Gesamt 3 03 - Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V.
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ANS<br />
Informationsdienst Humuswirtschaft & KomPost 3/<strong>03</strong><br />
Aktuelles<br />
Rückblick zum 64 ANS-Informationsgespräch<br />
“Zukunft der Getrenntsammlung von Bioabfällen“<br />
Am 08. und 09. Juli fand das 64. Informationsgespräch des Arbeitskreises zur<br />
Nutzbarmachung von Siedlungsabfällen (ANS) e.V. statt. Die Getrenntsammlung<br />
von organischen Abfällen und ihre Zukunftsperspektiven waren das zentrale<br />
Thema. Das gleichzeitige Jubiläum "20 Jahre Biotonne“ legte es nahe,<br />
den Veranstaltungsort nach Witzenhausen zu legen, "wo 1983 alles begann“.<br />
Über 350 Teilnehmer besuchten die Fachtagung und unterstrichen, dass es<br />
auch nach 20 Jahren noch heiß diskutierte Themen rund um Bioabfall gibt.<br />
Die beiden Veranstaltungstage wurden durch eine Abendveranstaltung mit<br />
dem Motto “Zurück zu den Wurzeln“ verbunden. Eine gelungene Retrospektive<br />
von Thomas Turk brachten in Wort und Bild die Anfänge der Getrenntsammlung<br />
und <strong>Kompost</strong>ierungsversuche auf der <strong>Kompost</strong>anlage in Witzenhausen<br />
in den Jahren nach 1983 plastisch und zum Schmunzeln vor Augen.<br />
Zu loben die unermüdliche Ausdauer der Männer und Frauen der ersten<br />
Stunden und das Mäzenatentum der Firma Fehr.<br />
In seinem Einführungsreferat zum Status quo der Bioabfallverwertung führte<br />
der Vorstandsvorsitzende des ANS Prof. Dr. Fricke aus, dass der Anschlussgrad<br />
und die Erfassungsquote im Mittel um die 60 Prozent liegen, wie eine<br />
Studie mit 220 Kommunen ergeben hat. Die <strong>Kompost</strong>qualität steht auf einem<br />
hohen Niveau. 80 Prozent der befragten Anlagen haben keine Absatz- und<br />
Vermarktungsprobleme für den <strong>Kompost</strong>.<br />
Prof. Dr. Goldbach von der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn referierte über<br />
einen landwirtschaftlichen Dauerversuch, der in seinen Anfängen auf das<br />
Jahr 1959 zurückgeht. Dort konnte durch <strong>Kompost</strong> - im Vergleich zu Stallmist,<br />
Mineraldünung und Klärschlamm - eine Verbesserung der Erträge und der organische<br />
Substanz im Boden festgestellt werden. Die Phosphor- und Kali-<br />
Wirkung entspreche der von Mineraldünger. Mit mineralischer N-<br />
Ergänzungsdüngung zu <strong>Kompost</strong> seien langfristig die gleichen oder höhere<br />
Erträge erzielbar wie mit reiner Mineraldüngung, so Professor Dr. Goldbach.<br />
Nicht zu unterschätzen sei auch die basische Wirkung von <strong>Kompost</strong>en.<br />
Dr. Gutser vom Lehrstuhl für Pflanzenernährung der TU München Weihenstephan<br />
bestätigte in seinem Beitrag die positiven Wirkungen von <strong>Kompost</strong>gaben<br />
auf die Bodeneigenschaften und verwies auf die Stabilisierung der Regelungsfunktionen<br />
der Böden durch ausgeglichenen Humushaushalt was sich<br />
in erhöhter Ertragssicherheit niederschlägt.<br />
Über ein Forschungsvorhaben zu Rekultivierungen mit <strong>Kompost</strong> im Lausitzer<br />
Braunkohlenrevier informierte Dr. Haubold-Rosar vom Forschungsinstitut für<br />
Bergbaufolgelandschaften, Finsterwalde. Ein Hauptaugenmerk wird dabei auf<br />
die Langzeitwirkungen des <strong>Kompost</strong>einsatzes gelegt. Die Ergebnisse des<br />
Projekts seien viel versprechend. Die Verwertung von <strong>Kompost</strong> bei der Rekultivierung<br />
verbessert Humus- und Nährstoffgehalte, Sorptionsfähigkeit, Wasserspeicherung,<br />
mikrobiologische Aktivität und pH-Wert der behandelten<br />
Kippböden. Bodenentwicklung und Rekultivierung werden beschleunigt. Dies<br />
führt zu einer Steigerung des Pflanzenwachstums und einer Verringerung der<br />
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