zertifizierung - Wirtschaftszeitung
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SEITE 12 | AUGUST 2012 ZERTIFIZIERUNG WIRTSCHAFTSZEITUNG<br />
Ganzheitliches<br />
QM-System<br />
BRKerfolgreichzertifiziert<br />
AMBERG. Das Bayerische Rote Kreuz<br />
im Kreisverband Amberg-Sulzbach<br />
hat sein Qualitätsmanagementsystem<br />
(QMS) erfolgreich zertifizieren<br />
lassen. QMS stellen sicher, dass die<br />
QualitätderProzesseundVerfahren<br />
in einer Organisation geprüft und<br />
verbessertwird.Zielistes,einedauerhafte<br />
Verbesserung der Qualität<br />
von Herstellung und Endprodukt.<br />
„Zur Sicherstellung unserer QualitätsetzenwirschonseiteinigenJahren<br />
erfolgreich QM-Systeme in den<br />
verschiedenen Diensten ein“, sagt<br />
Bernd Voggenreiter, QM-Beauftragtes<br />
des BRK. Nun wurde ein weitererSchrittgetanundeinganzheitliches<br />
QM-System (nach ISO<br />
9001:2008) eingeführt, welches erstmals<br />
alle Dienst- und Verwaltungsbereiche<br />
des Kreisverbandes umfasst.<br />
Die Überprüfung durch die<br />
DeutscheGesellschaftzurZertifizierung<br />
von Managementsystemen<br />
(DQS GmbH) ergab: Alles Bestens.<br />
Zertifikat erteilt. Bei der ZertifikatsübergabelobteGerdGeismann,Vorsitzender<br />
des Kreisverbandes, im<br />
Namen des gesamten Vorstandes<br />
dasEngagementunddiehoheMotivation<br />
aller Mitarbeiter. „Sie haben<br />
sichohneKompromissederHerausforderunggestelltundwirsindstolz<br />
auf Sie und Ihre Leistung.“ Das ausgestellte<br />
Zertifikat ist bis 2015 gültig,<br />
wobei die Weiterentwicklung<br />
des Systems jährlich durch DQS<br />
überprüftwird.(wz)<br />
SiesinddieMeisterderChecklisten<br />
BranchenriesenderZertifizierungprüfenallesvonIT-SicherheitbiszubetrieblichemGesundheitsschutz<br />
VON THOMAS TJIANG<br />
OSTBAYERN. Wer an die technische<br />
Überprüfung durch Sachverständige<br />
Dritte denkt, dem fällt schnell der<br />
TÜV und die Hauptuntersuchung des<br />
eigenen Pkw ein. Immerhin gilt der<br />
TÜV als eine der bekanntesten Marken<br />
in Deutschland und ist mit der<br />
TÜV-PlakettewieetwaTempoalsSynonym<br />
für Taschentücher zum umgangssprachlichenGattungsbegriffgeworden.<br />
Die Wurzeln der einstigen Technischen<br />
Überwachungsvereine finden<br />
sich vor fast 150 Jahren im ersten<br />
Dampfkesselrevisionsverein, der als<br />
Selbstverwaltungsorgan der Wirtschaft<br />
gegründet wurde. Hieraus entstanden<br />
in den industriellen BallungszentrenähnlicheVereine,diesichheute<br />
unter der Dachorganisation des<br />
VdTÜV wiederfinden. Das sind heute<br />
TÜV SÜD, TÜV Rheinland, der TÜV<br />
Technische Überwachung Hessen,<br />
TÜV NORD, TÜV Saarland und der<br />
TÜVThüringen.<br />
AmBeispieldesTÜVSÜDlässtsich<br />
nachvollziehen, welches breite Spektrum<br />
die technischen Dienstleister der<br />
TÜV-Familie mittlerweile abdecken.<br />
Die Münchner haben ihr Geschäft in<br />
die Sparten Industrie, Mobilität und<br />
Zertifizierung aufgeteilt. Weltweit<br />
mehrals17000MitarbeitersindinBeratung,<br />
Prüfung, Tests und Gutachten<br />
sowie Zertifizierung und Ausbildung<br />
aktiv.InderSparteZertifizierungwird<br />
etwa die weltweite Prüfung von<br />
MarktfähigkeitvonProduktenundderen<br />
Marktzugang sowie Zertifizierung<br />
von Managementsystemen für alle<br />
Branchenangeboten.<br />
Auditiert, begutachtet, validiert<br />
und zertifiziert werden die wichtigsten<br />
ISO-Managementsysteme, wie<br />
Qualitätsmanagement, Umweltschutz<br />
