Gesamt 3 03 - Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V.
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Informationsdienst Humuswirtschaft & KomPost 3/<strong>03</strong><br />
Anwendung<br />
Neben der Grunddüngung zu den gängigen Ackerkulturen wird auf den<br />
schwach humosen Sanden intensiv RAL-gütegesicherter Fertigkompost zum<br />
Anbau von Spargel, Erdbeeren und Himbeeren eingesetzt. Geliefert wird der<br />
<strong>Kompost</strong> vom Hersteller im Nachbarort. Der Naturdünger soll den Humusanteil<br />
im Boden erhöhen und das Bodenleben stimulieren. Als viehlos wirtschaftender<br />
Ackerbaubetrieb fehle der Stallmist, begründet Böcker die Entscheidung.<br />
<strong>Kompost</strong> mit seiner N-Verfügbarkeit von gerade einmal 10 % sieht er<br />
dabei nicht in Konkurrenz zur mineralischen Düngung.<br />
Der Betriebsleiter hat es also nicht in erster Linie auf die Nährstoffe im <strong>Kompost</strong><br />
abgesehen. Vielmehr kommt es ihm bei seinen zwischen 15 und 60 Bodenpunkten<br />
streuenden Flächen vor allem auf den organischen Anteil im<br />
<strong>Kompost</strong> an, der entscheidend zur Humusbildung beiträgt (Tabelle 1). Früher<br />
hätten die Landwirte den <strong>Kompost</strong> als Nährstofflieferanten gesucht, heute<br />
nutzten sie ihn eher als Bodenverbesserer, erläutert der Betriebsleiter.<br />
Tabelle 1: Humusleistung organischer Dünger<br />
Dünger Menge 1)<br />
t FM/ha<br />
183<br />
üblicher<br />
Zeitraum<br />
Humus<br />
Einheiten 2)<br />
HE-Fracht 3)<br />
je Jahr<br />
<strong>Kompost</strong> 45 3-jährig 6,3 2,1<br />
Stallmist 60 3-jährig 3,6 1,2<br />
Gülle 30 1-jährig 0,6 0,6<br />
Stroh 7 ca. 2-jährig 1,26 0,8<br />
Gründüngung 20 ca. 2-jährig 0,4 0,2<br />
1) Ausbringmenge in t/ha Frischmasse 2) Humuseinheiten (HE): 1 HE = 1 t Humus mit 580 kg Kohlen- und<br />
50 kg Stickstoff 3) Humusfracht in HE je Jahr<br />
Böcker berichtet von Schlägen mit 1,5 bis 2 % Humusanteil, bewirtschaftet<br />
aber auch welche mit 4 bis 5 %. Alle Flächen gehören Versorgungsstufe C an,<br />
mit pH-Werten um 5,5. Obwohl die sandigen Flächen vor Natur aus zu nass<br />
seien, blieben die Pflanzen bei guter Versorgung mit <strong>Kompost</strong> vital.<br />
Der traditionelle Ackerbau bereitet auf seinen Flächen einiges Kopfzerbrechen.<br />
Deshalb ist der Münsterländer vor 10 Jahren auf die kleinflächigeren<br />
Sonderkulturen gekommen, die er auf 30 Hektar anbaut.<br />
Beim Spargel steht das Einarbeiten von <strong>Kompost</strong> vor dem Pflanzen der 6- bis<br />
8-jährigen Spargelkultur im Vordergrund. Danach stellt Böcker mit der Kalkung<br />
den nötigen Bodenpuffer her, so dass sich die allmähliche Wirkung von<br />
<strong>Kompost</strong> entfalten kann. Wichtig ist für ihn ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen<br />
Entzug und Zufuhr. "Die Verfügbarkeit" sieht Böcker denn auch als den<br />
herausstechenden Pluspunkt von <strong>Kompost</strong> zu Spargel mit gleichzeitig verbesserter<br />
Bodenstruktur und Wasserhaltefähigkeit sowie gleichmäßigem<br />
Nährstofffluß.<br />
Bei den Erdbeeren hat der Betrieb gerade einen ganzflächigen Versuch mit<br />
der Gabe von 15 m 3 /ha abgeschlossen. Eine höhere Gabe war nicht nötig,<br />
denn die Böden waren in einem gutem Versorgungszustand. Zusätzlich wird<br />
in diesem Jahr bei den Himbeeren <strong>Kompost</strong> in die Pflanzreihen gefahren. So