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Die Wikinger sind los! Alle raus hier – Nicht schon ... - Nardini Klinikum

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Ausgabe 2-2011<br />

<strong>Die</strong> <strong>Wikinger</strong> <strong>sind</strong> <strong>los</strong>!<br />

Pirmasens weiht für die <strong>Nardini</strong>kinder das <strong>Wikinger</strong>spielschiff ein<br />

<strong>Alle</strong> <strong>raus</strong> <strong>hier</strong> <strong>–</strong> <strong>Nicht</strong> <strong>schon</strong> wieder!<br />

Zweibrücken erlebt die zweite Evakuierung in Folge<br />

Quo vadis <strong>–</strong> Assistenzarzt?<br />

Landstuhl im Konflikt zwischen Festanstellung und Honorararzt


Titelthema<br />

Quo vadis <strong>–</strong> Assistenzarzt? Konflikt zwischen Festanstellung und honorarärztlicher Tätigkeit 5<br />

Aktuell<br />

Ansichten eines Assistenzarztes <strong>–</strong> „Wer wertgeschätzt wird, ist bereit viel zu arbeiten“ 6<br />

Honorararzt privilegiert? <strong>–</strong> „Es macht mir Spaß und ich habe keinen Chef mehr“ 7<br />

Augen auf! <strong>–</strong> <strong>Die</strong>bstähle im St. Elisabeth-Krankenhaus häufen sich 9<br />

Tarifumstellung <strong>–</strong> Meistgestellte Fragen zum Thema 9<br />

<strong>Die</strong> <strong>Wikinger</strong> <strong>sind</strong> <strong>los</strong>! <strong>–</strong> Einweihung des Spielschiffes für die <strong>Nardini</strong>kinder Pirmasens 10<br />

Neuordnung der Aufgaben <strong>–</strong> Im <strong>Nardini</strong> <strong>Klinikum</strong> St. Elisabeth fast 100 Pflegekräfte geschult 11<br />

Patientenbegleitdienst <strong>–</strong> Drei neue Mitarbeiterinnen für den Patiententransport 12<br />

3D-Aufnahmen ohne Brille <strong>–</strong> Neues Echokardiographiegerät liefert dreidimensionale Bilder 13<br />

Gesund und fit <strong>–</strong> Zweitages-Projekt im Mehrgenerationenhaus Zweibrücken des Kurses 2009 14<br />

<strong>Alle</strong> haben den Abschluß <strong>–</strong> Erfolgreiche Kursteilnehmer dürfen sich nun „Praxisanleiter“ nennen 15<br />

Weniger, anders und besser! <strong>–</strong> Qualitätszirkel für bessere und einheitliche Dokumentationen 16<br />

„... nur ausnahmsweise!“ <strong>–</strong> Wie Falschparker plötzlich zum richtigen Problem werden können 17<br />

Firmenlauf 2011 <strong>–</strong> „Wer bischen Du? Wie häschden Du?“ 18<br />

Was machen eigentlich …?<br />

Veränderungen von A bis Z 20<br />

<strong>Die</strong> Dialyse am St. Johannis-Krankenhaus 22<br />

Reportage<br />

Volkskrankheit PAVK <strong>–</strong> 120 Besucher, 40 Untersuchungen, acht Befunde 23<br />

Klapperstorch & Gummibärchen <strong>–</strong> „Tag der offenen Tür“ der Geburtshilfe im St. Johannis 24<br />

Welcome! <strong>–</strong> <strong>Nardini</strong> <strong>Klinikum</strong> St. Johannis meets US Hospital ER 25<br />

<strong>Alle</strong> <strong>raus</strong> <strong>hier</strong> <strong>–</strong> <strong>Nicht</strong> <strong>schon</strong> wieder! Zweibrücken erlebt die zweite Evakuierung in Folge 27<br />

Persönlich<br />

Dr. med. Markus Schöneberger <strong>–</strong> „Jeder Patient verdient, dass man ihn ernst nimmt“ 29<br />

„Anästhesie ist umfangreich“ <strong>–</strong> Der neue Oberarzt in der Anästhesie stellt sich vor 30<br />

„Ärztin“ war Kinderwunsch! <strong>–</strong> <strong>Die</strong> neue Oberärztin der Abteilung Gynäkologie und<br />

Geburtshilfe Landstuhl stellt sich vor 31<br />

WIR stellen vor 32<br />

Rubriken<br />

WIR in eigener Sache 3<br />

Grußwort 4<br />

Poesie 26<br />

Nachruf 35<br />

Impressum<br />

He<strong>raus</strong>geber: St. Elisabeth-Krankenhaus gem. GmbH | St. Johannis-Krankenhaus gem. GmbH | Gem. <strong>Nardini</strong>haus GmbH<br />

Konzeption und Realisation: hcp Höhn Communication-Partners GmbH<br />

Inhaltlicher Aufbau: Dr. Günther Merschbächer | Thomas Frank | Melanie Müller von Klingspor


Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter,<br />

Text: Melanie Müller von Klingspor<br />

es bleibt einfach turbulent, das Leben in unserem Unternehmen.<br />

Nachdem der Jahresanfang noch relativ entspannt<br />

verlaufen ist, hat sich mit zunehmender Außentemperatur<br />

auch die gefühlte Betriebstemperatur in den<br />

beiden Kliniken um einige Grade erwärmt: <strong>Die</strong> personelle<br />

Situation im ärztlichen Bereich fordert kreative Lösungen<br />

und erhitzt manche Gemüter (Titelthema S. 5). Und als<br />

wäre dieses Thema nicht <strong>schon</strong> He<strong>raus</strong>forderung genug,<br />

ist das <strong>Nardini</strong> <strong>Klinikum</strong> Landstuhl wieder in unerfreulicher<br />

Sache in die Schlagzeilen geraten und in Zweibrücken<br />

brach bei Umbauarbeiten wegen des neuen MRT<br />

und CT ein Feuer aus und machte die Evakuierung von<br />

zwei Gebäudeflügeln notwendig (Bericht S. 27).<br />

Aber es gibt ja auch viel Positives zu berichten: Im regelmäßig<br />

erscheinenden Bericht „Projekte von A <strong>–</strong> Z“ können<br />

Sie nachlesen, dass vieles in Bewegung und einiges<br />

zum Abschluss gekommen ist, was die Zukunft unseres<br />

<strong>Klinikum</strong>s sichern hilft.<br />

Was uns aber ganz besonders freut: Unser kaufmännischer<br />

Direktor Thomas Frank ist im Juli nach acht langen<br />

Monaten aus dem Krankenstand zurück gekehrt und<br />

arbeitet sich Stück für Stück wieder in seine vielfältigen<br />

Aufgaben ein. WIR wünschen ihm von Herzen eine stabile<br />

Gesundheit, viel Erfolg und einen guten Start.<br />

Viel Erfolg hatten in diesem Jahr bisher auch <strong>schon</strong> verschiedene<br />

Abteilungen beider Standorte mit großen Patienten-Veranstaltungen:<br />

Ein Infotag für 60 Landfrauen in der Zweibrücker<br />

Schmerztagesklinik, eine Fortbildung für Hebammen und<br />

Gynäkologen der Abteilung für Geburtshilfe zum Thema<br />

„Gestationsdiabetes“, Tag der offenen Tür in der Geburtshilfe<br />

(S. 24), ein Vortrag unserer Psychologin Claudia<br />

Stemmer in Kaiserslautern beim Palliativnetzwerk<br />

zum Thema „Iss doch was… <strong>–</strong> Essverhalten bei Palliativpatienten“,<br />

eine Infoveranstaltung zum Thema „Bauchaortenaneurysma“<br />

der Gefäßchirurgie Zweibrücken, eine<br />

Infoveranstaltung zum Thema „Periphere arterielle Ver-<br />

schlusskrankheit (PAVK)“ (S. 23) der Gefäßchirurgie Zweibrücken,<br />

und eine große Patienten-Veranstaltung zum<br />

Thema „Rückenschmerz“ vom Zweibrücker Chefarzt der<br />

Gelenkchirurgie Dr. Burkhardt Muschalik.<br />

Und weil steter Tropfen den Stein höhlt, halten die beiden<br />

Chefärzte Dr. Burkhardt Muschalik und Dr. Werner<br />

Hauck auch weiterhin fest an ihren monatlichen Vor-<br />

trägen zu orthopädischen Themen. So bringt man sich<br />

positiv ins Gespräch.<br />

Und: eine Anregung unseres Redaktionsmitgliedes Anne<br />

Korter, die sich über strahlende Kollegen freut, auch<br />

wenn mal nicht die Sonne scheint:<br />

„Beginne jeden Tag mit einem Lächeln,<br />

denn jedes Lächeln, das Du aussendest,<br />

kommt zu Dir zurück“<br />

So wünsche ich Ihnen stellvertretend für die WIR-Redaktion<br />

jeden Tag einen guten Anfang und einen schönen<br />

Sommer,<br />

Melanie Müller von Klingspor<br />

für die WIR-Redaktion<br />

Schreiben Sie uns!<br />

E-Mail: pressestelle@nardini.eu<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

WIR in eigener Sache<br />

3


Grußwort<br />

4<br />

Text: Sr. M. Roswitha Schmid | Foto: Melanie Müller von Klingspor<br />

Täglich ging sie den weiten Weg zum Brunnen, um Wasser<br />

zu schöpfen. Dazu trug die Frau eine Stange über ihren<br />

Schultern, an deren Enden je eine große Schüssel hing.<br />

Eine der Schüsseln hatte einen Sprung und war immer<br />

halb leer, bis die Frau nach Hause kam. <strong>Die</strong> andere war<br />

ganz und brachte stets die volle Portion Wasser ans Ziel.<br />

Zwei Jahre lang ging das so. <strong>Die</strong> Frau brachte immer nur<br />

anderthalb Schüsseln Wasser nach Hause. <strong>Die</strong> makel<strong>los</strong>e<br />

Schüssel war natürlich sehr stolz auf ihre Leistung. <strong>Die</strong><br />

arme Schüssel mit dem Sprung aber schämte sich wegen<br />

ihres Makels und war bekümmert, weil sie nur die Hälfte<br />

dessen leisten konnte, wofür sie gemacht war.<br />

Nach zwei Jahren, die ihr wie ein end<strong>los</strong>es Versagen vorkamen,<br />

stotterte die gebrochene Schüssel he<strong>raus</strong>:<br />

„Ich schäme mich so wegen meines Sprungs. Auf dem<br />

ganzen Weg zu deinem Haus geht so viel Wasser verloren.“<br />

<strong>Die</strong> Frau lächelte. „Ist dir aufgefallen, dass auf deiner Seite<br />

des Weges Blumen blühen? Auf deiner Seite habe ich<br />

nämlich Blumensamen gesät, weil ich um deinen Fehler<br />

wusste.<br />

Nun gießt du sie jeden Tag, wenn wir nach Hause gehen.<br />

Zwei Jahre lang konnte ich diese wunderschönen Blumen<br />

pflücken und den Tisch damit schmücken. Wenn du nicht<br />

genauso wärst, wie du bist, würde es diese Freude nicht<br />

geben und mein Haus wäre nicht so gastlich.“<br />

(Originalquelle: unbekannt)<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

Sr. M. Roswitha Schmid, Oberin im <strong>Nardini</strong>haus Pirmasens<br />

<strong>Die</strong> Geschichte vom Sprung in der Schüssel<br />

Ja, manchmal ist etwas kaputt <strong>–</strong> auch in uns, und wir können<br />

das nicht bringen, was von uns erwartet wird. Das<br />

kann krank machen.<br />

<strong>Die</strong> kaputte Schüssel weiß um ihren Mangel. Sie leidet darunter.<br />

Nach zwei Jahren kann sie das endlich sagen <strong>–</strong> und<br />

darf dann erfahren, was an Gutem und Schönem trotz, ja<br />

gerade wegen ihres Defekts entstehen konnte.<br />

<strong>Die</strong> Frau aber hatte Geduld, sie konnte warten.<br />

Und sie hatte viel Fantasie!<br />

Sie ist ein bisschen wie Gott.<br />

Gott macht sich ja Gedanken, wie er aus unseren Rissen<br />

und Mängeln etwas ganz Neues, Schönes, Unerwartetes<br />

schaffen kann.<br />

Der Riss bleibt, aber neues Leben wächst.<br />

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!<br />

<strong>Die</strong>se kleine Sinngeschichte schenke ich Ihnen <strong>–</strong> jetzt nach<br />

der Urlaubszeit. Das Tröstliche, Heilende, Ermutigende darin<br />

<strong>–</strong> das wollte ich Ihnen schenken <strong>–</strong> einfach so.<br />

Sr. M. Roswitha Schmid<br />

Oberin im <strong>Nardini</strong>haus<br />

Schwester Roswitha<br />

E-Mail: schwester.roswitha@nardinihaus.de


Quo vadis <strong>–</strong> Assistenzarzt?<br />

Konflikt zwischen Festanstellung und honorarärztlicher Tätigkeit<br />

Text: Melanie Müller von Klingspor | Foto: hcp<br />

Ärztemangel. Das ist das Wort, das Kliniken überall in<br />

Deutschland zu schaffen macht. Etwas verspätet, aber<br />

dennoch mit ungebremster Wucht, ist dieser Trend auch<br />

in der Westpfalz angekommen. Zuerst waren die Abteilungen<br />

für Innere Medizin und Anästhesiologie des <strong>Nardini</strong><br />

<strong>Klinikum</strong>s St. Elisabeth Zweibrücken die Baustellen<br />

der Klinikleitung, dann folgten die Frauenklinik und die<br />

Abteilung für Innere Medizin des <strong>Nardini</strong> <strong>Klinikum</strong>s St. Johannis<br />

Landstuhl.<br />

<strong>Die</strong> Situation ist unschön: Freie Stellen, die nicht besetzt<br />

werden können, bedeuten Lücken im <strong>Die</strong>nstplan. <strong>Die</strong>se<br />

Lücken füllen häufig so genannte Honorarärzte. Honorarärzte<br />

<strong>sind</strong> Ärzte, die selbstständig tätig, also nicht am<br />

Krankenhaus angestellt <strong>sind</strong>. Sie besetzen die notwendigen<br />

<strong>Die</strong>nste und werden mit Honoraren vergütet. Oft<br />

suchen Personalagenturen die Ärzte und bekommen für<br />

die Vermittlung hohe Provisionen. <strong>Die</strong> Stundensätze der<br />

Honorarärzte <strong>sind</strong> gut bezahlt <strong>–</strong> in der Summe und über<br />

einen ganzen Monat gerechnet höher als die Gehälter<br />

der festangestellten Ärzte. Zwar müssen sich diese selbstständigen<br />

Ärzte selbst versichern und ihre Honorare natürlich<br />

versteuern <strong>–</strong> trotzdem bleibt ein Ungleichgewicht<br />

und eine Unzufriedenheit bei den festangestellten Ärzten.<br />

Kaum einer mag es laut sagen, aber unter den angestellten<br />

Ärzten besteht in der Bewertung dieses Ungleichgewichts<br />

weitestgehend Einigkeit.<br />

Für die Kliniken ist das eine Überlebensstrategie mit einigen<br />

Ärgernissen: Für Honorarärzte gelten die üblichen<br />

Arbeitszeitregelungen nicht. Während der Festangestellte<br />

vom Arbeitszeitgesetz vorgeschrieben bekommt, wie lange<br />

er maximal ohne Freizeit arbeiten darf (und dadurch<br />

in den vergangenen Jahren nach der Reform des Arbeitszeitgesetzes<br />

auch Einkommenseinbußen hatte), gelten<br />

diese Einschränkungen für Honorarärzte nicht.<br />

Und: Einige dieser Ärzte <strong>sind</strong> <strong>schon</strong> im Ruhestand, arbeiten<br />

aber als Honorarärzte weiter. Ihre festangestellten<br />

Kollegen beklagen gelegentlich eine wenig verbindliche<br />

Arbeitseinstellung, denn man wüsste ja genau: In zwei<br />

Wochen bin ich <strong>schon</strong> wieder ganz woanders. Eine Identifikation<br />

mit der Klinik findet so kaum statt. Für die Pa-<br />

tienten bedeutet es, dass sie häufig wechselnden Ärzten<br />

begegnen und derjenige, mit dem sie vor zwei Wochen<br />

noch gesprochen hatten, ist dann einfach nicht mehr da.<br />

Besonders ärgerlich findet die Stammbesetzung ehemalige<br />

Kollegen, die ihren Arbeitsplatz gekündigt haben und<br />

als Honorarärzte wieder kommen.<br />

Dennoch kann die Klinik auf diese Honorarärzte nicht verzichten,<br />

denn ohne sie könnte mancher <strong>Die</strong>nstplan gar<br />

nicht aufrecht erhalten werden. Ohne Ärzte kann kein Klinikbetrieb<br />

stattfinden. <strong>Alle</strong>rdings beißt sich die Katze in<br />

den Schwanz: Je mehr dieser Honorarkräfte eingesetzt<br />

werden müssen, desto größer wird die Unzufriedenheit<br />

der Festangestellten über deren höheres Einkommen bei<br />

sinkender Verbindlichkeit.<br />

<strong>Die</strong> Geschäftsführung der <strong>Nardini</strong> Kliniken versucht diesem<br />

Trend gegenzusteuern. „Wir stellen ja zwei Dinge<br />

fest“, sagt Dr. Günter Merschbächer, Geschäftsführer des<br />

<strong>Klinikum</strong>s, „es gibt im Grunde kaum noch Bewerber und<br />

das Angebot an geeigneten Bewerbern wird dadurch ja<br />

noch kleiner.“ Will heißen: Manchmal habe man nur die<br />

Wahl zwischen einem Bewerber für eine Festanstellung,<br />

der vielleicht gute medizinische Kenntnisse hat, aber<br />

nicht deutsch spricht und einem deutschsprachigen<br />

Facharzt, der aber nur als Honorarkraft kommen will.<br />

„Also müssen wir versuchen, Assistenten mit Potenzial<br />

einzustellen und deren Kompetenzen dann weiter zu<br />

entwickeln“, erklärt der Geschäftsführer. Derzeit habe das<br />

Haus fünf Bewerber aus Rumänien zum Deutsch-Sprachkurs<br />

für Mediziner ans Goetheinstitut geschickt. „Und natürlich<br />

versuchen wir auch, als Arbeitgeber attraktiv zu<br />

sein und die Ärzte von administrativen Aufgaben zu entlasten.“<br />

So sei <strong>schon</strong> viel Schreibarbeit weggefallen durch<br />

die Einstellung der Codierfachkräfte, die die Diagnosen<br />

so verschlüsseln, dass sie abgerechnet werden können.<br />

„Durch die Einführung von RIS und PACS ist die Arztbriefschreibung<br />

weitestgehend automatisiert und es laufen<br />

Kurse zur Qualifizierung von Pflegepersonal für die Übernahme<br />

ärztlicher Tätigkeiten“, nennt er weitere Beispiele.<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

