Aktuelles - Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V.
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Informationsdienst Humuswirtschaft & KomPost 4/04<br />
Umwelt und Boden<br />
Düngung in Folge unzureichender N-Aufnahme der Kulturpflanzen bei<br />
Frühsommertrockenheit. Außerhalb des Vegetationszeitraumes, in den<br />
Wintermonaten, nimmt die Wasserhaltekapazität der Böden ab, wodurch<br />
Stickstoff bei fehlender Pufferkapazität verstärkt in tiefere, den Pflanzen<br />
nicht mehr zugänglichen Bodenschichten und somit auch ins Grundwasser<br />
verlagert werden kann.<br />
Risiken für die Ackerbaubetriebe<br />
Die zuvor erläuterten Effekte führen vor allem zu einer suboptimalen Entwicklung<br />
der Pflanzenbestände und damit zu Ertragsverlusten, auf welche<br />
die Landwirte mit erhöhtem Dünger- und Pflanzenschutzmittelaufwand<br />
sowie zusätzlichen Bodenbearbeitungsmaßnahmen reagieren. Diese können<br />
die Folgen negativer Effekte zu geringer Humusgehalte nicht kompensieren<br />
und führen in jedem Fall zu einer Kostensteigerung und damit<br />
zu einer Verringerung des Betriebsgewinns. Zusätzlich besteht die Gefahr<br />
des weiteren Humusabbaus durch die intensive Bodenbearbeitung.<br />
Risiken für die Wasserwirtschaft<br />
Die Belastung von Grundwasser und Oberflächengewässer kann durch<br />
Strukturmängel der Böden, fehlende Nährstoffadsorption und –entzug sowie<br />
erhöhten Dünge- und Pflanzenschutzmittelaufwand deutlich zunehmen.<br />
Insbesondere kann es zu erhöhten und unkontrollierten Nährstoffverlagerungen<br />
in tiefere, den Pflanzen nicht mehr zugänglichen Bodenschichten<br />
und zu einer Belastung des Grundwassers kommen. Ebenso ist<br />
eine Erhöhung der Belastung mit anthropogen Schadstoffen aus der Luft<br />
bzw. Umwelt nicht auszuschließen.<br />
Einsatz von <strong>Kompost</strong>en zur Bodenverbesserung und Bodensanierung<br />
Die beschriebene Situation in den Ackerbaubetrieben und die sich daraus<br />
entwickelnde Gefahr des Humusabbaus zwingen zu Änderungen in der<br />
Humuswirtschaft der Betriebe. Pflanzenbauliche Maßnahmen (z.B. Verfahren<br />
der konservierenden Bodenbearbeitung, Strohdüngung, Verringerung<br />
des Bodendrucks etc.) reichen i.d.R. allein nicht aus, die Humusbilanzen<br />
auszugleichen. Zusätzliche Humusquellen für die Ackerbaubetriebe<br />
sind unbedingt erforderlich. Der gezielte Einsatz von geeigneten <strong>Kompost</strong>en<br />
auf den ausschließlich ackerbaulich genutzten Flächen kann die<br />
Humusbilanz positiv ergänzen und ausgleichen.<br />
Kurzfristige positive Effekte ergeben sich vor allem aus der die Bodenstruktur<br />
verbessernden Wirkung. Die enthaltenen Nährstoffe sind überwiegend<br />
an die organische Substanz gebunden und damit als nicht auswaschungsgefährdet<br />
anzusehen. Durch entsprechende Umsetzungsprozesse<br />
(Mineralisation) werden sie pflanzenverfügbar und sind in den<br />
Nährstoffbilanzen entsprechend fachgerecht zu berücksichtigen. Somit<br />
bringen die Nährstoffe im <strong>Kompost</strong> eine zusätzliche Kostenentlastung der<br />
landwirtschaftlichen Betriebe. Zusammen mit den notwendigen pflanzenbaulichen<br />
Maßnahmen sichert der <strong>Kompost</strong>einsatz eine ausreichende<br />
Humusversorgung der Böden und ermöglicht langfristig die Wiederherstellung<br />
eines standorttypischen Humusgehaltes.<br />
Die optimalen Zeitpunkte für einen <strong>Kompost</strong>einsatz liegen im Sommer vor<br />
Aussaat der Zwischenfrucht bzw. Winterung und im Frühjahr vor Einsaat<br />
der Sommerung. Beim Sommereinsatz ist darauf zu achten, dass über<br />
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