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SEITE 24 | AUGUST 2012 WISSEN WIRTSCHAFTSZEITUNG<br />

Birnthaler<br />

prämiert<br />

PreisfürLöschgel<br />

MÜNCHEN/PARSBERG. Anfang Juli<br />

eröffnete der bayerische Innenminister<br />

Joachim Herrmann die Sicherheitsexpo<br />

2012 in München.<br />

Traditionell wird dabei auch der<br />

BayerischeSicherheitspreisdesBayerischen<br />

Verbandes für Sicherheit<br />

in der Wirtschaft e.V. verliehen. Innenminister<br />

Herrmann überreichte<br />

den in der Branche wichtigen Preis<br />

an drei Unternehmen für ihre herausragenden<br />

innovativen Sicherheitsprodukte.<br />

Zum einen wurde die Firma<br />

Birnthaler aus Parsberg, die ein<br />

lichtundurchlässigesGelentwickelt<br />

hat, damit bei Bränden von Photovoltaikflächen<br />

ein gefahrloses Löschen<br />

möglich wird, ausgezeichnet.<br />

Ebenfalls wurden die Firmen BavariaZeitsystemeGmbHundWeptun<br />

GmbH prämiert, beide mit Sitz in<br />

München.<br />

DieFirmenhabengemeinsameine<br />

aufwendige Applikation für<br />

Smartphones entwickelt, mit der<br />

unter anderem Alarmanlagen aktiviert<br />

und Standorte übermittelt<br />

werden können. Die Firma Simons-<br />

Voss Technologies AG in Unterföhring<br />

erhielt ihren Sicherheitspreis<br />

für einen speziellen SicherheitsbeschlagfürTüren.(wz)<br />

E-Mobilitätaus<br />

Niederbayern<br />

DINGOLFING.DieBMWGroupinvestiert<br />

in ihr Kompetenz-Netzwerk E-<br />

Mobilität: 125 Millionen Euro fließen<br />

dabei bis Ende nächsten Jahres<br />

in die niederbayerischen BMW<br />

Werke in Dingolfing und in Landshut,<br />

die wichtige Komponenten für<br />

die neuen BMW i Elektro-Fahrzeugefertigenwerden.<br />

Rund 500 Arbeitsplätze entstehen<br />

dadurch an beiden Standorten<br />

im Zukunftsbereich E-Mobilität.<br />

Die neuen BMW i Modelle sind die<br />

ersten rein auf das elektrische Fahren<br />

hin konzipierten Automobile<br />

derBMWGroup.<br />

Der neue BMW i3 wird ab Ende<br />

2013 im BMW Werk Leipzig in Seriegebaut,derBMWi8folgtimJahr<br />

2014. Wesentliche Antriebs-, Fahrwerks-<br />

und Karosserieteile dafür<br />

werden die BMW Werke inDingolfing<br />

und Landshut beisteuern. So<br />

entstehen etwa für den neuen<br />

BMW i3 die Batterie, das E-Getriebe<br />

und die Aluminium-Struktur des<br />

ChassisinDingolfing.Auchfürden<br />

BMW i8 fertigt der Standort Strukturteile<br />

wie Vorderachsträger, Vorderwagen-<br />

und Hinterwagenmodul.<br />

(wz)<br />

31ProzentderRoh-,Hilfs-undBetriebsstoffe,dieLammsbräu2011verwendete,kamenauseinemUmkreisvon100Kilometern. Foto:Lammsbräu<br />

EinkleinerökologischerFußabdruck<br />

LammsbräukannaufzweiJahrzehnteununterbrocheneUmweltberichterstattungzurückblicken<br />

VON THORSTEN RETTA<br />

NEUMARKT. Greenwashing – der VersuchvonUnternehmen,sichinderÖffentlichkeit<br />

ein umweltfreundliches<br />

und verantwortungsbewusstes Image<br />

zu verleihen – ist groß in Mode. Viele<br />

tun es, denn bei kaum einem anderen<br />

Thema lässt sich in der Öffentlichkeit<br />

so leicht punkten wie mit dem Grünfärben.<br />

Hinter dem aufgebauten<br />

Image des Weltenretters verbirgt sich<br />

aber oft eine weitere Wahrheit. Der<br />

Mineralölkonzern British Petrol etwa<br />

drückt sich durch die Installation von<br />

Photovoltaikanlagen auf den Dächern<br />

seiner Tankstellen den grünen Stempelauf,gleichzeitigkommtesimGolfvonMexikoaufderÖlplattformDeepwaterHorizonzueinerderschwersten<br />