Titelthema<br />

5


Aktuell<br />

6<br />

Aber wo kommt er denn nun eigentlich her, der Ärztemangel?<br />

Warum <strong>sind</strong> inzwischen deutschsprachige Assistenzärzte<br />

mindestens so viel Mangelware, wie geeignete<br />

Kandidaten für eine Oberarztstelle? Warum ist die<br />

Fluktuation unter den Assistenten so hoch?<br />

WIR hat sich mit Dr. Wolfgang Hoffmann, Assistenzarzt<br />

der Inneren Abteilung des <strong>Klinikum</strong>s Landstuhl, darüber<br />

unterhalten. Bei Erscheinen dieser Ausgabe der WIR ist allerdings<br />

auch dieser Assistent <strong>schon</strong> wieder kein Mitarbeiter<br />

des <strong>Nardini</strong>-<strong>Klinikum</strong>s mehr.<br />

Herr Hoffmann, warum verlassen Sie uns?<br />

Bei mir hat das wirklich private Gründe. Ich gehe ungern<br />

und wäre gerne geblieben, obwohl ich in eineinhalb Jahren<br />

ja sowieso nochmal hätte weggehen müssen, weil<br />

es <strong>hier</strong> sowohl für den Facharzt in Kardiologie, als auch<br />

für den Gastroenterologen und den Pneumologen keine<br />

volle Weiterbildung gibt. Ich würde gerne meinen Facharzt<br />

in Kardiologie machen. Aber eigentlich war mein<br />

Plan, danach wieder nach Landstuhl zurück zu kommen.<br />

Ich komme ursprünglich aus der Region und wollte nach<br />

meiner Zeit in Neunkirchen wieder zurück in die Heimat.<br />

Naja, jetzt gehe ich eben doch nochmal weg.<br />

Wenn Sie ungern gehen:<br />

Was haben Sie in Landstuhl geschätzt?<br />

Unter bestimmten Vo<strong>raus</strong>setzungen hat die Abteilung<br />

<strong>hier</strong> <strong>schon</strong> Vorteile. Man bekommt in die allgemeine<br />

Innere Medizin einen breiten Einblick, weil <strong>hier</strong> viele<br />

Schwerpunkte vertreten <strong>sind</strong>: Kardiologie, Gastroenterologie,<br />

Pneumologie, Palliativmedizin, Schlafmedizin, Onkologie,<br />

Internistische Intensivmedizin <strong>–</strong> das ist wirklich<br />

gut. Außerdem lässt einem der Chef viel Freiraum und<br />

man darf eigenverantwortlich arbeiten. Man kann immer<br />

fragen und er hilft einem auch immer, wenn man die Initiative<br />

ergreift. Das muss man aber <strong>schon</strong>. Wer was will,<br />

der muss sich selbst darum kümmern.<br />

Wenn Sie so Ihre Kollegen beobachten und sich an<br />

Ihre ehemaligen Kommilitonen erinnern <strong>–</strong> was ist<br />

denen heute wichtig und warum gehen sie so schnell<br />

wieder weg?<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

Assistenzarzt Dr. Wolfgang Hoffmann<br />

Ansichten eines Assistenzarztes<br />

„Wer wertgeschätzt wird, ist bereit viel zu arbeiten“<br />

Text: Melanie Müller von Klingspor | Foto: Dr. Wolfgang Hoffmann<br />

Ich glaube, die Chefärzte der Generation, die heute kurz<br />

vor dem Ruhestand steht, kennt noch eine andere Struktur<br />

in den Kliniken. Früher war man froh, wenn man als<br />

Assistent eine Stelle bekam. Heute kann man sich aussuchen,<br />

wohin man gehen möchte. Wenn ich heute kündige,<br />

habe ich nach einem Anruf <strong>schon</strong> eine neue Stelle.<br />

Eigentlich muss ich gar nicht mehr anrufen, sondern ich<br />

kann warten, bis mal wieder eine Personalagentur mich<br />

anruft und mir was Attraktives anbietet. Ich schätze, dass<br />

bei jedem von uns einmal die Woche eine Agentur anruft<br />

und einen abwerben möchte. Entsprechend ist die Bereitschaft,<br />

dort zu bleiben, wo die Umstände nicht perfekt<br />

<strong>sind</strong>, niedriger. Ein zentraler Begriff dabei ist meiner Meinung<br />

nach Wertschätzung. Wir wünschen uns, dass unsere<br />

Arbeit und unsere Person wertgeschätzt werden.<br />

Heißt das, man wartet, bis man irgendwo mit dem<br />

geringstmöglichen Aufwand die größtmögliche Wertschätzung<br />

erfährt?<br />

(lacht) Nein! Es wird ja oft von älteren Kollegen beklagt,<br />

wir Jungen würden um 17 Uhr alles fallen lassen, seien<br />

nicht mehr leistungswillig und nicht mehr belastbar. Das<br />

ist alles Quatsch. Wir Assistenten arbeiten auch nicht<br />

nach der Uhr. <strong>Die</strong> Patienten werden ordentlich betreut<br />

und Überstunden <strong>sind</strong> kein Thema. Wir arbeiten so lange,<br />

bis wir fertig <strong>sind</strong>. Das A und O für uns ist einfach die<br />

Weiterbildung. Wenn wir ein strukturiertes Curriculum<br />

haben und etwas lernen, dann nehmen wir dafür auch<br />

schwierige Zeiten und wenig Freizeit in Kauf und stellen<br />

die eigenen Belange hintenan. Der Grund für einen<br />

Wechsel kann nicht viel Arbeit sein.<br />

Woher kommen dann die Diskrepanzen zwischen den<br />

Medizinergenerationen?<br />

Ich würde sagen, die neue Generation ist teamorientierter<br />

und weniger <strong>hier</strong>archisch orientiert. Es braucht einen<br />

Chef, das ist klar, aber er soll sich als Teamchef verstehen.<br />

Außerdem glaube ich, dass wir heute mehr arbeiten, als<br />

die Ärzte vor 20 Jahren <strong>–</strong> und nicht weniger. <strong>Die</strong> Medizin<br />

heute ist eine andere und sie ist viel komplexer. <strong>Die</strong><br />

Liegezeit der Patienten ist kürzer, die Arbeit verdichteter<br />

und außerdem ist deren Erwartung höher. Heute ver-


steht der Patient den Arzt als <strong>Die</strong>nstleister. Ein junger Assistent<br />

muss psychisch stabil sein und in kurzer Zeit viele<br />

Patienten durch die Klinik schleusen. Hinzu kommt <strong>–</strong> so<br />

schätze ich <strong>–</strong> dass bei vielen Patienten heute insgesamt<br />

die Akzeptanz für körperliches Leiden niedriger erscheint<br />

<strong>–</strong> vielleicht bedingt durch die heutige, leistungsorientierte<br />

Lebensweise. Es kommen Patienten teilweise mit Erkrankungen<br />

in die Klinik, die man früher zuhause kuriert hat.<br />

Wie beurteilen Sie das Modell mit den<br />

Honorarkräften?<br />

Das ist kein Modell für die Zukunft. Deren Identifikation<br />

mit dem Krankenhaus ist meist gering. Ich würde nicht<br />

so arbeiten wollen. Ich will mich doch heimisch fühlen<br />

und irgendwo ankommen. Geld steht dabei nicht im Vordergrund.<br />

Der Weg muss über festangestelltes Personal<br />

gehen, das der Leistung und der Verantwortung entsprechend<br />

angemessen bezahlt wird. Ich glaube, dass die Integrität<br />

und das Teambewusstsein durch die Honorarärzte<br />

kaputt gehen.<br />

Aber wenn das so ist, wo <strong>sind</strong> sie denn alle, die Assistenten?<br />

Es <strong>sind</strong> ja nicht weniger Medizinstudenten<br />

geworden.<br />

Nein, die Studenten <strong>sind</strong> nicht weniger geworden <strong>–</strong> zumindest<br />

am Studienanfang nicht. Aber ich glaube, dass es<br />

viele Abbrecher gibt, weil die Erwartungen an der Uni zu<br />

hoch <strong>sind</strong> und der Praxisbezug teilweise fehlt. Außerdem<br />

finde ich, dass der Numerus Clausus mit 1,2 zu hoch ist.<br />

Wer am Ende der gute Arzt ist, der sich mit Kompetenz<br />

und Menschlichkeit dem Patienten zuwendet, sagt doch<br />

nicht die Abiturnote. Nach dem Examen verschwinden<br />

viele in der Industrie oder im Ausland, weil die Jobs dort<br />

eben mehr Wertschätzung bieten. Denn da ist sie wieder,<br />

die Wertschätzung: vom Patienten, vom Team, vom<br />

Chef. <strong>Die</strong> will ich haben. Geld ist nicht alles, ich finde die<br />

Bezahlung eigentlich in Ordnung.<br />

Ich glaube auch, dass der Ruf der Kliniken insgesamt<br />

schlecht ist bei den Studenten. Man wird dort verheizt.<br />

Das ist systemimmanent. Hat nichts mit einem einzelnen<br />

Träger oder einer Region zu tun.<br />

Was würden Sie Ihrem besten Freund raten, wenn er<br />

Sie fragen würde, ob er sich im Johannis-Krankenhaus<br />

bewerben soll?<br />

Ich würde ihm sagen: Wenn Du breites, patientennahes<br />

Basiswissen in der Inneren Medizin vermittelt bekommen<br />

willst, aber auch bereit bist, viel Eigeninitiative an den Tag<br />

zu legen und <strong>–</strong> wie überall in der Inneren Medizin <strong>–</strong> viel<br />

arbeiten kein Problem für Dich ist, dann bist du da gut<br />

aufgehoben.<br />

Honorararzt privilegiert?<br />

„Es macht mir Spaß und ich habe keinen Chef mehr“<br />

Text: Melanie Müller von Klingspor | Foto: hcp<br />

„Für mich bedeutet das Arbeiten als Honorararzt einfach<br />

eine große Freiheit, ich hätte das <strong>schon</strong> viel früher machen<br />

sollen.“ Das sagt einer der Honorarärzte, die derzeit<br />

im <strong>Nardini</strong> <strong>Klinikum</strong> St. Johannis arbeiten. Aufgrund seiner<br />

beruflichen Biographie möchte der Arzt, mit dem WIR<br />

gesprochen hat, aber lieber anonym bleiben.<br />

Der erfahrene Internist, der als Facharzt in verschiedenen<br />

Fachrichtungen der Inneren Medizin tätig war, arbeitet<br />

seit Anfang November 2010 im St. Johannis-Krankenhaus<br />

in der Zentralen Patientenaufnahme <strong>–</strong> täglich. „Ich<br />

habe mich halt falsch eingeschätzt“, erklärt er den Wechsel<br />

vom Festangestellten zum Honorararzt. „Ich wollte<br />

keinen Stress mehr und bin in den vorzeitigen Ruhestand<br />

gegangen. Nach über 34 Jahren Arbeit im Krankenhaus<br />

wollte ich aus dem Klinikbetrieb <strong>raus</strong>, meine Ruhe und<br />

keine Chefärzte mehr haben“, erzählt der Pfälzer Mediziner.<br />

Aber dann habe er zuhause gemerkt, dass ihm das<br />

schrecklich langweilig war und ihm die Decke auf den<br />

Kopf fiel. „Also hatte ich die Idee: Okay, ich könnte ja ein<br />

bisschen arbeiten.“ Er habe das Ärzteblatt durchgeguckt<br />

und sei durch einen Personalvermittler auf das St. Johannis-Krankenhaus<br />

aufmerksam geworden. „Entgegen der<br />

anfänglichen Idee, ein bisschen zu arbeiten, arbeite ich<br />

jetzt eigentlich voll. Aber das ist in Ordnung, es macht mir<br />

ja Spaß.“ Zunächst habe er nur für zwei Monate kommen<br />

wollen, „aber dann waren alle so zufrieden“, berichtet er.<br />

<strong>Die</strong> Stationsärzte bekommen von ihm den Patienten fix<br />

und fertig vorbereitet. „Ich mache die Diagnose, den entsprechenden<br />

Therapievorschlag und die nötigen Untersuchungen,<br />

bevor ich den Patienten hoch schicke.“<br />

Es sei eben ganz anders als früher. „Im Rahmen meines<br />

Honorarvertrages arbeite ich nur in bestimmten Bereichen<br />

und muss nicht mehr wie ein Assistenzarzt alles abdecken.<br />

Außerdem kann ich nach mündlicher Rücksprache<br />

auch mal nachmittags frühzeitig nach Hause gehen“, beschreibt<br />

er die neue Freiheit in der Honorararzt-Tätigkeit.<br />

„Ich mache <strong>hier</strong> die Ambulanz, Ultraschall und arbeite ein<br />

bisschen in der Funktionsabteilung mit, mache also ab<br />

und an Gastroskopien“, beschreibt er seine Arbeit. Es sei<br />

für ihn eine Gewissenssache, dass er trotzdem täglich und<br />

pünktlich komme, obwohl er im <strong>Die</strong>nstplan nicht eingetragen<br />

sei. „<strong>Die</strong> Abteilung braucht mich, die Arbeit macht<br />

Spaß und ich arbeite gerne <strong>hier</strong>“, erklärt der Internist.<br />

Was für ihn auch klar sei: „Wenn das Haus wieder genug<br />

festangestellte Ärzte hat, nehme ich es natürlich hin,<br />

dass mein Honorarvertrag gekündigt wird.“ Und wenn er<br />

selbst nicht mehr könne oder wolle, dann höre er eben<br />

auch einfach auf. „Das ist eine so privilegierte Situation“,<br />

freut er sich. Wenn er die Möglichkeit der honorarärztlichen<br />

Tätigkeit nicht gehabt hätte, wäre er zu Hause geblieben.<br />

Und wenn einer der Ärzte des St. Johannis-Krankenhauses<br />

ihn unter Druck setzen würde, dann würde er<br />

eben einfach nicht mehr kommen.<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

Aktuell<br />

7


Aktuell<br />

8<br />

„Sehen Sie, früher hab ich mich kaputt gearbeitet. Und<br />

da ist es dann auch passiert, dass ein Honorararzt kam<br />

und so gemacht hat, als wäre er der King. Da habe ich<br />

mich natürlich auch geärgert“, hat er Verständnis für die<br />

Vorbehalte der Klinikärzte gegen die Honorarkräfte. „Ich<br />

habe aber auch <strong>schon</strong> 34 Jahre Klinikarbeit hinter mir und<br />

nehme mir jetzt einfach diese Freiheit, ohne Bindung an<br />

das Haus meinem Beruf nachzugehen, den ich sehr gerne<br />

ausübe.“ Für junge Ärzte, die aber ausschließlich <strong>Die</strong>nste<br />

auf Honorarbasis ableisten, hat er kein Verständnis.<br />

„<strong>Die</strong>ses Modell taugt nicht für die Zukunft. Es ist schlecht<br />

für die Kliniken, schlecht für die Medizin und schlecht für<br />

die Patienten.“ Jedes Haus habe eben doch seine eigenen<br />

Vorgehensweisen und auch er frage deshalb oft „Wie<br />

macht ihr dies, wie geht ihr <strong>hier</strong>bei vor…?“<br />

Er selbst bemerke beim Zusammenarbeiten mit festangestellten<br />

Kollegen keine Feindseligkeit. „Aber Distanz, die<br />

stelle ich <strong>schon</strong> fest. Ich werde einfach nicht warm mit<br />

den Anderen.“ Das könne daran liegen, sucht er nach einer<br />

Erklärung, dass er fast nur unten in der Ambulanz tätig<br />

ist. „Ich muss keine Arztbriefe schreiben, ich kann viele<br />

Untersuchungen machen <strong>–</strong> und ich verdiene als Honorararzt<br />

auch viel Geld“, sieht er <strong>schon</strong> ein Ungleichgewicht zu<br />

Ungunsten der Klinikärzte. „Aber vielleicht liegt die distanzierte<br />

Haltung auch nur daran, dass man sich nur morgens<br />

bei der Besprechung und bei der Übergabe sieht.“<br />

Was auch stimme: „Natürlich findet da keine Identifikation<br />

mit dem Arbeitgeber statt. Ich gehöre <strong>hier</strong> ja nicht dazu.<br />

Ich mache nur meine Arbeit.“ Aber: <strong>Die</strong> müsse ordentlich<br />

gemacht werden.<br />

Für den Mangel an ärztlichem Nachwuchs in den Krankenhäusern<br />

hat auch er eine Erklärung: „Es könnte sein,<br />

dass manche Chefärzte ihre alten Hierarchien aufrecht<br />

erhalten haben und das passt nicht mehr in unsere Zeit.<br />

Und somit wird von den Assistenten zu viel verlangt.<br />

<strong>Die</strong> jungen Ärzte sollen die Stationen machen, die Briefe<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

schreiben, alles erledigen <strong>–</strong> das ist zu viel.“ <strong>Die</strong> Assistenten<br />

würden auf den Stationen herumrennen, aber nichts<br />

lernen und zwei Drittel der Zeit am Computer sitzen wegen<br />

der Arztbriefe. „Wenn sie sich auf weniger Patienten<br />

konzentrieren könnten, wären sie motivierter“, schätzt der<br />

Arzt. Aber die kurzen Liegezeiten und die Arbeitsverdichtung<br />

seien frustrierend. „Ich glaube auch, dass der allgemeine<br />

Frust der Klinikärzte sich mehr durch diese Situation<br />

generiert, als durch die Konkurrenz der Honorarärzte.“<br />

Den Ärger über die vermeintlich bessere Bezahlung der<br />

Honorarärzte will der Internist ein bisschen relativieren:<br />

„Klar <strong>sind</strong> die Honorare hoch. Auf den ersten Blick. Aber<br />

wenn man mit einbezieht, dass die Honorare sozialversicherungspflichtig<br />

<strong>sind</strong>, dass es keinen Arbeitgeberanteil<br />

daran gibt, dass der Arzt sich komplett selbst versteuert<br />

und versichert, dass er keine bezahlten Krankheitstage,<br />

keinen bezahlten Urlaub, keine bezahlten Wochenenden<br />

und Feiertage hat, dann reduziert sich der Unterschied<br />

zum Gehalt eines Oberarztes.“<br />

<strong>Die</strong> Arbeitszeitenregelung sei eine individuelle Angelegenheit.<br />

„Wenn der Arbeitgeber <strong>Die</strong>nste nachfragt, die das<br />

normale Arbeitszeitgesetz umgehen, dann ist es die Sache<br />

des Honorararztes, ob er dem zustimmt. Ich arbeite nie<br />

am Wochenende, an Feiertagen und nachts.“ <strong>Die</strong>nste von<br />

mehr als den üblichen Schichtmodellen müssten ja von<br />

beiden Seiten gewollt sein: „Einer fragt sie an, einer leistet<br />

sie ab.“ Der Honorararzt müsse sich dann auch ehrlich<br />

selbst einschätzen. „Passiert einem ein Fehler, dann ist das<br />

im St. Johannis-Krankenhaus so geregelt, dass zuerst der<br />

Arzt dafür haftet, danach der Vermittler.“ In anderen Kliniken<br />

sei das anders, da hafte häufig auch die Klinik selbst.


