MTHC-Journal Frühjahr 2012
MTHC-Journal Frühjahr 2012
MTHC-Journal Frühjahr 2012
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journAl<br />
SoMMer <strong>2012</strong><br />
neuMAnn & neuMAnn<br />
Porträt eines Brüderpaars<br />
Die 2. Damen auf erfolgskurs<br />
„Aufgestiegen“<br />
Cooler joB<br />
Die Helden im Tor<br />
Marienthaler Tennis- und Hockey-Club e. V.<br />
Der Herr Der DAMen<br />
Wie lars Dose führt
HOFKÜCHE GMBH • LIEBIGSTRASSE 2-20 • 22113 HAMBURG • FON 040-819 95 88 – 0<br />
HOFKÜCHE - Ihre Frische- und Qualitätsgarantie<br />
„Frische, die man schmeckt, garantierte Qualität”:<br />
Seit 1981 orientiert sich die HOFKÜCHE an diesem Anspruch höchster Kochkunst.<br />
Das Ergebnis ist ein buntes Angebot vielfältiger Rezepturen<br />
verbunden mit einem einzigartigen Geschmackserlebnis.<br />
Unsere Lebensmittel werden ausschließlich mit ausgewählten Kräutern<br />
und Gewürzen aus den besten Anbaugebieten veredelt.<br />
“ Bei uns kocht der Chef selbst“ ist Ihre GARANTIE für unseren vollständigen<br />
Verzicht auf Zusatz- und Konservierungsstoffe.<br />
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InHAlT<br />
Auf eInen BlICk<br />
STArT<br />
John Mönninghoff über einen Club im Aufbruch 4<br />
CluB<br />
News: Ehrungen / Neue Mitglieder / Nachrufe 6<br />
juGenD<br />
News: Hallenturnier / Jugendausschuss / Fragebogen 8<br />
Nicolaus Georgi ist der Torwartmacher 10<br />
AufSCHlAG<br />
Tennis News: 2. Damen / „Tag der Offenen Tür“ 12<br />
Die schönsten Bilder von der Saisoneröffnung 14<br />
Tobi und Fabi – das Brüderpaar der 1. Herren 16<br />
IM CluBHAuS<br />
Ehrenmitglied Gretl Pagenstecher im Porträt 20<br />
kurZe eCke<br />
Hockey News: Rückkehrer Jochen / History 22<br />
Eine verschworene Gemeinschaft: die 1. Damen 24<br />
Die 2. Damen sind die Aufsteigerinnen des Jahres 26<br />
InTerVIeW<br />
Michael Behrmann, Bundestrainer der Hockey-Damen,<br />
über Olympia, Medaillenträume und Kristina Reynolds 28<br />
IMPRESSUM<br />
Marienthaler Tennis- und Hockeyclub, gegr. 1900 • Bei den Tennisplätzen 65 • 22119 Hamburg<br />
Telefon 040/655 05 02 • Fax 040/655 64 55 • E-Mail: Sekretariat@mthc.de<br />
Telefonnummer der Gastronomie: 040/655 10 01<br />
Öffnungszeiten der Geschäftsstelle: Mo. und Mi. 16:30 bis 19:30 Uhr, Di. und Do. 9:00 bis 12:30 Uhr.<br />
<strong>MTHC</strong>-<strong>Journal</strong>: Redaktion: Alfred Weinzierl • Gestaltung: Nicole Willmanns<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Martina Eckhoff-Goy, Carl Egge, Caline Fabbro, Nick Friedrich, Jula Grützmacher,<br />
Tomas Hirschberger, Nicola Kammermeier, Danny Kusel, Mike Reynolds<br />
Fotos: Niels Benecke, Malina Hecher, Sven Mainzer, Josepha Sidorow, Pamela Strebel<br />
Druck: format offset druck- und medienservice gmbh<br />
Holstenhofweg 45 • 22043 Hamburg • Telefon 040 / 43 53 52<br />
Cool:<br />
Nicolaus Georgi beim Jugend-Torwarttraining 10<br />
Fröhlich:<br />
Doppelspaß bei der Saisoneröffnung 14<br />
Offen: Gesprächspartner Behrmann<br />
(mit Kristina Reynolds) Seite 28<br />
mthc.de<br />
3
TArT<br />
„eIn DICkeS DAnkeSCHön!“<br />
4<br />
liebe <strong>MTHC</strong>er,<br />
Sie halten die<br />
zweite Ausgabe<br />
des <strong>MTHC</strong>journals<br />
in den Händen. für die erste<br />
Ausgabe erhielten wir viel lob von Ihnen,<br />
unseren Mitgliedern, aber auch von anderen<br />
Clubs. So bekamen wir eine Mail<br />
von Dr. karl ness, dem 1. Vorsitzenden<br />
des Club an der Alster, und einen Brief<br />
von Horst Müller-Wieland, dem 1. Vorsitzenden<br />
des uHC, die uns beide zu den<br />
neuen Aktivitäten beglückwünschten. Die<br />
freundlichen Zeilen erfreuen uns umso<br />
mehr, da sie von Vorständen kommen,<br />
die es in nachahmenswerter Weise geschafft<br />
haben, in ihren Clubs gesunde<br />
Strukturen zu schaffen, in denen sich die<br />
Mitglieder wohl fühlen und vielfältig engagieren.<br />
Wir sind auf einem guten Weg,<br />
diesen Vorbildern zu folgen, wenn auch<br />
noch etliche Herausforderungen zu bewältigen<br />
sind.<br />
An dieser Stelle möchte ich mich besonders<br />
bei denen bedanken, die uns zuletzt<br />
deutlich über das normale Maß hinaus unterstützt<br />
haben: Da ist das Team des Club-<br />
<strong>Journal</strong>s um Nicole Willmanns und Alfred<br />
Weinzierl, zu dem jüngst Nicola Kammermeier<br />
gestoßen ist, die sich um das Wohl<br />
unserer Anzeigenkunden kümmert. Da sind<br />
Christina Pitsch und Steffi Zwerg, die mit<br />
großem Aufwand fürs Sonnenwendfeuer<br />
und fürs Oktoberfest Tombolas organisierten,<br />
deren Erlös – gemeinsam mit einigen<br />
großzügigen Spenden – den Kauf neuer<br />
<strong>MTHC</strong>-journAl<br />
Terrassenmöbel ermöglicht haben. Und<br />
schließlich ist da Ralf Achilles, der sich neben<br />
seinem Engagement als Jugendtrainer<br />
nicht nur mit diversen Aktivitäten um die<br />
Gewinnung neuer Jugendlicher für die Hockeyabteilung<br />
verdient gemacht hat; er ist im<br />
<strong>MTHC</strong> auch der IT-Mann für alle Fälle und<br />
hat die Neugestaltung der Website unseres<br />
Clubs ermöglicht.<br />
Was können Sie, liebe Mitglieder, in diesem<br />
Jahr Neues vom <strong>MTHC</strong> erwarten? Wir<br />
wollen unsere Jugendabteilungen verstärken.<br />
Dazu haben wir Kontakt aufgenommen<br />
zu je einem Trainer des Deutschen<br />
Hockeybunds und des Hamburger Hockeyverbands.<br />
Beide haben sich nach Rücksprache<br />
mit ihren Arbeitgebern bereit erklärt,<br />
unsere jungen Nachwuchstrainer durch<br />
Seminare und Coaching bei ihrer Trainingsarbeit<br />
zu unterstützen. Außerdem haben<br />
sich jetzt fünf weitere Übungsleiter zur Trainerausbildung<br />
beim Verband angemeldet –<br />
auch dies ein wichtiger Schritt, der die Qualität<br />
unseres Trainings verbessern soll.<br />
Bereits im vergangenen Jahr hatten wir<br />
etliche Veranstaltungen neu eingeführt,<br />
vom Sommerfest über das Betreueressen<br />
und den Martinsgansabend bis hin zu einer<br />
Literaturlesung im <strong>MTHC</strong>. Zusammen mit<br />
unseren traditionellen Highlights wie Sonnenwendfeuer<br />
und Oktoberfest haben auch<br />
hier viele mit großem Einsatz dafür gesorgt,<br />
dass Mitglieder wie Gäste ihren Spaß hatten.<br />
Stellvertretend seien genannt Nicole<br />
Hawerkamp, Bettina und Andy Schamvogel,<br />
Bernd und Teves Dose, Claus Hartmann und<br />
Carsten Zwerg.<br />
Im Tennisbereich freuen wir uns, mit Dr.<br />
Diese Linie, das Clubleben zu stärken,<br />
wollen wir weiter verfolgen. Mit noch mehr<br />
Veranstaltungen, noch mehr Gründen, unsere<br />
Anlage zu besuchen. Einer meiner<br />
Punktspielgegner hat mal gesagt, Tennis im<br />
<strong>MTHC</strong> zu spielen sei fast wie im Urlaub zu<br />
sein. Rundherum alles Grün und dann ein<br />
Bierchen auf der Terrasse und ein gutes Essen<br />
im Clubhaus. Und ich gab ihm natürlich<br />
Recht. Unsere Anlage ist genau das Pfund,<br />
mit dem wir wuchern können. Wir haben es<br />
nur versäumt, diese Freizeitmöglichkeiten<br />
in Marienthal und Umgebung bekannter zu<br />
Oliver Spreitzer als neuen Stellvertreter des machen. Deshalb werden wir am 13. Mai um<br />
Tennisjugendwarts mehr Man-power zu ha- 15 Uhr alle Interessierten zu einem „Tag der<br />
ben. Er wird sich in Zukunft besonders dar- Offenen Tür“ einladen. Sagen Sie also gerne<br />
um kümmern, die Strukturen und die Turnier- Ihren Nachbarn und Freunden Bescheid, zu<br />
vorbereitung zu optimieren und enger mit uns zu kommen. Wir haben mit den Trainern<br />
den Tenniseltern zu<br />
ein Programm vor-<br />
kommunizieren – auch<br />
durch regelmäßige<br />
Wir wollen das Clubleben<br />
bereitet, das die<br />
Erwachsenen ge-<br />
„Tennis-Elternabende“. stärken, mit noch mehr Veranstaltungen,<br />
noch mehr Gründen, unsere<br />
Anlage zu besuchen.<br />
nauso ansprechen<br />
soll wie die Kinder. Das<br />
Motto lautet „<strong>MTHC</strong><br />
800“, denn wir wollen<br />
möglichst schnell diese Mitgliederzahl erreichen.<br />
Zu einem vitalen Club gehört auch, dass<br />
sich die Mitglieder kennen und Neueingetretene<br />
schnell Anschluss finden. Dass sie<br />
rasch Spielpartner finden und sich womöglich<br />
einer Freizeit- oder Leistungsmannschaft<br />
anschließen – und natürlich gemeinsam<br />
feiern. Deshalb behalten Sie bitte auf<br />
jeden Fall die ständig aktualisierte Veranstaltungsliste<br />
auf unserer Homepage (Mthc.de)<br />
im Auge, oder lassen Sie sich informieren<br />
von unserem monatlichen Newsletter <strong>MTHC</strong><br />
Aktuell. Sollten Sie diese elektronische Post<br />
noch nicht regelmäßig bekommen, wenden<br />
Sie sich bitte an unser Sekretariat (Sekretariat@mthc.de)<br />
und hinterlassen dort Ihre<br />
Mail-Adresse.<br />
Sie sehen, wir haben einiges vor im 112.<br />
Jahr des Bestehens unseres Clubs. Vieles<br />
Tafel im „Kaminzimmer“ „Oktoberfest“ in der Hockeyhalle<br />
Sommerfest „Blue Night“ Kindergeburtstag in der Gastronomie<br />
fünf Übungsleiter haben<br />
sich zur Trainerausbildung beim<br />
Verband angemeldet – ein wichtiger<br />
Schritt, die Qualität unseres<br />
Trainings zu verbessern.<br />
ist mit persönlichemEngagement<br />
zu schaffen,<br />
manches jedoch nur mit finanziellen Mitteln.<br />
Ein Verein wie der <strong>MTHC</strong> kann ohne großzügige<br />
Spender viele Aufgaben nicht meistern.<br />
Dazu gehören die Unterstützung der Jugendarbeit<br />
sowie der Leistungsmannschaften im<br />
Hockey und Tennis, die Renovierung von<br />