Umweltkatastrophen der vergangenenJahre.DerEnergiekonzernVattenfall<br />

wirbt mit Windrädern und baut<br />

gleichzeitig in Hamburg eines der<br />

größtenKohlekraftwerkeEuropas.<br />

EsgibtaberauchzahlreicheUnternehmen,<br />

hinter deren grüner Fassade der<br />

Umweltgedanke mit den betriebswirtschaftlichen<br />

Notwendigkeiten symbiotisch<br />

auf gleicher Stufe existiert. Bei<br />

Lammsbräu aus Neumarkt etwa. Hier<br />

ist Nachhaltigkeit mehr als nur ein<br />

Modewort. Dahinter verbergen sich<br />

harte Fakten und viel Engagement –<br />

unddasseit20Jahren,alssichdasThema<br />

noch nicht auf den Reißbrettern<br />

der PR-Strategen fand. Lammsbräu<br />

war1992einesdererstenmittelständischen<br />

Familienunternehmen, das einenNachhaltigkeitsberichtverfasste.<br />

Mehr als Lippenbekenntnisse<br />

Nun haben dieOberpfälzer Bio-Brauer<br />

ihren20.Nachhaltigkeitsberichtveröffentlicht.Undderkannsichsehenlassen.<br />

2011 steigerte das Unternehmen<br />

seine Bio-Getränke-Produktion auf<br />

117943 Hektoliter (2010: 102235 Hektoliter)<br />

und erhöhte gleichzeitig seine<br />

Bio-Quote auf die Rekordhöhe von<br />

99,93 Prozent. Einzig das Fehlen biozertifizierter<br />

Äpfel von regionalen<br />

Streuobstwiesenstehtden100Prozent<br />

im Weg. Die entsprechende ZertifizierungwirdlautLammsbräu-Generalbevollmächtigter<br />

Susanne Horn aber bereitsvorbereitet.<br />

Regionalität wird beim Nachhaltigkeitsmanagement<br />

der Neumarkter<br />

ebenfalls groß geschrieben. Der<br />

AnteilregionalbeschaffterRoh-,Hilfsund<br />

Betriebsstoffe ist 2011 um 15 auf<br />

31Prozentgestiegen.DerGrundistdie<br />

sehr gute Ernte der regionalen Erzeugergemeinschaft.<br />

Eine weitere Steigerung<br />

dieser Quote hält Susanne Horn<br />

jedoch für schwierig. „Schon heute<br />

können nicht alle Braumaterialien in<br />

Bio-Qualität aus der Region bezogen<br />

werden. Vor allem Bio-Gerste muss<br />

vonweiterwegzugekauftwerden.Ein<br />

Grund dafür ist, dass die Umstellung<br />

auf Bio-Landbau nicht mehr lukrativ<br />

ist, denn die subventionierte Energie-<br />

MÜNCHEN. Der Bayerische Lehrer- und<br />

Lehrerinnenverband (BLLV) hält die<br />

geplante Reform des achtjährigen<br />

Gymnasiums (G8) für völlig unzureichend.<br />

Bei einem Spitzengespräch in<br />

der Bayerischen Staatskanzlei sei nur<br />

ganz wenig herausgekommen, sagte<br />

BLLV-PräsidentKlausWenzelinMünchen.EswürdenPflasteraufkleineWunden<br />

geklebt, die großen Wunden im<br />

G8 blieben aber unversorgt. Vor allem<br />

fehle weiterhin ein überzeugendes,<br />

auch mit Universitäts-Experten abgestimmtes<br />

Grundkonzept für das Gymnasium.DazuseienaufjedenFallauch<br />

Lern- und Entwicklungspsychologen<br />

sowieHirnforscheralsBeraternötig.<br />

StattdessenlegedieStaatsregierung<br />

beimG8FlickschustereiundAktionis-<br />

erzeugung aus Biomasse wirkt sich<br />

auchaufdieaufgerufenenPachtpreise<br />

aus:Selbst ein fairbezahlter Bio-Bauer<br />

kann mit einem Energie-Mais-Anbauernichtmehrmithalten.“<br />

Eben diese wirtschaftliche Überlebensfähigkeit<br />

seiner Zulieferer liegt<br />

LammsbräuabersehramgrünenHerzen.„Dennlangfristigkönnenwirnurbestehen,wenndieRohstoffzufuhrgesichert<br />