Augen auf!<br />

<strong>Die</strong>bstähle im St. Elisabeth-Krankenhaus häufen sich<br />

Text: Uwe Menzner<br />

In letzter Zeit nehmen <strong>Die</strong>bstähle und Einbrüche in der<br />

Region zu. Auch im näheren Umfeld um das <strong>Nardini</strong><br />

<strong>Klinikum</strong> St. Elisabeth kam es in der jüngsten Vergangenheit<br />

zu Zwischenfällen. Augen auf <strong>–</strong> diese Devise gilt<br />

deshalb nicht nur im Straßenverkehr, sondern auch im<br />

täglichen Leben.<br />

Einbrüche, <strong>Die</strong>bstähle, Überfälle; tagtäglich liest man<br />

davon in der Presse. Im Stadtgebiet von Zweibrücken<br />

häufen sich in den letzten Monaten diese Zwischenfälle.<br />

Niemand ist sicher davor. Es gibt allerdings ein paar<br />

grundsätzliche Dinge, die es diesen dubiosen Zeitgenossen<br />

schwerer machen, ihre Straftaten zu verüben.<br />

Im Krankenhaus selbst sollten keinerlei Wertsachen irgendwo<br />

sichtbar und unversch<strong>los</strong>sen herumliegen. Größere<br />

Geldbeträge gehören auch nicht in den Spind in die<br />

Umkleide, sondern sollten zu Hause an einem sicheren<br />

Ort aufbewahrt werden. Wichtig ist auch, dass Türen bei<br />

Abwesenheit versch<strong>los</strong>sen werden. Auch im Bereich des<br />

Wohnheimes bei den Bereitschaftsdienstzimmern gilt dieser<br />

Grundsatz.<br />

Verdächtige Beobachtungen sollten gemeldet werden.<br />

Ebenfalls hält es vermeintliche Täter von ihrer Tat ab,<br />

wenn sie sich beobachtet fühlen oder angesprochen werden.<br />

Deshalb sollte man gerade in einem Krankenhaus,<br />

Tarifumstellung<br />

Meistgestellte Fragen zum Thema<br />

Text: Melanie Müller von Klingspor<br />

Bis 31. März dieses Jahres galt für Krankenhäuser in kirchlicher<br />

Trägerschaft die Caritasvereinbarung, die sich am<br />

Bundesangestelltentarif orientiert hat. Seit dem 1. April<br />

<strong>sind</strong> die Beschäftigten angedockt an den TvöD, beziehungsweise<br />

am Marburger Bund-Tarif für die Ärzte.<br />

Für unsere Mitarbeiter bedeutet das, dass ihre Gehaltszahlungen<br />

an den neuen Tarif angepasst werden müssen.<br />

Das bedeutet, dass laut der Besitzstandsregelung<br />

so genannte Alt-Mitarbeiter <strong>–</strong> also diejenigen, die vor<br />

der Tarifumstellung <strong>schon</strong> am <strong>Nardini</strong> <strong>Klinikum</strong> beschäftigt<br />

waren <strong>–</strong> eine Besitzstandszulage erhalten, wenn die<br />

Vergütung vor der Umstellung höher war, als danach.<br />

Gleichzeitig gilt, dass für Alt-Mitarbeiter, die nach der Tarifumstellung<br />

ein höheres Gehalt bekommen, dieses das<br />

geltende ist.<br />

dessen Türen für jedermann offen stehen, immer ein<br />

Auge auf verdächtige Vorgänge gerichtet haben.<br />

Im weiteren Umfeld des Krankenhauses gab es in den<br />

letzten Wochen und Monaten immer wieder Überfälle,<br />

meist auf Damen, denen im Vorbeigehen die Handtaschen<br />

geraubt wurden. Auch <strong>hier</strong> gilt der Grundsatz der<br />

Vorbeugung. Nach Möglichkeit nur soviel an Wertsachen<br />

mitführen, wie auch unbedingt notwendig ist. <strong>Die</strong> Tasche<br />

sicher mit sich führen und nicht nur mal so über der<br />

Schulter hängen haben.<br />

Im Auto sichtbare Navigationsgeräte, Taschen oder andere<br />

Wertgegenstände laden ebenfalls dazu ein, diese zu<br />

stehlen. Hier entsteht dann nicht nur Schaden durch Abhandenkommen<br />

dieser Dinge, sondern es entsteht dann<br />

auch noch weiterer Schaden durch den Aufbruch selbst.<br />

Damit nicht genug! Man hat hinterher auch noch lästige<br />

Lauferei mit der Abwicklung der ganzen Sache.<br />

Deshalb sollte man immer und überall vorsichtig sein mit<br />

„Zur-Schau-Stellen“ von Wertgegenständen. Kein Ort ist<br />

eigentlich sicher, man kann aber jeden Ort sicherer machen<br />

eben durch diese vorbeugenden Maßnahmen, besonders<br />

wenn jeder Einzelne mit der Devise „Augen auf<br />

und nicht wegschauen“ durch das Leben geht.<br />

Für jeden einzelnen Mitarbeiter kann das unterschiedlich<br />

aussehen und berechnet werden. <strong>Die</strong> Mitarbeitervertretung<br />

bietet an, in der nächsten Ausgabe der WIR die<br />

zehn am häufigsten gestellten Fragen zur Tarifumstellung<br />

zu beantworten <strong>–</strong> so denn Fragen auftauchen.<br />

Wenn Sie, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Fragen<br />

haben, oder Ihre Gehaltsabrechnung nicht verstehen,<br />

wenden Sie sich an die Mitarbeiter-Vertretungen der beiden<br />

Klinik-Standorte.<br />

Anfragen per E-Mail bitte an:<br />

mav-las@nardini.eu<br />

mav-zwb@nardini.eu<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

Aktuell<br />

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Aktuell<br />

10<br />

<strong>Die</strong> <strong>Wikinger</strong> <strong>sind</strong> <strong>los</strong>!<br />

Einweihung des Spielschiffes für die <strong>Nardini</strong>kinder Pirmasens<br />

Text: Timo Wilms | Fotos: Jochen Dausmann<br />

Unser Traum…<br />

… so der Untertitel eines Bildes, mit dem das Projekt „<strong>Wikinger</strong>schiff“<br />

der Kindertagesstätte K<strong>los</strong>terhof seinen Anfang<br />

nahm. Im Oktober letzten Jahres ließen Eltern und<br />

Erzieher das Jahr gemeinsam Revue passieren, zeigten<br />

dabei auch Bilder eines Tagesausflugs zur Gartenschau in<br />

Kaiserslautern. Besonders angetan hatte es den Kindern<br />

dort ein Kletterschiff, von dem alle sofort Feuer und<br />

Flamme waren. Noch lange nach dem Ausflug erzählten<br />

die Kinder davon und immer wieder war zu hören „So<br />

was wollen wir auch“. Noch beim Elternabend wurde<br />

besch<strong>los</strong>sen, den Kindern diesen Traum zu verwirklichen<br />

und man ging direkt an die Ideensammlung zur Realisierung.<br />

Viel Engagement und finanzielle Mittel waren nötig, um<br />

das Projekt in Angriff zu nehmen. Der Elternausschuss<br />

machte sich auf die Suche nach Sponsoren, dazu kamen<br />

Einnahmen aus gesparten Oster- und Weihnachtsaktionen.<br />

Aktuell wurde noch ein Flohmarkt organisiert, für<br />

den sogar jedes Kindergartenkind eine Spielsache von zu<br />

Hause für den Verkauf mitbrachte.<br />

So konnte gut die Hälfte über Spenden finanziert werden,<br />

den Rest der fast 20.000 Euro Kosten teilten sich Kindergarten<br />

und Träger. Ende Mai war es dann soweit: Das<br />

Schiff konnte aufgebaut werden.<br />

Fertig zum Entern…<br />

… hieß es dann am 8. Juni bei der feierlichen Einweihung<br />

des Kletterschiffes. Kinder sowie Erzieher waren dabei in<br />

Auch ein <strong>Wikinger</strong>schiff in klein fehlte bei der Einweihungsfeier für das<br />

Spielschiff nicht. Dass die Playmobilmännchen statt Goldschätzen Goldbären<br />

erobert hatten und auf hoher See auch auf weiße Kaninchen nicht<br />

verzichten wollen, macht die Piraten umso sympathischer.<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

zuvor liebevoll gebastelten Piratenoutfits erschienen. Zur<br />

Begrüßung sprach Heimleiterin Renate Gerlich ein eigens<br />

geschriebenes Gedicht und Pastoralreferent Bernd<br />

Adelmann segnete anschließend das Schiff für die vielen<br />

bevorstehenden „Fahrten“. Begleitet wurde der offizielle<br />

Teil der Feier durch die Kindergartenkinder mit verschiedenen<br />

Liedern.<br />

Im Anschluss gab es dann kein Halten mehr und die kleinen<br />

Piraten enterten im Nu das Kletterschiff und tobten<br />

ausgelassen darauf herum. Natürlich gab es auch noch einen<br />

kleinen Piratenschmaus, wobei man aber auf Schiffszwieback<br />

und Rum verzichtete. Stattdessen gab es von<br />

den Eltern selbstgebackene Muffins, einen kleinen Sektempfang<br />

für die Erwachsenen und Limonade und Süßigkeiten<br />

für die Kleinen.<br />

Aber nicht nur die Kindergartenkinder dürfen sich in Zukunft<br />

auf Spiel und Spannung freuen, auch die Kinder der<br />

Wohngruppen dürfen das Kletterschiff benutzen. Für sie<br />

gab es am darauf folgenden Tag eine eigene kleine Einweihungsfeier,<br />

bei der ihnen das Schiff vorgestellt wurde<br />

und die größeren Kinder damit betraut wurden auf die<br />

Kleineren beim Klettern mit aufzupassen. Somit ist der<br />

K<strong>los</strong>terhof um einen Höhepunkt für viele Kinder reicher.<br />

Renate Gerlich<br />

E-Mail: renate.gerlich@nardinihaus.de<br />

„<strong>Alle</strong>s klarmachen zum Entern“, ruft Heimleiterin Renate Gerlich.


<strong>Nicht</strong> wirklich furchterregend, aber voll bei der Sache: der jüngste Fan<br />

von Jack Sparrow.<br />

Liebe Kinder und Gäste lasst Euch sagen:<br />

die große Stunde hat nun geschlagen.<br />

Der Kindergarten St. Josef hat es geschafft,<br />

hat alle Kräfte zusammengerafft.<br />

Das <strong>Wikinger</strong>schiff ist endlich da,<br />

wir freun´ uns riesig, das ist ja klar.<br />

Ob Eltern, Kinder, Team oder <strong>Nardini</strong>haus,<br />

Ideen zur Geldbesorgung gingen niemals aus.<br />

Ob backen, basteln, um Spenden bitten,<br />

der Traum wurde wahr, mit diesen Mitteln<br />

und alle hatten das Gleiche im Sinn,<br />

gemeinsam kriegen wir das locker hin.<br />

Das Schiff, das sollte was Besonderes sein,<br />

mit Ausguck, Fernrohr und Piratenkopf <strong>–</strong> fein!<br />

Text und Foto: Martina Beiter-Schmitt<br />

Bereits 2009 entschied sich das <strong>Nardini</strong> <strong>Klinikum</strong> St. Elisabeth,<br />

die Pflegekräfte in der Schulungsmaßnahme<br />

„Übernahme ärztlicher Tätigkeiten“ zu schulen. Im Mai<br />

2009 stellten sich 42 Pflegekräfte dieser He<strong>raus</strong>forderung<br />

(WIR Somme<strong>raus</strong>gabe 09). Seit November 2010 bis einschließlich<br />

Mai 2011 erhielten weitere 56 Teilnehmer die<br />

Qualifikation. Für Herbst 2011 ist noch die Schulung der<br />

Pflegekräfte des 6. Stocks vorgesehen, so dass bis Jahresende<br />

alle Pflegekräfte geschult <strong>sind</strong>.<br />

Eingeführt wurde dieses Vorhaben, um eine Entlastung<br />

der Ärzte zu ermöglichen. Im Gegenzug dazu sollte eine<br />

Entlastung durch die Krankenhaus Service Gesellschaft<br />

(KSG) für die Pflegekräfte erfolgen. <strong>Die</strong>s ist bis auf die<br />

zwei Pilotstationen 3 c und 5 a und c leider noch nicht<br />

konsequent erfolgt. Hier werden Arbeiten wie Unterstützung<br />

beim Entlassungsmanagement, Austeilen von Getränken,<br />

Reinigen des Pflegearbeitsraumes, Auffüllen des<br />

Wäschewagens und ähnliche Tätigkeiten von Mitarbeitern<br />

der KSG übernommen.<br />

Im Schulungskonzept für die Pflegekräfte wurden Inhalte<br />

aus der Pharmakologie, rechtliche Aspekte, praktische<br />

Übungen von Venenpunktionen sowie die Vorgehensweise<br />

bei Komplikationen und Notfällen vermittelt.<br />

<strong>Die</strong> beiden Dozenten Patrick Mann und Markus Petry berichten,<br />

dass die Schulung sehr positiv von den Pflege-<br />

Und dann wird geentert, was das Zeug hält.<br />

Da steht es nun in seiner ganzen Pracht,<br />

Es viele Jahre Euch Freude nur macht.<br />

<strong>Die</strong> Rede ist jetzt fast zu Ende,<br />

ein Dank noch an die helfenden Hände.<br />

Dem Kindergartenteam und dem Elternausschuss,<br />

doch damit ist noch lange nicht Schluss.<br />

Den <strong>Nardini</strong>haushandwerkern und der K<strong>los</strong>terhofküche,<br />

Herrn Adelmann für die Segenssprüche.<br />

Liebe Matrosinnen und Matrosen,<br />

an alle Kleinen und die Großen:<br />

Viel Spaß damit und gebt gut acht,<br />

ab jetzt wird damit getobt und gelacht.<br />

Neuordnung der Aufgaben<br />

Im <strong>Nardini</strong> <strong>Klinikum</strong> St. Elisabeth fast 100 Pflegekräfte geschult<br />

kräften angenommen wird und sie sehr motiviert an diese<br />

Aufgaben heran gehen. <strong>Die</strong> Pflegekräfte selbst übernehmen<br />

gerne diese neue Aufgabe und wenden die erlernten<br />

Kenntnisse fast täglich an.<br />

Am Gummiarm und mit eingefärbter Flüssigkeit üben die Mitarbeiter<br />

in der Schulung „Übernahme ärztlicher Tätigkeiten“ das Legen eines<br />

Venenkatheters.<br />

Schule für Gesundheits- und Krankenpflege<br />

<strong>Nardini</strong> <strong>Klinikum</strong> St. Elisabeth Zweibrücken<br />

E-Mail: krankenpflegeschule@nardini.eu<br />

Telefon 06332 82-9220<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

Aktuell<br />

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Aktuell<br />

12<br />

Patientenbegleitdienst<br />

Drei neue Mitarbeiterinnen für den Patiententransport<br />

Text und Foto: Martina Beiter-Schmitt<br />

Am 1. Juli beziehungsweise 1. August 2011 begann für<br />

drei Mitarbeiterinnen ein neuer Arbeitsalltag: Bedingt<br />

durch den Wegfall des Zivildienstes entschied sich die<br />

Pflegedirektion des <strong>Nardini</strong> <strong>Klinikum</strong>s Zweibrücken zur<br />

notwendigen Entlastung des Pflegepersonals einen Hilfsdienst<br />

für Patiententransporte einzurichten.<br />

Christine Kolb, Doris Pirrmann und Elisabeth Weber <strong>sind</strong> für<br />

diese Tätigkeit ausgewählt worden. Künftig sollen sie mit<br />

ihren 50- und 75-Prozent-Stellen die Stationen tatkräftig<br />

unterstützen. Ihr Arbeitsfeld umfasst den Patiententransport<br />

von den Stationen zu den angeordneten Untersuchungen<br />

im Haus und den Rücktransport auf die Stationen. Weiterhin<br />

<strong>sind</strong> sie für den Transport neu aufgenommener Patienten<br />

in die Abteilungen verantwortlich. Sie werden wochentags<br />

von Montag bis Freitag im Zeitraum zwischen<br />

7 Uhr und 15.30 Uhr diese <strong>Die</strong>nste übernehmen. Organisatorisch<br />

sollen immer zwei Mitarbeiterinnen pro Tag im<br />

<strong>Die</strong>nst sein. Standort einer Patientenbegleiterin wird die<br />

Endoskopie, der zweite Standort die Röntgenabteilung<br />

sein.<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

Um die Patientenbegleiterinnen auf die neue Arbeit vorzubereiten,<br />

erhielten sie gleich in den ersten Tagen eine<br />

Schulung. Kommunikation, Hygiene, Notfallmaßnahmen<br />

und Mobilisation standen auf dem Stundenplan. <strong>Die</strong> Eindrücke<br />

waren für die Neulinge vielfältig, jedoch <strong>sind</strong> alle<br />

sehr motiviert und freuen sich auf ihre Arbeit im <strong>Nardini</strong>-<br />

<strong>Klinikum</strong>. Im Gespräch mit der WIR bekräftigten sie, dass<br />

sie sich herzlich aufgenommen fühlen und sie wünschen<br />

sich eine gute Zusammenarbeit untereinander und mit<br />

allen Bereichen. Ihr weiteres Ansinnen ist, dass sie hoffen,<br />

dass ihre Arbeit wertgeschätzt wird.<br />

Pflegedirektion Frau Wagner und Frau Berger<br />

E-Mail: c.wagner@nardini.eu<br />

E-Mail: e.berger@nardini.eu<br />

Telefon 06332 82-9081<br />

<strong>Die</strong> neuen Servicekräfte Doris Pirrmann, Elisabeth Weber und Christine Kolb freuen sich auf ihre Arbeit im Patientenbegleitdienst des <strong>Nardini</strong> <strong>Klinikum</strong>s<br />

St. Elisabeth.


