zertifizierung - Wirtschaftszeitung
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WIRTSCHAFTSZEITUNG BERUFSLEBEN<br />
AUGUST 2012 | SEITE 17<br />
WertschätzungistWertschöpfung<br />
1.OstbayerischesWirtschaftsgespräch:WarumeinsozialerFührungsstilauchüberErfolgentscheidet<br />
VON CHRISTINE HOCHREITER<br />
REGENSBURG/WALDSASSEN. Fürsorgliche<br />
Führung – so lautet das Titelthema<br />
des aktuellen DAK-Magazins „Praxis+Recht“.<br />
Die These lautet: Immer<br />
mehr Unternehmen wenden einen<br />
neuen, verantwortungsvollen Führungsstil<br />
an und stärken dadurch die<br />
Motivation, Leistung und Gesundheit<br />
ihrer Arbeitnehmer. Fakt ist, landauf<br />
landab gibt es immer mehr Veranstaltungen,<br />
die sich mit Werten und MoralinderWirtschaftbefassen.UndderFachkräftemangelführtdazu,dassUnternehmen<br />
umdenken, sogenannte<br />
weiche Faktoren zunehmend in den<br />
BlickpunktderÖffentlichkeitrücken.<br />
„Arbeit: bewusster statt immer<br />
mehr“wardennauchdasMottodes1.<br />
Ostbayerischen Wirtschaftsgesprächs<br />
inRegensburg–initiiertdurchdieKatholische<br />
Jugendfürsorge (KJF) der Diözese<br />
Regensburg und den Integrationsfachdienst<br />
(IFD) Oberpfalz. KJF-DirektorMichaelEiblbetonte,dassmangelnde<br />
Ressourcen und wachsender<br />
Zeitdruck nicht nur klassische Wirtschaftsunternehmen,<br />
sondern auch<br />
den sozialen Bereich betreffen. IFD-<br />
Leiterin Manina Sobe sagte, der Auftrag<br />
ihrer Institution sei es, Menschen<br />
mit einer Behinderung so reibungslos<br />
und unkompliziert wie nur möglich<br />
ins Erwerbsleben zu integrieren – für<br />
den Arbeitsuchenden mit einem HandicapwiefürdenArbeitgeber.<br />
Welche Firmenrituale gibtes?<br />
„Wer glaubt, das betrifft mich nicht,<br />
kann sich leicht täuschen“, so die<br />
Fachfrau. Ein Verkehrsunfall oder<br />
Burn-out–vonheuteaufmorgensehe<br />
die Welt anders aus. Umsatz und GewinnstündenfürvieleArbeitgeberan<br />
erster Stelle, um den Erfolg ihres Unternehmens<br />
sicherzustellen. Nicht seltenbliebenaberdieArbeitnehmeraufderStrecke,dieStressunderhöhteAnforderungen<br />
bewältigen müssten.<br />
„Doch künftig werden Menschen gebraucht,dieihreKraftindenErfolgeinesUnternehmensinvestierenwollen.<br />
Und für diese muss man etwas tun,<br />
wennsiebleibenundfitseinsollen.“<br />
VonÄbtissinM.LaetitiaFechkonnten<br />
bereits viele Führungskräfte, die<br />
das Oberpfälzer Kloster Waldsassen<br />
für einen Rückzug aufsuchten, neue<br />
Impulse für ihr persönliches und unternehmerisches<br />
Handeln mitnehmen.<br />
Der Orden der ZisterzienserinnenlebtnachdenRegelndesHeiligen<br />
Benedikt. Seine Botschaft lautet: Alles<br />
„Kleinunternehmerin eines Betriebes mit 75 Angestellten“: M. Laetitia<br />
Fech,ÄbtissindesOberpfälzerKlostersWaldsassen Foto:altrofoto.de<br />
soll zur rechten Zeit und in ausgewogenem<br />
Maß erfolgen. „Ein Leben mit<br />
Maßzuführen,istfürjedenMenschen<br />
erstrebenswert, ob im Kloster oder in<br />
derWelt“,sodieÄbtissin.DieEmpfehlung<br />
der „Kleinunternehmerin eines<br />
mittelständischen Betriebes mit 75<br />
Angestellten“, wie sich die Ordensfrau<br />
