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SEITE 8 | AUGUST 2012 TALENTSCHMIEDEN<br />
ErfolgreicheKontaktpflegemitHochschulen<br />
AVLSoftwareandFunctionsbietetStudentenperfektenBerufseinstieg/ÜberzeugteMitarbeiterhelfenmitbeimRecruiting<br />
VON MECHTILD ANGERER<br />
REGENSBURG. Die Firma AVL Software<br />
and Functions GmbH im Regensburger<br />
Gewerbepark ist Zulieferer für die<br />
Automobilindustrie.AVListTeileines<br />
weltweiten Unternehmens aus Graz<br />
mit Standorten in Nord- und Südamerika,<br />
Europa, Asien und Australien,<br />
und seit 2008 auch in Regensburg ansässig.„EinerderGründefürdieStandortentscheidung<br />
war die Möglichkeit<br />
desdirektenKontaktszurHochschule<br />
Regensburg“, sagt Dr. Georg Schwab,<br />
Geschäftsführer bei AVL. Ein klarer<br />
Vorteil zum Beispiel gegenüber München<br />
und Stuttgart, so Schwab – dort<br />
seien die Hochschulen hauptsächlich<br />
an den Bedürfnissen der „ganz Großen“<br />
wie BMW und Siemens orientiert.<br />
„Als kleiner Mittelständler hat<br />
man nur geringe Chancen für eine<br />
qualifizierteZusammenarbeit.“<br />
In Regensburg ist die Unterstützung<br />
für Vorentwicklung und Forschung,<br />
die AVL vor allem durch die<br />
Hochschule für Angewandte Wissenschaften<br />
(HAW) Regensburg erfährt,<br />
ein wichtiger Standortfaktor. In Zusammenarbeit<br />
mit den Professoren<br />
werden Themen identifiziert, für deren<br />
Bearbeitung die Studenten immer<br />
einenverantwortlichenMitarbeiteran<br />
die Seite gestellt bekommen. Ein Beispiel<br />
ist der 2010 geschlossene Kooperationsvertrag<br />
„S3EMO“, der sich mit<br />
neuen Sicherheitsaspekten der Elektromobilität<br />
befasst. Etwa 15 Prozent<br />
derMitarbeitersindderzeitStudenten,<br />
vor allem Werkstudenten mit einem<br />
Stundenkontingent von 20 Wochenstunden,<br />
aber auch Masterstudenten,<br />
die hier ihre Masterarbeit schreiben.<br />
Dr. Schwab hält diesen starken Anteil<br />
an Studenten für einen hervorragenden<br />
Weg, langfristig Mitarbeiter zu<br />
finden:„DasistdieidealeMöglichkeit,<br />
sich gegenseitig einzuschätzen –<br />
wenn’s auf beiden Seiten passt, wird<br />
einArbeitsvertraggemacht.“<br />
Von Anfang an konnten so etwa<br />
drei Viertel der Studenten später als<br />
vollwertige Mitarbeiter gewonnen<br />
und – für Georg Schwab ist das fast<br />
nochwichtiger–gehaltenwerden.Besonders<br />
wichtig sei es, die Studenten<br />
gleich mit interessanten Aufgaben zu<br />
betrauen. „Würden wir unseren Studenten<br />
nur Handlangerarbeiten geben,<br />
wäre das eher abschreckend“, so<br />
Schwab. Was zusätzlich helfe, MitarbeiterandasUnternehmenzubinden,<br />
sei ein Mentorsystem, das allen NeuzugängendenEinstiegerleichternsoll.<br />
Von der Wohnungssuche über die Recherche<br />
des passenden Sportvereins<br />
biszuIn-Kneipen-TippshilftderMen-<br />
tor dem so genannten „Mentee“. Das<br />
Mentorensystem ist Ausdruck einer<br />
Firmenkultur, die Dr. Georg Schwab<br />