Das neue Echokardiographiegerät schneidet das Herz optisch durch und konstruiert ein dreidimensionales Bild. Der Chefarzt der Inneren Medizin, Dr.<br />

Horst Winter hat es mit Jens Lenhardt, Stationsleiter im 6. Stock, ausprobiert.<br />

3D-Aufnahmen ohne Brille<br />

Neues Echokardiographiegerät liefert dreidimensionale Bilder<br />

Text: Melanie Müller von Klingspor | Foto: Krankenhaus<br />

<strong>Die</strong> Abteilung für Innere Medizin des <strong>Nardini</strong> <strong>Klinikum</strong>s<br />

St. Elisabeth Zweibrücken hat den Sprung in die nächste<br />

Generation der Geräte zur Diagnostik am Herzen gemacht:<br />

mit einem dreidimensionalen Echokardiographiesystem<br />

wird die Diagnose von Herzerkrankungen noch<br />

präziser.<br />

Was im Kino immer üblicher wird, schreitet auch in der<br />

Medizin voran: dreidimensionale Darstellungen. Ganz<br />

ohne 3D-Brille. Denn das Gerät konstruiert einen dreidimensionalen<br />

Blick auf das Herz im Monitor. „Mit dem<br />

neu entwickelten Schallkopf ermöglicht das Gerät auch<br />

bei Ultraschallgebung durch den Brustkorb eine 3D-Darstellung<br />

in Echtzeit“, erläutert der Kardiologe und Chefarzt<br />

der Inneren Abteilung die Vorteile. „Man kann auf<br />

diese Weise das ganze Herz darstellen, das konnte man<br />

vorher nicht.“ Vorher musste der Arzt den Schallkopf aus<br />

verschiedenen Winkeln auf den Brustkorb halten und erhielt<br />

dadurch mehrere zweidimensionale Bilder, die er in<br />

seinem Kopf selbst zu einem reellen Bild des Organs zusammensetzen<br />

musste. „Jetzt sieht man es richtig. Das<br />

ermöglicht bei Patienten mit komplexen Problemen bessere<br />

Bilder und klarere Aussagen“, freut sich der Chefarzt.<br />

Der Vorteil des neuen 120 000 Euro teuren Gerätes, das<br />

<strong>schon</strong> zur zweiten Generation der 3D-Echogeräte gehört:<br />

Es kann beides, die zwei- und die dreidimensionale Darstellung.<br />

„Ich brauche ja nicht bei jeder Diagnostik die<br />

3D-Darstellung. Das hängt von der Ausgangsfrage ab:<br />

Was will ich untersuchen?“. Ergebe sich aber im Laufe<br />

der Untersuchung eine neue Frage, kann der Arzt von der<br />

zweidimensionalen in die dreidimensionale Perspektive<br />

wechseln. Per Knopfdruck.<br />

Was das Gerät auf dem Monitor abbilden kann, erklärt<br />

Winter so: „Das Gerät schneidet das Herz optisch in mehrere<br />

Teile durch und misst die Bewegung des Herzmuskels<br />

in diesen Abschnitten. Dann erstellt es eine Bewegungsanalyse<br />

über die Dauer eines Herzzyklus. Ein Herzzyklus<br />

ist ein Schlag des Herzens, also einmal zusammenziehen<br />

und entspannen.“ Aus dieser Analyse wiederum errechne<br />

der Echokardiograph ein Muster und stelle das Herz dann<br />

dreidimensional in verschiedenen Farben dar.<br />

„Unterhalb des Bildes vom Herzen laufen so genannte<br />

Gewebedopplerkurven über den Bildschirm. Daran kann<br />

der Kardiologe erkennen, ob der Abschnitt der Herzwand<br />

sich synchron bewegt oder von der Norm abweicht. <strong>Die</strong><br />

Abweichung kann ein Hinweis sein auf durchblutungsgestörte<br />

Wandabschnitte, wie es sie etwa nach einem Infarkt<br />

gibt“, erklärt Winter.<br />

Der Nutzen für die Patienten: „Das hilft zum Beispiel<br />

bei einem Herzklappenschaden. So sieht man <strong>schon</strong> vor<br />

einem Eingriff wirklich gut, ob die Klappe rekonstruierbar<br />

ist, und wenn dann wie. Oder: <strong>Die</strong> Vermessung der Herzhöhlen<br />

ist präziser. Oder: <strong>Die</strong> Beurteilung des Herzklappenaufbaus<br />

ist möglich.“<br />

Mit dem neuen Gerät, das den hübschen Namen iE33<br />

hat (was für „intelligentes Echokardiographiesystem“<br />

steht), habe die Industrie die konventionelle Dopplermethode<br />

des PW- und CW-Dopplers und des Farbdopplers<br />

weiterentwickelt (PW= Pulsed Wave, CW= Continuous<br />

Wave). „Bisher konnte man so die Flussgeschwindigkeit<br />

und die Flussqualität des Blutes beurteilen, was wiederum<br />

bei einer Einschätzung der Herzklappenfunktion half. Jetzt<br />

können wir zusätzlich noch die Bewegung der Herzwand<br />

in Echtzeit beurteilen.“<br />

Außerdem könne man mit dem gleichen Gerät mit verschiedenen<br />

Aufsätzen noch Untersuchungen der Halsgefäße<br />

durchführen, um Engstellen der Halsschlagader zu<br />

diagnostizieren. Für die Untersuchung des Herzens von<br />

innen durch die Speiseröhre (transösophageale Echokardiographie,<br />

TEE) sei es ebenfalls einsetzbar.<br />

„Was wirklich auch schön ist: man kann die Untersuchung<br />

aufzeichnen und hinterher ausführlich analysieren.<br />

Denn in der Untersuchungssituation dauert das zu<br />

lange“, freut sich Winter. Sein Fazit: „Für Routineuntersuchungen<br />

braucht man etwas weniger Zeit bei besseren<br />

Aufnahmen und mehr Information. Bei einer gründlichen<br />

Bewegungsanalyse der linken Herzkammer dauert es eine<br />

halbe Stunde oder auch länger und man erhält umfassende<br />

Informationen über den Zustand des Organes.“<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

Aktuell<br />

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Aktuell<br />

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Gesund und fit<br />

Zweitages-Projekt im Mehrgenerationenhaus Zweibrücken<br />

des Kurses 2009<br />

Text: Martina Beiter-Schmitt | Fotos: Judith Gute<br />

Lecker und gesund <strong>–</strong> die Schüler des 2. Kurses der Krankenpflegeschule<br />

des <strong>Nardini</strong> <strong>Klinikum</strong>s lockten die Besucher des Mehrgenerationenhauses<br />

mit feinen Häppchen und Getränken.<br />

Im April organisierte der 2. Kurs der Gesundheits- und<br />

Krankenpflegeschüler/-innen des <strong>Nardini</strong> <strong>Klinikum</strong>s eine<br />

Zweitages-Veranstaltung zum Thema „Gesundheitsförderung“<br />

im Mehrgenerationenhaus in der Poststraße in<br />

Zweibrücken.<br />

Mit viel Engagement und Kreativität wurden Interessierte<br />

und Besucher informiert. Es wurden Flyer angeboten,<br />

beratende Gespräche geführt oder praktische Angebote<br />

durchgeführt, zum Beispiel das Probieren von gesunden<br />

Brotaufstrichen, Zitronenölmassage für die Hände, Ausprobieren<br />

von neuesten Hautpflegeprodukten, Sinnes-<br />

und Konzentrationsübungen, Messen von Blutzucker und<br />

Blutdruck, Aktuelles aus der Diabetesbehandlung und<br />

spezielle Lagerungen im Bett.<br />

Um möglichste viele Menschen zu erreichen, wurden an<br />

diesen beiden Tagen Flyer in der Fußgängerzone verteilt<br />

und den Passanten vor dem Mehrgenerationenhaus gesunde<br />

Häppchen angeboten. <strong>Die</strong>se wurden bereitwillig<br />

angenommen und so mancher dadurch in die Projektausstellung<br />

gelockt. Insgesamt kamen über 140 Kinder,<br />

Erwachsene und ältere Menschen zu der Veranstaltung.<br />

Wer das Mehrgenerationenhaus nicht kennt <strong>–</strong> <strong>hier</strong>zu<br />

ein paar Informationen:<br />

Das DRK-Mehrgenerationenhaus Zweibrücken versteht<br />

sich als generationsübergreifende Begegnungsstätte mit<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

Zitronenölmassage für die Hände und dazu Infos über Diabetes: <strong>Die</strong><br />

SchülerInnen haben das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden.<br />

vielfältigen Angeboten, wobei der Dreh- und Mittelpunkt<br />

der offene Treff „Wohnstubb“ ist.<br />

Angebote des Hauses <strong>sind</strong>:<br />

» Café Anno Dazumal<br />

» Integrationshilfe für behinderte Kinder<br />

» Seniorenreisebüro<br />

» Migrationshilfe<br />

» Caféteria<br />

» Tanztee<br />

» Ferienbetreuung<br />

» Strickcafé<br />

» Krabbelgruppe<br />

» und anderes mehr.<br />

Mehrgenerationenhaus Zweibrücken <strong>–</strong> Deutsches<br />

Rotes Kreuz Kreisverband Südwestpfalz e.V.<br />

Ansprechpartnerin: Simone Haubeil<br />

Poststraße 22 | Telefon: 06332-566130


<strong>Alle</strong> haben den Abschluss<br />

Erfolgreiche Kursteilnehmer dürfen sich nun „Praxisanleiter“ nennen<br />

Text: Melanie Müller von Klingspor, Martina Beiter-Schmitt | Foto: Martina Beiter-Schmitt<br />

Sie haben es geschafft: Ein halbes Jahr und 225 Unterrichtsstunden nach<br />

Kursbeginn dürfen diese 15 Gesundheits- und Krankenpflegerinnen Schüler<br />

in der Ausbildung anleiten. Am rechten Bildrand: Sr. M. Elisa Döschl<br />

und Sascha Neuhardt.<br />

Zum Abschluss einer mehrteiligen Weiterbildung erhielten<br />

15 Gesundheits- und Krankenpflegerinnen ihr Zeugnis als<br />

Praxisanleiterin (PA).<br />

„Ihre Aufgabe ist die Ausbildung junger Menschen und<br />

die Anleitung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“,<br />

so beschrieb Schwester M. Elisa Döschl, Leiterin der Weiterbildungsstätte<br />

am <strong>Nardini</strong> <strong>Klinikum</strong> St. Elisabeth Zweibrücken,<br />

die vermittelten Inhalte der Weiterbildung. <strong>Die</strong><br />

<strong>hier</strong>für erforderlichen Kompetenzen haben die Praxisanleiterinnen<br />

im vergangenen halben Jahr erworben. Anleitungsprozesse<br />

in der Erwachsenenbildung, Kommunikation<br />

und Beratung, Mitarbeiterführung sowie Personal-,<br />

Organisations- und Qualitätsentwicklung <strong>sind</strong> die Inhalte<br />

der Weiterbildung, die von Diplom-Pflegewirt Sascha<br />

Neuhardt und Schwester M. Elisa Döschl geleitet wurde.<br />

„<strong>Die</strong>ser Weiterbildungslehrgang vermittelt erfahrenen<br />

Pflegefachkräften berufspädagogische Inhalte, die zur Anleitung<br />

von Schülern der Pflegeausbildungen in den praktischen<br />

Ausbildungseinsätzen erforderlich <strong>sind</strong>“, erklärte<br />

Sascha Neuhardt den Gästen der Zeugnisverleihung. Er<br />

betonte die arbeitsmarktpolitische Bedeutung des lebenslangen<br />

Lernens und blickte, was den Mangel an Fachkräften<br />

auch in der Pflege betrifft, eher düster in die Zukunft.<br />

<strong>Die</strong> Weiterbildung hatte 225 Unterrichtsstunden in der<br />

Theorie, die im Modulsystem angeboten wurden. <strong>Die</strong> Inhalte<br />

haben unter anderem Anteile von lebenslangem Lernen:<br />

die Methoden der Anleitung, der Beurteilung und<br />

der Reflexion sowie Kommunikationsthemen. <strong>Die</strong> Lehrmethoden<br />

in dieser Weiterbildung <strong>sind</strong> abwechslungsreich<br />

und an die Bedürfnisse der Teilnehmer angepasst. Auch<br />

Leistungsnachweise werden von den Teilnehmern gefordert,<br />

denn als Abschluss der Weiterbildung erfolgt die<br />

schriftliche Darstellung und Durchführung einer konkreten<br />

Praxisanleitung sowie ein Fachgespräch.<br />

„Das Besondere an diesem Kurs war, dass viele Teilnehmer<br />

mit langjähriger Berufserfahrung teilgenommen haben.<br />

Sie überzeugten mit reichem Erfahrungsschatz und stellten<br />

sich mit Bravour den He<strong>raus</strong>forderungen“, so Schwester<br />

M. Elisa Döschl. Für jeden Buchstaben des Alphabetes<br />

konnte sie in ihrer Ansprache Dinge nennen, die die Kursteilnehmerinnen<br />

gelernt haben. „K wie Kommunikation, L<br />

wie Lachen, M wie Motivation,…“ An Kreativität habe es<br />

dem Kurs nicht gemangelt: Bei der Biopsie eines Putenschnitzels<br />

oder der Mundpflege mit Ananassticks seien der<br />

Phantasie keine Grenzen gesetzt gewesen.<br />

Der Pflegedirektor des <strong>Klinikum</strong>-Standortes Zweibrücken,<br />

Christoph Wagner, kündigte in seiner Rede an, zwölf Absolventen<br />

des dritten Kurses der Krankenpflegeschule zu<br />

übernehmen und betonte dabei den Vorteil, den ein Klinikstandort<br />

von einer eigenen Aus- und Weiterbildungsstätte<br />

habe: „Bei uns schlägt der Mangel an Pflegekräften<br />

noch nicht so hart zu, weil wir ja selbst ausbilden <strong>–</strong> auch<br />

Dank ihres Einsatzes als Praxisanleiter“, war er auch den<br />

neuen PAs dankbar für ihre Entscheidung der Weiterbildung.<br />

Einen unterhaltsamen Einblick in die Ausbildung boten<br />

die Absolventen des Kurses dann noch selbst in einer humoristisch<br />

trocken inszenierten Unterhaltung über diverse<br />

Lehr- und Lernmethoden, wie das Zurücklassen von Mitarbeiterinnen<br />

mit verbundenen Augen in einem steckengebliebenen<br />

Aufzug.<br />

<strong>Die</strong> Weiterbildungsstätte für Praxisanleiter im Gesundheitswesen<br />

und in der Altenpflege bietet in der Regel einmal<br />

jährlich einen Weiterbildungslehrgang an. Im nächsten<br />

Jahr wird der 20. Kurslehrgang angeboten, der im<br />

Januar 2012 beginnt.<br />

Namentlich aufgelistet die 15 Teilnehmer des<br />

Kurses und deren Arbeitgeber St. Johannis-<br />

Krankenhaus, Landstuhl:<br />

Ina Baur, Elisabeth Dziewa, Susanne Loos,<br />

Sarah Morsch, Ann-Kathrin Moses, Maike Stahl,<br />

Sabine Thoma, Carolin Westrich<br />

St. Elisabeth Krankenhaus, Zweibrücken:<br />

Natalia Herdt, Eva-Maria Lang<br />

Evang. Krankenhaus, Zweibrücken:<br />

Brigitte Benoit, Sonja Hoffmann,<br />

Valentina Michaelis, Eva Vollweiler<br />

DRK Pflegedienst Zweibrücken:<br />

Iryna Maurer<br />

Schule für Gesundheits- und Krankenpflege<br />

<strong>Nardini</strong> <strong>Klinikum</strong> St. Elisabeth Zweibrücken<br />

E-Mail: krankenpflegeschule@nardini.eu<br />

Telefon 06332 82-9220<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

Aktuell<br />

15


Aktuell<br />

16<br />

Weniger, anders und besser!<br />

Qualitätszirkel für bessere und einheitliche Dokumentation<br />

Text und Fotos: Jens Lenhardt<br />

Seit Juni 2010 gibt es einen gemeinsamen „Qualitätszirkel<br />

Dokumentation“ beider Standorte des <strong>Nardini</strong> <strong>Klinikum</strong>s.<br />

<strong>Die</strong> Treffen finden quartalsweise im Wechsel einmal im<br />

<strong>Klinikum</strong> St. Johannis und einmal im St. Elisabeth statt.<br />

Grund für die Einberufung einer neuen häuserübergreifenden<br />

Arbeitsgruppe war die bundesweite Einführung<br />

des „Pflegekomplexmaßnahmen Score (PKMS)“, der ab<br />

Januar 2012 auch in unseren beiden Häusern (vo<strong>raus</strong>sichtlich)<br />

angewendet wird. Durch PKMS wird die Vo<strong>raus</strong>setzung<br />

geschaffen, hochaufwändige Pflege an Patienten zu<br />

dokumentieren und somit einen finanziellen Ausgleich zu<br />

erhalten. Schon in ersten PKMS-Fortbildungen zeigte sich,<br />

dass ein erhöhter Dokumentationsaufwand auf alle Pflegekräfte<br />

zukommt. Daher war die erste Aufgabe des 20köpfigen<br />

Qualitätszirkels ein Formular zu entwickeln, das<br />

den Aufwand im Rahmen hält, aber dennoch die hochaufwändigen<br />

Pflegepatienten abbildet. Auch die Vorgabe der<br />

Pflegedirektion, die Vereinheitlichung des Formularwesens<br />

(also gleiche Formulare in beiden Häusern), durfte nicht<br />

aus den Augen gelassen werden.<br />

<strong>Die</strong> qualitative Zusammensetzung der Gruppe könnte<br />

nicht besser sein. <strong>Die</strong> Stationsleitungen beider Häuser<br />

waren zuvor <strong>schon</strong> in Landstuhl sowie in Zweibrücken in<br />

einer Dokumentationsarbeitsgruppe organisiert. So entsch<strong>los</strong>sen<br />

wir uns, die Gruppen zu einer Einheit zusammen<br />

zu schließen. Schon nach den ersten Treffen zeigte<br />

sich, dass es in beiden Häusern Bedarf an der Überarbeitung,<br />

der Erneuerung und der Abschaffung einiger Formulare<br />

gibt. Diskussionen über bestehende Dokumente,<br />

Arbeitsabläufe und zukünftige Vorgehensweisen werden<br />

regelmäßig geführt. Vorbildlich versucht die Gruppe,<br />

stets die Vorteile aus beiden Häusern he<strong>raus</strong>zufiltern und<br />

in neue Dokumente einfließen zu lassen. So wurde das<br />

Grundgerüst für das neue PKMS-Formular erstellt und ein<br />

neues Dokument zur Erhebung der Pflegeanamnese verfasst<br />

(derzeit in Erprobung auf vereinzelten Stationen).<br />

Auch die Einführung vereinzelter Expertenstandards in unseren<br />

Häusern wird vorbereitet. So wurde ein Sturzproto-<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

