01.12.2012 Aufrufe

Getreideballaststoffe – Nur Ballast oder mehr? - BMELV-Forschung

Getreideballaststoffe – Nur Ballast oder mehr? - BMELV-Forschung

Getreideballaststoffe – Nur Ballast oder mehr? - BMELV-Forschung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Schlaglichter<br />

Biologische Bundesanstalt für<br />

Land- und Forstwirtschaft<br />

Hilfen für den<br />

Ökolandwirt<br />

Im Ökolanbau sind Pflanzenstärkungsmittel<br />

wichtige Maßnahmen, um Schädlinge <strong>oder</strong><br />

Krankheiten abzuwehren. Im Gegensatz zu<br />

Pflanzenschutzmitteln sind sie ausschließlich<br />

dazu bestimmt, die Widerstandsfähigkeit<br />

von Pflanzen gegen Schadorganismen<br />

zu erhöhen, diese also nicht direkt zu bekämpfen.<br />

Die Zahl der Pflanzenstärkungsmittel<br />

ist groß und detaillierte Informationen<br />

sind oft nur schwer zu finden. Die Biologische<br />

Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft<br />

(BBA) hat den aktuellen Stand<br />

der <strong>Forschung</strong> zusammengestellt. Das<br />

Wissen über die am Markt vorhandenen<br />

Mittel ist in einer neuen Datenbank dokumentiert,<br />

die jetzt Online ist. Die Datenbank<br />

ist kostenfrei für jeden zugänglich unter:<br />

http://pflanzenstaerkungsmittel.bba.de<br />

Die enthaltenen Daten stammen aus Literaturrecherchen<br />

und Versuchsergebnissen, die<br />

die BBA, die Anbauverbände des Ökologischen<br />

Landbaus, öffentliche <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />

<strong>oder</strong> der amtliche Pflanzenschutzdienst<br />

erarbeitet haben. In der Datenbank<br />

kann nach unterschiedlichen Suchkriterien<br />

recherchiert werden. Praktiker können<br />

so Pflanzenstärkungsmittel erfolgreich<br />

in ihr Anbaukonzept integrieren. Das Projekt<br />

wurde im Rahmen des Bundesprogramms<br />

Ökolandbau gefördert. Ein neues Faltblatt<br />

der BBA (Pflanzenstärkungsmittel – Datenbank<br />

im Internet) gibt Hintergrundinfos und<br />

stellt die Suchmöglichkeiten dar. Es kann bei<br />

der Pressestelle der BBA gegen Einsendung<br />

des Rückportos angefordert werden.<br />

Darüber hinaus ist jetzt in Buchform ein<br />

kompakter Überblick über alternative<br />

Pflanzenschutzmaßnahmen erschienen. Das<br />

von BBA-Wissenschaftlern herausgegebene<br />

Werk „Biologischer Pflanzenschutz im Freiland<br />

– Pflanzengesundheit im Ökologischen<br />

Landbau“ (Ulmer-Verlag) beschreibt vorbeugende<br />

Maßnahmen wie Bodenbearbeitung,<br />

Standort- und Sortenwahl, Fruchtfolgegestaltung<br />

<strong>oder</strong> die Einbindung von Nützlingen,<br />

informiert aber auch über Pflanzenschutz-<br />

und -stärkungsmittel natürlicher<br />

Herkunft. „Zum ersten Mal liegt damit das<br />

50<br />

Know-How aus diesem Sektor gebündelt<br />

vor“, erklärt Dr. Stefan Kühne, einer der drei<br />

Herausgeber. „Es ist das erste Buch im<br />

deutschsprachigen Raum zum Pflanzenschutz<br />

im Ökolandbau, das sich wirklich mit<br />

allen Kulturen von Ackerpflanzen über Obst<br />

bis zum Weinbau beschäftigt.“ (BBA)<br />

Bundesforschungsanstalt<br />

für Fischerei<br />

Zweikampf im<br />

