Dissertation Carolin Grundgeiger - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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102<br />
Diskussion<br />
wieder etwas an. Diese Reaktion auf cholesterinhaltiges Futter ist bekannt.<br />
Diäten mit 1-2%igem Cholesterinfutter über einen langen Zeitraum führen bei<br />
den Tieren zu einer hohen Mortalitätsrate. 103 Für die Morphologie der<br />
atherosklerotischen Läsionen ist jedoch Dauer und Intensität der<br />
Cholesterindiät ausschlaggebend. 106,107,112 Kurze, hochdosierte Diäten mit mehr<br />
als 2 % Cholesterin verursachen eine Hypercholesterinämie und Läsionen, die<br />
reich an Schaumzellen sind. Eine niedrigdosierte, aber lang andauernde<br />
Fütterung führt zu Läsionen, die vermehrt glatte Muskelzellen und<br />
Cholesterinansammlungen enthalten, menschenähnlicheren Plaques<br />
entsprechen. 112 Für diese Studie wurde mit der Versuchsdauer von 15 Wochen<br />
und einer Cholesterindiät von 1 % bzw. 0,5 % ein Mittelweg gewählt. Mit einem<br />
ähnlichen Versuchsaufbau (1 % Cholesterin über 12 Wochen) erhielten Böger<br />
et al. 116 Läsionen mit Schaumzellen und glatten Muskelzellen, einem Stadium<br />
der Atherogenese, welches am ehesten dem fatty streak entspricht und sich für<br />
die Erforschung von Atherosklerose-beeinflussenden Faktoren eignet.<br />
Die Medikamentenaufnahme zwischen den Gruppen Nebivolol und Metoprolol<br />
verlief parallel zur Futteraufnahme. Gleichzeitig mit der Umstellung der<br />
Cholesterindosis in Woche 8 wurde die Medikamentendosis verdoppelt, um die<br />
reduzierte Futter- und damit Medikamentenaufnahme auszugleichen. Die<br />
aufgenommene Medikamentendosis in der Nebivolol-Gruppe lag bei<br />
durchschnittlich 21 mg/d und kg KG. Auch in einer anderen tierexperimentellen<br />
Studien wurden ähnlich hohe Werte erreicht, 93 sie liegen jedoch weit über der<br />
beim Menschen üblichen therapeutischen Dosis von 5 mg/d. 12 Die<br />
durchschnittliche Aufnahmedosis von Metoprolol betrug 37 mg/d und kg KG,<br />
auch diese liegt, bezogen auf das Körpergewicht, über der beim Menschen<br />
üblicherweise verabreichten Tagesdosis von 50-200 mg. 84<br />
Die Herzfrequenz sank in den medikamentös behandelten Gruppe gegenüber<br />
der Kontroll-Gruppe um etwa 16 % signifikant ab (p=0,0001). Die Behandlung<br />
mit den verschiedenen Betablockern wirkte sich im Vergleich der zwei Gruppen<br />
vergleichbar aus. Es ist daher von einer ausreichenden enteralen Resorption