Getreideballaststoffe – Nur Ballast oder mehr? - BMELV-Forschung
Getreideballaststoffe – Nur Ballast oder mehr? - BMELV-Forschung
Getreideballaststoffe – Nur Ballast oder mehr? - BMELV-Forschung
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Deutsche <strong>Forschung</strong>sanstalt für Lebensmittelchemie<br />
Das Tabellenwerk wurde im Jahr 1962 von Prof. Dr. S. W. Souci, Dr. W.<br />
Fachmann und Prof. Dr. H. Kraut an der DFA begründet.<br />
Die Nährwerttabellen dienen als Referenzwerte für die Lebensmittelüberwachung,<br />
als Basis für Nährwertberechnungs-Software für diätetische<br />
und epidemiologische Zwecke sowie für die Auswertung von Verzehrserhebungen,<br />
mit denen die Nährstoffversorgung der Bevölkerung<br />
ermittelt wird. Die Lebensmittelindustrie greift auf die Tabellen für die<br />
Nährwertkennzeichnung zurück und benötigt sie für die Qualitätssicherung<br />
und die Entwicklung neuer Produkte.<br />
Die Angaben in dem Tabellenwerk stützen sich auf eine Sammlung wissenschaftlicher<br />
Daten, deren Hauptquellen wissenschaftliche Publikationen,<br />
Berichte und Dissertationen sind. Weitere Daten werden von<br />
Bundesforschungsanstalten, Universitäten und anderen <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />
sowie der Industrie zur Verfügung gestellt. Die Angaben<br />
werden sukzessive ergänzt, auf dem wissenschaftlich neuesten Stand<br />
gehalten und durch Neuaufnahme von Lebensmitteln, Nährstoffen und<br />
bioaktiven Verbindungen erweitert.<br />
Technische Entwicklung<br />
1968 erschien die erste Auflage der Nährwertabellen als Loseblattsammlung.<br />
Diese Veröffentlichungsform erleichterte es, das Werk regelmäßig<br />
auf dem neuesten Stand zu halten. Erste Schritte für einen<br />
elektronischen Zugriff wurden 1978 mit der Entwicklung eines Lochkartensystems<br />
für Cyber-Großrechner beschritten. In den Jahren 1980<br />
bis 1994 erschienen die 2. bis 5. Auflage der Buchausgabe sowie die<br />
erste Ausgabe der kleinen Tabellen (sog. „Kleiner Souci-Fachmann-<br />
Kraut“). Die 5. Buchauflage wurde 1994 auch als PC-gängige Diskettenversion<br />
herausgebracht.Aufgrund des großen Interesses erschienen<br />
die kleinen Tabellen in der zweiten Hälfte der 90er-Jahre auch in italienischer<br />
und spanischer Sprache. Das Jahr 2000 brachte neben der 6.<br />
Buchauflage auch eine Internet-gestützte Online-Version des Werkes<br />
(www.sfk-online.net). Mit der nun erscheinenden 7. Auflage ist<br />
auch ein Update der online-Version verbunden.<br />
Datenauswertung<br />
und Qualitätssicherung<br />
Portrait<br />
„Souci – Fachmann – Kraut“<br />
Neuauflage der Nährwerttabelle<br />
Zurückblickend auf <strong>mehr</strong> als 40 Jahre Entwicklungsgeschichte an der Deutschen<br />
<strong>Forschung</strong>sanstalt für Lebensmittelchemie (DFA) in Garching bei München<br />
erscheint dieses Jahr das international anerkannte Tabellenwerk über Nährstoffgehalte<br />
in Lebensmitteln in der 7. Buchauflage. Zu <strong>mehr</strong> als 800 Lebensmittelrohstoffen<br />
und Lebensmitteln mit konstanten Rezepturen wie zum Beispiel<br />
Brot und Käse sind Konzentrationen von annähernd 300 Inhaltsstoffen<br />
dokumentiert.<br />
Die Auswertung der wissenschaftlichen Publikationen erfolgt nach international<br />
anerkannten Standards und berücksichtigt einerseits die<br />
Art und Durchführung der Analysenmethoden und andererseits die<br />
Probenahme, -aufarbeitung und -lagerung sowie die Probenzahl. Nach<br />
Eingabe der Daten folgt eine interne Qualitätskontrolle.<br />
1986 initiierte das damalige Bundeslandwirtschaftsministerium einen<br />
Arbeitskreis der Nährstoffbeauftragten mit dem Ziel, die Datenlieferung<br />
wissenschaftlich zu unterstützen und das Tabellenwerk weiterzuentwickeln.<br />
Mitglieder des Gremiums sind Vertreter des <strong>BMELV</strong>-<strong>Forschung</strong>sbereichs,<br />
des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung<br />
(DIfE), des Ministeriums sowie gegebenenfalls externe Experten. Der<br />
Arbeitskreis wird durch einen wissenschaftlichen Obmann (Prof. Dr.<br />
Jörg Oehlenschläger) geleitet und tagt einmal im Jahr.<br />
Neuheiten der 7. Auflage<br />
Gegenüber der letzten Buchausgabe wurden die Lebensmittel Dinkel,<br />
Dinkelmehl Type 630, die Fische Dorade Royal und Buttermakrele sowie<br />
einige Fleischschnitte von Lamm und Ziege ergänzt. Neu hinzugekommen<br />
ist die Verbindungsklasse der Glucosinolate, die in Kreuzblütlern<br />
(u.a. Kohlgemüse) vorkommen.<br />
Weiterhin sind schwerpunktmäßig Daten in den Bereichen Getreide<br />
(Aminosäuren, Kohlenhydrate), Fisch (Iod, Vitamin K, Purine), Fleisch<br />
(Hauptbestandteile, Cholesterin) und Milch (Vitamin K, Cholesterin,<br />
Orotsäure) aktualisiert worden. ■<br />
Deutsche <strong>Forschung</strong>sanstalt für<br />
Lebensmittelchemie, Dr. Eva Kirchhoff,<br />
Lichtenbergstr. 4, 85748 Garching.<br />
E-Mail: eva.kirchhoff@lrz.tum.de<br />
2/2006 FORSCHUNGSREPORT 47<br />
Umschlag<br />
der neuen<br />
Buchauflage<br />
SFK