Wattenmeer<br />

Wird die heimische<br />

Miesmuschel verdrängt?<br />

Seit einiger Zeit breitet sich die eingeführte<br />

Pazifische Auster (Crassostrea gigas) im<br />

Wattenmeer vor der Nordseeküste aus und<br />

konkurriert mit der heimischen Miesmuschel<br />

(Mytilus edulis). Erste Fänge der neuen Art<br />

sind jetzt auch in Surveys der Bundesforschungsanstalt<br />

für Fischerei (BFAFi) registriert<br />

worden.<br />

Die seit 5 bis 10 Jahren zu beobachtende<br />

sprunghafte Zunahme der Pazifischen Auster<br />

wird durch warme Winter begünstigt.<br />

Was bedeutet dies für das Ökosystem? Kann<br />

der Einwanderer die einheimische Miesmuschel<br />

verdrängen? Beide Arten stellen ähnliche<br />

Ansprüche an ihre Umwelt. Beide ernähren<br />

sich durch Filtrieren des Wassers und<br />

M. Welling<br />

überschneiden sich in der Verbreitung im<br />

flachen (trocken fallenden) Tidenbereich,<br />

wobei sich diese Austernart höher am Ufer<br />

ansetzen kann als die Miesmuschel.<br />

Momentan ist das Ringen der beiden Arten<br />

um die Nische noch nicht abgeschlossen.<br />

Das Eindringen in die Miesmuschelbänke<br />

gelang der Auster in einer Phase, in der die<br />

Miesmuschelbestände aus unbekannten<br />

Gründen zurückgingen. Eine dicht besetzte<br />

Bank ist nicht einfach zu erobern, da die Larven<br />

(gleich welcher Art) aus dem Wasser filtriert,<br />

das heißt von den ansitzenden Tieren<br />

gefressen werden können.<br />

Vorteile in dieser Konkurrenz hat die Pazifische<br />

Auster in verschiedener Hinsicht: Sie<br />

wächst schneller, kann weitaus größer werden<br />

als die Miesmuschel und ist weniger<br />

durch natürliche Feinde gefährdet. Die Fähigkeit,<br />

sich hoch im Tidenbereich anzusiedeln,<br />

erschließt ein konkurrenzloses Reservoir für<br />

die Produktion von Nachwuchs. Der Vorteil<br />

für die Miesmuschel ist dagegen vielleicht<br />

ihre Beweglichkeit: Während die Auster mit<br />

der Schale anwächst und damit an den einmal<br />

gewählten Ort gebunden ist, heftet sich<br />

die Miesmuschel mit hornigen Byssusfäden<br />

an das Substrat an. Diese Fäden kann sie lösen,<br />

um dann – in begrenztem Umfang – einen<br />

günstigeren Standort aufzusuchen.<br />

Die Pazifische Auster war aus wirtschaftlichen<br />

Gründen in die Nordsee eingeführt<br />

worden, um die einheimische Europäische<br />

Auster (Ostrea edulis) zu ersetzen, die seit<br />

über 100 Jahren durch Überfischung und<br />

Krankheiten gelitten hat und in der Nordsee<br />

so gut wie ausgestorben ist. (BFAFi)<br />

Deutsche <strong>Forschung</strong>sanstalt für<br />

Lebensmittelchemie<br />

Neue Stoffklasse<br />

im Kakao gefunden<br />

Wissenschaftler der Deutschen <strong>Forschung</strong>sanstalt<br />

für Lebensmittelchemie (DFA) und<br />

der Universität Münster haben im Kakao<br />

bislang unbekannte Stoffe entdeckt, die gesundheitsfördernde<br />

und entzündungshemmende<br />

Eigenschaften besitzen. Es handelt<br />

sich um die so genannten N-Phenylpropenoyl-L-Aminosäuren.<br />

FORSCHUNGSREPORT 2/2006

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!