Teilen des Clubhauses und wünschenswerte<br />
Neuanschaffungen. So würden sich wohl<br />
viele über eine neue Tenniswand freuen.<br />
Zwar hatten wir bisher nicht das Glück<br />
einiger anderer Großclubs, die auch mal<br />
Zuwendungen im hohen fünfstelligen<br />
Bereich verzeichnen können. Aber die<br />
Bereitschaft, sich auch finanziell für den<br />
Marienthaler THC zu engagieren, hat sich<br />
nicht nur beim neuen Kunstrasenplatz<br />
gezeigt. Sie nimmt auch jetzt weiter zu.<br />
Dafür ein dickes Dankeschön! Eine Liste<br />
aller Spender aus 2011 finden Sie auf Seite 7<br />
in diesem Heft. Ein weiteres Dankeschön<br />
gebührt unseren Anzeigenkunden, ohne die<br />
dieses <strong>Journal</strong> nicht erscheinen könnte.<br />
Lassen Sie mich zum Abschluss noch<br />
einen kleinen Club im Club erwähnen,<br />
über den wir uns besonders freuen. Um die<br />
Spendenaktivitäten etwas verlässlicher zu<br />
gestalten, um dem Club mehr finanzielle<br />
Planungssicherheit zu geben, haben wir den<br />
„Top 20/2 Club“ geschaffen. Hier verpflichten<br />
sich Mitglieder, dem Verein drei Jahre<br />
lang je einen Betrag von 2.000 € (oder auch<br />
mehr) zur Verfügung zu stellen. 20 Mitglieder<br />
sollen dem Top-Club am Ende angehören,<br />
erfreulicherweise haben sich innerhalb eines<br />
Monats bereits sieben Mitglieder gefunden.<br />
Wenn wir diese Zahl im ersten Jahr verdoppeln<br />
könnten, wäre das ein weiteres positives<br />
Zeichen für die Entwicklung des <strong>MTHC</strong>.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen gute<br />
Unterhaltung bei der Lektüre unseres Magazins<br />
sowie einen prächtigen Start in die<br />
Saison und viel Spaß im <strong>MTHC</strong><br />
Ihr John Mönninghoff<br />
mthc.de<br />
5
luB<br />
neWS<br />
Mitgliederversammlung<br />
ehrung für Bernd Dose<br />
Zwölf Jahre war er Erster Vorsitzender (bis<br />
April 2011), seit über zwanzig Jahren ist er<br />
im Club, jetzt erhielt er die höchste Auszeichnung,<br />
die der <strong>MTHC</strong> an Mitglieder vergibt:<br />
Bernd Dose, xx, erhielt auf der Mitgliederversammlung<br />
am 17. April die Ehrenmitgliedschaft.<br />
Nachdem Jochen Eggers in seiner<br />
Laudatio vor allem auf Bernd Doses nimmermüden<br />
Einsatz als Vereinsboss zurückgeblickt<br />
hatte, steckte ihm dessen Nachfolger<br />
John Mönninghoff die Goldene Clubnadel<br />
ans blaue Revers. Sichtlich gerührt dankte<br />
Bernd – und versprach, auch ohne Amt und<br />
dafür mit der neuen Ehre für den <strong>MTHC</strong> da<br />
zu sein. Spätestens beim nächsten Oktoberfest<br />
wird er das, da sind wir ganz sicher, wieder<br />
unter Beweis stellen.<br />
Zu Ehrenmitgliedern wurden am gleichen<br />
Abend auch Gretl Pagenstecher für 83 Jahre<br />
Clubzugehörigkeit (siehe Story Seite xx) sowie<br />
Käthe Gaedecke und Dorothee Witthöfft,<br />
die seit 75 Jahren dem <strong>MTHC</strong> treu sind. Im<br />
ernsteren Teil der Versammlung billigte Kassenprüfer<br />
Rainer Gerlach die Bilanz des im<br />
Goldene ehrennadel<br />
ein halbes jahrhundert<br />
in Blau und Weiß<br />
50 Jahre dem Sport verbunden, 50 Jahre<br />
im selben Club, 50 Jahre Blau-Weiß:<br />
Der <strong>MTHC</strong> hat auch in diesem Jahr wieder<br />
sechs Mitglieder für ihre außerordentliche<br />
Treue ehren dürfen. Im Rahmen des Neujahrsempfangs<br />
erhielten Birgit Lange, Claus<br />
Corleus sowie die Gebrüder Hilmar und Rainer<br />
Gerlach aus der Hand unseres Zweiten<br />
Vorsitzenden Carsten Zwerg die Goldene<br />
Ehrennadel. Frauke Witten und Jochen<br />
Bornemann, die ebenfalls auf ein halbes<br />
Jahrhundert im Club zurückblicken können,<br />
waren leider unabkömmlich, erhielten ihre<br />
Nadel aber natürlich auf anderem Wege.<br />
Ebenso jene zwei <strong>MTHC</strong>ler, die nunmehr<br />
25 Jahre dabei sind und sich dafür eine<br />
Silberne Nadel verdient haben: Alexander<br />
Morten Dibbert und Lars Timman. Nach der<br />
6<br />
<strong>MTHC</strong>-journAl<br />
vorigen Jahr neu gewählten Vorstands mit<br />
der Bemerkung, dass „erfreulicherweise die<br />
Konsolidierung der Finanzen fortgesetzt wurde“.<br />
Zudem bestätigten die anwesenden Mitglieder<br />
– ohne Gegenstimme – Ralf Heublein<br />
als neuen Schriftführer und Nachfolger von<br />
Jörg Mierendorff, dem John Mönninghoff für<br />
sein jahrelanges Wirken im Vorstand dankte.<br />
Neu zum Führungsteam gehört nun auch<br />
Oliver Spreitzer, der als stellvertretender<br />
Tennis-Jugendwart vor allem Mike Reynolds<br />
unterstützen soll. Mehr zu Oliver auf Seite 8.<br />
Außerdem holte der Vorstand bei den Mitgliedern<br />
das Votum ein, die Beitragsstruktur<br />
ändern zu dürfen. Und zwar den Tarif für jene<br />
Jugendliche anzuheben,<br />
von denen kein Elternteil im<br />
Club Mitglied ist. „Beschlossen<br />
ist damit noch nichts“,<br />
betonte John Mönninghoff,<br />
aber wir möchten für 2013<br />
zumindest die Möglichkeit<br />
haben, wenn die finanzielle<br />
Lage es erfordert.“<br />
kleinen Zeremonie saßen<br />
dann die Geehrten und die<br />
übrigen Gäste des Neujahrsempfangs<br />
an den runden<br />
Tischen der Clubgastronomie<br />
zusammen, um bei<br />
einem Suppenbuffet der<br />
„Hofküche“ über die alten<br />
und die neuen Zeiten im<br />
<strong>MTHC</strong> zu plaudern. So erinnerten<br />
sich Hilmar und<br />
Rainer Gerlach daran, wie<br />
sie als Hockeyspieler anfingen,<br />
auf gewöhnlichem<br />
Naturrasen – „und viel mehr<br />
Stunden im Club verbrachten<br />
als sich das heutzutage die<br />
Kinder vorstellen können“.<br />
Bernd Dose und John Mönninghoff<br />
Dorothee Witthöfft, Gretl Pagenstecher und Käthe Gaedecke<br />
Claus Corleus, Birgit Lange, Hilmar und Rainer Gerlach<br />
Spenden<br />
Dank an alle Gönner<br />
Jeder Euro hilft, ob es zehn sind oder tausend, denn der Marienthaler<br />
THC ist angewiesen auf seine Gönner. Deshalb sei an dieser Stelle allen<br />
gedankt, die im Laufe des Jahres 2011 oder in den ersten Monaten dieses<br />
Jahres dem Club eine Spende haben zukommen lassen. Der <strong>MTHC</strong><br />
sagt Danke bei den Firmen, Einzelpersonen oder Familien Achilles, Bahrs,<br />
Borkel, Carstens, Dose, Ellerbrock, Gienapp, Grützmacher, Janke, Jäger,<br />
Jenkel, Kappus, Kelter, Klooß, Maas, Menssing, Mönninghoff, Neumann,<br />
Port, Rausch, Reinfeldt, Schönrock, Schreiner, Schulz, Schwen, Sonntag-<br />
Wolgast, Steppat, Stritz, Thees, Ulmen, Vietze, von Zitzewitz, Walter, Witt,<br />
Wittrock, Wittrock-Bühre, Zerck und Zwerg.<br />
Paralympics<br />
Basketballer trainieren im <strong>MTHC</strong><br />
Ein Hauch von Olympia weht seit Mitte April über dem Marienthaler THC.<br />
Denn seitdem trainiert die Nationalmannschaft der Rollstuhl-Basketballer<br />
in unserer Hockeyhalle für die Paralympics im September in London. Drei<br />
Hamburger Spielerinnen (Maya Lindholm, Nadine Bahr und Edina Müller)<br />
gehören zum von Holger Glinicki betreuten deutschen Team, das bei den<br />
Behindertenspielen zu den Medaillenfavoriten zählt. Schon 2008, bei den<br />
Paralympics im Peking, konnte Edina Müller silbernes Edelmetall erringen.<br />
Im gleichen Jahr wurde sie mit ihren Kolleginnen zur „Mannschaft des Jahres“<br />
im Behindertensport gewählt.<br />
nachruf<br />
Abschied von Alwin<br />
und Andreas<br />
Sie waren zuletzt nicht mehr Mitglied gewesen<br />
in unserem Club, aber sie waren uns über Jahrzehnte<br />
ans Herz gewachsen. Alwin Burmeister<br />
(87) und Andreas Witthöfft (55), zwei großartige<br />
Sportler, die der Gemeinschaft des <strong>MTHC</strong> viel<br />
gegeben haben, sind im vergangenen Winter<br />
verstorben. Alwin Burmeister trat 1964 in den<br />
Club ein und blieb ihm, von einer kleinen Auszeit<br />
abgesehen, bis 2007 treu, also bis zu seinem<br />
84. Lebensjahr! Er spielte sowohl Tennis<br />
wie Hockey, zuletzt bei den „Chaoten“. Auch<br />
Andreas Witthöfft, der schon als 10-Jähriger<br />
ein Blau-Weißer wurde, beherrschte den<br />
Tennisball und die Hockeykugel, schaffte<br />
es mit ihr bis in die 1. Herren, war jahrelang<br />
Mannschaftsführer der „Chaoten“ und<br />
Mannschaftsarzt der Hockey-Herren. Unser<br />
Mitgefühl gehört den Angehörigen.<br />
<strong>2012</strong> im <strong>MTHC</strong><br />
13. Mai: „Tag der Offenen Tür“<br />
9. juni: „Ein Samstag im Club“<br />
(mit Grillabend und EM-Übertragung)<br />
15. juni: Sonnenwendfeuer<br />
4. August: „Blue Night“<br />
(Sommerfest in der Club-Gastronomie)<br />
9. September: „Tag der Offenen Tür“<br />
21. September: Oktoberfest<br />
november: Martinsgans-Essen<br />
unsere neuen Mitglieder <strong>2012</strong><br />
Willkommen im Club<br />
erwachsene<br />
Bahr, Emanuel<br />
Bernhardt, Christina<br />
Birnbaum, Walther<br />
Georgi, Sandra<br />
Gußner, Astrid<br />
Hölting, Marcus<br />
Kusch, Andreas<br />
Kusch, Marianne<br />
Loos, Stephan<br />
Mainzer, Sven<br />
Meerbach, Karen<br />
Meerbach, Oliver<br />
Ott, Vilas<br />
Ott, Jordan<br />
Preuss, Adrian<br />
Richter, Dr. Jörn<br />
Richter, Julia<br />
Seifert, Stephan<br />
Schmidt, Vivian<br />
Schuster, Johanna Caroline<br />
Stöhr, Charlott<br />
Werner, Carsten<br />
Thoma-Philepeit, Petra<br />
Von Zech, Nikolas<br />
jugend<br />
Abelt, Johannes<br />
Alcalde Garcia, Ava<br />
Baghaei, David<br />
Bazarir, Gizem<br />
Bedir, Ben<br />
Behrens, Daniel<br />
Benz, Tim<br />
Bröhan, Henrike<br />
Bröhan, Maximilian<br />
Buschmann, Frida<br />
D´Auria, Elissa<br />
Dettmann, Maximilian<br />
Frieß, Theo<br />
