Gesamt 3 03 - Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V.

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01.12.2012 Aufrufe

FH Weihenstephan Informationsdienst Humuswirtschaft & KomPost 3/03 Anwendung Nachfrage aus den Bereichen Landschaftsbau, Hobby- und Erwerbsgartenbau inkl. Sonderkulturen. Über alles gesehen geht der Trend für Fertigkompost zum Landschaftsbau und zum Hobbygartenbau. Der Absatz in die Landwirtschaft ist auf hohem Niveau rückläufig. Dies hängt nicht etwa damit zusammen, dass die Nachfrage in der Landwirtschaft abnimmt sondern vielmehr damit, dass in außerlandwirtschaftlichen Absatzbereichen höhere Erlöse erzielt werden können. Bei Frischkompost wird die Landwirtschaft als Abnehmer allerdings auch langfristig dominieren, weil Frischkomposte in anderen Anwendungsbereichen wenig nachgefragt werden. Weitere Information: Bundesgütegemeinschaft Kompost, Von-der-Wettern- Straße 25, 51149 Köln, Telefon: 02203/35837-0, Telefax: 02203/35837-12, eMail: info@BGKeV.de, Internet: www.kompost.de (LW) Möglichkeiten der Verwendung fester Gärreste im Gartenbau Am Institut für Gartenbau (ehemaliges Institut für Bodenkunde und Pflanzenernährung) der Fachhochschule Weihenstephan wurden die Verwendungsmöglichkeiten fester Rückstände aus der Bioabfallvergärung im Gartenbau und im Garten- und Landschaftsbau erprobt. Die 2½-jährige Untersuchungen erfolgten im Rahmen eines vom Bayerischen Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen finanzierten Forschungsvorhabens. Insgesamt wurden 63 kompostierte und 21 frische Gärreste (Gärprodukte) aus 10 unterschiedlichen Vergärungsanlagen auf chemische, und physikalische und weitere Qualitätseigenschaften untersucht. Gegenstand zahlreicher Versuche war die Nachbehandlung (Kompostierung) frischer Gärreste und die Eignung kompostierter Gärprodukte als Mischkomponente für Substrate (gärtnerische Kultursubstrate, Blumenerden). Substraten für Gehölze und Stauden, zur Dachbegrünung sowie für Zierpflanzen konnten bei Einhaltung der einschlägigen Qualitätsbestimmungen mit einem Anteil von bis zu 40 Vol.-% kompostierte Gärprodukte problemlos hergestellt und eingesetzt werden. Da auch kompostierte Gärprodukte mit über den Grenzwerten liegenden Ca- CO3-Gehalten Verwendung fanden, erfolgte teilweise der Zusatz von Schwefel zur pH-Absenkung. In Versuchen zur Optimierung des Schwefel-Einsatzes wurden Zusätze von 0,5 - 6 g S/l Substrat von allen geprüften Pflanzenarten vertragen und führten zu einem guten Pflanzenwachstum. Außerdem wurde die Pflanzenverfügbarkeit von Nährstoffen in kompostierten Gärprodukten und deren Eignung zu Bodenverbesserung und Düngung im Gemüsebau sowie der Rekultivierung abgeklärt. Da sie sich auch in diesen Bereichen bewährten, kommen die Versuchsansteller zu dem Schluss, dass kompostierte Gärreste vorteilhaft und vielfältig im Produktionsgartenbau und im Garten- und Landschaftsbau einsetzbar sind. 190

Kompost als Pflanzenschutz Informationsdienst Humuswirtschaft & KomPost 3/03 Forschung Quelle: Fischer, P. und Schmitz, H.-J.: Verwendung fester Rückstände aus der Bioabfallvergärung im Gartenbau und im Garten- und Landschaftsbau. Schlussbericht zum gleichnamigen Forschungsvorhaben. Eine Kurzfassung des Berichts kann beim Bayerischen Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen (StMLU), Rosenkavalierplatz 2, 81925 München, Tel.: 089/92 14-00, Fax: 089/92 14-2266, E-mail: poststelle@stmlu.bayern.de angefordert werden. (FI) Gute Komposte weisen fungizide Wirkungen als Qualitätsmerkmal auf Hochwertige Komposte zeigen fungizide Wirkungen (Wirkung gegen pilzliche Schaderreger) auf. Dies ist das zentrale Ergebnis der Ausführungen von Dr. Christian Bruns, Dr. Christian Schüler und Franziska Waldow zum aktuellen Wissensstand über phytosanitäre Wirkungen von Komposten. Nach den Erkenntnissen der Wissenschaftler wurde erstmals Anfang der 60er Jahre in einer Reihe von Untersuchungen auf den Zusammenhang zwischen Bodengesundheit und organischer Düngung hingewiesen. Ausgehend von diesen Untersuchungen prägte eine Arbeitsgruppe an der Humboldt Universität Berlin den Begriff des „antiphytopathogenen Potentials“ des Bodens und machte Vorschläge, wie durch den gezielten Einsatz von Festmist und Mistkomposten eine Verbesserung der Bodengesundheit zu erzielen ist. Mit dem Rückgang der Festmistdüngung und Mistkompostierung gerieten diese Ansätze lange Zeit nahezu in Vergessenheit. Eine systematische Bearbeitung des Phänomens der suppressiven Effekte von Komposten (d.h. ihrer Fähigkeit, Pilzkrankheiten bei Pflanzen zu unterdrücken), begann erst in den späten 70er Jahren, als in den USA verstärkt nach Torf-Ersatzstoffen gesucht und die suppressive Wirkung von kompostierten Rindenprodukten erkannt wurde, erläutern die Wissenschaftler. Eine Arbeitgruppe an der Universität Kassel hat sich seit Ende der 80er Jahre mit suppressiven Eigenschaften von Bioabfallkomposten aus der getrennten Sammlung beschäftigt. Inzwischen steht dort eine Reihe von Ergebnissen zur Verfügung, die besonders Komposte aus Garten- und Parkabfällen für die Nutzung als „suppressive Komposte“ als geeignet erscheinen lassen. Im Rahmen einer Dissertation an der Universität Kassel wurden suppressive Wirkungen von Komposten unterschiedlicher Ausgangsmaterialien in einem experimentellen Ansatz systematisch verglichen, die Komposte in mikrobiologischer Hinsicht charakterisiert und Ursachen für unterschiedliche Wirkungen mehrerer Kompostmaterialien untersucht. Letztlich galt es, sowohl Nutzungsmöglichkeiten aufzuzeigen als auch Hinweise zur Auswahl potentiell suppressiver Komposte zu geben. Zusätzlich wurde im Rahmen eines vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) und der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) geförderten Projektes in Zusammenarbeit mit zwei Erdenwerken und vier ökologisch wirtschaftenden Gartenbaube- 191

