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Getreideballaststoffe – Nur Ballast oder mehr? - BMELV-Forschung

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Qualität<br />

von der Weide<br />

Karin Nürnberg und Klaus Ender (Dummerstorf)<br />

Fettsäuren<br />

Fleisch enthält im Fett unterschiedliche Mengen an essenziellen<br />

<strong>mehr</strong>fach ungesättigten Fettsäuren (PUFA), die der menschliche Körper<br />

nicht selbst synthetisieren kann und deshalb mit der Nahrung<br />

aufnehmen muss. Dazu zählen die so genannten Omega-3- und<br />

Omega-6-Fettsäuren.<br />

Die Ausgangsfettsäure der Omega-3-Fettsäurefamilie ist die �-Linolensäure,<br />

die der Omega-6-Fettsäurefamilie die Linolsäure. Daraus<br />

kann der menschliche Organismus die eigentlich wirksamen längerkettigen<br />

Fettsäuren – die Arachidonsäure und die Eicosapentaensäure<br />

– bilden. Diese Synthese erfolgt jedoch nur langsam und in begrenztem<br />

Umfang. Ein richtiges Verhältnis dieser beiden Fettsäureklassen<br />

zueinander ist wichtig und kann eine Rolle in der Prävention<br />

und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bei Bluthochdruck,<br />

Diabetes,Arthritis und anderen Endzündungsprozessen sowie<br />

auch bei bestimmten Krebserkrankungen spielen. Ernährungsfachleute<br />

empfehlen, dass das Verhältnis der Omega-6- zu Omega-3-<br />

Fettsäuren in der Nahrung unter 5:1 liegen sollte. Laut Ernährungsbericht<br />

2004 der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) beträgt<br />

das Verhältnis bei uns gegenwärtig aber <strong>mehr</strong> als 7:1. Das bedeutet<br />

als Konsequenz: Entweder sollten weniger Omega-6-Fettsäuren<br />

<strong>oder</strong> <strong>mehr</strong> Omega-3-Fettsäuren aufgenommen werden.<br />

Eine weitere wichtige Fettsäuregruppe sind die konjugierten Linolsäuren<br />

(CLA), die nur von Wiederkäuern synthetisiert und in das<br />

Fleisch eingebaut werden können. Untersuchungen mit Labortieren<br />

und mit Zellkulturen deuten darauf hin, dass diese Fettsäuren das Tumorwachstum<br />

hemmen könnten.<br />

Lebensmittelqualität<br />

Ein maßvoller Genuss von qualitativ hochwertigem Fleisch ist Bestandteil einer vollwertigen Kost<br />

und stellt kein gesundheitliches Risiko dar. Der Fleischverzehr in Deutschland liegt relativ konstant<br />

bei 60 kg pro Kopf und Jahr, trotz zyklisch wiederkehrender negativer Vorkommnisse. Lebensnotwendige<br />

Nährstoffe wie Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente machen Fleisch zu<br />

einem wichtigen Baustein für die Gesundheit. Daneben enthält reines Muskelfleisch auch rund<br />

2 % Fett. Am <strong>Forschung</strong>sinstitut für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere (FBN) in Dummerstorf<br />

bei Rostock wurden der Fettgehalt und die Fettzusammensetzung im Fleisch landwirtschaftlicher<br />

Nutztiere (Rind, Schaf, Schwein) analysiert mit dem Ziel, ernährungsphysiologisch wichtige<br />

Fettbestandteile durch unterschiedliche Fütterungs- und Haltungsbedingungen anzureichern.<br />

Am <strong>Forschung</strong>sinstitut für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere<br />

(FBN) wurden in unterschiedlichen Fütterungsversuchen mit landwirtschaftlichen<br />

Nutztieren (Rind, Schaf, Schwein) der Fettgehalt und<br />

die Fettzusammensetzung analysiert. Im Rahmen dieser Untersuchungen<br />

ist die artgerechte und umweltschonende Weidehaltung<br />

beim Rind und Schaf geprüft worden sowie der Einsatz von pflanzlichen<br />

Ölen in der Schweinefütterung. Im Folgenden werden ausgewählte<br />

Versuchsergebnisse vorgestellt.<br />

Fettgehalt im Fleisch<br />

Das Fett im Fleisch ist als Depotfett (Unterhautfettgewebe), zwischen<br />

den Muskeln (intermuskulär), innerhalb des Muskels (intramuskulär)<br />

<strong>oder</strong> als Phospholipide in den Membranen eingelagert.<br />

Der Fettgehalt von Fleisch hängt vom Teilstück des Tieres ab. Mage-<br />

Tab. 1: Fettgehalt (%) des Rückenmuskels von<br />

unterschiedlichen Nutztieren<br />

Rückenmuskel<br />

Bulle (Deutsch Holstein) Weide 2,3<br />

Bulle (Deutsch Holstein) Stall 2,7<br />

Lamm (Texel-Kreuzung) Weide 1,5<br />

Lamm (Texel-Kreuzung) Stall 1,6<br />

Schwein (5 % Leinöl) 1,8<br />

Schwein (5 % Olivenöl) 1,9<br />

2/2006 FORSCHUNGSREPORT 21

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