Georgi, Finn-Erik<br />
Haupt, Roland<br />
Hawerkamp, Jonathan<br />
Hölting, Charlotte Nicoline<br />
Hölting, Viktoria Margarete<br />
John, Carl<br />
Kirchner, Carolina<br />
Kraechter, Rico<br />
Kusch, Daniel<br />
Larsen, Jenna<br />
Maas, Sophia<br />
Marquardsen,<br />
Maximilian<br />
Meerbach, Mats<br />
Olderog, Jella<br />
Prante, Titus<br />
Richter, Jonas<br />
Seifert, Lilly<br />
Seifert, Philipp<br />
Schubert, Maxime<br />
Weinzierl, Lennart<br />
mthc.de<br />
7
uGenD<br />
neWS<br />
Tennis<br />
niklas und Sören beim jugendturnier<br />
„Spitze“<br />
Zum Abschluss der Hallensaison organisierten<br />
Josepha Sidorow und Alexander<br />
Kleine für die Jugendlichen des <strong>MTHC</strong> ein<br />
internes Turnier. Fünf Stunden lang kämpfte<br />
ein Dutzend Nachwuchskräfte am 21. April:<br />
Jeder spielte gegen Jeden – und am Ende<br />
hatten Niklas Nagel und Sören Scholz die<br />
meisten Siegerpunkte geholt. Die beiden<br />
bestritten dann das Finale, in dem Niklas<br />
mit 6:2 über Sören die Oberhand behielt.<br />
Ende des vergangenen Jahres hat er sich<br />
zusammengefunden: Jetzt plant der Jugendausschuss<br />
mit Tessa Hartmann und Moritz<br />
Milewski an der Spitze und den Stellvertretern<br />
Karlsson Port, Felix Teßmer, Laureen<br />
Hülsmann und Jana Behncke die ersten<br />
Aktionen. Sinn des Jugendausschusses,<br />
Niklas Nagel, Sören Scholz<br />
Das engste Match lieferten sich Josepha<br />
und Fabienne, das Fabienne mit 7:5 für sich<br />
entscheiden konnte. Auf dem Foto sehen wir<br />
Niklas und Sören mit den vom Club gestifteten<br />
Pokalen. Ein Dankeschön aber auch an<br />
die Organisatoren Josepha und Alexander.<br />
Auf eines neues Jugendturnier demnächst<br />
auf roter Asche!<br />
jugendausschuss<br />
Unser Jugendausschuss: Moritz, Felix, Karlsson,<br />
Macht mit! Ideen erwünscht!<br />
Tessa, Laureen, Jana<br />
dem Vorstand gegenüber die Belange der<br />
Jugendlichen zu vertreten sowie das Clubleben,<br />
speziell für den Nachwuchs, aktiv zu<br />
gestalten. Geplant sind eigene Veranstaltungen,<br />
ein Facebook-Auftritt, eine eigene<br />
Website und vieles mehr. Wer sich beteiligen<br />
möchte, wer Ideen und Anregungen hat,<br />
Tennis-Trio: Reynolds, Kusel, Spreitzer<br />
Im Vorstand<br />
Verstärkung in<br />
der Tennisjugend<br />
Wenn es darum ginge, den schnellsten,<br />
ausdauerndsten und beweglichsten<br />
Tennisspieler im <strong>MTHC</strong> jenseits der 40<br />
zu finden: An Oliver Spreitzer käme man<br />
wohl nicht vorbei. Samstagmittag ist er<br />
immer mit ein paar Freunden und Coach<br />
Danny Kusel zum verschärften Training<br />
auf der Anlage anzutreffen, doch noch<br />
viel öfter mit seiner ebenso tennisbegeisterten<br />
Familie. Sohn August schaffte es<br />
jüngst sogar bis unter die letzten 16 bei<br />
den Hamburger Meisterschaften. Oliver<br />
Spreitzer, 43, Unternehmensberater von<br />
Beruf und Sportkanone aus Passion, verstärkt<br />
seit April den Vorstand als stellvertretender<br />
Tennis-Jugendwart. Angesichts<br />
von 243 jugendlichen Mitgliedern, die der<br />
Club aktuell zählt, freuen wir uns über<br />
seine Ideen und seine Tatkraft. Neben<br />
der Organisation von Trainingsgruppen<br />
und Turnieren will sich Oliver an der Seite<br />
von Mike Reynolds „vor allem um einen<br />
besseren Dialog mit den Eltern bemühen“.<br />
der sollte sich bei einem der sechs Vertreter<br />
melden. Außerdem wäre es wichtig, dem<br />
Sekretariat (sekretariat@mthc.de) seine<br />
persönliche Email-Adresse zu hinterlassen.<br />
Damit wir einen Email-Verteiler für die<br />
Jugend aufbauen können.<br />
name: Laura Bühre<br />
Spitzname: Gibt es keinen<br />
Geboren am: 19.11.1998<br />
Schule/klasse: Matthias-Claudius-Gymnasium, 8. Klasse<br />
Mannschaft:<br />
Ich bin in verschiedenen Mannschaften gemeldet, spiele bei U14,<br />
U18 und bei den 2. Damen, hauptsächlich allerdings U18<br />
Mit dem Tennis angefangen:<br />
2002 in Danny Kusels Bambinikurs<br />
Im <strong>MTHC</strong> seit: 2003<br />
Welchen Tennisprofi findest Du klasse?<br />
Novak Djokovic , er ist wirklich witzig und sympathisch.<br />
eine Woche ohne den <strong>MTHC</strong> ...<br />
gibt es bei mir eigentlich gar nicht und wenn es der Fall ist,<br />
dann ist diese Woche keine schöne Woche für mich (Ferien ausgenommen).<br />
Am meisten gelernt übers Tennisspiel habe ich von:<br />
Mike, schon allein, weil ich bei ihm die meisten Trainerstunden hatte.<br />
Aber auch Nina, Meike und Fabian haben mir viel vermittelt.<br />
Von meiner Mutter habe ich gelernt, dass es sich lohnt, nie aufzugeben!<br />
Meine zweitliebste Sportart:<br />
Nach Tennis spiele ich am liebsten Hockey oder<br />
fahre im Winter gerne Snowboard und Ski.<br />
name: Mathis Paulsen<br />
Spitz- oder rufname: Keinen<br />
Geboren am: 04.07.1996<br />
Schule/klasse: Charlotte-Paulsen-Gymnasium, 10. Klasse<br />
Mannschaft: männliche Jugend B<br />
Mit dem Hockey angefangen im jahr: 2001<br />
Im <strong>MTHC</strong> seit: 2001<br />
Welchen Hockeyspieler findest Du klasse?<br />
Moritz Fürste<br />
eine Woche ohne den <strong>MTHC</strong> ...<br />
bedeutet eine Woche ohne Hockey<br />
Am meisten gelernt übers Hockeyspiel habe ich von:<br />
Schanninger<br />
Meine zweitliebste Sportart:<br />
Tennis<br />
PerSönlICHe VorlIeBen (eine Antwort auswählen oder eine dritte geben)<br />
Vorhand oder rückhand und Aufschlag<br />
reden oder Schweigen Schweigen bringt einen meistens nicht weiter!<br />
Mathe oder englisch und Sport<br />
jeans oder Kleid<br />
Rosa oder Schwarz Marineblau<br />
HSV oder St. Pauli<br />
Bücher oder Computer<br />
Rihanna oder Katy Perry Adele<br />
George Clooney oder Brad Pitt<br />
Gottschalk oder raab Raab ist lustiger<br />
DSDS oder Germany´s next Topmodel<br />
Und bei welcher Sendung zappst Du sofort weg?<br />
Simpsons<br />
Wenn Du um 12 Uhr verabredet bist, kommst Du<br />
dann eher um fünf vor Zwölf oder um fünf nach Zwölf<br />
Punkt Zwölf<br />
Kannst Du gut still sitzen?<br />
Ja, meistens, kommt darauf an,<br />
was sich vor mir abspielt!!<br />
Gibt es schon oder noch einen Traumberuf?<br />
Nein, noch nicht, ich schwanke noch!<br />
Und was geht gar nicht?<br />
Dumme und falsche Gerüchte verbreiten oder über andere lästern,<br />
so etwas mag ich gar nicht.<br />
PerSönlICHe VorlIeBen (eine Antwort auswählen oder eine dritte geben)<br />
Dribbeln oder Passen<br />
reden oder Schweigen<br />
Mathe oder Englisch<br />
Mütze oder kappe<br />
Blau oder Schwarz<br />
HSV oder St. Pauli<br />
Bücher oder Computer<br />
rihanna oder Katy Perry<br />
George Clooney oder Brad Pitt<br />
Gottschalk oder raab<br />
DSDS oder The Voice of Germany<br />
Und bei welcher Sendung zappst Du sofort weg?:Channel 21 (teleshopping)<br />
Wenn Du um 12 Uhr verabredet bist, kommst Du dann eher<br />
um fünf vor Zwölf oder um fünf nach Zwölf<br />
Kannst Du gut still sitzen? ja<br />
Gibt es schon oder noch einen Traumberuf? nein, leider noch nicht<br />
Und was geht gar nicht? Ein Tisch ohne Beine ;-)<br />
8 9<br />
<strong>MTHC</strong>-journAl<br />
mthc.de
uGenD<br />
„MAl GArAnT DeS SIeGeS, MAl Der DePP“<br />
Der Torwartmacher<br />
Tut diese verdammte Hockeykugel<br />
eigentlich weh, wenn sie<br />
den Torwart am Körper trifft?<br />
nicolaus Georgi lacht. Wie oft<br />
hat er diese frage von besorgten<br />
Müttern und Vätern schon<br />
gehört. Vor allem von jenen,<br />
die plötzlich ihren Sohn oder<br />
ihre Tochter dick eingepackt<br />
in diesem 3,66 m mal 2,14 m<br />
großen kasten erblickten.„nein,<br />
nein“, versichert der Torwarttrainer<br />
der <strong>MTHC</strong>-jugend, „die<br />
Ausrüstung ist ein perfekter<br />
Schutz.“ Wehtun könne man<br />
sich viel eher als feldspieler.<br />
Natürlich müsse bei Neulingen<br />
im Tor das Vertrauen in die diversen<br />
Polster erst wachsen, sagt<br />
Georgi. Es gibt Kinder, berichtet<br />
er, die bekommen einen leichten<br />
Ball auf den Helm und rufen<br />
„Aua“ – nicht weil sie Schmerz<br />
empfinden, sondern weil sie es<br />
so gewohnt sind zu reagieren.<br />
In solchen Fällen wendet der<br />
Coach im Training einen simplen<br />
Trick an: Er bewirft den Torwart<br />
gezielt mit Hockeybällen, „damit<br />
der lernt, was sein Panzer alles<br />
aushält“. Nicolaus Georgi weiß,<br />
wovon er spricht. Im Alter von fünf<br />
Jahren stand er das erste Mal im Hockeytor.<br />
Und als junger Mann spielte er als Torhüter<br />
in der Bundesliga, für den Club an der Alster.<br />
Jetzt ist der Hamburger 40 Jahre alt und<br />
hält – nach einer langen, vor allem beruflich<br />
bedingten Spielpause – bei der <strong>MTHC</strong>-Hobbytruppe<br />
„Spätzünder“ den Kasten so sauber<br />
wie möglich. Im vergangenen Spätsommer<br />
sprach er den Hockeyjugendwart Andreas<br />
Schamvogel an, ob der Club Interesse habe<br />
an einem Sondertraining für seine jungen<br />
Torleute. Denn deren Schulung, so Georgi,<br />
komme in den normalen Trainingseinheiten<br />
immer zu kurz.<br />
10<br />
<strong>MTHC</strong>-journAl<br />
Schamvogel nahm die Offerte<br />
dankend an, und so gibt es jetzt<br />
für alle „Goalies“ von den Knaben<br />
C bis zur Jugend B jeden<br />
Freitag ab 17 Uhr zwei Stunden<br />
mit Spezialübungen (im Winter in<br />
der Halle am Samstagvormittag).<br />
„Sechs bis zwölf Kinder sind jedes<br />
Mal dabei“, freut sich Georgi<br />
über die positive Resonanz und<br />
die Fortschritte seiner fleißigen<br />
Schützlinge.<br />
