zertifizierung - Wirtschaftszeitung
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SEITE 2 | AUGUST 2012 ARBEITSMARKT<br />
EDITORIAL<br />
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VON THORSTEN RETTA<br />
DenKönigsweggibtesnicht<br />
NebenderEurokriseistder<br />
FachkräftemangeldasdominanteThemainderWirtschaft.55ProzentderFirmenchefssehendarinein<br />
Entwicklungsrisiko.Ein<br />
Drittelrechnetgardamit,<br />
dassPersonalengpässebinnendernächstenzwölfMonatedasGeschäftverhageln.Recruiting–dasGewinnenundHaltenqualifizierterMitarbeiter–wirdvor<br />
diesemHintergrundfürdenErfolgeinerUnternehmung<br />
immerbedeutender.Die<strong>Wirtschaftszeitung</strong>hatsichdeshalbineinerBeilageintensivmitdiesemThemabeschäftigt.WirhabenmitExpertenausWissenschaftundForschungaberauchmitUnternehmernausderRegiongesprochen.DasErgebnis:WegezumWunschkandidatengibtesviele–denKönigswegdagegennicht.BeiderSuchenachFachkräftenkommtesdaraufan,dieverschiedenenRecruiting-<br />
Kanäleund-Methodenoptimalfürsichzunutzen.AnsZiel<br />
gelangendie,diedenMarktundseineGesetzekennen.<br />
DemnachsetzensowohlArbeitgeberwieauchArbeitssuchendebeiderNutzungvonRecruiting-KanälenaufSeriosität,GlaubwürdigkeitundregionaleMarktkenntnisseder<br />
Anbieter.EinGrund,warumbeispielsweisePrintmedienin<br />
derRegionmitihrenangeschlossenenOnlineportalen<br />
nachwievordieHauptinformationsquellefürStellensuchendesind.ImmermehrgewinntauchdasSocialWebanBedeutung,vorallem,wennesdarumgeht,dieeigeneFirmaalsattraktiveMarkedarzustellen.WirhabeninderRegionvieleBeispielefürgelungenesEmployerBrandinggefunden.<br />
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2014<br />
WiebeurteilenSiedieLageamdeutschenJobmarkt?<br />
Seit2005hatsichdieSituationdeutlichverbessert.<br />
Die Arbeitslosenzahl ist von knapp fünf Millionen<br />
auf knapp drei Millionen gesunken. Aktuell ist jedoch<br />
fraglich, inwieweit eszu einer weiteren Verbesserung<br />
kommt. Die Wirtschaftsentwicklung ist zuletzt<br />
ins Stocken geraten und der Arbeitsmarkt hat<br />
einStückweitanSchwungverloren.<br />
WiesehenausderWartederWissenschaftdielängerfristigenTrendsaus?<br />
Wegen der demografischen Entwicklung wird die<br />
Zahl der verfügbaren Arbeitskräfte über die Zeit abnehmen–mitimmerstärkererTendenz.Einweiterer<br />
wichtiger Trend ist die Alterung der Belegschaften.<br />
Darauf werden sich die Firmen einstellen müssen.<br />
Und dann gibt es wegen des zuletzt verbesserten<br />
Markts einen strukturellen Trend: Wir sehen, dass<br />
Fachkräfteengpässe in einigen Regionen immer relevanter<br />
werden, dass Firmen zunehmend Probleme<br />
haben, offeneStellen zu besetzen – gerade in speziellen<br />
Bereichen wie bei Ingenieuren, Elektrikern, MaschinenschlossernodertechnischenBerufen.Auchin<br />
sozialenBerufengibteseinFachkräfteproblem.<br />
UndwasistmitderanderenSeitedesArbeitsmarkts?<br />
In der Tat gibt es eine nennenswerte Zahl von<br />
Menschen,dieschwerZugangzumArbeitsmarktfinden.DiesekannmanimAllgemeinenanderQualifikation<br />
festmachen. Denn Tatsache ist: Wer gut ausund<br />
weitergebildet ist, hat eine deutlich höhere<br />
ChanceaufeineentsprechendeBeschäftigung.<br />
HandeltessichbeimPflegebereichnichtumeinenSonderfall?WennkeineFachkräftezurVerfügungstehen,müsste<br />
dieBranchedannnichtdringenddieArbeitsbedingungen<br />
verbessern,umfürBewerberattraktivzusein?<br />
Normalerweise werden bei Personalknappheit<br />
Menschen besser entlohnt, wenn sie eine entsprechende<br />
Leistung anbieten. Aus der Sicht des Wirtschaftlers<br />
müssten die Löhne in dieser Branche also<br />
steigen, um ein Recruitingproblem zu vermeiden.<br />
Normalerweise sollte sich die Fachkräftelücke dann<br />
nicht mehr vergrößern. Doch hier scheint das nicht<br />
zu funktionieren. Hier geht es um eineandere Frage,<br />
die da lautet: Was sind wir alle bereit, für die Pflege<br />
aufzubringen?DieUnternehmeninderBranchesind<br />
offensichtlichbestimmtenGesetzmäßigkeitenunterworfen,<br />
die eine bessere Bezahlung der Mitarbeiter<br />