und Energiemanagement oder der Arbeits-<br />
und Gesundheitsschutz nach BS<br />
OHSAS 18001. Außerdem prüft der<br />
TÜV SÜD die IT-Security und Datenschutz,<br />
also Sicherheit, Verfügbarkeit<br />
und Zuverlässigkeit von IT-Diensten.<br />
DenndieserjungeBereichisteinzent-<br />
WoErfolgkeinZufallseindarf<br />
ZertifizierungenimGesundheitswesen:BeispielKrankenhausBarmherzigeBrüder<br />
REGENSBURG. „Erfolg darf kein Zufall,<br />
sondern muss steuerbar sein“,<br />
konstatiert Katrin Wendler, Referentin<br />
der Geschäftsführung des<br />
Krankenhauses der Barmherzigen<br />
Brüder Regensburg in der Prüfeninger<br />
Straße. In die Gesundheitsbranche<br />
übersetzt heißt Qualitätsmanagement<br />
ganz konkret: „Es kann<br />
nichtvondiensthabendenMitarbeitern<br />
abhängen, ob eine Behandlung<br />
gut geht oder nicht.“ Das könne<br />
aber in der deutschen Krankenhauslandschaft<br />
nicht ausgeschlossenwerden.DemsetztderGesetzgeber<br />
per Sozialgesetzbuch V eine<br />
„Verpflichtung zur Qualitätssicherung“entgegen.<br />
Im Krankenhaus der Barmherzigen<br />
Brüder, immerhin das größte<br />
katholische Krankenhaus Deutschlands,wurdezunächstdasZertifikat<br />
KTQ (Kooperation für Transparenz<br />
und Qualität im Gesundheitswesen)<br />
angestrebt. Dieser Zertifizierer<br />
wurde unter anderem von der Bundesärztekammer,<br />
der Krankenhausgesellschaft,<br />
dem Pflegerat und<br />
Krankenkassen gegründet. EntsprechendstehtdasZertifikatfüreinalltagsnahes<br />
Zertifizierungsverfahren<br />
in Krankenhäusern. Unter dasMikroskop<br />
der Zertifizierer kommen<br />
unter anderem Arbeitsschutz,<br />
Brandschutz,medizinischesNotfallmanagement,<br />
Medizinprodukte<br />
oderdasRisikomanagement.<br />
Diese Entscheidung wurde dann<br />
allerdings revidiert. Nachdem bereits<br />
die krankenhauseigene Apotheke<br />
und das Brustzentrum nach<br />
der DIN EN ISO 9001 zertifiziert<br />
worden waren und der Aufbau des<br />
Onkologischen Zentrums konkrete<br />
Formenannahm,entschiedsichdas<br />
Krankenhaus für die Zertifizierungsgesellschaft<br />
proCum Cert.<br />
Sonst hätte das Krankenhaus mit<br />
zwei Zertifizierungsmodellen arbeiten<br />
müssen. „Das wollten wir uns<br />
nicht antun“, berichtet Wendler.<br />
DennproCumCertzertifiziertebenfalls<br />
nach dem internationalen<br />
Stand DINENISO undberücksich-<br />
ralerBausteinfür dasVertrauen indie<br />
IT-Dienste eines Unternehmens sowohl<br />
bei Kunden als auch bei Mitarbeitern.HierzuwerdenetwadieKriterien<br />
des Service-Managements (ISO<br />
20000), des Informations-Sicherheits-<br />
Management-Systems (ISMS) (ISO<br />
27001) oder der PCI-Datensicherheitsstandards<br />
für mehr Datensicherheit<br />
vonKarteninhaberngeprüftundzertifiziert.<br />
Außerdem nehmen die Prüfer<br />
etwa im Bereich AZAV (Anerkennungs-undZulassungsverordnungArbeitsförderung)<br />
die Eignung der Träger-<br />
oder Maßnahmen unter die Lupe.<br />
SeitAprilistbeispielsweiseeineZulas-<br />
Im Gesundheitswesen,wiehierbeieinerOperation,könnenFehlerMenschenleben<br />
kosten. Strenge Zertifizierungen spielen deshalb eine besonders große<br />
Rolle. Foto:Fotolia/FranckBoston<br />
tigt den Anspruch kirchlicher Krankenhäuser,<br />
bezüglich etwa Trägerverantwortung,<br />
Sozialkompetenz sowie<br />
Spiritualität.<br />
ImRückblickzeigtsichdieLeiterin<br />
des Qualitätsmanagements Birgit<br />
Warttinger stolz. „Wir haben die gesamte<br />
Vorbereitung sehr, sehr sportlichin18Monatengeschafft.“DerAufwand<br />