Georgi lässt dabei alle Aspekte<br />
des Torwartspiels üben, die<br />
Reaktionsschnelligkeit etwa, das<br />
Stellungsspiel, die Beweglichkeit<br />
und vieles mehr. Der Idealkeeper<br />
sollte furchtlos sein und dynamisch,<br />
so wünscht es sich der<br />
Fachmann, doch was die reine<br />
Körpergröße angeht, ist er auch<br />
mit Durchschnitt zufrieden: „Ein<br />
1,85 Meter großer Schlaks im<br />
Tor ist ganz gut, aber 1,75 Meter<br />
und ein bisschen breiter ist auch<br />
okay.“ Nur zu klein sollte die Nummer<br />
Eins nicht sein, meint Georgi,<br />
„schließlich muss sie das Tor ja<br />
auch ausfüllen“. Das klingt banal,<br />
ist aber im Knaben-Bereich gar<br />
nicht so leicht zu prognostizieren.<br />
Bis zum Alter von etwa zwölf Jahren<br />
hinkt die körperliche Entwicklung vieler Jungs ja bekanntlich etwas hinter der von Mädchen<br />
her. Soll man einen 10-Jährigen mit tollen Reflexen und der richtigen Portion Mut also<br />
dem Tor fernhalten, nur weil ihm ein paar Zentimeter fehlen?<br />
Für Georgi ist das keine Frage. Torhüter sind Mangelware. Man muss nehmen, was kommt.<br />
Und probieren, was geht. Wie viel Talent ein Kind mitbringt, das sehe er schon in der ersten<br />
Trainingseinheit, sagt der Torwartcoach. Etwa daran, wie es die Vorgaben des Trainers<br />
annimmt, ob es die Ratschläge umsetzen kann. Wobei die Grundlage für ein erfolgreiches<br />
Torwartspiel gute Reflexe seien: „Man muss auf den Punkt wach sein, gleich aus dem Stand<br />
reagieren und das Gelernte abrufen können.“ Denn manchmal stehe ein Torwart ja eine Viertelstunde<br />
tatenlos herum und müsse dann wie auf Knopfdruck bereit sein.<br />
Georgi hat das als Aktiver nie gestört. Er hat in seiner ganzen Hockeykarriere immer im<br />
Kasten gestanden: „Ich konnte mir nichts anderes vorstellen.“ Wenn er dann beschreiben<br />
soll, was ihn an diesem eher statischen Job so reizt, beginnt so etwas wie eine Eloge auf<br />
das Dasein mit Übergepäck: „Es ist diese Mischung aus<br />
Teamspieler und Einzelsportler. Man beeinflusst das<br />
Spiel, man kann es steuern. Wenn ein Torwart Ruhe<br />
bewahrt, wenn er nervlich ausbalanciert ist, färbt das<br />
auf die ganze Mannschaft ab und gibt ihr wahnsinnigen<br />
Rückhalt.“ – Ende des Plädoyers.<br />
Den Preis für diesen einzigartigen Posten kennt<br />
Georgi natürlich auch zu gut: „Man kann als Torwart der<br />
Garant des Sieges sein, aber man kann natürlich auch<br />
der Arsch sein, wenn ein Kullerball reingeht. Und zwar<br />
Wenn ein Torwart Ruhe<br />
bewahrt, färbt das auf die ganze<br />
Mannschaft ab und gibt ihr<br />
wahnsinnigen Rückhalt<br />
egal, was im Sturm passiert, wie viele Großchancen<br />
die Angreifer vergeben haben. Da fragt man sich schon<br />
mal: Wieso bin ich jetzt der Depp, wieso können die da<br />
vorne nicht mal treffen?“ Das musste auch noch gesagt<br />
werden.<br />
Nicolaus Georgi ist ein guter Anwalt aller Torleute. Er<br />
weiß, dass Heerscharen von Zwischendurch-mal-Torhütern<br />
wieder aufs Feld gewechselt sind, weil ihnen die<br />
Mühsal auf die Nerven gegangen ist: Dass man so viel<br />
Gepäck rumschleppt. Dass man als Erster in die Umkleide<br />
muss und als Letzter rauskommt. Und dass man<br />
diesen Druck hat, immer da sein zu müssen. Feldspieler<br />
können auch mal fehlen, Torhüter dürfen das nicht,<br />
denn welches Team hat schon zwei Keeper? „Das ist in<br />
<strong>MTHC</strong>-Torwarttrainer Georgi<br />
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der Pubertät, wenn auch mal andere Interessen die Begeisterung für den Sport<br />
überlagern, ein echtes Problem“, sagt Georgi. Torleute müsse man deshalb besonders<br />
pflegen, um sie bei der Stange zu halten. Der Torwarttrainer meint das<br />
im doppelten Sinne. Denn stets sei aufzupassen, dass die anderen Hamburger<br />
Clubs sich in ihrer eigenen Keeper-Not nicht beim <strong>MTHC</strong> bedienen, mit dem Aufstieg<br />
in höhere Klassen werben. Früher sei es ja verpönt gewesen, die Farben zu<br />
wechseln, weshalb Georgi mit der heutigen Wechselwilligkeit so seine Probleme<br />
hat; da ist er ein bisschen altmodisch und er bekennt sich dazu: „Einmal im Club,<br />
immer für den Club, leider gilt das nicht mehr wie früher.“<br />
Gibt es denn derzeit unter seinen Schützlingen jemanden, auf den die Konkurrenz<br />
womöglich ein Auge werfen könnte? Na ja, sagt Georgi, eine gebe es<br />
mindestens, sie heiße Lisa, ist 14 Jahre alt, und weil der <strong>MTHC</strong> derzeit kein<br />
Mädchen-A-Team hat, spielt sie bereits in der weiblichen Jugend. Der Coach<br />
hat sie in die Hamburger Auswahl gebracht, die anderen Clubs kennen sie also<br />
längst. „Für ihr Alter ist Lisa richtig gut“, schwärmt Georgi. Und das Wort „richtig“<br />
betont er so, wie man es von Jürgen Klopp, dem Dortmunder Fußballtrainer im<br />
Ohr hat, wenn er einen Spieler „richtig“ gut findet.<br />
mthc.de<br />
11
ufSCHlAG<br />
TennIS neWS<br />
2. Damen<br />
3 Siege, 1 remis = Aufstieg!<br />
Vier Studentinnen, drei Schülerinnen, eine Auszubildende und eine<br />
Soldatin – das ist das Team der 2. Damen, das in der Hallensaison den<br />
Aufstieg in die zweite Hamburger klasse schaffte. Dabei konnte die<br />
nummer 1 der Mannschaft, die Studentin katharina Brüggemann, 20, nur<br />
einmal ins Geschehen eingreifen (und gewinnen).<br />
Eine absolut weiße Weste mit vier Siegen in vier Einzeln behielt Josepha<br />
Sidorow (jeweils an Position 4 spielend), die gerade mal 15-jährige Linkshänderin<br />
(Markenzeichen: Brille) legte damit den Grundstein bei den Siegen über<br />
TC Wedel II, SV Halstenbek-Rellingen II und den SC Poppenbüttel sowie dem<br />
Remis gegen den SC Alstertal/Langenhorn.<br />
Auch auf die an Position 3 spielende Saskia Rädisch, 23, war schwer Verlass:<br />
3:1 Matchpunkte holte die in Gera geborene Soldatin, die im vorigen Jahr zum<br />
<strong>MTHC</strong> fand.Im Dauereinsatz war ebenso Lara Dahlmann, 20, die Abiturientin, die<br />
nach einem Praktikum beim „Hamburger Abendblatt“ Feuer gefangen hat für den<br />
<strong>Journal</strong>ismus.<br />
Und immer auf dem Court – meistens als Nummer 1 – war in dieser erfolgreichen<br />
Hallenrunde auch Anni Werner, 21, die Frohnatur mit Brille und dem Faible<br />
für zwei Handtücher beim Match. Die Truppe komplettierten im Winter <strong>2012</strong><br />
Johanna Schuster, 21, die Neuerwerbung des Winters, Caroline Reimann, 21,<br />
die Medizinstudentin, die schon seit 17 Jahren im <strong>MTHC</strong> spielt, Natasche Nemethy,<br />
Medizintechnik-Studentin und mit 27 die Mutter (oder besser: Organisatorin)<br />
der Kompanie, sowie Laura Bühre, mit 13 Jahren das absolute Küken der<br />
2. Damen, das „<strong>Journal</strong>“-Leser auf Seite 9 etwas genauer kennenlernen dürfen.<br />
Ihnen allen gratulieren wir zum Aufstieg, der perfekt zum geglückten Klassenerhalt<br />
unserer 1. Damen passte!<br />
12<br />
<strong>MTHC</strong>-journAl<br />
Durchmarschiert: Laura Bühre, Caroline Reimann, Josepha Sidorow,<br />
Natascha Nemethy, Lara Dahlmann, Annekatrin Werner, Saskia Rädisch<br />
1. Damen: Franzika Laatz, Nina Becker,<br />
Nina Paap, Meike Hüttmann<br />
Die nächsten Spiele:<br />
1. Damen (Verbandsklasse)<br />
13. Mai, 9 Uhr: <strong>MTHC</strong> - DUWO 08<br />
3. Juni, 14 Uhr: Niendorfer TSV - <strong>MTHC</strong><br />
2. Damen (Klasse III)<br />
13. Mai, 9 Uhr: <strong>MTHC</strong> - Polo Club II<br />
17. Mai, 9 Uhr: TC Jenfeld - <strong>MTHC</strong><br />
3. Juni, 9 Uhr: <strong>MTHC</strong> - Klipper THC<br />
13. Mai<br />
„Tag der offenen Tür“<br />
Für alle Tennis- und Hockey-Interessierte, die noch nicht den Weg in eine<br />
Mitgliedschaft im <strong>MTHC</strong> gefunden haben, veranstaltet der Club am Sonntag,<br />
den 13. Mai einen „Tag der Offenen Tür“. Um 15 Uhr geht es los, wir haben<br />
Sonnenschein bestellt, aber wir lassen uns auch von Regentropfen nicht abhalten.<br />
Wir bieten nach der Begrüßung ab 15.30 Uhr unter Anleitung unserer Tennislehrer<br />
zunächst ein Cardio-Tennistraining für Erwachsene und für Kinder.<br />
Von 16.30 bis 17.30 Uhr gibt es dann Showmatches unserer 1. Herren im<br />
Einzel und im Doppel. Und danach beginnt ein Tennistraining für Erwachsene<br />
und eine Sportolympiade für Kinder (mit anschließender Preisverleihung). Ab<br />
18 Uhr wirft unser Gastronom den Grill an für einen gemütlichen Ausklang<br />
unseres Tages der Offenen Tür.<br />
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14<br />
<strong>MTHC</strong>-journAl<br />
Saison-Premiere<br />
endlich draußen!<br />
Vorbei die Zeiten mit kunstlicht, auf<br />
Teppichboden und bei Heizungsluft: Am<br />
Sonntag, den 22. April wurde mit einem<br />
lockeren Doppel-Spaß-Turnier die Saison<br />
auf roter Asche eröffnet.<br />
eingeladen hatte Turnierorganisator<br />
und Tenniscoach Danny kusel,<br />
und es kamen junge und Ältere,<br />
Powercracks und Hobbyspieler, manche<br />
hatten sogar die Allerjüngsten mitgebracht.<br />
Zu jeder halben Stunde wurden<br />
die Pärchen neu gemischt, sogar die<br />
Sonne ließ sich ab und zu blicken – und<br />
so waren alle am ende froh, den Vormittag<br />
in geselliger runde für ein erstes,<br />
entspanntes Gewöhnen an die outdoor-<br />
Verhältnisse genutzt zu haben.<br />
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15
ennIS<br />
„WIr SInD eIn TeAM“<br />
Fabian und Tobias<br />
Neumann<br />
Die Zwei<br />
Die Brüder Fabian und<br />
Tobias Neumann<br />
Text: Martina Eckhoff-Goy<br />