im Augenblick erschweren. Ansonsten gilt aber, dass<br />
gut ausgebildete Bewerber immer öfter die Wahl haben–zwischenverschiedenenArbeitgebern.<br />
WaskönnenFirmentun,umsichpositivhervorzuheben?<br />
Wenn man als Arbeitgeber attraktiv sein möchte,<br />
darfmandasnichtnuraufPapierschreiben.NurKarriereperspektiven<br />
zu versprechen, das genügt nicht.<br />
Es reicht nicht, sich nur nach außen schick zu machen,<br />
sondern man muss eine bestimmte Unternehmenskulturauchverkörpern,leben.BeimThemaRecruiting<br />
geht es im Übrigen längst nicht nur um die<br />
Frage„WiebesetzeichVakanzen?“,sondernauchum<br />
das Thema „Wie binde ich Mitarbeiter an mein Unternehmen?“<br />
Unternehmen können sich nurdurch<br />
WIRTSCHAFTSZEITUNG<br />
Karriereperspektiven allein machen eine Firma nicht attraktiv, meint Dr. Ulrich Walwei vom Institut für Arbeitsmarkt-<br />
und Berufsforschung(IAB). Foto:Tjiang<br />
INTERVIEW<br />
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DR. ULRICH WALWEI, VIZEDIREKTOR DES INSTITUTS FÜR ARBEITSMARKT- UND BERUFSFORSCHUNG (IAB)<br />
Firmenmüssenüberzeugen<br />
einenganzheitlichenAnsatzinteressantmachen.Auf<br />
dem Arbeitsmarkt der Zukunftgeht es nicht nur um<br />
Inhalt und Bezahlung der Arbeit, sondern auch darum,<br />
dass man ein guter Arbeitgeber ist. Das wird für<br />
BewerberundMitarbeiterimmerwichtiger.<br />
WiewichtigistIhrerAnsichtnacheineguteBezahlung?<br />
Im Wettbewerb der Unternehmen ist Geld nicht<br />
das allein Seligmachende. Freilich muss das Gehalt<br />
stimmen,aberentscheidendistoftetwasanderes.<br />
SindgroßeUnternehmendanichtfürBewerberinteressanter,weilsiehäufigschonweitersind?<br />
Diese Diskussion ist auch im Mittelstand angekommen.<br />
Hier muss sich jedes einzelne UnternehmenseparatGedankenmachenundaufseineBedürfnisse<br />
und seine Branche maßgeschneiderte Paketlösungenerarbeiten.<br />
Waskönntedasbeispielsweisesein?<br />
AngebotezurWork-Life-Balance,zurbesserenVereinbarkeitvonFamilieundBeruf,dassman,wennes<br />
vonderTätigkeitmöglichist,auchmalvonzuHause<br />
ausarbeitenkann,AngeboterundumdasThemaGesundheit.<br />
Zudem lohnt es sich, auf die Eigenverantwortung<br />
der Mitarbeiter zu bauen und sie spüren zu<br />
lassen,dasssiewichtigsind.Dasführtzueinergrößeren<br />
Identifikation mit dem Unternehmen. Gerade<br />
kleine und mittelgroße Betriebe sind dafür prädestiniert.<br />
Zudem sollten Mitarbeiter stetig weiterqualifiziertwerden,damitsiemarktfähigbleibenkönnen.<br />
Istdasallesnichtsehraufwendigundvielleichtauchein<br />
wenigidealistisch?<br />
InZukunftwirdesnichtandersgehen.DenUnternehmen<br />
wird auch intern immer mehr Flexibilität<br />
und Kreativität abverlangt. Wir werden uns immer<br />
mehr von der Präsenzmentalität verabschieden müssen.<br />
Im Pflegebereich etwa geht das weniger, da ist<br />
physische Präsenz nötig, aber im Forschungsbereich<br />
wie in unserem Institut, da können Mütter oder Väter<br />
theoretisch arbeiten, wo sie wollen. Wichtig ist,<br />
was am Ende herauskommt. Die praktische Ausgestaltungmussindividuellgeregeltwerden.<br />
InderWirtschaftscheintesaufdiesenFeldernnocheinen<br />
großenHandlungsbedarfzugeben...<br />
Wir werden uns immer öfter zur Decke strecken<br />
müssen,wennwirguteLeutefindenundbindenwollen.<br />
Bleibeverhandlungen werden in Zukunft keine<br />
Seltenheitmehrsein.<br />
NocheinmalzurückzumThemaGeld.Gibtesetwas,auf<br />
dasArbeitgeberachtensollten?<br />
Wer die Bedingungen für jüngere Mitarbeiter verbessert,<br />
muss der ganzen Belegschaft etwas Gutes<br />
tun. Die einen unter einem neuen finanziellen Regime,<br />
die anderen unter dem alten – eine solche Ungleichbehandlung<br />
schadet der Glaubwürdigkeit der<br />
Gesamtstrategie. Unternehmer werden immer häufiger<br />
sagen, das Humankapital ist unser Pfund. Und<br />
wenn die Mitarbeiter so wichtig sind, müssen sie dafürsorgen,dasssichdieseWertschätzungauchinden<br />
Rahmenbedingungenausdrückt.<br />
DasInterview<br />
führteChristineHochreiter