selbst nennt, lautete: Je schneller Veränderungen<br />
im Außen stattfinden,<br />
umso wichtiger sei der Weg des Einzelnen<br />
nach innen. Im großen Gedankenwirrwarr<br />
finde man in der Stille<br />
zurück zu Gefühl und Intuition als<br />
Wegweiser.Führenhabegenerellganz<br />
viel mit Persönlichkeit zu tun: „Die<br />
Mitarbeiter richten sich weniger nach<br />
dem,waseinChefsagt,sondernwaser<br />
vorlebt,glaubtdieÄbtissin.<br />
Der Management-Trainer Dr. FriedrichAssländeristüberzeugt,„dassuns<br />
nicht das Immer mehr glücklich<br />
macht, sondern das Immer bewusster,<br />
achtsamer sein“. Was Unternehmer<br />
tun können, um dafür zu sorgen, dass<br />
ihre Mitarbeiter zufrieden sind?<br />
„Nichts“,meintderCoach,denn:„Niemand<br />
kann einen anderen glücklich<br />
machen, er kann aber aufhören, ihn<br />
unglücklich zu machen.“ Chefs könn-<br />
ten aber Rahmenbedingungen schaffen,<br />
in denen sich der Einzelne entfalten<br />
kann. Ein Blick auf die Rituale in<br />
einerFirmaseioftsehraussagekräftig.<br />
WiewerdeetwaeinneuerMitarbeiter<br />
begrüßt, oder auch: Wie trennt man<br />
sich von Mitarbeitern? Wenn in einem<br />
Unternehmen aus einer ethischenGrundhaltungherausgehandelt<br />
werde, sei dieses auch für Mitarbeiter<br />
attraktiv – ein UnterscheidungsmerkmalgegenüberWettbewerbern.<br />
Erfolgreiche Unternehmen zeichnen<br />
sich unter anderem auch durch<br />
ein Klima der Wertschätzung und einensozialenFührungsstilaus,beidem<br />
die Mitarbeiter als Menschen im Mittelpunkt<br />
stehen. Davon zeigten sich<br />
die Teilnehmer der Diskussionsrunde<br />
überzeugt.FürEviFeldmeier,Betriebsleiterin<br />
der KJF-Werkstätte St. Josef in<br />
Straubing,sinddieMenschen,diehier<br />
arbeiten, die wichtigste Ressource.<br />
Wertschätzung bedeutet für sie letztlichauchWertschöpfung.<br />
Man darf Mitarbeiter mögen<br />
Stefan Waas, Geschäftsführer bei der<br />
BavariaFlocktechnikGmbHinPilsach<br />
(Kreis Neumarkt) betonte: „Soziales<br />
Denken ist für uns eine Selbstverständlichkeit.<br />
Die Integration behinderterMenschensolltefürjedesUnternehmeneinMusssein.“DerErfolgder<br />
Firma beruhe auf einer vertrauensvollen<br />
und intensiven Zusammenarbeit<br />
mit den Mitarbeitern. Der Gewinn<br />
und die Zukunftsentwicklung seien<br />
wichtig und unabdingbar. Motivierte<br />
und zufriedene Mitarbeiter seien hierfürderwichtigsteBaustein.<br />
Für Birgit Bauer-Groitl, Geschäftsführerin<br />
und Inhaberin der Deutsche<br />
Technoplast GmbH in Wörth a. d. Donau,<br />
sind Mitarbeiter die Quelle, aus<br />
dersieschöpft.AlsChefinhabesiedafür<br />
zu sorgen, dass sich diese Quelle<br />
nicht erschöpft und versiegt. „Ich darf<br />
sie nicht vergiften, sondern muss für<br />
ihre Reinheit, Frische und NachhaltigkeitSorgetragen.“UndlautGeorgThurner,Vorstandsvorsitzender<br />
der Sparda-Bank Ostbayern<br />
eG, muss eine Führungskraft die<br />
Erlaubnis haben, ihre Mitarbeiter zu<br />
mögen.WenneszuschwierigenSituationenkomme,beidenendieMeinungenaufeinanderprallenoderKonflikte<br />
auftreten, nähmen sich erfolgreiche<br />