koll erstellt, das im Falle eines Patientensturzes ausgefüllt<br />

werden muss, um rechtliche Rahmenbedingungen zu<br />

erfüllen. Eine bestehende Informationsbroschüre für Patienten<br />

zum Thema Sturzprophylaxe wurde überarbeitet<br />

und wird zukünftig an alle Patienten in der Aufnahme ausgeteilt.<br />

Gerade das letzte Treffen hat gezeigt, dass noch<br />

eine Menge Arbeit auf unseren QZ wartet. <strong>Die</strong> Formulare<br />

beider Häuser wurden gegenseitig vorgestellt und diskutiert,<br />

mit dem Ergebnis, dass es viele gute Dokumente<br />

gibt, aber durchaus noch Optimierungsbedarf besteht.<br />

Zum Abschluss möchte ich mich, auch im Namen von<br />

Monika Nagel, die den QZ in Zusammenarbeit mit mir organisiert<br />

und durchführt, bei allen Mitgliedern für die tolle<br />

Mitarbeit bedanken.<br />

Qualitätszirkel Frau Nagel und Herr Lenhardt<br />

E-Mail: nagel@nardini.eu | Telefon 06371 84-3102<br />

E-Mail: lehnhardt@nardini.eu | Telefon 06332 82-9051<br />

Mitarbeiterinnen des Qualitätszirkels: Evi Einwachter, Angelika Erbach,<br />

Petra Fatscher, Melanie Föckler, Anita Hans, Marion Hinkelmann, Katja<br />

Hron, Jutta Hunsicker, Ute Knecht, Daniela Kramm, Henriette Kröner-<br />

Schaab, Judith Lehnert, Jens Lenhardt, Christiane Leiss, Helga Meisinger,<br />

Monika Nagel, Rosi Pirrong, Alexandra Raab, Pia Scherne-Jung, Anja Semar,<br />

Kerstin Stichler-Niedermeier, Angelika Weichsel-Oswald


„... nur ausnahmsweise!“<br />

Wie Falschparker plötzlich zum richtigen Problem werden können<br />

Text und Foto: Uwe Menzner<br />

„Es ist ja nur ausnahmsweise…“, oder „…ist ja nur für ein<br />

paar Minuten…“<br />

Wer kennt diese und andere Ausreden nicht, wenn es<br />

darum geht, sich zu rechtfertigen, wenn man falsch geparkt<br />

hat. Heikel wird es aber, wenn durch Falschparker<br />

Menschenleben gefährdet werden. Falschparken ist kein<br />

Kavaliersdelikt mehr.<br />

Überall dort, wo Park- oder Halteverbot herrscht, hat dies<br />

auch seinen Grund. Gerade an Einrichtungen wie Altenheimen<br />

oder Krankenhäusern geht es <strong>hier</strong> zumeist um<br />

Rettungswege und Feuerwehrzufahrten. Leider gibt es<br />

immer wieder dreiste Mitbürger, die diese Verbotsschilder<br />

missachten. <strong>Die</strong>s gefährdet mitunter Menschenleben und<br />

ist durch nichts zu entschuldigen.<br />

Wenn man diese Falschparker auf ihr Fehlverhalten anspricht,<br />

so reagieren nicht wenige mit den bekannten<br />

Sätzen wie „es ist ja nur ausnahmsweise und das erste<br />

Mal, es kommt nie wieder vor“, oder dem anderen Standardspruch<br />

„...es war ja nur für ein paar Minuten…“. Ob<br />

Stunden oder Minuten spielt in diesem Falle keine Rolle,<br />

es ist verboten und dies nicht ohne Grund.<br />

Vor dem grünen Tor zum Hof vor der Krankenpflegeschule ist die Fläche,<br />

auf der der weiße Pkw steht, markiert mit „NICHT PARKEN“. Dort befindet<br />

sich der Haupthydrant der Wasserzufuhr, also unter dem Auto.<br />

Gerade das aktuelle Beispiel des glücklicherweise glimpflich<br />

abgelaufenen Brandeinsatzes am <strong>Nardini</strong> <strong>Klinikum</strong> St.<br />

Elisabeth am 6. Juni diesen Jahres zeigt, wie sensibel man<br />

mit diesem Thema umgehen muss. Auch im Bereich des<br />

St. Elisabeth gab und gibt es tagtäglich Unbelehrbare,<br />

denen die Tragweite solcher Falschparkerei scheinbar<br />

nicht bewusst ist. Sei es im Bereich der Garagen, im Innenhof,<br />

unter dem OP oder sonstwo; erlaubt ist das Parken<br />

grundsätzlich nur dort, wo es auch ausgewiesen ist.<br />

Es mag sein, dass es am und um das Krankenhaus nicht<br />

gerade üppig ist, was die Parkmöglichkeiten angeht. Es<br />

rechtfertigt aber trotzdem nicht, durch eigene Falschparkerei<br />

Menschenleben in Gefahr zu bringen. Meist <strong>sind</strong> es<br />

sogar Mitarbeiter oder am Krankenhaus tätige Fremdfirmen,<br />

die <strong>hier</strong> grob fahrlässig mit diesem Thema umgehen.<br />

Im Bereich der Garagen befindet sich einer der Stellplätze<br />

für die Drehleiter der Feuerwehr, kenntlich durch Markierung<br />

und unübersehbare Beschilderung. Leider wird<br />

dieser Bereich ständig durch Parker zugestellt. Beobachtet<br />

wurden <strong>hier</strong> sogar <strong>schon</strong> ehemalige Mitarbeiter des<br />

Hauses, die dort regelmäßig parken und in die Stadt zum<br />

Einkaufen gehen. Andere Mitarbeiter nehmen dies als Beispiel<br />

und ahmen es nach.<br />

Im Innenhof vor der Krankenpflegeschule ist dort, wo der Golf und der<br />

BMW stehen, ebenfalls Parkverbot <strong>–</strong> wegen der Feuerwehrzufahrt.<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

Aktuell<br />

17


Aktuell<br />

18<br />

Im Bereich des Innenhofes liegt der nächste sensible Bereich.<br />

Gerade im Bereich zwischen dem Eingangstor und<br />

dem Bereich der ehemaligen Station 1B parken tagtäglich<br />

unberechtigterweise Fahrzeuge. Unverantwortlich, denn<br />

in diesem Bereich befindet sich der Hauptwasserhydrant<br />

für das Krankenhaus, zudem behindern diese dort abgestellten<br />

Fahrzeuge die Zufahrt für die Einsatzfahrzeuge.<br />

Auch der weitere Bereich des Innenhofes wird bei einem<br />

Einsatzfall als Zufahrt und Evakuierungsraum dringend<br />

benötigt und lässt keinen Spielraum für Ausnahmen zu.<br />

Auch unter dem OP-Bereich gilt: Parken nur innerhalb<br />

der ausgewiesenen Parkflächen, denn dort befindet sich<br />

der Fluchtweg des OP-Traktes, der auch jederzeit freigehalten<br />

werden muss.<br />

Wenn sich jeder an die Regeln halten würde und mit<br />

gutem Beispiel vorangehen würde, dann wäre dies nicht<br />

nur konsequent, sondern auch korrekt. Es muss jedem bewusst<br />

sein, dass durch solche nicht hinnehmbare Falschparkerei<br />

Menschenleben gefährdet werden. Es könnte<br />

durchaus auch Ihr eigenes sein.<br />

Deshalb Appell an ALLE:<br />

» Parken nur dort, wo es erlaubt ist und gerne auch<br />

höflich andere auf ihr Fehlverhalten hinweisen!<br />

» Zum Schluss noch ein persönlicher Wunsch: Ich<br />

wünsche mir, dass zukünftig diese Bereiche häufiger<br />

kontrolliert würden und diese Unbelehrbaren bei wiederholtem<br />

Vergehen auch zur Rechenschaft gezogen<br />

werden.<br />

Firmenlauf 2011<br />

„Wer bischen Du? Wie häschden Du?“<br />

Text: Melanie Müller von Klingspor | Foto: Falk Munzinger<br />

„Wir hoffen auf den nächsten Firmenlauf 2011 - und dass<br />

wir dann mit über 80 Mitarbeitern dabei sein werden!“<br />

So schrieb WIR-Mitarbeiterin Lisa Müller in der Somme<strong>raus</strong>gabe<br />

2010 über den Firmenlauf in Kaiserslautern. So<br />

ganz hat das dann in diesem Jahr auch nicht geklappt,<br />

aber vielleicht sprengen wir ja 2012 die 80er-Marke. 70<br />

sportliche Mitarbeiter/Innen der beiden Standorte des<br />

<strong>Nardini</strong> <strong>Klinikum</strong>s gingen am 26. Mai um 18 Uhr in Lautern<br />

an den Start.<br />

Auch diesmal war die schnellste Läuferin überhaupt wieder<br />

die <strong>Nardini</strong> <strong>Klinikum</strong>-Mitarbeiterin Nicole Kneller, unsere<br />

Chirurgin, die unter anderem auch deutsche Meisterin<br />

im Sommerbiathlon ist. <strong>Nicht</strong> mal 18 Minuten<br />

benötigte sie für die fünf Kilometer lange Strecke. Und<br />

das, wo man sich erst mal aus dem Pulk der über 7000<br />

Läufer/Innen lösen musste. 7.512 Läuferinnen und Läufer<br />

aus 478 Unternehmen waren dabei.<br />

Obwohl es im Grunde nicht um die Zeit geht. Der Spaß<br />

steht im Mittelpunkt. Und das sportliche Miteinander.<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

Gleich zwei Falschparker auf einmal: Das rote Auto blockiert die Zufahrt<br />

zum Innenhof, das blaue steht auf dem Standort für die Drehleiter.<br />

» <strong>Die</strong> freiwilligen Helfer der Feuerwehr und der Rettungsdienste<br />

haben im Ernstfall keine Zeit, <strong>hier</strong> Leute<br />

ausrufen zu lassen um die Fahrzeuge wegzufahren.<br />

Hier zählt jede Minute. Vielleicht ist es genau diese<br />

Minute, die womöglich über das eigene Leben entscheidet!<br />

In Neongelb nicht zu übersehen: <strong>Die</strong> Mitarbeiter des <strong>Nardini</strong>-<strong>Klinikum</strong>s.


Das <strong>sind</strong> leider nur die Landstuhler Mitarbeiter, die Fotos der Zweibrücker <strong>sind</strong> nichts geworden.<br />

So sah das wohl auch eine Mitarbeiterin der St. Johannis-Intensivstation.<br />

<strong>Die</strong>se traf auf einen anderen <strong>Klinikum</strong>s-Läufer<br />

im Firmen-T-Shirt, den sie gar nicht kannte<br />

und überhaupt nicht zuordnen konnte: „Wer bischen<br />

Du?“, fragte sie den Mann mit Schirmmütze, ohne Brille<br />

und nicht gerade alle an Körperlänge überragenden Kollegen.<br />

„Wie häschden Du? Du hosch jo ga kee Name uff<br />

de Stardnummer!“ Letztmögliche Schlussfolgerung der<br />

kontaktfreudigen Kollegin: „Bisch du vunn Zweebrigge?“<br />

Woraufhin der unbekannte Mitläufer ganz trocken informierte:<br />

„Hallo, Günter Merschbächer mein Name. Geschäftsführer<br />

<strong>Klinikum</strong> St. Johannis und Geschäftsführer<br />

<strong>Klinikum</strong> St. Elisabeth.“<br />

Ein echter Hingucker waren in diesem Jahr auch die mit<br />

dem neuen Logo bedruckten T-Shirts in Neongelb. Falk<br />

Munzinger, Verwaltungsmitarbeiter des <strong>Klinikum</strong>s St. Johannis<br />

hatte sich neben der Planung, Ausschreibung und<br />

Anmeldung in diesem Jahr auch wieder um die T-Shirts<br />

gekümmert und die Mitarbeiter/Innen nach ihren Farbwünschen<br />

befragt. Ergebnis: Das Neongelb, das <strong>schon</strong><br />

beinahe in den Augen weh tat.<br />

Aber das hat sich gut in das allgemeine bunte Treiben<br />

eingepasst. <strong>Die</strong> Stadt Kaiserslautern war überfüllt mit Läufern,<br />

Zuschauern und Helfern. Mit Firmenshirts in allen<br />

Farben, mit Perücken, tollsten Verkleidungen oder selbstentworfenen<br />

Kostümen bemühten sich viele der teilnehmenden<br />

Firmen um die ausgeschriebenen Preise für die<br />

größte Teilnehmerzahl oder das originellste Kostüm. Der<br />

Teilnehmer mit der größten Mannschaft war die Westpfalz-<strong>Klinikum</strong><br />

GmbH mit 214 Startern <strong>–</strong> das tut natürlich<br />

<strong>schon</strong> ein ganz klein bisschen weh. Aber Dabeisein<br />

war alles. Und im nächsten Jahr nehmen wir die 80 ganz<br />

scharf ins Visier.<br />

Einsam an der Spitze: <strong>Die</strong> St. Johannis-Chirurgin Nicole Kneller war die<br />

Schnellste von allen.<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

Aktuell<br />

19


Was macht eigentlich ...<br />

20<br />

Veränderungen von A bis Z<br />

Text: Dr. Günter Merschbächer<br />

Einführung RIS und PACS<br />

<strong>Die</strong> Digitalisierung der radiologischen Abteilung beider<br />

Krankenhäuser ist durch ein einheitliches Radiologie-<br />

informationssystem und ein digitales System zur Bildverarbeitung,<br />

Bildverteilung und Bildspeicherung seit 2010<br />

umgesetzt. Der Echtbetrieb, einschließlich papier<strong>los</strong>er<br />

Leistungsanforderung, Dokumentation und Befunderstellung,<br />

funktioniert erfolgreich. Der „Such- und Findaufwand“<br />

für Röntgenbilder hat sich deutlich reduziert. <strong>Die</strong><br />

Röntgenbilder- und befunde <strong>sind</strong> schneller verfügbar als<br />

in der Vergangenheit. Dadurch hat sich eine wesentliche<br />

Verbesserung der organisatorischen Abläufe ergeben.<br />

<strong>Nicht</strong> zuletzt ergeben sich deutliche Einsparungen durch<br />

den Verzicht auf Röntgenbilder sowie die Reduzierung<br />

der entsprechenden Entwicklungskosten.<br />

WO: Zweibrücken und Landstuhl<br />

Erweiterung Intensivstation<br />

und ambulantes Operieren<br />

Beide Bauabschnitte <strong>–</strong> Erweiterung und Modernisierung<br />

der Intensivstation auf 14 Betten Anfang 2009 und die<br />

Einrichtung von Räumen und Strukturen für das ambulante<br />

Operieren im Herbst 2010 <strong>–</strong> <strong>sind</strong> abgesch<strong>los</strong>sen. Intensivstation,<br />

Prämedikation und ambulantes Operieren<br />

einschließlich der Ruhezone <strong>sind</strong> in unmittelbar räumliche<br />

Nähe auf den modernsten Stand gebracht und umgesetzt.<br />

<strong>Die</strong> Arbeitsbedingungen der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter haben sich deutlich verbessert. Eine<br />

noch stärkere Nutzung des (ambulanten) OP-Saales ist<br />

möglich, wenn die entsprechenden personellen Vo<strong>raus</strong>setzungen<br />

geschaffen <strong>sind</strong>. Daran wird derzeit gearbeitet.<br />

Investitionsvolumen: Circa 5,5 Millionen Euro, davon<br />

knapp 5 Millionen Fördermittel.<br />

WO: Landstuhl<br />

Gemeinsame Zentralsterilisation<br />

am Standort Landstuhl<br />

<strong>Die</strong> neue zentrale Sterilgutversorgung für das <strong>Nardini</strong><br />

<strong>Klinikum</strong> ist am Standort Landstuhl am 21. Juni 2010 in<br />

Betrieb gegangen. Auch das damit verbundene Logistikkonzept<br />

„Transport von Sterilgut von Zweibrücken nach<br />

Landstuhl und zurück“ funktioniert, ohne dass es bisher<br />

zu Ausfällen von operativen Eingriffen gekommen ist. <strong>Die</strong><br />

Sterilgutversorgung der beiden Krankenhäuser ist damit<br />

auf den modernsten technischen und hygienischen Standard<br />

gebracht.<br />

Auch der zweite Bauabschnitt, der Rückbau der Zentral-<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

sterilisation am Standort Zweibrücken, ist mittlerweile<br />

abgesch<strong>los</strong>sen. Investitionsvolumen: Circa 3,6 Millionen<br />

Euro, davon 3,1 Millionen Fördermittel aus dem Konjunkturprogramm<br />

II.<br />

WO: Landstuhl<br />

Radiologie Zweibrücken<br />

(Kooperation Praxis, CT, MRT)<br />

<strong>Die</strong> vorgesehene Kooperation mit der radiologischen Gemeinschaftspraxis<br />

Dres. Bock, Thompson, David (Zweibrücken)<br />

sowie der radiologischen Gemeinschaftspraxis<br />

in Pirmasens zum gemeinsamen Betrieb der „Schnittbildverfahren“<br />

(Magnetresonanztomographie und Computertomographie)<br />

am <strong>Nardini</strong> <strong>Klinikum</strong> St. Elisabeth<br />

Zweibrücken ist bisher nicht zustande gekommen. Unabhängig<br />

davon ist Ende Juni 2011 durch das <strong>Klinikum</strong> St.<br />

Elisabeth ein neuer Computertomograph („16-Zeiler“) in<br />

Betrieb genommen worden. <strong>Die</strong> CT-Untersuchungen erfolgen<br />

jetzt mit dem neuen leistungsfähigeren Gerät sehr<br />

viel schneller und komfortabler. Derzeit laufen die Arbeiten<br />

zur Installation eines Gerätes zur Magnetresonanztomographie<br />

(MRT). Hier ist die Inbetriebnahme für Mitte<br />

Oktober 2011 vorgesehen. Damit wird das diagnostische<br />

Potenzial des Krankenhauses auf einen neuen, modernen<br />

Stand gebracht, so dass das Krankenhaus über alle praktisch<br />

relevanten diagnostischen Möglichkeiten verfügt.<br />

WO: Zweibrücken<br />

Labor-Reorganisation<br />

In den vergangenen Monaten <strong>sind</strong> mehrere Ansätze zur<br />

Optimierung der Labororganisation in unseren beiden<br />

Krankenhäusern geprüft worden. Wir haben uns letztlich<br />

für eine Mischung aus einer „Optimierung in den bestehenden<br />

Strukturen“ und der Kooperation mit „externen<br />

Partnern“ entschieden. Auf ein Outsourcing wurde verzichtet.<br />

Seit dem 1. Juli 2011 <strong>sind</strong> folgende Maßnahmen<br />

umgesetzt:<br />

» Ein externer Partner als Spezialist für Labormedizin<br />

(MVZ Clotten/Limbach) übernimmt das interne<br />

Management der Laborversorgung an beiden<br />

Standorten.<br />

» Spezielle Verfahren werden weiter zentralisiert<br />

(Elektrophorese am Standort Zweibrücken).<br />

» Derzeit selten im Haus erbrachte Parameter werden<br />

an ein Fremdlabor vergeben.<br />

» Mit unserem Partner kooperieren wir in den<br />

Bereichen Einkauf, Laborgeräte und<br />

Qualitätsmanagement.