mit über 10000 Arbeitsstunden<br />
in 29 Einzelprojekten konnte nur deshalb<br />
gelingen, weil mit externer Unterstützung<br />
jeder Beteiligte genau<br />
wusste, „wer was bis wann mit welchen<br />
Ergebnissen zu machen“ hatte.<br />
Außerdem gab es volle Rückendeckungvonoben,biszum<br />
Prior.„Sonst<br />
hätten wir es nicht so schnell und gut<br />
geschafft.“ Immerhin, das katholische<br />
Krankenhaus war bundesweit das<br />
zweite mit der DIN EN ISO-Zertifikat<br />
imKittel.<br />
Jede Abteilung, inklusive der Frauen-<br />
und Kinderfachklinik St. Hedwig<br />
an der Steinmetzstraße, profitiert von<br />
„verbesserten Prozessen durch klare<br />
Standards“, betont Referentin Wendler.<br />
„Dasführtzur mehrBehandlungssicherheit.“<br />
Dank Identifikationsarmband<br />
mitStrichcode undvollemNa-<br />
sung nicht nur für Maßnahmen der<br />
beruflichen Weiterbildung erforderlich,<br />
sondern auch für Maßnahmen<br />
nach dem Sozialgesetzbuch III (§ 45<br />
SGBIII).<br />
Ein weiterer Branchenriese ist die<br />
DEKRA, eine Expertenorganisationen<br />
mit mehr als 27000 Beschäftigten, die<br />
in mehr als 50 Ländern für Sicherheit,<br />
Qualität und Umweltschutz sorgen.<br />
Hier ist das Geschäft in die drei Units<br />
DEKRAAutomotive,DEKRAIndustrial<br />
und DEKRA Personnel aktiv unterteilt.InderUnitIndustrialsinddieindustriellen<br />
Prüfdienstleistungen angesiedelt.<br />
Dazu gehören unter anderem<br />
die Maschinen- und Anlagensicherheit,<br />
Energie und Prozessindustrien,<br />
Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz,<br />
Produktprüfungen, Zertifizierung<br />
sowie NachhaltigkeitsmanagementundConsulting.<br />
Die Tochter der Deutschen Gesellschaft<br />
für Qualität (DGQ) und des<br />
Deutsches Instituts für Normung<br />
(DIN), die DQS Deutsche Gesellschaft<br />
zur Zertifizierung von Managementsystemen,<br />
wurde 1985 aus der Taufe<br />
gehoben. Die Frankfurter sehen sich<br />
mit ihrem klaren Fokus auf Begutachtung<br />
und Zertifizierung von Managementsystemen<br />
und Prozessen in Unternehmen<br />
und Organisationen „als<br />
einziger großer Zertifizierer“. Immerhin<br />
sind 2300 der über 2800 Mitarbeiter<br />
Auditoren. Sie haben bislang in<br />
mehr als 60 Ländern 47000 Standorte<br />
zertifiziert.<br />
men kann jeder Patient jederzeit identifiziertwerden.„Soerhältderrichtige<br />
Patient die richtige Behandlung.“ In<br />
der Notfallaufnahme wird auch bei<br />
unerwartetem Hochbetrieb die Behandlungsdringlichkeit<br />
mit einem<br />
vierstufigenFarbkonzeptgeregelt.<br />
Gemäß des Planungswerkzeugs,<br />
dem PDAC-Kreislauf (Plan-Do-Check-<br />
Act: Planen, Handeln, Kontrollieren,<br />
Agieren) werden erreichte Standards<br />
kontinuierlich verbessert. „Qualitätsmanagementist<br />
einelebenslange Aufgabe“,<br />
unterstreicht Wendler. Dafür,<br />
ergänzt Warttinger, wurde auch „von<br />
Führungskräften die Verantwortung<br />
eingefordert, alle Standards einzuhalten“.<br />
Und mit interdisziplinären Arbeitskreisen<br />
werden quer durch alle<br />
Abteilungen „Standards, Verfahrensanweisungen<br />
und Veränderungen“<br />
kommunikativbreitverankert.<br />
DiePatientenzufriedenheit–früher<br />
nur jährlich, jetzt kontinuierlich erfasst<br />
– ist gestiegen. Und das, obwohl<br />
bei den Befragungen etwa ganz konkret<br />
nachgefragtwird, ob manbei der<br />
Arztvisite auch alle Fragen stellen<br />
konnte, die auf den Nägeln brennen.<br />
(ntt)