Führungspersönlichkeiten die Zeit,<br />
die Ansprüche aus verschiedenen<br />
Blickwinkeln zu beleuchten, um gemeinsam<br />
Lösungen zu finden, die am<br />
Endeauchalletragenkönnen.<br />
WenigerTagekrank,aberdieNervenleiden<br />
BerufspendlerscheinenrobusterzuseinalsMitarbeiter,derenArbeitsplatzinderNähedesWohnortesliegt<br />
MÜNCHEN.Mehr alsdie Hälftederbayerischen<br />
Berufstätigen arbeitet außerhalbdesWohnkreises:VolleZüge,verstopfte<br />
Autobahnen – das nervt. Aber<br />
Berufspendler sind hart im Nehmen,<br />
so der aktuelle Gesundheitsreport der<br />
Techniker Krankenkasse (TK). Jeder<br />
Beschäftigte, der nah am Arbeitsplatz<br />
wohnt, fehlt im Schnitt 12,9 Tage wegen<br />
Krankheit, Pendler nur 12,7 Tage.<br />
Groß sind die Unterschiede bei Erkrankungen<br />
des Muskel- und Skelettsystems<br />
sowie bei Verletzungen oder<br />
Vergiftungen. Pendler verzeichnen<br />
hierdurchschnittlich2,3und1,5Fehltage.<br />
Das sind neun beziehungsweise<br />
zwölf Prozent weniger als bei den<br />
Nichtpendlern. Bei wohnortnahen Erwerbstätigen<br />
scheint jedoch die Psyche<br />
stabiler zu sein. Sie verzeichnen<br />
hier nur 1,9 Krankheitstage, die Pendler<br />
mit 2,2 Tagen rund 14 Prozent<br />
mehr. Gleichauf sind beide Gruppen<br />
mit je 1,9 Fehltagen bei Atemwegsbeschwerden.VorallemdieMenschen,dieinbayerischen<br />
Metropolen wie München,<br />
Stau–fürvielePendlereinetägliche psychischeBelastungsprobe Foto:dpa<br />
Nürnberg, Augsburg oder Regensburg<br />
wohnen, pendeln seltener. Nur rund<br />
jeder Dritte verlässt seine Stadt, um<br />
zurArbeitzufahren.UmgekehrtkommenindenGroßstädten60bis70ProzentallerErwerbstätigenausdemUm-<br />
land.„Entscheidendistnicht,wielang<br />
der Weg ins Büro ist, sondern vielmehr<br />
die Ohnmacht im Stau oder die<br />
rote Welle bei vielen Ampeln“, sagt<br />
Annette Bleher. Die TK-Gesundheitsexpertinweiter:„DasempfindenAuto-<br />
fahrer als Tortur. Und wer morgens<br />
und abends regelmäßig unter Strom<br />
steht, leidet psychisch.“ Sie rät Pendlern,<br />
die Zeit in Bus und Bahn möglichstgezieltfürsichzunutzen.Schon<br />
ein paar einfache Tricks können helfen,<br />
damit der tägliche Arbeitsweg<br />
nicht zur Stressfalle wird. „Ein Spanisch-Kurs<br />
zum Mitsprechen oder ein<br />
HörspielimAuto,eingutesBuchoder<br />
die Tageszeitung in der Bahn verhindern,dassderFrustüberverloreneZeit<br />
zugroßwird“,weißdieExpertin.<br />
Laut Bleher sollte sich die betriebliche<br />
Gesundheitsförderung verstärkt<br />
den Anforderungen einer immer mobileren<br />
und flexibleren Arbeitswelt<br />
widmen: „Es geht darum, Strategien<br />
für ein gesünderes Arbeiten zu entwickeln.Dazugehört,moderneKommunikation<br />
so zu nutzen, dass sie nicht<br />
nur belastet, sondern dadurch die Arbeitauchgesünderwird.“DieGesundheitsfachkraft<br />
nennt beispielsweise<br />
flexiblere, gesündere Arbeitszeiten,<br />
HomeOffice-AngebotesowiemehrTelefon-undVideokonferenzen.(wz)<br />
Grammer<br />
stärktVielfalt<br />
Chartaunterzeichnet<br />
AMBERG. Die weltweit agierende<br />
Grammer AG erklärt Diversität zu<br />
einemzentralenBestandteilderUnternehmensstrategie.<br />