Im Laufe des zweiten Halbjahrs 2011 wird die Geräteausstattung<br />

der beiden Labors gemäß Vereinbarung verändert<br />

werden. Wir sparen dadurch die Kosten für die Laborgeräte<br />

und deren Wartung und Reparatur. Zukünftig<br />

ist auch vorgesehen, die dezentralen Laborgeräte („Pointof-Care-Geräte“-Intensivstation,<br />

Kreißsaal) in diese Laborversorgung<br />

mit einzubeziehen. <strong>Die</strong>s kommt allerdings<br />

erst dann, wenn die Veränderung in den Zentrallaboratorien<br />

umgesetzt ist.<br />

Eine Erweiterung ist am Standort Zweibrücken auch insoweit<br />

vorgesehen, als dass dort zukünftig auch Laboruntersuchungen<br />

für Externe erbracht werden sollen. Auch<br />

dies wird zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit beitragen.<br />

Insgesamt erwarten wir eine Einsparung in beiden<br />

Häusern in einer unteren sechsstelligen Größenordnung.<br />

WO: Zweibrücken und Landstuhl<br />

Neuordnung der Verpflegungssituation/<br />

Küchen<br />

Nachdem sich beide Krankenhausküchen auf einen einheitlichen<br />

Speiseplan geeinigt haben, konnte der Wareneinsatz<br />

und Lebensmitteleinkauf optimiert werden. Es<br />

wird nun gemeinsam ein abgestimmtes Spektrum von<br />

Produkten bei einigen Großlieferanten eingekauft, so dass<br />

wir deutliche preisliche Verbesserungen erzielen konnten.<br />

Darüber hinaus <strong>sind</strong> einige organisatorische Änderungen,<br />

insbesondere in der Krankenhausküche in Zweibrücken,<br />

umgesetzt worden, die es ermöglichen, mit weniger Personal<br />

auszukommen. <strong>Die</strong> entsprechenden Wirtschaftlichkeitspotenziale<br />

werden im Wesentlichen durch <strong>Nicht</strong>besetzung<br />

frei werdender Stellen im Laufe des Jahres 2011<br />

ausgeschöpft.<br />

WO: Zweibrücken und Landstuhl<br />

Ökumenische Sozialstation Westpfalz<br />

Von Seiten des <strong>Nardini</strong> <strong>Klinikum</strong>s St. Johannis Landstuhl<br />

besteht Interesse an einer Zusammenarbeit mit der Ökumenischen<br />

Sozialstation Westpfalz e.V. (Landstuhl). Vorgesehen<br />

ist eine neue Gesellschaft, an der sowohl die bisherige<br />

Ökumenische Sozialstation, als auch das <strong>Nardini</strong><br />

<strong>Klinikum</strong> St. Johannis Landstuhl (mehrheitlich) beteiligt<br />

<strong>sind</strong>. Der Betrieb der bisherigen Sozialstation soll dann<br />

in dieses neue Unternehmen eingebracht werden. <strong>Die</strong><br />

vertraglichen Modalitäten <strong>sind</strong> weitgehend abgestimmt.<br />

<strong>Die</strong> Zustimmung der kirchlichen Oberbehörden ist beantragt.<br />

Eine endgültige Entscheidung erfolgt im Laufe des<br />

2. Halbjahres 2011.<br />

WO: Landstuhl<br />

Spezialisierte ambulante Palliativversorgung<br />

SAPV<br />

Zwischenzeitlich liegen landeseinheitliche Rahmenverträge<br />

für die Erbringung von Leistungen der Spezialisierten<br />

ambulanten Palliativversorgung vor. <strong>Die</strong> rechtlichen Vo<strong>raus</strong>setzungen<br />

zur Leistungserbringung <strong>sind</strong> damit geschaffen.<br />

<strong>Die</strong> vielfältigen Hilfsangebote für die ambulante<br />

Versorgung von Palliativpatienten in einer Region können<br />

damit besser koordiniert und strukturiert werden. Im Bereich<br />

Landstuhl überlegen wir den Aufbau eines entsprechenden<br />

Stützpunktes zusammen mit dem Hospizverein<br />

Kaiserslautern, um damit neben der stationären Palliativmedizin<br />

auch im ambulanten Bereich vertreten zu sein.<br />

<strong>Die</strong> Kostenträger <strong>sind</strong> allerdings im Bezug auf die Kostenzusagen<br />

für solche Leistungen sehr restriktiv, so dass fraglich<br />

ist, ob ein entsprechendes Angebot kurzfristig aufgebaut<br />

werden kann.<br />

WO: Landstuhl<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

Was macht eigentlich ...<br />

21


Was macht eigentlich ...<br />

22<br />

<strong>Die</strong> Dialyse<br />

am St. Johannis-Krankenhaus?<br />

Text und Foto: Karl Thoma<br />

Seit 1999 kümmert er sich um die dialysepflichtigen Patienten auf der<br />

Intensivstation: Dialysepfleger Alexander Paulus<br />

Alexander Paulus ist 58 Jahre alt und arbeitet in der Dialyse<br />

des <strong>Nardini</strong>-<strong>Klinikum</strong>s St. Johannis.<br />

Beruflicher Werdegang:<br />

1970 Uni-Kliniken Homburg/Saar<br />

Ausbildung zum Krankenpfleger<br />

1974<strong>–</strong>1974 Arbeitsverhältnis<br />

als Krankenpfleger in St. Ingbert.<br />

1994<strong>–</strong>1978 Zeitsoldat bei der Bundeswehr<br />

1978<strong>–</strong>1994 KfH (Kuratorium für Heimdialyse),<br />

Ausbildung zum Dialysepfleger.<br />

1994: Ein Jahr, in dem sich Alexander Paulus künstlerisch<br />

als Schriftsteller versuchte. Immer auch mit dem Wunsch<br />

verbunden, der Dialyse den Rücken zu kehren. In diesem<br />

Jahr wurden einige Bücher geschrieben, zwei Bücher wurden<br />

gedruckt und sogar in der Presse (Rheinpfalz) war<br />

von einem „Schöngeist“ die Rede.<br />

Da die Verdienstmöglichkeiten als Schriftsteller doch eher<br />

gering waren, gab er den Beruf nicht auf.<br />

1994: Wechsel zum Dialysezentrum Didion in Landstuhl/<br />

Kusel, Einsatzorte Landstuhl und Kusel.<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

Seit 1999: Alexander Paulus ist quasi als fester Außenstellenmitarbeiter,<br />

zuerst für Dr. Didion, dann für die Kooperationspartner<br />

Didion / Dr. <strong>Alle</strong>ndorf am <strong>Nardini</strong> <strong>Klinikum</strong><br />

St. Johannis tätig. Es werden alle Arten von Dialysen am<br />

<strong>Nardini</strong> <strong>Klinikum</strong> St. Johannis angeboten. Seit Bestehen<br />

der Dialyse wurden rund 10 000 Dialysen durchgeführt.<br />

Pro Jahr etwa 800.<br />

In den ersten neun Jahren stand für die Dialyse nur ein<br />

Zimmer mit drei Dialyseplätzen zur Verfügung. Seit drei<br />

Jahren befinden sich die neu geschaffenen Dialysezimmer<br />

Nr. 21 und Nr. 22 mit insgesamt fünf Dialyseplätzen in<br />

der 6. Etage vor der onkologischen Tagesklinik (A-Seite).<br />

Auf der neuen Intensivstation befindet sich an jedem der<br />

14 Bettenstellplätze eine Anschlussmöglichkeit für die<br />

Dialyse. Etwa zehn Prozent der Dialysen im Haus werden<br />

auf der Intensivstation durchgeführt. Stressig wird es<br />

manchmal, wenn drei Maschinen gleichzeitig laufen.<br />

Wichtigster Gegenpart zu Alexander Paulus ist Oberarzt<br />

Dr. Horst Noll. Als einer von wenigen Ärzten hat dieser<br />

vor einigen Jahren sechs Monate im Dialysezentrum Didion<br />

in Landstuhl hospitiert. <strong>Alle</strong> Dialysen im <strong>Klinikum</strong> St.<br />

Johannis laufen über ihn (oder sollten über ihn laufen).<br />

Herr Paulus wünscht sich, dass sich wieder mehr Ärzte für<br />

die Nephrologie interessieren würden.<br />

Alexander Paulus sagt: „Ich verstehe nicht, dass es nach<br />

zwölf Jahren immer noch keine Hinweise in Form einer Beschilderung<br />

auf die Dialyse gibt. Weder in der Eingangshalle,<br />

noch in den Fahrstühlen, noch in der 6. Etage.“<br />

Herr Paulus, WIR geben den Wunsch gerne weiter!<br />

Dialysetage | Herr Dr. Horst Noll<br />

montags, mittwochs und freitags<br />

(jeweils nach Vereinbarung und Abruf)<br />

In Notfällen oder nach Absprache<br />

dienstags, donnerstags oder samstags


Volkskrankheit PAVK<br />

120 Besucher, 40 Untersuchungen, acht Befunde<br />

Text und Fotos: Melanie Müller von Klingspor<br />

Diskussion mit den Besuchern über PAVK<br />

„Wie lange hält ein Stent?“, „Führt die Umstellung von<br />

Marcumar auf Aspirin zu Gefäßverschlüssen?“, „Können<br />

meine Wadenkrämpfe ein Hinweis auf eine Verschlusskrankheit<br />

sein?“, „Wann brauche in einen Bypass?“ <strong>Die</strong>se<br />

und noch mehr Fragen stellten Besucher des „Aktionstages<br />

Gefäßgesundheit“ am <strong>Nardini</strong> <strong>Klinikum</strong> St.<br />

Elisabeth Zweibrücken am Samstag, 26. Juni, den drei<br />

Ärzten des interdisziplinären Gefäßteams der Klinik.<br />

Der Chefarzt der Inneren Medizin und Angiologe, Dr.<br />

Horst Winter, der Chefarzt der Gefäßchirurgie, Dr. Christoph<br />

Metzner, und die Oberärztin der interventionellen<br />

Radiologie, Dr. Anke Doerr, erklärten den rund 120 Besuchern<br />

in ihren Fachvorträgen, was das überhaupt ist, eine<br />

PAVK. Denn diese Krankheit stand unter dem Motto „Verschlusssache<br />

PAVK“ im Zentrum des Aktionstages.<br />

„<strong>Die</strong> periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) ist<br />

eine eher unbekannte Krankheit, obwohl sie weit verbreitet<br />

ist“, berichtete Dr. Horst Winter. „Über Ursachen,<br />

Symptome, Diagnose und Therapie sprechen wir deshalb<br />

heute.“ Winter erläuterte, wie durch Ablagerungen von<br />

so genannter Plaque in den Gefäßen Engstellen entstehen.<br />

„Im fortgeschrittenen Stadium führen diese Engstellen<br />

zu einer mangelhaften Durchblutung der Gliedmaßen<br />

unterhalb dieser Verschlüsse. Das hat häufig Schmerzen<br />

beim Gehen zur Folge, weshalb wir diese Krankheit auch<br />

Schaufensterkrankheit nennen, weil die Betroffenen oft<br />

stehen bleiben, wie beim Schaufensterbummel.“<br />

„Wenn man das medikamentös nicht in den Griff bekommt,<br />

muss man schauen, ob man die Verschlüsse mittels<br />

Aufdehnung mit kleinen Ballons wieder öffnen kann“,<br />

erklärte Dr. Anke Doerr wie die interventionelle Radiologie<br />

dann helfen kann.<br />

Auch was Stents <strong>–</strong> kleine Gefäßstützen <strong>–</strong> <strong>sind</strong>, veranschaulichte<br />

sie in ihrem Vortrag. Wie lange ein solcher<br />

Stent das Gefäß offen halten kann, war dann eine häufig<br />

gestellte Frage. „Das kommt darauf an, wie der Patient<br />

sich danach verhält“, sagte Doerr. „Stellt er das Rauchen<br />

ein, macht regelmäßig Gehtraining, bekommt seinen<br />

Diabetes in den Griff und ernährt sich gesund, kann er<br />

länger von einem Stent profitieren, als wenn er das nicht<br />

tut. Aber manchmal gehen diese Stents trotzdem schneller<br />

wieder zu und wir müssen ehrlich sagen, dass wir Mediziner<br />

die Ursachen für die unterschiedlichen Verläufe<br />

immer noch nicht genau kennen.“<br />

Auch die Lebensdauer von Bypässen, also Umleitungen<br />

um die Engstellen, wurde von den Besuchern des Infotages<br />

hinterfragt. „Erfahrungsgemäß halten Bypässe aus<br />

körpereigenen Venen länger als Kunststoffprothesen“,<br />

beantwortete Dr. Christoph Metzner die Frage. „Aber<br />

wir setzen diese nur ein bei einer Engstelle unterhalb des<br />

Knies.“ An drei Fallbeispielen konnte er die Probleme<br />

und die besten operativen Lösungen anschaulich machen.<br />

„Ohne einen Bypass hätte dieser Patient sicher seinen<br />

Unterschenkel durch Amputation verloren“, erklärte<br />

er bei einem drastischen Beispiel, wo der Großzeh <strong>schon</strong><br />

schwarz verfärbt war. „Durch den Bypass konnten wir<br />

die Versorgung des Fußes mit Blut wieder herstellen und<br />

mussten nur zwei Zehen amputieren. Hinterher war der<br />

Patient wieder gehfähig.“<br />

Nach den Vorträgen ließen sich rund 40 Besucher mit einer<br />

Dopplerdruckmessung und Ultraschall untersuchen<br />

und bei acht Personen diagnostizierten die drei Mediziner<br />

tatsächlich eine beginnende PAVK. Ein gesunder<br />

Snack für gesunde Gefäße rundete die Veranstaltung ab.<br />

Gefäßsprechstunde<br />

dienstags 12<strong>–</strong>14 Uhr | mittwochs 10<strong>–</strong>14 Uhr<br />

Termine nach Anmeldung unter<br />

Telefon: 06332 82-8370<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

Reportage<br />

23


Reportage<br />

24<br />

Klapperstorch & Gummibärchen<br />

„Tag der offenen Tür“ Geburtshilfe im St. Johannis<br />

Text: Melanie Müller von Klingspor | Foto: Dorka Ursula Freitag<br />

Fast eine Stunde dauert es, bis der Gipsabdruck fest ist. Aber vielen<br />

schwangeren Frauen ist die Erinnerung die Zeit wert.<br />

„Ach, so sieht das heute aus, so hell und freundlich.“ <strong>Die</strong><br />

Besucherin der Abteilung für Geburtshilfe des St. Johannis-Krankenhauses<br />

ist sehr erfreut darüber, wie sich die<br />

Station in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat.<br />

„Ich werde zwar keine Kinder mehr kriegen“, lacht sie,<br />

„aber wenn ich nochmal so jung wäre, würde ich <strong>hier</strong>her<br />

kommen.“<br />

Der „Jokl-Tag“, der Tag der offenen Tür der Abteilung für<br />

Geburtshilfe am Sonntag, 15. Mai, erweist sich als ein<br />

richtiges Familienfest für drei Generationen: Großeltern,<br />

Eltern und Kinder nutzen die Möglichkeit, sich über das<br />

Angebot der Klinik, der Hebammen und der Kurse für<br />

werdende und gewordene Mütter und Väter zu informieren.<br />

Rund 150 Besucher <strong>sind</strong> gekommen.<br />

Während die Musiklehrerin von der musikalischen Früherziehung<br />

„Lollipop“ mit den Kleinkindern „Wir machen<br />

heute Trommelmusik, Reibemusik, Kratzmusik und Joshua<br />

macht mit“ spielt, lassen sich schwangere Frauen<br />

und werdende Väter abwechselnd von den Hebammen<br />

durch die Kreißsäle, das Wehenzimmer, den Wintergarten<br />

und ein Patientenzimmer führen. Schwangere Frauen<br />

überall: Kleine Bäuche der Frauen am Anfang ihrer<br />

Schwangerschaft, mittlere Bäuche, und solche, bei denen<br />

man denkt, die könnten gleich <strong>hier</strong> bleiben. „50 bis 60<br />

werdende Mütter und die dazugehörigen Väter haben<br />

sich heute bestimmt <strong>schon</strong> durch die Räume führen lassen<br />

und unsere Power Point-Präsentation angeschaut“,<br />

freut sich Petra Silzer, Leitende Hebamme. „Wir freuen<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

Eine Klangschale fasziniert immer, aber die Musikschule Lollipop hatte<br />

noch viele andere Instrumente dabei, die für die musikalische Früherziehung<br />

geeignet <strong>sind</strong>.<br />

uns sehr über den Zuspruch und auch darüber, dass so<br />

viele Frauen gekommen <strong>sind</strong>, die <strong>schon</strong> vor längerer Zeit<br />

<strong>hier</strong> entbunden haben.“ <strong>Die</strong> Hebamme erkennt viele Gesichter<br />

von Frauen, die ihren mittlerweile größeren Kindern<br />

zeigen wollen, wo sie geboren wurden. „Das zeigt<br />

uns auch, dass die Frauen sich <strong>hier</strong> richtig wohlgefühlt<br />

haben.“<br />

<strong>Alle</strong> Hebammen der Geburtshilfe, die auch Sprechstunden<br />

anbieten, wirken an dem Infotag mit. Sie informieren<br />

über Geburtsvorbereitung im Wasser, Rückbildungsgymnastik<br />

und Babymassage und über Akupunktur in der<br />

Geburtsvorbereitung. <strong>Die</strong> Mitarbeiterin Roswitha König-<br />

Christmann erzählt den Kindern Märchen im Märchenzelt<br />

und die Kleinen kuscheln sich in Kissen und <strong>sind</strong> ganz<br />

mucksmäuschenstill, um auch ja nichts zu verpassen. Drei<br />

Schwangere haben sich entsch<strong>los</strong>sen, ihren Bauch per<br />

Gipsabdruck zu konservieren. „Das dauert, bis der Gips<br />

getrocknet ist, fast eine ganze Stunde. Wir werden heute<br />

nicht alle schaffen, deshalb kommen zwei Frauen nächste<br />

Woche nochmal“, erzählt Petra Silzer.<br />

Mit Tragetuch-Präsentation, Pekip-Gruppe, musikalischer<br />

Früherziehung, Info übers Babyschwimmen, einem Riesenstorch,<br />

der zwar keine Kinder, aber dafür Gummibärchen<br />

bringt und Kaffee, Kuchen und Brezeln hat die<br />

Abteilung für Geburtshilfe es geschafft, ein Programm zusammenzustellen,<br />

das Antworten zu allen Fragen für die<br />

Zeit vor, während und nach der Geburt gibt <strong>–</strong> und kurzweilig<br />

und lustig obendrein ist.