ist“, sagt Horn. Die Vertragslandwirte<br />

produzieren die Bio-RohstoffezufairenPreisen,dieübereinen<br />

Fünf-Jahreszeitraum festgelegt sind.<br />

Hier steht im Vordergrund, dass die<br />

Bio-Landwirte mit den gezahlten Rohstoff-Preisen<br />

langfristig wirtschaften<br />

können. „Die Zufuhr kann aber nur<br />

gesichert werden, wenn die Arbeit der<br />

Menschen, die diese Rohstoffe für uns<br />

erzeugen, auch gerecht entlohnt wird<br />

unddieBauernausdieserEntlohnung<br />

einenWertschöpfenkönnen.Daspermanente<br />

Drücken von Preisen zu Lasten<br />

der Erzeuger, das in der BraubrancheindenletztenJahrenumsichgriff,<br />

resultierte in einer Entwertung der<br />

RohstoffeundletztlicheinerVerknappung<br />

im Bierland Deutschland“, erklärtSusanneHorn.<br />

Seinnachhaltigesökologischesund<br />

gesellschaftliches Wirtschaften finanziert<br />

der Mittelständler mit mehr als<br />

100 Mitarbeitern durch den Einsatz<br />

moderner Technologien. „Anschaffung<br />

und Einsatz sparen letztlich Kosten.<br />

Das sieht man am Beispiel der<br />

mus an den Tag. Mit Blick auf die<br />

WahlkämpfeimkommendenJahrhabe<br />

Ministerpräsident Horst Seehofer<br />

(CSU) offenbar in erster Linie zeigen<br />

wollen, dass er das Heft des Handelns<br />

in der Hand halte, sagte Wenzel. „Das<br />

hilftunsabernicht weiter.“Denn Seehofer<br />

kenne sich in vielen Bereichen<br />

aus,„abererverstehtnichtsvonSchulundBildungspolitik“.<br />

BeieinemG8-Krisengesprächinder<br />

Staatskanzlei hatten sich Ministerpräsident<br />

Seehofer und die schwarz-gelbe<br />

Koalition auf umfassende Korrekturen<br />

im achtjährigen Gymnasium verständigt,<br />

eine Rückkehr zum alten G9<br />

aberausgeschlossen.<br />

An dem Spitzentreffen hatten auch<br />

Vertreter der Lehrer, Eltern und Schülerteilgenommen.<br />

Vereinbart wurde<br />

neuenFlaschenwaschanlage,dieInhaber<br />

Franz Ehrnsperger von seinem<br />

PreisgeldausdemDeutschenUmweltpreis<br />

2001 angeschafft hat: Diese neue<br />

Anlage erspart der Brauerei jährlich<br />

10000 Euro.“ Insgesamt belief sich die<br />

Effizienzsteigerung im Strom- und<br />

Wärmeverbrauch 2011 auf Rekordniveau.<br />

Dank technischer und organisatorischer<br />

Prozessverbesserungen verbraucht<br />

Lammsbräu 68,73 Kilowattstunden<br />

je Hektoliter verkauftem Getränk.<br />

2010 lag dieser Wert bei 73,05<br />

kWh/hl. Pro 0,5 Liter-Flasche sind das<br />

0,29 kWh – etwa der Wert, den ein<br />

kleinerKühlschrankproTagbenötigt.<br />

Handlungsbedarf vorhanden<br />

Der Nachhaltigkeitsbericht zeigt aber<br />

selbstkritisch auch auf, wo Handlungsbedarfbesteht.„2012mussunser<br />

Wasserverbrauch mindestens 15 Prozent<br />

geringer werden“, gibt Horn vor<br />

und will gleichzeitig weiter am Vorbildcharakter<br />

der Firma arbeiten.<br />

Auch wenn sie weiß, dass noch ein<br />

weiter Weg zu gehen ist. „Viele konventionelle<br />

Lebensmittelhersteller<br />

sind eingebunden in ein System möglichst<br />

günstiger Lebensmittel ohne<br />

HinterfragungderwahrenKosten.Seinen<br />

Konsumenten zu erklären, warumdasKiloMehlplötzlicheinenEuro<br />

mehr kosten soll, ist sehr schwierig<br />

undbrauchtvielZeitundEnergie–da<br />

müssten schon alle Hersteller gleichzeitiganeinemStrangziehen.“<br />

LehrerverbandnenntgeplanteG8-Reformunzureichend<br />

DieDebatteumdasG8inBayerngehtweiter/DiegeplantenKorrekturensindnachAnsichteinesLehrerverbandsvölligunzureichend<br />

Abiturienten des achtjährigenGymnasiums (G8)schreibenin derTurnhalledes<br />

Anton-Bruckner-Gymnasiums in Straubing die Abiturprüfung in Deutsch. Der<br />

Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband hält die geplante Reform des achtjährigenGymnasiums(G8)inBayernfürvölligunzureichend.<br />

Foto:dpa<br />

unter anderem, dass in elf von 25 Fächern<br />

die Lerninhalte eingedampft<br />

werdensollen.AußerdemsollenGymnasiasten<br />

in der Mittelstufe bei Bedarf<br />

künftig ein Jahr zusätzlich einlegen<br />

können–ohnedassdiesdannalsWiederholenzählt.<br />

Auch hinter dieses sogenannte Intensivierungsjahr<br />

macht der Bayerische<br />

Lehrer- und Lehrerinnenverband<br />

ein dickes Fragezeichen. Denn im<br />

Grunde müsse doch jedes Jahr ein intensivesSchuljahrsein,indemsichjedeSchuleumbestmöglicheFörderung<br />

jedes Schülers bemüht und ihm den<br />

Anschluss an das nachfolgende Schuljahr<br />

ermöglicht. Vor diesem HintergrundwirktendieErgebnissedesSpitzengesprächswieeine„reineVerlegenheitslösung“,sagteWenzel.(wz)

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