alswichtigenTrumpfim Hinblickauf<br />
das für den Recruitingerfolg immer<br />
wichtiger werdende „Employer Branding“bezeichnet.„AVListeininternationaler<br />
Konzern in Familienbesitz,<br />
aufgeteilt auf schnelle, dezentrale Einheiten,<br />
die gemeinsame Werte verbinden.“VorallemTransparenzwirdhier<br />
groß geschrieben: Bei den monatlichen<br />
Mitarbeiterversammlungen<br />
kommen Themen von der Unternehmensstrategie<br />
über die Arbeitsplatzgestaltung<br />
bis hin zu kollegialen Verhaltensweisen<br />
und Küchenkultur zur<br />
Sprache.<br />
Auch neue Technologien, Kundenthemen<br />
und wirtschaftliche Daten<br />
werden so regelmäßig transparent gemacht.DieVernetzunginsHochschulleben<br />
ist bei AVL nicht auf die Hochschule<br />
Regensburg beschränkt: Mit<br />
der Hochschule Augsburg gibt es eine<br />
weitere Kooperation,eineZusammenarbeit<br />
mit den Hochschulen Deggen-<br />
dorf und Landshut startet gerade, an<br />
derUniversitätDortmundwirdeingemeinsames<br />
Spezialthema aufgesetzt.<br />
Mit der Regensburger Universität unterhält<br />
man Verbindungen zu Sprachlehrstühlen<br />
zur Durchführung von<br />
Sprachkursen: Schon heute sind, so<br />
Schwab, 30 Prozent der Mitarbeiter<br />
nicht-deutscher Herkunft, sie decken<br />
insgesamt 15 Nationen ab. „Deutsch<br />
zu sprechen ist zwar für die Arbeit<br />
selbst, für die die Verkehrssprache<br />
Englisch gilt, nicht notwendig, doch<br />
wir wollen die Mitarbeiter an das<br />
Deutsche heranführen, um negativen<br />
ErfahrungenaußerhalbderFirmavor-<br />
zubeugen“, so Schwab. „Top-Weltklasseleistungensindnichtmöglich,wenn<br />
ein Mitarbeiter den ganzen Tag mit<br />
flauen Gefühlen an den abendlichen<br />
Supermarkt-Einkaufdenkenmuss,für<br />
denseinDeutschnichtausreicht.“<br />
DieIntegrationscheintzuklappen,<br />
denn schon werben ausländische Mit-<br />
arbeiter selbstständig bei ihren früheren<br />
Universitäten: „Jetzt haben erste<br />
StudentenausRouenbeiunseinPraktikum<br />
begonnen, eine unserer Mitarbeiterinnen<br />
hat den Kontakt zu ihren<br />
früherenProfessorenhergestellt.“<br />
Auch das Programm „Welcome to<br />
Regensburg“ hat zu vier erfolgreichen<br />
WIRTSCHAFTSZEITUNG<br />
AVLversorgtdieAutomotive-BranchemitinnovativenIdeen–verantwortlichdafürsindmotivierteundfähige Mitarbeiter. Fotos:AVL<br />
„ UnserUmsatzverdoppeltsichbeinahejedesJahr.<br />
Wirversuchen,mitdemPersonalinetwanachzuziehen.<br />
“ Dr.GeorgSchwab,GeschäftsführerAVL<br />
WennwirüberBRAUCHTUMberichten,dann<br />
überHIGHTECHausdemBayerischenWald<br />
DerFurther Drachenstich istdas ältesteVolksschauspiel Deutschlands.Star desSpektakels istder 2,3 Millionen Euro teure re OSTBAYERN.<br />
Hightech-Drache „Tradinno“.DerferngesteuerteRiesendracheist der größteSchreitroboterderWelt und wurdevon der<br />
ZollnerElektronikAGausZandt im Landkreis Cham zusammenmit über20weiteren Firmenentwickelt und gefertigt.<br />
Reportagen,Hintergründe,Meinungen,Termine.Dieregionale<strong>Wirtschaftszeitung</strong>fürOstbayern.<br />
