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Gesamt 3 03 - Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V.

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Praxisbericht<br />

Informationsdienst Humuswirtschaft & KomPost 3/<strong>03</strong><br />

Anwendung<br />

Vorteilswirkungen organischer Dünger beim<br />

Anbau von Zuckerrüben gezielt nutzen<br />

Beim Anbau humuszehrender Früchte wie Zuckerrüben, kann <strong>Kompost</strong> einen<br />

wertvollen Beitrag zur Humusreproduktion leisten. Aber auch zur Senkung von<br />

Düngekosten kann der Einsatz interessant sein. Darauf haben Dr. Peter Kasten,<br />

Rheinischer Rübenbauer-Verband e.V., sowie Ewald Adams, Landwirtschaftskammer<br />

Rheinland, in der Landwirtschaftlichen Zeitung Rheinland<br />

21/20<strong>03</strong> hingewiesen. Ihre Ausführungen sind nachfolgend wiedergegeben.<br />

Die heutigen rheinischen Rübenfruchtfolgen sind nicht selten gekennzeichnet<br />

durch eine negative Humusbilanz. Neben dem Anbau humuszehrender Hackfrüchte<br />

wird das Getreidestroh nach wie vor aus unterschiedlichen Gründen<br />

abgefahren. Das führt zu einem schleichenden Humusverlust von etwa 1 bis<br />

1,5 t/ha im Jahr (vgl. Tabelle 1).<br />

Tabelle 1: Beispiele für die Humusbilanz rheinischer Rübenfruchtfolgen<br />

Fruchtfolge<br />

verbreitet Strohausfuhr<br />

Zuckerrüben - Weizen - Weizen/Gerste/Roggen<br />

- Zwischenfrucht<br />

Zuckerrüben - Kartoffeln/Kohl- Weizen<br />

- Zwischenfrucht<br />

Zuckerrüben - Kartoffeln/Kohl - Weizen<br />

– Gerste - Zwischenfrucht<br />

Zuckerrüben - Weizen - Mais- Gerste<br />

- Zwischenfrucht<br />

181<br />

Rüben-<br />

anteil<br />

in %<br />

Hackfrucht-<br />

Anteil<br />

in %<br />

Humusbilanz<br />

ohne organische<br />

Düngung<br />

33 33 - 1,0 t/ha und Jahr<br />

33 67 - 1,4 t/ha und Jahr<br />

25 50 - 1,2 t/ha und Jahr<br />

25 50 - 1,1 t/ha und Jahr<br />

Negative Folgen, wie eine instabilere Bodenstruktur, wenig biologische Aktivität,<br />

schlechtere Nährstoffmineralisation und eine verringerte Abpufferung extremer<br />

Wetterlagen werden in der Regel erst nach vielen Jahren sichtbar. Aktuelle<br />

Untersuchungen belegen, dass insbesondere in spezialisierten Marktfruchtbaubetrieben<br />

die Gefahr einer ertragsbegrenzenden Unterversorgung<br />

mit organischer Substanz gegeben ist.<br />

So weisen bereits 20 % der Flächen im Kerngebiet der Köln-Aachener Bucht<br />

einen Humusgehalt von weniger als 1,7 % auf, was für die dort dominierenden<br />

Lösslehmböden eine Untergrenze für den Humusgehalt ist. Als optimal und<br />

auch auf umsetzungsintensiven Böden erreichbar sind Humusgehalte um 2,0<br />

bis 2,1 % anzusehen. Demnach besteht auf einem nicht unerheblichen Anteil<br />

an rheinischen Ackerflächen Handlungsbedarf, um die nachhaltige Ertragsfähigkeit<br />

der Rübenstandorte abzusichern. Die Nährstoffversorgung rheinischer<br />

Rübenstandorte ist hingegen insgesamt als gut zu bewerten. Die überwiegende<br />

Zahl der Flächen ist mit den Grundnährstoffen Phosphor, Kalium und<br />

Magnesium gut bis hoch versorgt. Lediglich die Kalkversorgung erscheint verbesserungswürdig.<br />

Knapp 40 % der Lehmböden sind mit Kalk tendenziell unterversorgt.

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