und Kompostqualität in der zukünftigen Thematischen Bodenstrategie der EU. • Ökobiologische Bodenanalyse: Analytische Ansätze durch molekularbiologische Methoden. 277

116. VDLUFA-<br />

Kongress<br />

Rückschau<br />

Informationsdienst Humuswirtschaft & KomPost 4/04<br />

Forschung<br />

Die Deckung dieses Fehlbetrages bedarf der gebietsbezogenen Einzelfallklärung.<br />

Da eine Änderung der Anbaustruktur und des Tierbesatzes<br />

kaum möglich ist, muss nach Ansicht der Referenten nach anderen Wegen<br />

der Humusbedarfsdeckung gesucht werden. Die Nutzung von Sekundärrohstoffdüngern,<br />

z.B. <strong>Kompost</strong>e, könne hier einen wesentlichen Beitrag<br />

leisten.<br />

Quelle: Tagungsband zum 116. VDLUFA-Kongress vom 13.-17.09.2004 in<br />

Rostock, Generalthema: "Qualitätssicherung in landwirtschaftlichen Produktionssystemen",<br />

S. 13. (KE)<br />

Optimale Humuszustände von Ackerböden nur<br />

durch Zufuhr organischer Substanz<br />

Um optimale Zustände an organischer Bodensubstanz (OBS) in Ackerböden<br />

dauerhaft aufrecht zu erhalten, ist bei normaler Bearbeitungsintensität<br />

die Zufuhr von etwa 2 t reproduktionswirksamer organischer Substanz<br />

(ROS) je Hektar und Jahr erforderlich. Zu diesem Resultat kommen Renate<br />

und Dr. Klaus Isermann auf dem 116. VDLUFA-Kongress vom 13.-<br />

17.09.2004 im Rahmen ihres Vortrags "Bedeutung optimaler Humuszustände<br />

und entsprechender Humusbilanzen für eine nachhaltige Ernährung<br />

aus der Sicht der Nährstoff- und Energiehaushalte". Die Zufuhr kann<br />

durch organische Stoffe, wie <strong>Kompost</strong>, Stallmist, Güllefeststoff erfolgen.<br />

Zielsetzung nachhaltiger Bewirtschaftungsmaßnahmen ist es, Böden und<br />

somit auch ihre organische Substanz aus ökonomischer, sozialer und<br />

ökologischer Sicht nachhaltig zu nutzen. Dies entspricht auch den Forderungen<br />

der Agenda 21 von Rio (1992) nach "einem integrierten Ansatz für<br />

die Planung und Bewirtschaftung von Bodenressourcen" sowie der EU<br />

Cross Compliance/Modulation (EG 1782/2003, Article 5/Annex IV) zur Erhaltung<br />

der organischen Bodensubstanz (OBS).<br />

Optimale Zustände an Humus werden von den Referenten beispielhaft für<br />

Ackerböden bei jeweils optimalen Bedingungen für die nachfolgend aufgeführten<br />

standorts- und nutzungstypischen Einzelparameter dargestellt:<br />

• Kohlenstoff- und Stickstoffgehalte haben im Boden einen relativ eng<br />

begrenzten ökologischen Optimalbereich, der unter den Bedingungen<br />

Mitteldeutschlands und vergleichbarer Standorte, in praxisüblichen<br />

ackerbaulichen Produktionssystemen zwischen 0,2% und 0,6% umsetzbarem<br />

C bzw. 0,02 und 0,06% umsetzbarem N liegt, von welchem<br />

ca. 4% jährlich mineralisiert werden. Unterhalb dieses Bereiches sind<br />

Bodenfruchtbarkeit, Ertrag und damit CO2-Bindung durch die pflanzliche<br />

Biomasse unzureichend, oberhalb können umweltbelastende Verluste<br />

(Emissionen) auftreten.<br />

• Die optimalen Humusmächtigkeiten (u.a. Bearbeitungstiefen) betragen<br />

zwischen 35 cm (z.B. Schwarzerde) bis 20 cm (z.B. Sandböden).<br />

• Bewertungsverhältnisse, wie z.B. Corg/Norg mit 10/1, Corg/Sorg mit 100/1<br />

und Corg/Porg mit 150/1 sind untereinander weitgehend einheitlich.<br />

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