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ZwölfIdeen<br />
konkurrieren<br />
UnserInnovationspreis2011<br />
Ein „StromERzähler“,<br />
der die Energiekosten senkt, ein<br />
neuartiger Brandschutz fürTunnel,<br />
ein Online-Vertrieb für Kaffee f spezialitäten<br />
oder eine Hebebühne, die<br />
ausschließlich mitWasser undLuft<br />
funktioniert – das sind nur einige<br />
der Ideen, die um den Innovationspreis<br />
2011 der Wirtschafts f zeitung<br />
konkurrieren. Über zwölf Monate<br />
hinweg haben wir jeweils einen<br />
Kandidaten aus der Region präsentiert.<br />
In dieser Ausgabe stellen wir<br />
alleIdeenimKurzporträtnochmals<br />
vor.DerSiegerwirdam9.Märzprämiert<br />
undin der nächstenWZ-Ausgabevorgestellt.<br />
Aufgrund der großen Resonanz<br />
und weil sich viele Unternehmen<br />
gewünscht haben, dass wir diesen<br />
Preisauchfürdaslaufen f deJahrausschreiben,<br />
wird es 2012 erneut<br />
einen Innovationspreis der Wirtschafts<br />
af zeitung geben. Uns liegen<br />
schonwiederzahlreicheBewerbungenvor,dieals„IdeedesMonats“in<br />
die engere Wahl des Wettbewerbs r<br />
kommenwollen.(ti) Se Seit iten en 18 18/1 /19<br />
NA NACH CH CHRI RI RICHT CHT CHTEN EN<br />
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Abschlüssen geführt. Wichtig ist es<br />
Schwab, allen eingeladenen Bewerbern<br />
größtmögliche Wertschätzung<br />
entgegen zu bringen: „Wir sehen zu,<br />
dass wir ein Hotel in Downtown buchen,<br />
damit die Bewerber gleich das<br />
Regensburger Flair mitbekommen,<br />
undholensieauchpersönlichab.“<br />
Während andere technisch orientierte<br />
Unternehmen ihre Stellen nicht<br />
besetzen können, baut AVL so kontinuierlich<br />
seinen Mitarbeiterstamm<br />
auf:AlleinindiesemJahristdasUnternehmenvon90auf130Mitarbeitergewachsen.<br />
„Unser Umsatz verdoppelt<br />
sichbeinahejedesJahr,wirversuchen,<br />
mit dem Personal in etwa nachzuziehen“,sagtGeorgSchwab.<br />
Von der nachwachsenden Studentengeneration<br />
ist er begeistert: „Die<br />
jungenMitarbeiterkommenmiteiner<br />
viel besseren Vernetzung bei uns an,<br />
alsdasfrüherderFallwar.DieiPhone-<br />
Generation ist geradezu prädestiniert<br />
dafür, diese Basis für das internationale<br />
zukünftige Geschäft sicherzustellen.“<br />
HANDEL, HANDWERK,INDUSTRIE UND GEWE WERBE INOSTBAYERN<br />
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WWW.DIE-WIRTSCHAFTSZEITUNG.DE<br />
NR. 3� MÄRZ 2012 � 2,90 €<br />
Raumfü fü f r<br />
Vi V sionen<br />
ArchitektenundProj ojektiereraus<br />
derRegionsetzenMaßstäbeim<br />
Industrie-undGewerbebau.Seiten9-1 -16 16<br />
Zukunfts f themaPfle f ge:<br />
DieWirtscha haft ftis istge gefo ford rdert<br />
SeitJahresbeginnisteinneuesGesetzinKraft/WieFirmenmitdemThemaumgehen<br />
KOMMENTAR<br />
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Nichtwegsehen<br />
VONCHRISTINE<br />
HOCHREITER<br />
IndenUnternehmenhat<br />
sichzunehmend<br />
di ke tni