Fotos: Sven Mainzer<br />
Brüderpaare im Sport gibt es immer wieder. Aber fabian und Tobias<br />
neumann, die eins und die Drei unserer Tennis-Herren, sind schon ein<br />
besonderes exemplar. ein Gespräch über Talent und Temperament, über<br />
Mannschaftsgeist, den HSV und ihren heimlichen Traumberuf ...<br />
So ganz genau weiß er nicht, wie viele<br />
Pokale es sind, die auf den regalbrettern<br />
in seinem Zimmer stehen, blank geputzt<br />
natürlich. „An die 60“, sagt fabian neumann,<br />
22, und lächelt fast ein bisschen<br />
verlegen. Und der Bruder? „Ich habe nur<br />
ungefähr halb so viel“, sagt Tobias, 26.<br />
„Aber ich habe ja auch nur halb so viel<br />
Talent“.<br />
Zu diesen Worten grinst Tobias und klopft<br />
dem kleinen Bruder, der in Wahrheit sogar<br />
ein Stück größer ist als er, kumpelhaft auf die<br />
Schulter. Die beiden Neumänner, das wird in<br />
solchen Momenten deutlich,<br />
mögen sich und lassen einander<br />
Raum. Dazu passt, dass<br />
sie sich über Jahre sogar ein<br />
Auto geteilt haben. Dass Fabian<br />
etwas erfolgreicher ist als<br />
Tobias, macht keinem von beiden<br />
etwas aus. Weder erhebt<br />
sich der eine über den anderen,<br />
noch ist der Große auf<br />
den Kleinen neidisch. „Warum<br />
auch?“, fragt Tobias. „Ich freue<br />
mich doch, wenn mein Bruder<br />
gewinnt. Und umgekehrt.“<br />
Gemeinsam spielen sie beim <strong>MTHC</strong> in der<br />
ersten Herrenmannschaft, die innerhalb von<br />
einem Jahr gleich zweimal in die Oberliga<br />
aufgestiegen ist: im Sommer 2011 „draußen“<br />
und vor ein paar Wochen in der Halle. Tobias<br />
Neumann relativiert allerdings die guten<br />
Nachrichten gleich ein bisschen. „Leider<br />
sind wir eine Art Fahrstuhlmannschaft“, er ist<br />
inzwischen ein Routinier in Sachen Auf und<br />
Ab, ein Wanderer zwischen den Ligen. „Aber<br />
so etwas bleibt eben nicht aus, wenn man<br />
darauf verzichtet, sich teure Spieler einzukaufen.“<br />
Das war auch beim <strong>MTHC</strong> früher<br />
einmal anders. Das jedoch ist eine andere<br />
Geschichte – Finanzkram eben und ein großes<br />
Problem vieler traditioneller Sportvereine.<br />
Seit 2007 ist Fabian Neumann bei den Herren<br />
dabei, seit 2011 ist er die Nummer eins.<br />
Sein älterer Bruder Tobi, schon seit sieben<br />
Jahren im Team, ist als Mannschaftsführer<br />
an Position drei gemeldet. „Aber damit eines<br />
klar ist: Die anderen gehören auch in diese<br />
Geschichte rein“, sagt der Kapitän. „Wir sind<br />
ein Team. Wir gewinnen zusammen und wir<br />
verlieren zusammen“, ergänzt der Zweitgeborene.<br />
Schon bei der Vorrecherche ist<br />
das Besondere dieser Herrenmannschaft<br />
deutlich geworden: Danny Kusel, Can Sinirlioglu,<br />
Martin Sattler, Christian Rolbieki<br />
und die Neumann-Brüder sind schon lange<br />
mehr als ein sportlich zusammengerückter<br />
Haufen junger Männer. Und auch die zweite<br />
Mannschaft mit Florian Daewes, Sascha und<br />
Benjamin Werner, Benjamin Titzck, Benjamin<br />
Sölter, Niels Benecke, Thomas Nief und<br />
Marco Locau gehören dazu. „Wir passen als<br />
Typen total gut zusammen“, schwärmt Fabi-<br />
es ist ganz selten, dass eine<br />
derart harmonische Mannschaft<br />
trotzdem so erfolgreich spielt.<br />
an Neumann. „Wenn wirklich mal ein Neuer<br />
kommt, dann geht er meist recht schnell<br />
wieder, weil er merkt, dass bei uns ein ganz<br />
besonderer Zusammenhalt besteht.“<br />
Das Fehlen eines internen Konkurrenzkampfs<br />
ist auch dem Trainer der eingeschworenen<br />
Truppe schon aufgefallen. „Es<br />
ist ganz selten, dass eine derart harmonische<br />
Mannschaft trotzdem so erfolgreich<br />
spielt“, sagt Mike Reynolds, 56, durch dessen<br />
Kinder- und Jugendtraining die meisten<br />
der Marienthaler Tennistalente gehen, ehe<br />
sie zusätzlich vom Verband gefördert werden.<br />
Aber natürlich gehören zu spielstarken<br />
Junioren auch sportbegeisterte Senioren.<br />
Thomas und Christiane Neumann sind so<br />
ein Eltern- und Ehepaar, die ihren Söhnen<br />
die Tennisleidenschaft vorgelebt haben.<br />
Der Erstgeborene bekam mit fünf Jahren<br />
den ersten Schläger in die Hand, der Kleine<br />
„hatte schon als Baby das Ploppen der<br />
Bälle im Ohr“, sagt die Mutter. Sie hat vor<br />
Jahren das Tennis verletzungsbedingt aufgeben<br />
müssen, obwohl auch sie einmal in<br />
einer engagierten Damenmannschaft mitge-<br />
spielt hat. Ehemann Tom hingegen ist dem<br />
Familiensport treu geblieben. Er spielt in der<br />
Herrenmannschaft 40 und unterhält nach<br />
wie vor die kleine, aber feine Marienthaler<br />
Tennisgemeinde bei seinen Punktspielen mit<br />
Schlägerweitwürfen und legendären Kommentaren<br />
wie „immer ich“, wenn mal wieder<br />
ein gegnerischer Ball die Linie doch noch<br />
berührte.<br />
Über Anekdoten wie diese kann Neumann<br />
senior selbstverständlich lächeln. Wahr ist<br />
aber auch, dass er als Vater bei seinem<br />
Nachwuchs dann und wann durchaus erzieherisch<br />
tätig werden musste.<br />
„Bei einem Jugendturnier<br />
habe ich Fabian während<br />
eines Spiels sogar mal vom<br />
Platz geholt, weil er sich mit<br />
seinem Gegenspieler so derart<br />
hochgeschaukelt hatte,<br />
dass sich die Beiden nicht<br />
mehr beruhigen konnten.“<br />
Und? Was hat der Sohn gemacht?<br />
„Na was schon“, sagt<br />
Fabian Neumann, „ich habe<br />
geheult. Ist doch klar.“<br />
Inzwischen ist er ein Spieler, der mit einer<br />
ziemlich deutlich zur Schau gestellten<br />
Dominanz seine Einzel und Doppel häufig<br />
für sich entscheidet. Manchmal sieht es<br />
sogar so aus, als wäre er gar nicht gefordert.<br />
„Aber das täuscht“, sagt Fabian. „Ich<br />
wirke nur nicht so dynamisch.“ Dem älteren<br />
Bruder hingegen sieht man den Spaß am<br />
Kämpfen, gepaart mit Spielwitz, immer an.<br />
„Als ich noch mehr Zeit hatte“, sagt Tobias,<br />
„da konnte ich stundenlang Tennis spielen.<br />
Ich war verrückt danach.“<br />
In den Anfangsjahren hatten die Neumänner<br />
auch Hockey gespielt, so wie die<br />
meisten Kinder und Jugendlichen im <strong>MTHC</strong>.<br />
Heute gibt es nur noch einen Sport neben<br />
dem Tennis: Fußball. Und zwar aktiv, beim<br />
Kick mit Kumpels, und auch passiv, als Dauerkartenbesitzer<br />
beim HSV – ein in dieser<br />
Saison ein wenig zweifelhaftes Vergnügen.<br />
Bei so viel Liebe für den Sport stellt sich die<br />
Frage: Was hat gefehlt, um den vielleicht<br />
entscheidenden Schritt hinaus zu tun aus<br />
dem überschaubaren Marienthal? Vielleicht<br />
sogar in Richtung Profi-Tennis? Schließlich<br />
16 17<br />
<strong>MTHC</strong>-journAl<br />
mthc.de
ennIS<br />
„AM lIeBSTen WÜrDen WIr eIne BAr AufMACHen“<br />
bescheinigen die Fachleute besonders Fabian<br />
Neumann ein besonderes Talent. „Das<br />
stand nie zur Debatte“, sagt der. „Ich hatte<br />
viele Verletzungen. Aber vielleicht fehlte<br />
auch der Ehrgeiz.“ Obwohl zu Hause natürlich<br />
hardcoremäßig Sport und dabei vor<br />
allem Tennis geguckt wurde. Damals, als<br />
es noch den Boris und die Steffi und den<br />
Michael und die Anke gab, wurde bis tief<br />
in die Nacht hinein mitgefiebert. „Wir wollten<br />
aber nie typisch unangenehme Tennis-<br />
Eltern sein“, sagt Christiane Neumann.<br />
Martin Sattler Christian Rolbieki<br />
18 711<br />
<strong>MTHC</strong>-journAl<br />
„Unterstützung ja. Aber keinen Druck.“ Und<br />
jetzt sind die super-sportlichen Zeiten für<br />
die beiden Söhne sowieso vorbei. Im Herbst<br />
zieht Tobias Neumann von zu Hause aus<br />
und mit Freundin Nadine zusammen. Der<br />
gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann<br />
arbeitet beim Schiffsausrüster Transas Marine<br />
GmbH. Deshalb hat er aufgehört, dem<br />
Nachwuchs Tennisunterricht zu geben. Und<br />
auch der jüngere Bruder bastelt an seiner<br />
beruflichen Zukunft. Er lernt Kaufmann für<br />
Speditions- und Logistikdienstleistungen bei<br />
In die Oberliga aufgestiegen:<br />
Fabian Neumann, Can Sinirlioglu, Tobias Neumann, Danny Kusel<br />
Die nächsten Spiele<br />
1. Herren (Oberliga)<br />
der F.B.Z. Speditionsgesellschaft, Freundin<br />
Yasmin studiert BWL.<br />
Der jeweilige Traumberuf, das wollen die<br />
beiden dann doch zum Schluss noch loswerden,<br />
sei die kaufmännische Laufbahn allerdings<br />
nicht. „Am liebsten“, sagt Tobi, „würden<br />
wir zusammen eine Bar aufmachen, nicht<br />
wahr Fabi?“ Der Bruder nickt und grinst zurück.<br />
Auch das ist in Tenniskreisen bekannt:<br />
Die Neumänner sind trink- und tanzfest.<br />
12. Mai, 14 Uhr: Victoria - <strong>MTHC</strong><br />
19. Mai, 14 Uhr: SV Blankenese - <strong>MTHC</strong><br />
26. Mai, 14 Uhr: <strong>MTHC</strong> - Großflottbeker THGC<br />
02. Juni, 14 Uhr: <strong>MTHC</strong> - Harvestehuder THC<br />
09. Juni, 14 Uhr: Club an der Alster II - <strong>MTHC</strong><br />
16. Juni, 14 Uhr: <strong>MTHC</strong> - THC von Horn und Hamm<br />
2. Herren (Klasse II)<br />
13. Mai, 14 Uhr: BW Lohbrügge - <strong>MTHC</strong><br />
20. Mai, 14 Uhr: THC von Hamm und Horn II - <strong>MTHC</strong><br />
02. Juni, 14 Uhr: <strong>MTHC</strong> - DUWO 08<br />
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mthc.de
M CluBHAuS<br />
Von TorTen, ToMMIeS unD DeM TöTen AM neTZ<br />
20<br />
Seit 1929 ist Gretl Pagenstecher<br />
<strong>MTHC</strong>-Mitglied. Ihre erzählungen<br />
sind eine reise in die Vergangenheit<br />
des Clubs. ever-Gretl<br />
Von Alfred Weinzierl<br />