Welcome!<br />

<strong>Nardini</strong> <strong>Klinikum</strong> St. Johannis meets US Hospital ER<br />

Text: Susanne Schwarz, Susanne Marzano, Stephan Efferz | Fotos: US-Hospital PR-Office<br />

Susanne Schwarz, Susanne Marzano und Stephan Efferz (von links)<br />

waren im Dezember im US-Militärhospital eingeladen.<br />

Schon im Dezember vergangenen Jahres waren Susanne<br />

Schwarz, Susanne Marzano und Stephan Efferz (von<br />

links), drei Mitarbeiter der Zentralambulanz des <strong>Nardini</strong><br />

<strong>Klinikum</strong> St. Johannis Landstuhl in das US-Militärhospital<br />

Landstuhl eingeladen. Aus redaktionellen Gründen kann<br />

der Bericht leider erst jetzt erscheinen. WIR bitten das zu<br />

entschuldigen.<br />

<strong>Die</strong> Drei berichten:<br />

Wir wurden am 7. Dezember 2010 ins US-Hospital eingeladen.<br />

Professionell wurden wir am Gate 3, Langwieder<br />

Straße von einem Mitarbeiter der Public Relation abgeholt.<br />

Nach Kontrolle unserer Personalien durften wir eintreten.<br />

Das Hospital hat 2800 Mitarbeiter. Jeder Soldat aus einem<br />

Krisengebiet muss grundsätzlich im Hospital seinen „medical<br />

check“ <strong>hier</strong> bekommen.<br />

Emergency Room<br />

Neben diversen Behandlungsräumen verfügt die zentrale<br />

Notaufnahme über einen Isolationsraum und drei Trauma-Räume.<br />

<strong>Die</strong>se Schockräume haben einen direkten Eingang<br />

für den Rettungsdienst. Beeindruckt waren wir von<br />

der Notfallliege, die mit einer Medikamententasche, einer<br />

Sauerstoffflasche und einem Defibrillator bestückt ist <strong>–</strong> sofort<br />

einsetzbar!<br />

Außergewöhnlich für unsere Mitarbeiter: Viel medizinisches Personal<br />

arbeitet im US-Militärhospital in Uniform.<br />

Der Patient wird an der Aufnahme von einer medizinisch<br />

technischen Assistentin (MTA) empfangen, die ihm einen<br />

Selbstanamnesebogen zum Ausfüllen aushändigt.<br />

Ein Arzt, der „Chart-Administrator“, sortiert die Patienten<br />

nach Dringlichkeit. Kleinere Fälle versorgt er direkt und<br />

entlässt sie wieder nach Hause.<br />

<strong>Alle</strong> Anderen werden nach Schwere der Erkrankung von<br />

ihm in fünf Kategorien eingestuft, die für den Patienten<br />

an einem Monitor farblich und mit der Dauer der Wartezeit<br />

ersichtlich <strong>sind</strong>. So kann jeder Patient sehen, wie lange<br />

er vo<strong>raus</strong>sichtlich warten muss.<br />

In der zentralen Notaufnahme leisten zwei examinierte<br />

Pflegekräfte Zwölf-Stunden-<strong>Die</strong>nste. Sie werden von<br />

einem achtstündigen Zwischendienst unterstützt.<br />

Internistische Abteilung<br />

Als nächstes durften wir mit dem Chefarzt der Kardiologie<br />

die Intensivstation besichtigen. Vor jedem der 15 Einzelräume<br />

befindet sich ein PC. Der Arzt erklärte uns, dass<br />

jeder US-Soldat netzwerkmäßig im PC erfasst wird. Der<br />

Soldat kann verschiedene Einsatzgebiete weltweit haben,<br />

deshalb werden alle seine Daten (Anamnese, Untersuchungen,<br />

Labor, OPs) zentral gespeichert und <strong>sind</strong> jederzeit<br />

dort abrufbar.<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

Reportage<br />

25


Reportage<br />

26<br />

2800 Mitarbeiter hat das Militärhospital. Unsere drei Kollegen waren davon sehr beeindruckt.<br />

Personen aus den Kriegsgebieten müssen zuerst 12 bis<br />

24 Stunden in Isolation. <strong>Die</strong>se ist zwingend, da viele der<br />

GIs an einem MRSA-ähnlichen Virus erkrankt <strong>sind</strong> (MRSA<br />

<strong>sind</strong> multiresistente Keime, die ansteckend <strong>sind</strong>). Ist der<br />

Abstrich negativ, werden sie der weiteren normalen<br />

Routine-Diagnostik unterzogen.<br />

Kommt ein Patient zum Beispiel zur Arthroskopie oder<br />

hat eine akute Galle oder Blinddarm, muss er nach der<br />

Behandlung wieder zurück in den Einsatz.<br />

Der Chefarzt erzählt uns, dass am häufigsten Rücken- und<br />

Knieschmerzen und Atemprobleme, verursacht durch<br />

die Höhenunterschiede und Wüstenstaub, diagnostiziert<br />

werden. Mit 70 Prozent aller behandelten Patienten <strong>sind</strong><br />

aber die Soldaten mit psychischen Problemen die größte<br />

Gruppe.<br />

Nächster Stopp ist die Endoskopie. Hier werden rund<br />

3000 Magenspiegelungen (Ösophago-Gastro-Duodenoskopie,<br />

ÖGD) und Ko<strong>los</strong>kopien im Jahr geleistet, wobei die<br />

Tendenz immer mehr zur Kapselendoskopie geht.<br />

Ausführlich wurde uns <strong>hier</strong> die Lager- und Apothekenbestellung<br />

erklärt. Jede Entnahme muss edv-technisch<br />

erfasst werden. Somit weiß das Zentrallager über die aktuellen<br />

Bestände Bescheid und kann reagieren und Fehlendes<br />

automatisch ersetzen.<br />

An den acht OP-Räumen, welche 24 Stunden im Einsatz<br />

<strong>sind</strong>, vorbei, gelangen wir noch auf eine Normalstation.<br />

Das Hospital ist überwiegend mit Vierbett-Zimmern ausgestattet,<br />

an vielen Türen sehen wir Isolationsschilder.<br />

Der Chefarzt erzählt uns, dass 2018 das neue Krankenhaus<br />

auf der Air Base eröffnet werden soll. Es wird ein gigantisches<br />

Krankenhaus mit rund 350 000 Quadratmetern<br />

Fläche und einer super Parkgarage sein!<br />

Zusammenfassend waren wir sehr von der Größe des<br />

Hospitals beeindruckt. Für uns sehr außergewöhnlich<br />

war, dass das Personal in einem Krankenhaus überwiegend<br />

in militärischer Uniform arbeitet. Der Besuch wurde<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

zu einem militärisch straff organisierten Ereignis für uns.<br />

Der Chefarzt war sehr freundlich und hat sich viel Zeit für<br />

uns und unsere Fragen genommen.<br />

Vielen Dank an das Emergency-Personal, den Fotografen<br />

und das „Public Relation Office“.<br />

Der Besuch <strong>–</strong> inklusive der Besichtigung einer Normalstation <strong>–</strong> war für die<br />

drei Johannis-Mitarbeiter ein militärisch straff organisiertes Erlebnis.


<strong>Alle</strong> <strong>raus</strong> <strong>hier</strong> <strong>–</strong><br />

<strong>Nicht</strong> <strong>schon</strong> wieder!<br />

Zweibrücken erlebt die zweite Evakuierung in Folge<br />

Text: Melanie Müller von Klingspor | Fotos: Jo Steinmetz<br />

„Tatüütataa, Tatüütataaa,…“ Es müssen <strong>schon</strong> sehr viele<br />

Martinshörner zu hören sein, bevor einem das an einem<br />

Krankenhaus seltsam vorkommt. Wenn aber plötzlich nur<br />

noch das Tatüütataa zu hören ist und sich vor dem Krankenhaus<br />

Feuerwehrauto an Feuerwehrauto reiht, dann<br />

ist das seltsam. Seltsam genug, um mal runter in die Eingangshalle<br />

zu gehen, wo der Geschäftsführer des <strong>Nardini</strong><br />

<strong>Klinikum</strong>s, Dr. Günter Merschbächer, <strong>schon</strong> steht und<br />

sich die Haare rauft, während Feuerwehrmänner in voller<br />

Montur und mit Atemschutz durch das Foyer flitzen.<br />

Das war das Szenario am 6. Juni um die Mittagszeit, und<br />

es wurde immer bunter: „<strong>Die</strong> Handwerker haben Dämmmaterial<br />

in Brand gesetzt, beim Schweißen, ein Schwelbrand.<br />

Mehr weiß ich auch nicht“, seufzte der geplagte<br />

Geschäftsführer. Später ließ sich der Vorgang so rekonstruieren:<br />

Beim heißen Verlegen von so genannten Bitumenbahnen<br />

waren Funken auf das Dämmmaterial übergesprungen,<br />

das sich dann entzündete. Außerdem hatten<br />

Handwerker bei früheren Bauarbeiten in einer Dehnungsfuge<br />

im Schacht eine leere Papier-Betontüte hinterlassen,<br />

die natürlich ebenfalls brannte. <strong>Die</strong> Bauarbeiten waren<br />

Teil der Umbaumaßnahmen wegen der beiden neuen<br />

Geräte Computertomograph und Magnetresonanztomograph<br />

für die Radiologie Zweibrücken. Der Feuerwehrinspekteur<br />

Harald Schmieg erklärte dann später: „Der<br />

Rauch hat sich in die Zwischendecke ausgebreitet, so-<br />

<strong>Die</strong> Kaiserstraße wurde gesperrt, 12 Feuerwehrfahrzeuge und 60 Brandbekämpfer waren im Einsatz.<br />

wohl in Richtung Keller, als auch nach oben, in die Radiologie.“<br />

Zahlreiche Feuermelder sprangen an und durch<br />

die automatische Alarmierung der Feuerwehr war diese<br />

schnell vor Ort.<br />

Der Feuerwehrchef stellt fest: „Es breitet sich Rauch auf<br />

den Fluren aus, Teile des Gebäudes müssen evakuiert<br />

werden.“ „Na bravo, das hatten wir doch erst“, erinnert<br />

sich Elisabeth Berger, stellvertretende Pflegedirektorin,<br />

an die Totalevakuierung nach dem Bombenfund im August<br />

des vergangenen Jahres. Der Pflegedirektor Christoph<br />

Wagner ist auf einem Termin in Landstuhl. Elisabeth<br />

Berger und der Mitarbeiter der Pflegedienstleitung, Jens<br />

Lenhardt, versuchen, die Evakuierung zu koordinieren.<br />

„Gehfähige Patienten in die Krankenpflegeschule, Rollstuhlfahrer<br />

ins Barbarahaus, bettlägerige Patienten in den<br />

C-Bau“, beschließen die beiden und geben das an die<br />

Stationen weiter. <strong>Die</strong> waren <strong>schon</strong> fleißig und haben das<br />

mit der Evakuierung zunächst anders verstanden und die<br />

Patienten erst mal <strong>raus</strong> auf die Straße gebracht. „<strong>Alle</strong> wieder<br />

rein und hinten durch den C-Bau wieder <strong>raus</strong>“, ordnet<br />

Berger an.<br />

Derweil machen sich Wasserlachen im Foyer breit. Der<br />

Brandherd ist lokalisiert, die Feuerwehr macht sich an die<br />

Arbeit. Auf der Rennwiese in der Zweibrücker Innenstadt<br />

ist alles an Rettungswagen aufgefahren, was zu organisie-<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

Reportage<br />

27


Reportage<br />

28<br />

ren war: 20 Krankenwagen aus der Verbandsgemeinde<br />

Südwestpfalz stehen dort bereit, falls das ganze <strong>Klinikum</strong><br />

evakuiert werden muss, 23 Einsatzfahrzeuge von DRK<br />

und ASB <strong>sind</strong> direkt vor Ort, einige Notärzte stehen bereit,<br />

46 Helfer von DRK und ASB und 42 Mitarbeiter der<br />

so genannten Schnelleinsatzgruppe Sanitätsdienst. Der<br />

organisatorische Leiter des Rettungsdienstes, Hans Prager,<br />

will alle Möglichkeiten offen haben, falls es zur Totalevakuierung<br />

kommt.<br />

Inzwischen ist es der Feuerwehr gelungen, die Wand aufzustemmen.<br />

Das brennende Isoliermaterial wird gelöscht.<br />

Am Haupteingang steht ein riesiger Ventilator und bläst<br />

Frischluft in die Klinik. Es stinkt nach verbranntem Kunststoff.<br />

<strong>Die</strong> Kaiserstraße ist mittlerweile komplett gesperrt,<br />

die Feuerwehr hat einen Hydranten geöffnet und das<br />

Wasser spritzt in einer meterhohen Fontäne in die Luft.<br />

Triefnass versuchen mehrere Feuerwehrleute, das Wasser<br />

zu stoppen. Derweil läuft drinnen die Evakuierung. Wegen<br />

des unsicheren Ausgangs muss auch der OP-Trakt<br />

evakuiert werden. Eine Gefäßoperation muss abgebrochen<br />

werden, obwohl der Patient <strong>schon</strong> sediert und intubiert<br />

und der Schnitt <strong>schon</strong> gesetzt ist. Eine Knieprothesen-Operation<br />

kann gerade noch zu Ende gebracht<br />

werden. <strong>Die</strong> Notaufnahme ist abgemeldet, die Dialysepraxis<br />

im Erdgeschoss muss den Betrieb unterbrechen.<br />

„Wir <strong>sind</strong> mit 60 Mann und zwölf Fahrzeugen im Einsatz“,<br />

informiert Harald Schmieg. „Aber ich glaube, wir<br />

kriegen das in den Griff. Schwelbrände hinter Verkleidungen<br />

oder in Zwischendecken <strong>sind</strong> heimtückisch, wir<br />

müssen erst ganz sicher sein, bevor wir das Okay zum<br />

Rücktransport der Patienten geben.“<br />

Kurz nach 14 Uhr ist es soweit: „Wir haben die Sache im<br />

Griff“, verkündet Harald Schmieg. Hans Prager gibt per<br />

Funk den auf der Rennwiese wartenden Rettungswagen<br />

das Okay zum Zurückfahren. „Es ist kein Patient zu Schaden<br />

gekommen“, freut sich der Einsatzleiter Rettungsdienst.<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

Im Foyer steht das Wasser, der Brandgeruch verzieht sich<br />

nur langsam, die Pflegemitarbeiter bringen die Patienten<br />

auf ihre Zimmer zurück. „Mir fehlt noch einer“, sagt Jens<br />

Lenhardt und läuft suchend über die Stationen. „Ein gehfähiger<br />

Patient. Ich glaube, der ist in die Stadt gegangen,<br />

einen Kaffee trinken.“ Und tatsächlich: auch dieser ist um<br />

15 Uhr wieder da.<br />

Bei der anschließenden Manöverkritik stellen Uwe Menzner,<br />

ASB-Mitarbeiter und Mitarbeiter des St. Elisabeth-<br />

<strong>Klinikum</strong>s sowie der inzwischen eingetroffene Christoph<br />

Wagner, Elisabeth Berger, Jens Lenhardt und die Chefärzte<br />

Dr. Horst Winter und Dr. Christoph Metzner fest,<br />

dass es noch Verbesserungspotenzial bei der Evakuierung<br />

von Patienten gibt. „Kein Patient war gekennzeichnet.<br />

Wir haben sie alle aus der Gefahrenzone gebracht, aber<br />

in der Krankenpflegeschule <strong>sind</strong> dann Angehörige aufgetaucht<br />

und haben nach Patienten gefragt“, berichtet<br />

Berger. Natürlich habe nicht jeder Mitarbeiter alle Patienten<br />

gekannt. „Außerdem hatte auch keiner eine Akte<br />

dabei“, ist Uwe Menzner kritisch. „Falls es, was wir nicht<br />

hoffen, noch mal zu so einer Situation kommt, müssen<br />

die Patienten einen Aufkleber auf den Arm bekommen<br />

und ihre Akte in die Hand.“<br />

Ansonsten habe aber alles doch überraschend sortiert<br />

funktioniert. „Unsere Mitarbeiter waren sehr besonnen<br />

und strukturiert. Keiner hat Panik verbreitet und die Patienten<br />

waren gut versorgt“, lobt Berger.<br />

<strong>Die</strong> Feuerwehr beschließt, mit dem technischen <strong>Die</strong>nst<br />

des Hauses einen Nachtdienst einzurichten und stündlich<br />

den Brandherd zu begehen, um ein Wiederaufflammen<br />

des Feuers zu verhindern.<br />

„Jetzt müssen wir nur noch putzen, und dann haben wir<br />

es überstanden“, schmunzelt um 16 Uhr der Geschäftsführer<br />

Dr. Günter Merschbächer <strong>–</strong> und verlässt den Ort<br />

des Geschehens in Richtung Büro.<br />

<strong>Die</strong> Mitarbeiter der Pflege waren schnell und haben die Patienten erst mal <strong>raus</strong> auf die Straße gebracht. „<strong>Alle</strong> wieder rein und hinten durch den C-Bau<br />

wieder <strong>raus</strong>“, ordnete die stellvertretende PDL, Elisabeth Berger, dann an.


