01.12.2012 Aufrufe

Gesamt 3 03 - Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V.

Gesamt 3 03 - Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V.

Gesamt 3 03 - Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Informationsdienst Humuswirtschaft & KomPost 3/<strong>03</strong><br />

Aktuelles<br />

Sickerwasserbildung gegenüber rein mineralisch gedüngten Böden. Weiterhin<br />

wird der Stoffaustrag in das Grundwasser reduziert.<br />

Die Bedeutung des <strong>Kompost</strong>es für den Naturhaushalt zeigte Dipl.-Ing. Krug<br />

vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Bonn auf. Die Leistungs- und Funktionsfähigkeit<br />

der Böden nehme in Folge moderner Bewirtschaftung immer<br />

mehr ab. Das Gefüge von Böden habe sich deutlich verschlechtert (Verengung<br />

der Fruchtfolgen, intensivierte Bodenbearbeitung, Bodenverdichtung,<br />

Zunahme Rüben- und Maisanbau), und in die gleiche Richtung würde die<br />

Vergrößerung der Schläge, das Ausräumung der Feldflur und der Grünlandumbruch<br />

wirken.<br />

Um die häufig mangelnde Humusversorgung, Bodenfruchtbarkeit und bodenbiologische<br />

Aktivität zu verbessern, plädierte Krug dafür, eine gezielte Humuswirtschaft<br />

wieder als zentraler Bestandteil der landwirtschaftlichen Praxis<br />

zu etablieren. Die <strong>Kompost</strong>verwendung sei dafür notwendig und sinnvoll.<br />

Suppressive Effekte, d.h. die Fähigkeit von <strong>Kompost</strong>en, Pilzerkrankungen von<br />

Nutzpflanzen zu unterdrücken, waren das Thema von Dr. Bruns, Universität<br />

Kassel-Witzenhausen. Nach wie vor gibt dieser komplexe biologische Mechanismus<br />

gegen Infektionen noch Rätsel auf. Die Erkenntnisse sind jedoch soweit<br />

gediehen, dass gemeinsam mit Erdenwerken entsprechend wirksame<br />

<strong>Kompost</strong>-Produkte entwickelt werden konnten. Dr. Bruns berichtete von einem<br />

Forschungsprojekt, im Rahmen dessen <strong>Kompost</strong>produkte mit solchen<br />

phytosanitären Effekten speziell für den Gartenbau entwickelt und bis zum<br />

Routineeinsatz optimiert werden.<br />

Prof. Dr. Angelika Meier-Ploeger von der Universität Kassel-Witzenhausen<br />

und Prof. Dr. Hartmut Vogtmann vom Bundesamt für Naturschutz in Bonn<br />

gingen in einem weiteren Beitrag auf Zusammenhänge zwischen <strong>Kompost</strong>düngung,<br />

Pflanzeninhaltsstoffe und Lebensmittelqualität ein. Anhand sensorischer<br />

und ernährungsphysiologischer Untersuchungen bei verschiedenen<br />

Obst und Gemüsesorten (Geschmack, Mineralstoffe) ist nachweisbar: Bioabfallkompost<br />

verbessert das Verhältnis von Vitamin C zu Nitrat. Hinzu käme eine<br />

verbesserte Haltbarkeit und Lagerfähigkeit von Gemüse.<br />

Auch die emotionale Komponente der Lebensmittelqualität sei nicht zu unterschätzen,<br />

so die Ergebnisse einer Umfrage. In der Bevölkerung überwiegt ein<br />

hohes ökologisches Image von <strong>Kompost</strong>, das auf damit gedüngte Produkte<br />

übertragen wird.<br />

Im Gegensatz zu den Ausführungen zur stofflichen Verwertung von Bioabfällen<br />

beleuchteten einige Referenten auch Möglichkeiten der thermischen Verwertung.<br />

Diese, so Dipl.-Ing. Kern vom Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt<br />

und Energie, wird angesichts der Vergütungen nach dem erneuerbaren<br />

Energien Gesetzes EEG zunehmend interessant.<br />

Er bezifferte in seinem Vortrag das Energiepotential der zur Zeit gesammelten<br />

jeweils vier Millionen Tonnen Bio- und Grünabfälle in Deutschland auf 14 Million<br />

Kilowatt/Jahr oder einem Heizöläquivalent von 1,3 Millionen Tonnen – inkl.<br />

Bezuschussung nach EEG immerhin ein <strong>Gesamt</strong>wert von 200 Millionen Euro.<br />

165

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!