Gretl Pagenstecher erinnert sich noch<br />
gut an die englischen Soldaten, die sich<br />
auf den Sportanlagen des Marienthaler<br />
THC breit machten. Davon erzählen zu<br />
können, ist schon eine leistung an sich,<br />
denn mittlerweile ist es mehr als sechzig<br />
jahre her, dass die freundlichen Männer<br />
– je nach Standpunkt waren sie Befreier,<br />
Besatzer oder schlicht die „Tommies“ –<br />
auf dem Hockeyplatz fußball spielten<br />
und auf den Tennisplätzen Tennis.<br />
Allerdings konnte von einem ordentlichen<br />
Hockeyrasen im Herbst 1945 keine Rede<br />
sein. „Es war ein Acker, auf dem die Kleingärtner<br />
ihre Ziegen hielten“, berichtet Gretl<br />
Pagenstecher, die Bäume am Rande waren<br />
gefällt und zu Brennholz zersägt worden.<br />
Doch mit jedem Sommer kehrte der sportliche<br />
Alltag mehr und mehr zurück, auf dem<br />
Hockeyfeld wie auf der roten Asche. Gretl<br />
Pagenstecher war damals Anfang Zwanzig,<br />
und die Anwesenheit der Engländer, so erinnert<br />
sie sich heute, hatte durchaus praktische<br />
Vorteile. „Wenn die ihre Tennisbälle<br />
nicht mehr mochten, weil der Filz verschlissen<br />
war, dann schenkten sie die uns.“<br />
<strong>MTHC</strong>-journAl<br />
Mit Gretl Pagenstecher ins Plaudern zu kommen, ist auch ein Geschenk. Sie<br />
ist das letzte Clubmitglied, das die unmittelbare Nachkriegszeit, in der bis aufs<br />
Gummi abgewetzte Tennisbälle eine Kostbarkeit waren, als Erwachsene erlebt<br />
hat. Die letzte Zeitzeugin, die aus eigenem Erleben beschreiben kann, wie im<br />
<strong>MTHC</strong> in den Dreißiger Jahren Tennis und Hockey gespielt wurde. Denn Gretl<br />
Pagenstecher, Jahrgang 1923, kam im Alter von sechs in den Club – als Margarete<br />
Schilling, Tochter des Handelsvertreters Adolf Schilling.<br />
Und sie ist bis heute geblieben, sogar aktiv als Tennisspielerin. 83 Jahre<br />
<strong>MTHC</strong>-Mitglied, das heißt 16 Clubpräsidenten und 15 deutsche Kanzler.<br />
Sie hat auf Asche alle Epochen des hiesigen Tennis begleitet, die Gottfriedvon-Cramm-Zeit,<br />
die Wilhelm-Bungert-Zeit, den Boris-Becker-Boom. Sie war<br />
dabei, lange bevor der weiße Sport snobistisch wurde. Sie war dabei, wie er<br />
sich zum Volkssport entwickelte. Und nun beobachtet sie, wie die Vereine<br />
zu kämpfen haben gegen die vielen Konkurrenten der Freizeitgesellschaft.<br />
„In den dreißiger Jahren gab es ein richtiges Clubleben“, sagt Gretl Pagenstecher,<br />
in Dreierreihen schauten die Mitglieder den Turnieren zu, Jeder<br />
kannte Jeden, während heute „die meisten an einem vorbeilatschen ohne zu grüßen“.<br />
Die alte Dame sagt das ohne Bitterkeit, ohne Wehklagen, sie ist eine gute Beobachterin,<br />
„die Zeiten sind heute eben andere“.<br />
Das Clubhaus stand damals noch<br />
in der Jüthornstraße, in unmittelbarer<br />
Nähe des Krankenhauses, wobei der<br />
Begriff Haus eine freundliche Umschreibung<br />
ist. „Eine Baracke war das“,<br />
erinnert sich Gretl Pagenstecher, und<br />
in deren hinterem Teil wohnten der<br />
Platzwart und seine Frau, die Kaffee<br />
ausschenkte und selbstgebackenen<br />
Kuchen verkaufte. Die sechs Aschenplätze<br />
neben dem Clubhaus und das<br />
Hockeyareal in der Gustav-Adolf-Straße<br />
waren so etwas wie die natürlichen<br />
Treffpunkte aller Marienthaler, die es<br />
mit dem aktiven Sport hatten.<br />
Gretls Clubkarriere begann frei-<br />
Tennisspielerin Pagenstecher (links, 1954)<br />
lich als Ballmädchen, 30 Pfennig pro<br />
Stunde ließ ihr Vater springen. Als sie sieben Jahre alt war, spendierte er dann die ersten<br />
Trainerstunden, wenig später nahm sie außerdem den Hockeyschläger in die Hand. „Sport<br />
war in meiner Familie ganz normal“, erinnert sie sich. Der Vater, ein Kaufmann, der in der<br />
Ernst-Albers- Straße ein großes Haus gekauft hatte, das man damals als Villa bezeichnete,<br />
förderte den Sport nicht nur als Familienoberhaupt. Von 1933 bis 1938 übernahm Adolf Schilling<br />
den Vorsitz des Clubs. Und er musste ihn abgeben, weil er Mitglied einer so genannten<br />
Handwerker-Loge war – einer Organisation, die den Nazis immer suspekt geblieben ist. „Mein<br />
Vater war denen wohl politisch nicht zuverlässig genug.“<br />
Die Erinnerungen der heute 88-Jährigen haben etwas Gelassenes,<br />
Abgeklärtes, manchmal schwingt in ihren Sätzen ein wenig Spott<br />
mit, ein wenig Ironie. Anfang der Fünfziger Jahre gehörte sie zu den<br />
Stammkräften der Mannschaften, beim Hockey wie beim Tennis. In<br />
den monatlichen Vereinsmitteilungen, die damals erschienen und die<br />
die Familie Schilling stets sauber zu Büchern binden ließ, taucht ihr<br />
Name immer wieder auf. Mal im Tor, mal im Sturm der Hockey-Damen,<br />
als Anführerin der zweiten Tennis-Damen, für die sie Freundschaftsspiele<br />
gegen Rahlstedt organisierte, „mit anschließender Kaffeetafel“,<br />
oder später dann als Mitglied der ersten Tennis-Mannschaft. Als Gretl<br />
Pagenstecher einmal in einem clubinternen Tennisfinale unterlag, bemerkte<br />
der kritische Chronist, sie habe das Match verloren, weil sie<br />
am Netz nicht töte und stattdessen oft passiert werde.<br />
Das Gewinnen war schon damals wichtig. Deshalb gab es auch<br />
jede Menge Wettbewerbe und Turniere. Darunter jene Mixedkonkurrenz,<br />
bei der das Siegerpaar traditionell eine Torte geschenkt bekam.<br />
„Und weil es ein Ehepaar gab, das eindeutig das beste Mixeddoppel<br />
im Club spielte, jedoch schon länger kinderlos geblieben war, bestellte<br />
man eine Torte mit einem Klapperstorch obendrauf“, erinnert sich<br />
Gretl Pagenstecher. Das war der Schalk der Fünfziger Jahre und er<br />
rächte sich ein bisschen, als das Ehepaar das Turnier kurzfristig absagen<br />
musste, weil der Mann beruflich verhindert war.<br />
Ohne die Favoriten war die Konkurrenz plötzlich ziemlich offen und<br />
so gewann das Ehepaar Schilling das Finale, Gretls Eltern. Und die<br />
Torte mit dem Klapperstorch. Doch die Schillings hatten da schon<br />
sechs Kinder.<br />
In den sechziger Jahren reduzierte Gretl Pagenstecher ihr sportliches<br />
Pensum etwas. Nach dem Abitur (1942) hatte sie sich zur Krankengymnastin<br />
ausbilden lassen, der Beruf und die Geburt von zwei<br />
Töchtern setzte nun andere Prioritäten. Dem Tennis im <strong>MTHC</strong> blieb<br />
sie aber dennoch treu, bis heute. Dienstags, mittwochs und freitags ist<br />
sie über Jahrzehnte im Club aktiv gewesen, zuletzt mit der Trainerlegende<br />
Winz und, O-Ton Pagenstecher, „uns drei alten Weibern, Frauke<br />
Witten, Käthe Gaedecke und Margarethe Burmeister“. Doch nun,<br />
mit 88 Jahren, will sie kürzer treten. „Wissen Sie, es ist ja nicht mehr<br />
so leicht.“ Sie sagt das in einem fast um Entschuldigung bittenden Ton.<br />
„Es strengt mich an, ehrlich gesagt.“<br />
Voriges Jahr ging es ihr eine Zeit lang nicht so gut. Da hat sie einen<br />
Stuhllift in ihr Treppenhaus einbauen lassen. Doch den braucht sie<br />
nicht mehr, „ich höre schlecht“, sagt Gretl Pagenstecher, aber Treppenstufen<br />
sind ihr heute kein Hindernis. „Wenn ich mit schweren Sachen<br />
vom Einkaufen komme, dann stelle ich die manchmal auf den<br />
Lift und lasse die Tüten hochfahren“, erzählt sie – und grinst ein wenig<br />
mit den Mundwinkeln.<br />
Bei der Mitgliederversammlung Mitte April wurde der Evergreen des <strong>MTHC</strong> für ihre 83<br />
Jahre Vereinstreue mit der Ehrenmitgliedschaft belohnt. Als sie von der Aktion des Vorstands<br />
erstmals hörte, dachte sie spontan an ihren Vater, der diese Ehre vor mehr als einem<br />
Jahrhundert ebenfalls erfahren hatte. Doch dann fiel ihr auf, dass diese Ehre auch einen<br />
finanziellen Aspekt hat. „Da muss ich in Zukunft ja keinen Beitrag mehr zahlen“, sagte Gretl<br />
Pagenstecher und blickte verschmitzt.<br />
Sportlektüre: Gretl Pagenstecher in ihrem Wohnzimmer<br />
Honoris causa: Gretl Pagenstecher erhält von<br />
John Mönninghoff die Urkunde<br />
zur Ehrenmitgliedschaft<br />
mthc.de<br />
21
urZe eCke<br />
HoCkey neWS<br />
1. Herren<br />
jochens rückkehr<br />
Mit drei neuen kräften sind unsere 1.<br />
Herren Mitte April in den zweiten Teil der<br />
feldsaison 2011/12 gestartet. Während<br />
Trainer oliver Melchert sich von den Qualitäten<br />
des Stürmers Vilas ott (kam aus<br />
rahlstedt) und des Torhüters nikolas von<br />
Zech (vorher uHC) schon in der Zweitliga-Hallenrunde<br />
überzeugen konnte, hat<br />
jochen Schaller im Winter sich erst mal<br />
Spielpraxis bei den 3. Herren geholt. und<br />
eigentlich ist jochen, 43, auch gar kein<br />
neuzugang, sondern einer, der seinen<br />
rücktritt nach sieben jahren rückgängig<br />
gemacht hat. Damals, vor der Heirat, hieß<br />
er noch jochen Günther, hatte genug<br />
vom Training dreimal pro Woche, wollte<br />
sich mehr um die familie kümmern, mit<br />
der frau Golf spielen und „die jüngeren<br />
zum Zuge kommen lassen“.<br />
Seitdem hatte er all die Jahre der Versuchung<br />
eines Comebacks widerstanden,<br />
die Avancen der Spätzünder und der Elche<br />
abgelehnt, weil er „Mannschaftssport ganz<br />
oder gar nicht“ betreiben wollte – bis ihn Oliver<br />
Melchert beim letzten Oktoberfest fragte,<br />
ob er mit seiner Erfahrung die jungen Spieler<br />
in der 1. Herren ein bisschen unterstützen<br />
wolle. Denn Erfahrung hat Jochen in der Tat:<br />
Acht Jahre stürmte er in jener von Andreas<br />
Montag bis Freitag: 8 – 20 Uhr • Samstag: 8 mthc.de – 18 Uhr<br />
22 15<br />
<strong>MTHC</strong>-journAl<br />