Dr. med. Markus Schöneberger<br />

„Jeder Patient verdient, dass man ihn ernst nimmt“<br />

Text: Melanie Müller von Klingspor<br />

Seit dem 1. April arbeitet Dr. Markus Schöneberger in<br />

der Abteilung für Gelenkchirurgie und Traumatologie im<br />

Team von Chefarzt Dr. Burkhardt Muschalik. Dr. Schöneberger<br />

(55) ist Facharzt für Chirurgie, Orthopädie und<br />

Unfallchirurgie und verfügt über die Zusatzweiterbildung<br />

Spezielle Unfallchirurgie.<br />

Vor dem Wechsel nach Zweibrücken arbeitete Dr. Schöneberger<br />

über zehn Jahre als Oberarzt an der Abteilung<br />

für Unfall-und Wiederherstellungschirurgie des St. Vincentius-Krankenhauses<br />

Speyer. Tätigkeitsschwerpunkte waren<br />

die Unfallchirurgie mit Alterstraumatologie und Endoprothetik.<br />

Während der fünfjährigen Tätigkeit an der Berufsgenossenschaftlichen<br />

Unfallklinik Ludwigshafen war er mit allen<br />

Arten von Verletzungen des Bewegungsapparates, der<br />

operativen Versorgung und Nachbehandlung auch von<br />

Arbeitsunfällen befasst.<br />

„<strong>Die</strong>se Erfahrung kommt der Versorgung aller Verletzungen<br />

im Krankenhaus der Schwerpunktversorgung zugute“,<br />

sieht er sich im Leistungsspektrum des <strong>Klinikum</strong>s<br />

optimal platziert. Das Spektrum der von Dr. Muschalik<br />

geführten Abteilung sei mit Endoprothetik, arthroskopischen<br />

und minimalinvasiven Verfahren ausgesprochen<br />

interessant. „<strong>Die</strong> Struktur des Hauses im Klinikverbund<br />

mit Landstuhl und der kirchlichen Trägerschaft beinhaltet<br />

viele für mich wichtige Aspekte“, beschreibt er seine<br />

Motivation für den Wechsel. Eine besondere Bedeutung<br />

habe für ihn das Fachliche und die Zusammenarbeit mit<br />

allen Kollegen zum Wohle der anvertrauten Patienten.<br />

„Ich operiere gerne, manche Eingriffe in Endoprothetik<br />

und Unfallchirurgie stellen eine He<strong>raus</strong>forderung dar.<br />

Aber jeder Patient verdient, dass seine Operation ernst<br />

genommen wird. Insofern ist der Anspruch immer der<br />

gleiche: Das Beste für den Patienten zu erreichen“, sagt<br />

Schöneberger über seine berufliche Grundeinstellung.<br />

An Zweibrücken schätzt er die Nähe zu Frankreich, die<br />

schöne Landschaft der Westpfalz, den Entwicklungswillen<br />

einer im Zweiten Weltkrieg nahezu völlig zerstörten Stadt<br />

und natürlich seine neue Arbeit.<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

Persönlich<br />

29


Persönlich<br />

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„Anästhesie ist umfangreich“<br />

Der neue Oberarzt in der Anästhesie stellt sich vor<br />

Text: Ch. Langohr und Dr. D. Christiansen | Foto: Karl Thoma<br />

Als Assistenzarzt zur Weiterbildung gegangen, als Oberarzt der Anästhesie<br />

zurückgekommen: der 37-jährige Facharzt Dr. Andreas Kopp<br />

Am 1. Januar 2011 hat der 37-jährige Facharzt für Anästhesiologie,<br />

Dr. Andreas Kopp, seinen <strong>Die</strong>nst als Oberarzt<br />

am <strong>Nardini</strong> <strong>Klinikum</strong> St. Johannis angetreten. Nach seinem<br />

Studium der Humanmedizin in Homburg verschlug<br />

es den Westpfälzer zunächst als Weiterbildungsassistent<br />

an das Städtische <strong>Klinikum</strong> Neunkirchen, bis er im Jahr<br />

2004 an das St. Johannis-Krankenhaus wechselte, um<br />

dort seine Facharztausbildung zum Anästhesisten abzuschließen.<br />

„Schon frühzeitig bemerkte ich, dass das Fach Anästhesie<br />

noch viel mehr zu bieten hat, als die alleinige Tätigkeit<br />

im OP“, sieht Andreas Kopp neben den gängigen Methoden<br />

der Allgemein- und Regionalanästhesie seine persönlichen<br />

Interessensschwerpunkte auf dem Gebiet der<br />

Intensiv- und Notfallmedizin. „In der modernen Medizin<br />

ist insbesondere auf diesen Gebieten eine funktionierende<br />

interdisziplinäre Patientenversorgung auf höchstem<br />

medizinischem und menschlichem Niveau unabdinglich,<br />

sie ist heutzutage ein Grundbaustein therapeutischen<br />

Handelns“, beschreibt der Anästhesist seinen beruflichen<br />

Anspruch.<br />

Im Jahre 2009 verließ Kopp temporär das <strong>Nardini</strong> <strong>Klinikum</strong><br />

St. Johannis, um sich extern auf den Gebieten der<br />

speziellen Schmerztherapie und Palliativmedizin fortzubilden.<br />

In dieser Zeit war er am Verbundkrankenhaus Bernkastel-Wittlich<br />

und später als Oberarzt am St. Josef-Kran-<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

kenhaus Hermeskeil tätig. Nach erfolgreichem Abschluss<br />

der Weiterbildungen kehrte er nach Landstuhl zurück und<br />

wurde zum Oberarzt berufen.<br />

<strong>Die</strong> Etablierung einer Palliativstation durch die internistischen<br />

Kollegen sieht der Mediziner als wichtigen Schritt<br />

an, den Menschen in seiner Ganzheit wahrzunehmen<br />

und zu behandeln. „Gerade im Bereich der Schmerzmedizin<br />

lassen sich ähnliche Ansätze finden“, formuliert der<br />

neue Oberarzt sein persönliches Ziel, den in der Anästhesieabteilung<br />

bislang bestehenden schmerztherapeutischen<br />

Sektor zu erweitern und auszubauen. Zunächst<br />

könne dies im Rahmen eines Konsiliardienstes geschehen,<br />

bis dann im Verlauf ein Konzept zum Schmerzmanagement<br />

in Zusammenarbeit mit den verschiedenen<br />

Fachbereichen des Hauses etabliert werden kann. „Eine<br />

suffiziente und erfolgreiche Schmerztherapie lebt von Interdisziplinarität<br />

und Multiprofessionalität, ihr Ziel muss<br />

aber immer sein, dem Patienten durch ziel- und problemorientierte<br />

therapeutische Maßnahmen die Fähigkeit zur<br />

aktiven Teilnahme an seinem Leben und sozialen Umfeld<br />

zurückzugeben“, unterstreicht Dr. Kopp nachdrücklich<br />

die Wertigkeit der Schmerztherapie bei der Verbesserung<br />

der Lebensqualität akut und chronisch kranker Menschen.<br />

Kopp schätzte an der Arbeit am <strong>Klinikum</strong> St. Johannis<br />

<strong>schon</strong> während seiner Zeit als Assistenz- und Facharzt das<br />

fachgruppenübergreifend gute und offene Arbeitsklima.<br />

In einem „Haus der offenen Türen“ und der kurzen, auch<br />

unbürokratischen Wege ließen sich Hürden leichter überwinden<br />

oder würden gar nicht erst entstehen. In einer<br />

Zeit der symptomorientierten Medizin sei es wichtig, den<br />

Patienten, aber auch den Mitarbeiter als einzelnen Menschen<br />

nicht aus den Augen zu verlieren.<br />

Dr. Andreas Kopp<br />

E-Mail: koa@nardini.eu


„Ärztin“ war Kinderwunsch!<br />

<strong>Die</strong> neue Oberärztin der Abteilung für Gynäkologie und<br />

Geburtshilfe stellt sich vor<br />

Text und Foto: Luzia Burkhard<br />

„Wenn ich groß bin, werde ich eine Ärztin, bei der sich der Patient<br />

wohl fühlt.“ So hat sie als Kind gedacht und heute ist Dr. Heike Laag<br />

Oberärztin.<br />

<strong>Die</strong> neue Oberärztin der Gynäkologie, Dr. Heike Laag,<br />

hatte <strong>schon</strong> früh den Wunsch, Medizin zu studieren. „Als<br />

Kind lag ich vier Wochen im Krankenhaus und hatte immer<br />

Angst vor den Ärzten im weißen Kittel“, erzählt sie.<br />

Schon damals entstand der Wunsch in ihr: „Wenn ich<br />

groß bin, werde ich eine Ärztin, bei der sich der Patient<br />

wohl fühlt.“ Um dieses Vorhaben kreisten immer wieder<br />

ihre Gedanken und wurden schließlich zur Realität.<br />

Geboren in Rodalben, lebte sie zusammen mit ihren Eltern<br />

in Hermersberg. Nach Abschluss des Gymnasiums in<br />

Pirmasens, begann sie ihren langgehegten Wunsch mit<br />

dem Medizinstudium an der Universität Homburg wahr<br />

werden zu lassen. „<strong>Die</strong> Vorliebe zur Gynäkologie kristallisierte<br />

sich <strong>schon</strong> während meines Studiums he<strong>raus</strong>.“<br />

Dr. Heike Laag, die sich selbst mehr als Praktikerin denn<br />

als Theoretikerin bezeichnet, sagt: „Ich arbeite gerne mit<br />

meinen Händen, ich operiere sehr gerne, und in der Gynäkologie<br />

habe ich alles vereint: das Operieren, die Onkologie<br />

sowie die Geburtshilfe, die schlimme Seiten haben<br />

kann, aber zum Glück mehr Positive hat.“<br />

Ihr praktisches Jahr begann Heike Laag in Homburg in<br />

der Chirurgie und Inneren und konnte anschließend vier<br />

Monate in der Schweiz am Züricher See weitere Erfahrungen<br />

in der Gynäkologie sammeln, bevor sie private<br />

Gründe wieder zurück in die Pfalz führten. Nach dem<br />

Examen im Frühjahr 2004 arbeitete sie als Schwanger-<br />

schaftsvertretung im Westpfalz-<strong>Klinikum</strong> in Kaiserslautern.<br />

Anschließend begann sie im Mai 2005 ihre Tätigkeit<br />

auf der Gynäkologie des <strong>Nardini</strong> <strong>Klinikum</strong>s St. Johannis<br />

in Landstuhl. „Hier wurde mir nach der Geburt meines<br />

Sohnes Clemens im Jahr 2008 und einem Jahr Elternzeit<br />

die Möglichkeit gegeben, mit 75 Prozent wieder ins Berufsleben<br />

zurückzukehren.“<br />

Seit dieser Zeit konnte sie viele Erfahrungen im OP und<br />

der Geburtshilfe sammeln, so dass die Ernennung zur<br />

Oberärztin keine allzu großen Änderungen in ihrem Alltag<br />

mit sich brachte. „Trotz allem hatte ich großen Respekt<br />

und vielleicht ein wenig Angst vor der He<strong>raus</strong>forderung<br />

der Oberarztstelle. Doch zum Glück werde ich<br />

durch nette und hilfsbereite Kolleginnen unterstützt.“<br />

Noch in diesem Jahr möchte sie ihre Facharztprüfung ablegen.<br />

Zurzeit betreut Dr. Heike Laag die Onkologie. „Man sieht<br />

<strong>hier</strong> sehr viel Leid. <strong>Die</strong> Patientinnen haben viele Probleme,<br />

einige müssen sehr lange in unserer Betreuung<br />

bleiben oder kommen immer wieder.“<br />

Entspannung von ihrem anstrengenden Beruf findet Heike<br />

Laag zusammen mit ihrem Lebenspartner und ihrem<br />

kleinen Sohn bei ihren Hobbys, dem Kochen und der<br />

Musik. „Seit meiner Kindheit spiele ich Querflöte und Fagott<br />

bei den Moosalbtaler Musikanten in Steinalben. Mit<br />

viel Humor und Spaß übernehme ich auch jedes Jahr die<br />

Moderation beim Frühjahrskonzert des Vereins.“ Lachend<br />

fügt die Ärztin an: „ Auch mein kleiner Sohn Clemens begleitet<br />

unsere Hausmusik gerne auf einem Kochtopf oder<br />

anderen Gegenständen.“<br />

Dr. Heike Laag<br />

E-Mail: lah@nardini.eu<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

Persönlich<br />

31


WIR stellen vor<br />

32<br />

WIR stellen vor<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

Name: Michael Hoschke<br />

Alter: 27 Jahre<br />

Wohnort: Zweibrücken<br />

Tätigkeit im Haus:<br />

Assistenzarzt der Inneren Medizin,<br />

St. Elisabeth-Krankenhaus Zweibrücken<br />

Beruflicher Werdegang:<br />

Studium der Humanmedizin an der Universität<br />

des Saarlandes Homburg<br />

November 2010 Staatsexamen<br />

Erstanstellung am <strong>Nardini</strong> <strong>Klinikum</strong><br />

St. Elisabeth Zweibrücken<br />

Wünsche für die Zukunft:<br />

Facharzt für Allgemeinmedizin<br />

Name: Lioba Kieser<br />

Alter: 46 Jahre<br />

Tätigkeit im Haus:<br />

Labor, MTLA in Landstuhl<br />

Beruflicher Werdegang:<br />

1985<strong>–</strong>1987 Ausbildung zur MTLA<br />

in Landau<br />

1987<strong>–</strong>1991 MTLA im städtischen<br />

Krankenhaus in Neunkirchen<br />

1991<strong>–</strong>1995 Erziehungszeiten<br />

1996<strong>–</strong>2010 Mitarbeit im Betrieb<br />

des Ehemannes<br />

Wünsche für die Zukunft:<br />

…dass ich mich wieder in meinem<br />

erlernten Beruf verwirklichen darf<br />

und dass ich nette Kollegen habe.


Name: Claudia Volb<br />

Alter: 45 Jahre<br />

Tätigkeit im Haus:<br />

Diabetesberaterin in Landstuhl<br />

Beruflicher Werdegang:<br />

1990<strong>–</strong>1992 Ausbildung zur Arzthelferin<br />

in der internistischen Praxis Dr. Bräcklein<br />

und Dr. de Giuli, Pirmasens<br />

1992<strong>–</strong>1994 Praxis Dr. Krämer, Pirmasens,<br />

Gastroenterologe, Nephrologe<br />

1995<strong>–</strong>1996 Praxis Dr. Albrecht,<br />

Pirmasens, Orthopädie<br />

1996<strong>–</strong>2011 Praxis Dr. med. Sambach,<br />

Contwig, Allgemeinmedizin, Sportmedizin,<br />

Schwerpunktpraxis Diabetes<br />

1996<strong>–</strong>1997 Ausbildung zur Diabetes-<br />

assistentin<br />

2007<strong>–</strong>2008 Ausbildung zur Diabetes-<br />

beraterin<br />

Wünsche für die Zukunft:<br />

Eine gute und freundliche Zusammenarbeit<br />

mit allen Abteilungen, viel Spaß<br />

an der Arbeit und Möglichkeiten zur<br />

Weiterbildung sowie die Zufriedenheit<br />

unserer Patienten.<br />

Name: Andreas Wermke<br />

Alter: 27 Jahre<br />

Wohnort: Zweibrücken<br />

Tätigkeit im Haus:<br />

Assistenzarzt der Inneren Abteilung,<br />

St. Elisabeth-Krankenhaus<br />

Zweibrücken<br />

Beruflicher Werdegang:<br />

Studium der Humanmedizin an der<br />

Universität Mainz<br />

2010 Abschluss Juni<br />

2011 Promotion April<br />

1. März <strong>Nardini</strong>-<strong>Klinikum</strong> St. Elisabeth,<br />

Erstanstellung<br />

Wünsche für die Zukunft:<br />

Facharzt Innere machen<br />

Spezialisierung Kardiologie oder<br />

Gastroenterologie<br />

Name: Judith Kirchner<br />

Alter: 27 Jahre<br />

Tätigkeit im Haus:<br />

Assistenzärztin Innere Medizin<br />

in Landstuhl<br />

Beruflicher Werdegang:<br />

2004<strong>–</strong>2006 Studium an der<br />

Universität Pécs/Ungarn<br />

2006<strong>–</strong>2010 Studium an der<br />

Universität Hamburg<br />

11/2010 Approbation als Ärztin<br />

Seit 01.04.2011 Assistenzärztin<br />

Innere Medizin im St. Johannis-<br />

Krankenhaus Landstuhl<br />

Wünsche für die Zukunft:<br />

Viel Freude am Beruf.<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

WIR stellen vor<br />

33


Poesie<br />

34<br />

von Alexander Paulus<br />

Mein Frühling Mein Sommer<br />

<strong>Die</strong> Hölzer<br />

haben ihr eisiges Kleid<br />

nun abgestreift<br />

Tropfen für Tropfen<br />

Sie sich entblößen<br />

und ohne Scham<br />

die Sonne greift<br />

nach dem kältesten<br />

knorrigsten Ast<br />

um auch ihm<br />

Ihre Wärme<br />

Einzuflößen.<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

Welch eine Farbenpracht die<br />

man könnte fast meinen<br />

fast über Nacht<br />

ihr eigenes Kleid<br />

hat umgedacht<br />

und auch der Wind<br />

der sonst des Waldes<br />

liebstes Kind<br />

mit heftigem Getöse<br />

nun Sorge trägt<br />

für dessen Blöße<br />

ich sage Dank<br />

da? Ich noch sitz<br />

auf der ‚Bank<br />

kann noch die bunten<br />

Blätter sehn<br />

und auch noch hören<br />

wie die Winde wen<br />

in meinem Herbst<br />

Pssst…<br />

Ähren im Winde<br />

sich ganz leis biegen<br />

in der Tiefe des Ackers<br />

der Mäuse Schar Piepen<br />

mein Ohr lauschend<br />

auf die Erde gelegt<br />

hör ich<br />

wie geräuschvoll<br />

der Sommer vergeht<br />

Mein Herbst Mein Winter<br />

Eisige<br />

weiße Landschaft<br />

traumhaft schön<br />

es fällt mir schwer<br />

mit sicherem Schritt<br />

zu gehen<br />

von weitem<br />

das Krachen der Bäume<br />

von tönnerner Last<br />

verbogenes Blech<br />

einst Auto<br />

die Jahreszeit hasst


„Der Glaube war mein Segel,<br />

die Hoffnung mein Magnet,<br />

die Liebe meine Regel,<br />

der Anker mein Gebet,<br />

und in des Schiffleins Mitten,<br />

stand Christi Kreuz und Mast,<br />

den ich mit Lob und Bitten<br />

in manchem Sturm erfasst.“<br />

Am Abend des 11. Juni 2011 verstarb unsere Kollegin Ilse Lessmeister<br />

für uns alle unerwartet im 59. Lebensjahr ein halbes Jahr vor Beginn ihrer Rente.<br />

Sie begann ihre Tätigkeit im Krankenhaus am 1. Februar 1991 zunächst an der Spülmaschine.<br />

Später wechselte sie in die Dessertküche und zum Schluss in die Salat-Zubereitung.<br />

Ilse verlor nie die Not anderer aus dem Blick. Nie bemitleidete sie sich selbst.<br />

Ilse ging das Leben optimistisch an, auch wenn sich ihr viele Hindernisse in Form<br />

von Krankheiten in den Weg stellten. Sie engagierte sich für andere,<br />

sei es in der Kirche oder in Vereinen.<br />

Sie gab auf der Arbeit immer ihr Bestes und das fiel ihr oftmals schwer genug.<br />

Ilse Lessmeister war eine Kollegin im Wortsinne <strong>–</strong> anteilnehmend, praktisch im Handeln,<br />

immer mit Ideen versehen, voller Optimismus, egal wie es um sie selbst stand.<br />

Wir werden Ilse vermissen.<br />

Das ganze Team der Küche und Cafeteria<br />

WIR Mitarbeitermagazin | Ausgabe 02-2011<br />

Nachruf<br />

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Veranstaltungstermine<br />

Krampfadern <strong>–</strong> Sanfte Therapien<br />

3. September 2011 | 11.00 Uhr<br />

Krampfadern <strong>–</strong> Schmerz<strong>los</strong>e Diagnostik und sanfte Therapie (VNUS)<br />

Besenreiser <strong>–</strong> Sklerotherapie und Thermokoagulation<br />

Abteilung für Gefäßchirurgie, Dr. Christoph Metzner und <strong>Die</strong>tmar Seel<br />

Gefäßkrankheiten <strong>–</strong> Fachübergreifende Therapieansätze<br />

8. Oktober 2011 | 10.30 Uhr<br />

Interdisziplinäres Arbeiten bei Arterienverkalkung, Carotisstenose,<br />

Durchblutungsstörungen und Schlaganfall<br />

Abteilung für Radiologie, Innere Medizin und Gefäßchirurgie<br />

Herzwoche<br />

10. November 2011 | 15.30 <strong>–</strong> 17.00 Uhr | Vorträge im Foyer<br />

Diagnostik und Therapie von Bluthochdruck<br />

Abteilung für Innere Medizin, Leitung Chefarzt Dr. Horst Winter<br />

Referenten: Dr. Herbert Lorenz, Dr. Gerd-Walter Keller, Jörg-F. Kaumann<br />

11. November 2011 | 18.00 <strong>–</strong> 19.00 Uhr | Vortrag in der Cafeteria<br />

Notfälle in Verkehrsflugzeugen<br />

Abteilung für Innere Medizin, Oberarzt Dr. Herbert Lorenz

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