Im Juni wurdedie„ChartaderVielfalt“,eineInitiative<br />
zur Förderung der Vielfalt in<br />
Unternehmen,unterzeichnet.<br />
Organisatorisch ist dieser Schritt<br />
bereits umgesetzt: Seit Mitte 2011<br />
ist Jutta Winkelsträter offiziell „Diversity-Managerin“<br />
im Konzern.<br />
„Nichts ist für den Erfolg wichtiger<br />
als Innovationskraft. Kreative Lösungen<br />
entstehen dort, wo unterschiedliche<br />
Ideen, Vorstellungen<br />
und Meinungen zusammen kommen“,betontWinkelsträter.DeswegenseienheterogeneTeamsheutzutage<br />
grundlegend für den wirtschaftlichen<br />
Erfolg eines jeden Unternehmens.<br />
„Über die Aktivitäten<br />
und den Fortschritt bei der Förderung<br />
der Vielfalt wird Grammer<br />
jährlich öffentlich Auskunft geben.<br />
Die Mitarbeiter sollen bei der UmsetzungderChartaeinbezogenwerden“,<br />
zeigt Vorstandsmitglied und<br />
Arbeitsdirektor Manfred Pretscher<br />
die Perspektiven für die kommenden<br />
Jahre auf. Die unterzeichnendenFirmender„ChartaderVielfalt“<br />
verpflichten sich zu einem Arbeitsumfeld,<br />
das frei ist von Vorurteilen.<br />
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
sollen Wertschätzung erfahren<br />
– unabhängig von Geschlecht,<br />
Rasse, Nationalität, ethnischer Herkunft,<br />
Religion oder Weltanschauung,<br />
Behinderung, Alter, sexueller<br />
OrientierungundIdentität.(wz)<br />
MitStipendium<br />
indieUSA<br />
BERLIN.DasParlamentarischePatenschafts-Programm<br />
(PPP) des Deutschen<br />
Bundestages bietet Auszubildenden<br />
und jungen Berufstätigen<br />
die Chance zum Sprung über den<br />
großenTeich.Insgesamt75Teilnehmern<br />
winkt ein Stipendium für einen<br />
einjährigen USA-Aufenthalt.<br />
Das Stipendium umfasst Vorbereitungsseminar,<br />
Hin- und Rückflug<br />
ausDeutschland,Kranken-undUnfallversicherung<br />
sowie programmgebundene<br />
Kosten. Während des<br />
Austauschjahrs wohnen die StipendiatenineinerGastfamilie,nehmen<br />
am Unterrichtineinem College teil<br />
und absolvieren ein Praktikum in<br />
eineramerikanischenFirma.<br />
Bewerben können sich junge Berufstätige<br />
bis 24 Jahre sowie Auszubildende<br />
im letzten Ausbildungsjahr.<br />
Bewerbungsschluss ist der 14.<br />
September, Programmbeginn im<br />
August2013.AusführlicheInformationen<br />
zum Programm und den Bewerbungsmodalitäten<br />
auf www.inwent.org/usappp.(wz)<br />
FünfMillionen<br />
BMWgebaut<br />
REGENSBURG. Am 17. November<br />
1986 fiel der offizielle Startschuss<br />
für die Automobilproduktion im<br />
BMW Werk Regensburg. Das war<br />
der Beginn einer großen Erfolgsgeschichte.1995liefdasein-millionste<br />
Fahrzeug vom Band, 2005 verließ<br />
der drei-millionste BMW die Produktionshallen.<br />
Irgendwann Ende<br />
Juli wird es dann so weit sein: Das<br />
fünf-millionste Fahrzeug wird gebaut<br />
werden. Nicht nur der Output<br />
des Werkes wuchs in den letzten<br />
Jahrzehnten, auch das Werk selbst<br />
wurde permanent erweitert und<br />
modernisiert. Heute sind etwa<br />
10000 Mitarbeiter im Werk beschäftigt<br />
– weit mehr, als die ursprünglichanvisierten3500.(wz/tr)