Schanninger betreuten Truppe, die es in der<br />
Halle bis in die Bundesliga und auf dem Feld<br />
bis in die zweite Liga schaffte.<br />
Jochen Schaller hat, sagt er selber, „Feuer<br />
gefangen“ für die Aufgabe, den vielen 18-<br />
bis 20-Jährigen im Team mit seiner Routine<br />
zu helfen. „Die haben superviel Potenzial,<br />
vielleicht sogar mehr als wir damals in den<br />
Carls Pfiff<br />
„Was ist eigentlich Kreuzen?“<br />
Es kommt oft vor, dass gekreuzt wird, doch nur wenige<br />
Schiedsrichter pfeifen es konsequent ab. Vielleicht auch, weil<br />
diese Art der Behinderung in der Aufregung des Spieles oft<br />
aus Versehen geschieht. Unter „Kreuzen“ versteht man, dass<br />
man einem Gegenspieler den Weg zum Ballbesitzenden der<br />
eigenen Mannschaft versperrt. Wenn der Gegenspieler also<br />
den Ballbesitzenden angreifen will und sich ein Mitspieler<br />
des Ballbesitzenden dazwischen stellt, dann kreuzt er. Und<br />
der Gegenspieler bekommt einen Freischlag.<br />
Neu auf dem Feld:<br />
Jochen Schaller, Nikolas von Zech, Vilas Ott<br />
besten Zeiten der <strong>MTHC</strong>-Herren“, glaubt<br />
Jochen. Der Unterschied sei aber: „Damals<br />
hatten wir einen unbedingten Willen, einen<br />
extremen Teamspirit – der muss sich bei uns<br />
erst noch entwickeln.“ Teamgeist will Jochen<br />
nun vorleben, mit seinem Einsatz und seiner<br />
Konsequenz beim Sport. Dafür dürfen ihn<br />
die Jüngeren sogar „Opi“ nennen.<br />
History<br />
jungs, von<br />
einer frau trainiert<br />
52 Jahre liegen zwischen diesem Foto und<br />
heute. Aber wenn man Uwe Jäger – den schnieken<br />
Jungen mit dem dunklen Haar, den Zweiten<br />
stehend von links – dieser Tage anspricht auf die<br />
Jugendmannschaft von 1950, dann fällt ihm spontan<br />
zu jedem Namen eine Kurzbiographie ein und<br />
zu den meisten eine Anekdote: Mit wem er in der<br />
gleichen Klasse auf dem Matthias-Claudius-Gymnasium<br />
gewesen ist, wer seine Hockeykarriere früh abgebrochen<br />
oder bei anderen Vereinen fortgesetzt hat;<br />
dass zum Beispiel Peter Rürup („unser Bester“) lange<br />
noch in Düsseldorf spielte, dass Lorenz Paulsen („kam<br />
aus einer Eisenwaren-Familie, hatten ihr Geschäft neben<br />
Karstadt“) bis Ende der Sechziger im <strong>MTHC</strong> aktiv<br />
war oder dass sein dicker Kumpel Jochen Schwarz („wir<br />
haben uns als Fünfjährige kennengelernt“) bis heute auf<br />
unserer Anlage dem Tennissport frönt.<br />
Vier Mannschaften, erinnert sich Uwe Jäger, habe es 1950 gegeben, die Knaben,<br />
die Jugend („die 14- bis 16-Jährigen“), zu der er gehörte, die Junioren und die<br />
Erwachsenen. Die Gegner seien die gleichen Clubs gewesen wie heute: „HTHC,<br />
UHC, Flottbek, Klipper, Rahlstedt, Heimfeld, Reinbek, und zu den Auswärtsspielen<br />
sind wir entweder mit dem Fahrrad oder mit U- und S-Bahn.“ Trainiert wurde die<br />
Jugend damals von einer Frau: Ilse Thouret, die in den Dreißiger Jahren, so Jäger,<br />
„Motorradrennen gefahren war“.<br />
Insgesamt blickt Uwe Jäger auf 55 Jahre im <strong>MTHC</strong> zurück. „Als ich 1947, also<br />
vor der Währungsreform, mich dem Club anschloss, betrug das Eintrittsgeld 50<br />
Reichsmark, was auf dem Naturalienmarkt sechs amerikanischen Zigaretten entsprach.“<br />
Erst vor drei Jahren hat der heute 77-Jährige, seinen Schläger bei den<br />
Alten Herren aus der Hand gegeben: „Ich brachte nicht mehr die Leistung“. Danach<br />
war er als Organisator der Spiele aber immer noch ein unverzichtbarer Teil der<br />
Mannschaft. „Aber damit ist nun auch Schluss“, hat Uwe Jäger zuletzt entschieden.<br />
„Irgendwann müssen auch mal die anderen ran.“<br />
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oCkey<br />
„WIr funkTIonIeren nur GeMeInSAM!“<br />
24<br />
Von Tomas Hirschberger<br />
Wenn es noch eines Beweises für den<br />
Charakter dieser Mannschaft bedurfte,<br />
dann wurde er im Moment der größten<br />
niederlage sichtbar. Auch wenn es weh<br />
tut, schauen wir uns die entscheidende<br />
Szene noch einmal an: Heimfeld gegen<br />
<strong>MTHC</strong>. es steht 4:5. nur noch Sekunden<br />
zu spielen. Schon ein unentschieden<br />
hätte den fast sicheren Aufstieg in die<br />
erste Hallen-Bundesliga bedeutet. Pfiff.<br />
Siebenmeter für uns. Annie Martens<br />
macht es – und versemmelt die Chance.<br />
Schockzustand. Das war‘s.<br />
Jedes andere Team hätte den Schützen –<br />
zumindest im ersten Moment – zum Teufel<br />
gewünscht. Männerteams sowieso. Und was<br />
machen die Mädels? Die machen sich Sorgen,<br />
wie es jetzt wohl Anni geht. Arme Anni.<br />
Die hat doch FÜR UNS die Verantwortung<br />
übernommen. Ist so eine Reaktion normal?<br />
Bei den ersten Damen schon. Bei Spielerinnen,<br />
die sich Gedanken über den anderen<br />
machen. Über die Mannschaftskameradin.<br />
<strong>MTHC</strong>-journAl<br />
Dosi<br />
und die Damen<br />
Typischer Weiberkram? Vielleicht. Aber eben<br />
auch ein Indiz, wie diese Truppe tickt.<br />
Lars Dose hat mir diese Geschichte erzählt.<br />
Etwas bedröppelt hat er dabei geguckt,<br />
weil es ihm auch heute noch weh tut.<br />
Auffällig oft hat er dabei „wir“ gesagt.<br />
Wir, das Kollektiv. Für alle, die Lars<br />
nicht so gut kennen: Lars ist Dosi.<br />
Dosi der Damen-Trainer. Der Mann,<br />
der dem Frauenhockey bei uns im<br />
Club etwas Ernsthaftes gegeben hat.<br />
Dazu muss man wissen, dass Damenhockey<br />
in Marienthal nie wirklich ein Straßenfeger<br />
war, nie richtig eine Fankultur entwickelt<br />
hat. Damenspiele fanden zumeist unter<br />
Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Sonntags<br />
machte man lieber freiwillig die Steuererklärung,<br />
als sich ein Match der Mädels anzuschauen.<br />
Okay, das ist jetzt sicherlich ein wenig<br />
übertrieben, und bei all den Damen, die<br />
jahrelang ihre Knochen für den <strong>MTHC</strong> hingehalten<br />
haben und denen ich jetzt Unrecht<br />
tue, entschuldige ich mich lieber schon mal<br />
prophylaktisch. Aber Tatsache ist doch: Vom<br />
Leistungssport, wie er in anderen Hamburger<br />
Clubs seit Jahrzehnten Tradition hatte,<br />
waren wir Galaxien entfernt. Belächelt wurden<br />
sie oft, die Frauen am Krummstock,<br />
ernst genommen wurden sie selten.Trainer<br />
Als Lars Dose die 1. Damen übernahm, war<br />
das Team weit entfernt von Leistungssport. Heute<br />
macht seine Mannschaft Furore – mit Spielwitz,<br />
Kampfkraft und ganz viel Charakter.<br />
kamen und gingen. Nur wenige schafften<br />
es, dem Damenhockey so etwas wie eine<br />
Struktur zu geben. Gründe dafür gab es<br />
viele. Kein Geld, kein Nachwuchs, kein<br />
Bock. Zwei Dutzend Mädels mit latentem<br />
Hang zum Zickenkrieg auf Kurs zu bringen<br />
(und dort zu halten), ist halt richtig Arbeit.<br />
Der Schreiber dieser Zeilen weiß, wovon<br />
der spricht, er hat selber zwei von diesen<br />
Grazien.<br />
Als sich Lars also der Aufgabe verschrieb,<br />
aus einer Ansammlung von Damen<br />
eine Mannschaft mit sportlicher Per-<br />
spektive zu formen, hätte wohl kaum einer vermutet, wo das mal enden könnte (und wir<br />
wissen es heute noch nicht). Um das ganze chronologisch ein wenig zu ordnen, habe ich Dosi<br />
gebeten, mir mal ein paar Infos aufzuschreiben. Nur Stichworte. Er lieferte mir ein Manuskript<br />
in Taschenbuchformat. Unmöglich all seine kleinen Anekdoten und Erlebnisse zu erwähnen.<br />
Hier also die Kurzform: Dosis Erinnerungen beginnen in dem Moment, als die Damen<br />
am absoluten Tiefpunkt angelangt waren,<br />
im Jahr 2005. Gerade erst hatten sich die<br />
Mädels in der Halle aus der Regionalliga verabschiedet,<br />
drohten sie nun in die Verbandsliga<br />
durchgereicht zu werden. Erst im letzten<br />
Spiel wurde die Klasse gehalten. Ehrlich, es<br />
war höchste Eisenbahn, etwas zu ändern.<br />
Und zwar grundlegend.<br />
Von ganz oben assistierte zunächst<br />
einmal der Hockeygott. Die ersten Vertreterinnen<br />
einer neuen Spielergeneration<br />
waren bereits angekommen und halfen den<br />
Abstieg zu verhindern. Jugendnationalspielerin<br />
und Europameisterin Katharina „Katze“<br />
Kappus (mittlerweile Frau Dose) verstärkte den<br />
Kader. Zudem stiegen die Martens-Schwestern<br />
Kathrin und Franziska zu den Damen<br />
auf, ebenso Svenja Barth. Zur Feldrückrunde<br />
übernahm Dosi dann das Traineramt und<br />
brachte neben einem neuen Spirit gleich drei<br />
Jugendspielerinnen mit Lars wurde schnell klar, dass als allererstes an der Einstellung gearbeitet<br />
werden musste. Dosi: „Spielabsagen mit Argumenten wie Urlaubsnachbereitung, was<br />
übersetzt heißt: Wäsche waschen, oder Ikea-Regal aufbauen, waren ganz normal.“ Heute<br />
kann er darüber schmunzeln, damals setzte er seinen Frust direkt in Bauchumfang um. Er<br />
musste ja alles runterschlucken.<br />
Doch langsam änderten sich dann tatsächlich Stimmung und Einstellung. Hans Barth wurde<br />
als Betreuer verpflichtet, die Mannschaft weiter verstärkt. Erstmals gab es so etwas wie<br />
Kaderdruck. Wer spielen wollte, musste trainieren, um seinen Platz im Team fighten, sich anbieten,<br />
kein Dillidalli-Hockey mehr abliefern. Die Disziplin reifte, man sah die Mädels plötzlich<br />
am Sonntag in aller Frühe Kondition bolzen. Auch die Außendarstellung der einstigen Freizeit-<br />
truppe änderte sich. Es formte sich das Bild<br />
der sympathischen Marienthaler Einheit, die<br />
immer besser harmonierte, vor allem immer<br />
besser spielte, und endlich ernst genommen<br />
