Gesamt 3 03 - Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V.
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<strong>Kompost</strong> als<br />
Pflanzenschutz<br />
Informationsdienst Humuswirtschaft & KomPost 3/<strong>03</strong><br />
Forschung<br />
Quelle: Fischer, P. und Schmitz, H.-J.: Verwendung fester Rückstände aus<br />
der Bioabfallvergärung im Gartenbau und im Garten- und Landschaftsbau.<br />
Schlussbericht zum gleichnamigen Forschungsvorhaben. Eine Kurzfassung<br />
des Berichts kann beim Bayerischen Staatsministerium für Landesentwicklung<br />
und Umweltfragen (StMLU), Rosenkavalierplatz 2, 81925 München, Tel.:<br />
089/92 14-00, Fax: 089/92 14-2266, E-mail: poststelle@stmlu.bayern.de angefordert<br />
werden. (FI)<br />
Gute <strong>Kompost</strong>e weisen fungizide Wirkungen als<br />
Qualitätsmerkmal auf<br />
Hochwertige <strong>Kompost</strong>e zeigen fungizide Wirkungen (Wirkung gegen pilzliche<br />
Schaderreger) auf. Dies ist das zentrale Ergebnis der Ausführungen von Dr.<br />
Christian Bruns, Dr. Christian Schüler und Franziska Waldow zum aktuellen<br />
Wissensstand über phytosanitäre Wirkungen von <strong>Kompost</strong>en.<br />
Nach den Erkenntnissen der Wissenschaftler wurde erstmals Anfang der 60er<br />
Jahre in einer Reihe von Untersuchungen auf den Zusammenhang zwischen<br />
Bodengesundheit und organischer Düngung hingewiesen. Ausgehend von<br />
diesen Untersuchungen prägte eine Arbeitsgruppe an der Humboldt Universität<br />
Berlin den Begriff des „antiphytopathogenen Potentials“ des Bodens und<br />
machte Vorschläge, wie durch den gezielten Einsatz von Festmist und Mistkomposten<br />
eine Verbesserung der Bodengesundheit zu erzielen ist.<br />
Mit dem Rückgang der Festmistdüngung und Mistkompostierung gerieten<br />
diese Ansätze lange Zeit nahezu in Vergessenheit. Eine systematische Bearbeitung<br />
des Phänomens der suppressiven Effekte von <strong>Kompost</strong>en (d.h. ihrer<br />
Fähigkeit, Pilzkrankheiten bei Pflanzen zu unterdrücken), begann erst in den<br />
späten 70er Jahren, als in den USA verstärkt nach Torf-Ersatzstoffen gesucht<br />
und die suppressive Wirkung von kompostierten Rindenprodukten erkannt<br />
wurde, erläutern die Wissenschaftler.<br />
Eine Arbeitgruppe an der Universität Kassel hat sich seit Ende der 80er Jahre<br />
mit suppressiven Eigenschaften von Bioabfallkomposten aus der getrennten<br />
Sammlung beschäftigt. Inzwischen steht dort eine Reihe von Ergebnissen zur<br />
Verfügung, die besonders <strong>Kompost</strong>e aus Garten- und Parkabfällen für die<br />
Nutzung als „suppressive <strong>Kompost</strong>e“ als geeignet erscheinen lassen.<br />
Im Rahmen einer Dissertation an der Universität Kassel wurden suppressive<br />
Wirkungen von <strong>Kompost</strong>en unterschiedlicher Ausgangsmaterialien in einem<br />
experimentellen Ansatz systematisch verglichen, die <strong>Kompost</strong>e in mikrobiologischer<br />
Hinsicht charakterisiert und Ursachen für unterschiedliche Wirkungen<br />
mehrerer <strong>Kompost</strong>materialien untersucht. Letztlich galt es, sowohl Nutzungsmöglichkeiten<br />
aufzuzeigen als auch Hinweise zur Auswahl potentiell suppressiver<br />
<strong>Kompost</strong>e zu geben.<br />
Zusätzlich wurde im Rahmen eines vom Bundesministerium für Verbraucherschutz,<br />
Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) und der Bundesanstalt für<br />
Landwirtschaft und Ernährung (BLE) geförderten Projektes in Zusammenarbeit<br />
mit zwei Erdenwerken und vier ökologisch wirtschaftenden Gartenbaube-<br />
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