Gesamt 3 03 - Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V.
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Informationsdienst Humuswirtschaft & KomPost 3/<strong>03</strong><br />
Anwendung<br />
Der Versuch “Meckenheim“ liegt 15 km südwestlich von Bonn. Der Bodentyp<br />
ist eine Parabraunerde aus tiefgründigem Löß mit einer Korngrößenverteilung<br />
(der obersten 30 cm) von 17,8 % Ton, 76,3 % Schluff und 5,9 % Sand.<br />
Nach der langen Laufzeit des Versuchs lasse sich zeigen, so die Wissenschaftler,<br />
dass mit <strong>Kompost</strong> ein der Mineraldüngung vergleichbares Ertragsniveau<br />
erreichbar ist. Das Ertragsniveau des Versuchs entspricht dem ortsüblichen<br />
Ertragsdurchschnitt von derzeit ca. 85 dt Winterweizen/ha und 550 dt<br />
Zuckerrüben/ha.<br />
Zusätzlich legen die Wissenschaftler dar, dass die organische Substanz im<br />
Boden angehoben werden konnte. <strong>Kompost</strong> weise aufgrund der geringen<br />
Umsetzungsraten der enthaltenen organischen Substanz eine hohe Humusreproduktionsleistung<br />
auf. Das zeige sich in der Anhebung der Gehalte an organischer<br />
Substanz gegenüber dem AusgangswertI. Die Humuswirkung von<br />
<strong>Kompost</strong> war selbst in der niedrigsten Aufwandstufe (gemäß heutiger Bioabfallverordnung)<br />
der von 40 t Stallmist überlegen.<br />
Darüber hinaus gehen die Wissenschaftler auf die basische Wirksamkeit<br />
(Kalkwirkung) von <strong>Kompost</strong> ein. Die Kalkwirksamkeit beruht überwiegend auf<br />
den basisch wirksamen Calcium- und Magnesiumcarbonaten, die einem frisch<br />
gefällten feinstverteilten Carbonatkalk entsprechen und eine sehr gute Wirksamkeit<br />
aufweisen. Sie tragen damit zur Anhebung des pH-Wertes bei und<br />
wirken der Bodenversauerung entgegen.<br />
Im Dauerversuch Meckenheim M VI konnte deutlich gezeigt werden, dass bereits<br />
die einfache Aufwandmenge an <strong>Kompost</strong> ausreichte, um den Basenverlust<br />
am Standort mehr als zu kompensieren.<br />
Als Beispiele für die Nährstoffwirkung werden von den Autoren die Verfügbarkeit<br />
von Kalium, Phosphat und Stickstoff behandelt.<br />
Zwar sei der Hauptaspekt der <strong>Kompost</strong>anwendung die Humuswirkung, erklären<br />
die Forscher, doch sollte die Verwendung von <strong>Kompost</strong>en auch unter dem<br />
Aspekt der Schonung endlicher Rohstoffvorräte (z. B. Phosphat, Kalium) gesehen<br />
werden. Insbesondere Phosphat sei eine der am meisten begrenzten<br />
Ressourcen. Je nach Entwicklung des Verbrauchs sei mit einer Verfügbarkeit<br />
der Reserven nur noch für weitere 100 – 150 Jahre zu rechnen. Daher sollte,<br />
so die Schlussfolgerung der Wissenschaftler, der Bedarf an Rohstoffen zur<br />
Düngerherstellung langfristig zur Schonung der begrenzten Vorräte soweit irgend<br />
möglich durch Sekundärrohstoffe gedeckt werden.<br />
Der Beitrag von Prof. Heiner E. Goldbach, Prof. Heinrich W. Scherer und Joachim<br />
Clemens ist im Tagungsband "20 Jahre Biotonne Witzenhausen – eine<br />
Standortbestimmung" des Arbeitskreises für die Nutzbarmachung von Siedlungsabfällen<br />
e.V. (ANS) enthalten.<br />
Bezug des Tagungsbandes: ANS e.V. am Leichtweiß-Institut der Technischen<br />
Universität Braunschweig, Beethovenstraße 51 a, 38106 Braunschweig, Tel.:<br />
0531/3 91-39 67, Fax: 0531/3 91-45 84. (SR)<br />
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