FH<br />

Weihenstephan<br />

Informationsdienst Humuswirtschaft & KomPost 3/<strong>03</strong><br />

Anwendung<br />

Nachfrage aus den Bereichen Landschaftsbau, Hobby- und Erwerbsgartenbau<br />

inkl. Sonderkulturen.<br />

Über alles gesehen geht der Trend für Fertigkompost zum Landschaftsbau<br />

und zum Hobbygartenbau. Der Absatz in die Landwirtschaft ist auf hohem Niveau<br />

rückläufig. Dies hängt nicht etwa damit zusammen, dass die Nachfrage<br />

in der Landwirtschaft abnimmt sondern vielmehr damit, dass in außerlandwirtschaftlichen<br />

Absatzbereichen höhere Erlöse erzielt werden können. Bei<br />

Frischkompost wird die Landwirtschaft als Abnehmer allerdings auch langfristig<br />

dominieren, weil Frischkomposte in anderen Anwendungsbereichen wenig<br />

nachgefragt werden.<br />

Weitere Information: <strong>Bundesgütegemeinschaft</strong> <strong>Kompost</strong>, Von-der-Wettern-<br />

Straße 25, 51149 Köln, Telefon: 022<strong>03</strong>/35837-0, Telefax: 022<strong>03</strong>/35837-12,<br />

eMail: info@BGKeV.de, Internet: www.kompost.de (LW)<br />

Möglichkeiten der Verwendung fester Gärreste<br />

im Gartenbau<br />

Am Institut für Gartenbau (ehemaliges Institut für Bodenkunde und Pflanzenernährung)<br />

der Fachhochschule Weihenstephan wurden die Verwendungsmöglichkeiten<br />

fester Rückstände aus der Bioabfallvergärung im Gartenbau<br />

und im Garten- und Landschaftsbau erprobt. Die 2½-jährige Untersuchungen<br />

erfolgten im Rahmen eines vom Bayerischen Staatsministerium für Landesentwicklung<br />

und Umweltfragen finanzierten Forschungsvorhabens.<br />

Insgesamt wurden 63 kompostierte und 21 frische Gärreste (Gärprodukte)<br />

aus 10 unterschiedlichen Vergärungsanlagen auf chemische, und physikalische<br />

und weitere Qualitätseigenschaften untersucht.<br />

Gegenstand zahlreicher Versuche war die Nachbehandlung (<strong>Kompost</strong>ierung)<br />

frischer Gärreste und die Eignung kompostierter Gärprodukte als Mischkomponente<br />

für Substrate (gärtnerische Kultursubstrate, Blumenerden). Substraten<br />

für Gehölze und Stauden, zur Dachbegrünung sowie für Zierpflanzen<br />

konnten bei Einhaltung der einschlägigen Qualitätsbestimmungen mit einem<br />

Anteil von bis zu 40 Vol.-% kompostierte Gärprodukte problemlos hergestellt<br />

und eingesetzt werden.<br />

Da auch kompostierte Gärprodukte mit über den Grenzwerten liegenden Ca-<br />

CO3-Gehalten Verwendung fanden, erfolgte teilweise der Zusatz von Schwefel<br />

zur pH-Absenkung. In Versuchen zur Optimierung des Schwefel-Einsatzes<br />

wurden Zusätze von 0,5 - 6 g S/l Substrat von allen geprüften Pflanzenarten<br />

vertragen und führten zu einem guten Pflanzenwachstum.<br />

Außerdem wurde die Pflanzenverfügbarkeit von Nährstoffen in kompostierten<br />

Gärprodukten und deren Eignung zu Bodenverbesserung und Düngung im<br />

Gemüsebau sowie der Rekultivierung abgeklärt. Da sie sich auch in diesen<br />

Bereichen bewährten, kommen die Versuchsansteller zu dem Schluss, dass<br />

kompostierte Gärreste vorteilhaft und vielfältig im Produktionsgartenbau und<br />

im Garten- und Landschaftsbau einsetzbar sind.<br />

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