wurde, auch über die Grenzen des Horner<br />
Kreisels hinaus. Erfolge stellten sich ein, die<br />
„Erfolg neu erarbeiten“:<br />
<strong>MTHC</strong>-Damen gegen Eintracht Braunschweig<br />
ersten Zuschauer kamen und wollten sich<br />
das mal anschauen, das neue zarte Pflänzchen<br />
„Damenhockey“, das da im Stillen gedeihte.<br />
Mittlerweile heuerten auch talentierte Girlies<br />
wie die Münchner Jugendnationalspielerin<br />
Caro Schlegel an, Jana Cordes aus<br />
Rahlstedt oder Laura Holly Andersch aus<br />
Leverkusen, die sich ganz bewusst für Marienthal<br />
und gegen Flottbek entschied.<br />
mthc.de<br />
25
oCkey<br />
AufSTeIGer DeS jAHreS – unSere 2. DAMen<br />
26<br />
fortsetzung von Seite 25<br />
Eigengewächse wie Kaddy Martens, Sophie<br />
Borkel oder Christina „Gini“ Gienapp<br />
wurden nun wie selbstverständlich bei Turnieren<br />
zur besten Spielerin gewählt.<br />
Lars mag das gar nicht, wenn man einzelne<br />
Rohdiamanten aus seinem großen<br />
Schmuckkästchen 1. Damen herauspickt<br />
– von wegen Kollektiv. „Wir sind ein Team,<br />
wir funktionieren nur gemeinsam“, betont er.<br />
Doch ein Team ist eben auch die Summe<br />
von talentierten Einzelspielern. Und hier hat<br />
sich die Situation entscheidend geändert.<br />
Erfolg macht attraktiv. Machten gute Spielerinnen<br />
früher einen Bogen um Marienthal,<br />
so wird der <strong>MTHC</strong> plötzlich auf der Hockey-<br />
Landkarte wahrgenommen. Und wenn gutes<br />
Hockey geboten wird, haben auch junge Talente<br />
eine Perspektive, bleiben im Club und<br />
wandern nicht ab. So einfach ist das.<br />
„Leider merken wir momentan wieder einen<br />
kleinen Bruch“, sagt Dosi mit kritischem<br />
Blick, „von der weiblichen Jugend rückt derzeit<br />
kaum eine zu uns hoch und kann sich<br />
dort etablieren.“ Doch er gibt sich kämpferisch<br />
und appelliert an den Nachwuchs: „Mädels,<br />
ihr müsst für das Ziel 1. Damen kämpfen,<br />
es lohnt sich wirklich.“<br />
Wer in diesen Leistungskader aufrückt,<br />
muss wahrlich keine Angst haben. Denn eines<br />
steht fest: Erfolg hat diese Mannschaft<br />
nie verbogen. Nicht als sie souverän in die<br />
zweite Feld-Bundesliga aufgestiegen sind,<br />
und auch jetzt nicht, als der große Traum<br />
Hallen-Bundesliga am Siebenmeterpunkt<br />
wie eine Seifenblase zerplatzte. Klar, der<br />
Nichtaufstieg hat Narben hinterlassen. „Ich<br />
hätte es den Mädels so gegönnt“, sagt Lars<br />
und räumt ein: „Es gibt keinen Masterplan für<br />
die Zukunft, wir müssen uns Erfolg wieder<br />
neu erarbeiten. Und das werden wir auch.“<br />
Doch wer die 1. Damen live erlebt hat, der<br />
weiß: Dass hier etwas auseinanderbrechen<br />
könnte, ist nicht zu befürchten. Wer die verschworene<br />
Truppe noch nicht gesehen hat,<br />
sollte das schleunigst nachholen. Selbst in<br />
der Niederlage wird er ihren Spirit spüren.<br />
Eine Mannschaft mit Charakter - eigentlich<br />
viel zu gut für die Bundesliga.<br />
Tomas Hirschberger, 49, ein Eigengewächs<br />
des <strong>MTHC</strong>, spielte über zwei Jahrzehnte in der<br />
ersten Herren-Mannschaft.<br />
Heute ist er noch bei den „Elchen“ aktiv.<br />
1<br />
Mirja külper, 35, spielt seit vielen Jahren als Routinier in der Abwehr mit viel Übersicht.<br />
Ihre klaren Ansagen sind vielleicht auch berufsbedingt: Als Polizistin ist sie mit<br />
vielen Wassern gewaschen. Wenn Mirja mal mit kleinen Augen auf dem Platz steht,<br />
kommt sie wahrscheinlich vom Nachtdienst...<br />
2<br />
Wiebke Gnekow, 21, ist nach einigen Monaten in Australien braun gebrannt und lässig<br />
grinsend im Laufe des Winters wieder zu uns gestoßen – und war eine Riesenstütze<br />
in der zweiten Saisonhälfte. Dank Wiebke ist auch unsere medizinische Versorgung<br />
wieder besser geworden – was mit dem familiären Hintergrund zu tun hat (Apotheker!),<br />
mehr aber noch mit ihrem fürsorglichen Wesen.<br />
Theves Dose ist unser Mann für alle Fälle, der uns auch coacht, wenn Lars mit den<br />
1. Damen unterwegs ist. Was würden wir ohne ihn machen?<br />
lars Dose hat uns immer wieder das Spielsystem eingeimpft, uns motiviert oder<br />
bei Bedarf wohldosiert „rundgemacht“. Danke für Deinen Einsatz und Deine Geduld<br />
mit uns – es hat sich gelohnt!<br />
4<br />
Mareile Zerck, 20, ist unser Youngster, die mit großem Einsatz und viel Spielverständnis<br />
in der Mitte ackert und wirbelt. Verfärbte Stutzen machen ihr zwar auf dem<br />
Platz nichts aus, außerhalb des Spielfelds ist sie aber eine echte Lady. Dann ist sie<br />
modisch perfekt gestylt, als wäre sie direkt aus einem Mode-Magazin entstiegen. Großes<br />
Harmoniebedürfnis, großer Gerechtigkeitssinn!<br />
5<br />
Sarah Herber, 22, hat über Jahre die wohl höchste Trainingsbeteiligung. Entsprechend<br />
hat „Sära“ technisch riesige Fortschritte gemacht und beherrscht unser System<br />
im Schlaf. Sie spielt vielseitig rechts wie links im Sturm oder in der Mitte. Viele kennen<br />
sie vielleicht auch als charmante Servicekraft aus dem Clubhaus bei diversen Veranstaltungen.<br />
6<br />
Valerie Borkel, 21, hatte uns kurzzeitig verlassen, um in Kiel zu studieren und dort<br />
auch Hockey zu spielen. Ein Glück für uns, dass „Valli“ sich doch wieder umentschieden<br />
hat, denn wenn sie den Turbo einschaltet, ist sie nur schwer aufzuhalten – wenn<br />
sie es nur schaffen würde, öfter ihre starke Vorhand zu benutzen als ihre geliebte<br />
Rückhand.<br />
7<br />
Harriet Schmitz, 30, ist als rheinische Frohnatur schon vor vielen Jahren aus<br />
Düsseldorf zu uns gekommen, nachdem wir sie auch von unseren karnevalistischen<br />
Fähigkeiten überzeugen konnten. Mit den 2. Damen hat sie sämtliche Aufstiege seit<br />
Gründung miterlebt und als Mannschaftsführerin die Fäden in der Hand gehalten –<br />
eine insbesondere in einer 2. Mannschaft nicht immer einfache Aufgabe.<br />
„Meine Mädels“<br />
jula Grützmacher, 34, seit 27<br />
jahren im <strong>MTHC</strong>, stellt ihre<br />
Mitspielerinnen vor, mit denen<br />
sie in der vergangenen Hallen-<br />
saison den Aufstieg in die oberliga<br />
schaffte.<br />
8 Marit Stritz, 23, vor etwa zwei Jahren aus Rostock zu uns<br />
gekommen, hat unsere Mannschaft menschlich wie spielerisch<br />
bereichert. „Stritzi“ ist Expertin für ungewöhnliche Tore. Auf dem<br />
Platz und besonders am Tresen ist ihre Kondition unerschöpflich,<br />
außerdem hat sie immer einen unerwarteten Spruch parat. Fängt<br />
gerade mit dem Studium in Hamburg an.<br />
9<br />
laura Zörnig, 26, ackert und kämpft auf dem Platz um jeden<br />
Ball und motiviert das Team – ein echter Teamplayer. Als Physiotherapeutin<br />
hat sie für uns bei allen Beschwerden und jedem Zwicken<br />
einen guten Rat oder eine kurze Massage. Das wichtigste<br />
Werkzeug ist bei ihr die Wunderwaffe: Tape.<br />
Auf dem Foto fehlt janna Grützmacher, 32, ein Marienthaler Urgestein,<br />
der leider in den letzten Jahren der Dienstplan in der Klinik desöfteren<br />
in die Quere kommt. Wenn sie aber auf dem Platz ist, wirbelt sie mit<br />
Technik und Top-Kondition - und zeigt, wie man vorne links die abgezockten<br />
Tore schießt. Außerdem ist ihr ärztlicher Rat bei den Mädels<br />
sehr gefragt.<br />
<strong>MTHC</strong>-journAl mthc.de<br />
1<br />
7<br />
2 4 5 6<br />
8<br />
12<br />
9<br />
10 11<br />
10 Pauline Woik, 24, ist auch aus Rostock zu uns gekommen.<br />
Wenn man die Fröhlichkeit unserer beiden Rostocker erlebt,<br />
könnte man denken, die Stadt liege im Rheinland. „Pauli“ ist auf<br />
dem Platz eine Allzweckwaffe, technisch stark und manchmal so<br />
schnell, dass der Rest des Körpers kaum hinter ihren Beinen herkommt.<br />
11<br />
Sonja eisenberg, 41, spielt seit mindestens 20 Jahren für die<br />
Marienthaler Damen und ist noch immer mit viel Herzblut und<br />
Kampfgeist dabei. Technisch klasse und abgezockt, läßt sie ihre<br />
Gegenspieler stehen und ist mit großem Tordrang unterwegs. Ihr<br />
größter Fan ist ihre Tochter Lilien.<br />
12<br />
fabienne Zwein, 22, hat unser Tor und teilweise auch das der<br />
3. Mannschaft saubergehalten. Sie ist unser Paradiesvogel, denn<br />
es vergeht kaum ein Monat, ohne dass sie mit einer neuen Frisur<br />
oder Haarfarbe auftaucht. Erstaunlich finde ich immer noch, wie<br />
sie ihre Torwartausrüstung regelmäßig mit dem HVV transportiert<br />
27
nTerVIeW<br />
„Voll fokuSSIerT Auf olyMPIA“<br />
Torfrau Reynolds, Trainer Behrmann<br />
„Wir kämpfen mit<br />
ungleichen Mitteln“<br />
Bundestrainer Michael Behrmann über Motivation,<br />
Medaillenträume und kristina reynolds<br />
Michael Behrmann, bekommt man als Hockey-Bundestrainer eigentlich mit, was unterhalb<br />
der Bundesliga geschieht – also in Clubs wie dem <strong>MTHC</strong>?<br />
Sie spielen sicher auf den knapp verpassten Bundesliga-Aufstieg der Damen in der Halle<br />
an. Ich habe es direkt nach der Rückkehr mit meiner Mannschaft von der Champions Trophy<br />
in Argentinien erfahren. Der Bruder von Nationalspielerin Katharina Otte trainiert die Heimfelder<br />
Damen. Von daher habe ich das Drama mit dem verschossenen Siebenmeter tatsächlich<br />
mitbekommen.<br />
Die stärkste Verbindung zwischen Ihnen und dem <strong>MTHC</strong> ist wahrscheinlich Ihre Torhüterin<br />
Kristina Reynolds: Die Tochter unseres Tennistrainers Mike Reynolds hat im <strong>MTHC</strong> das Hockeyspiel<br />
gelernt.<br />
28<br />
<strong>MTHC</strong>-journAl<br />
Als ich im Jahr 2000 hier in Hamburg anfing,<br />
hatte ich sie schon in der Landesauswahl als<br />
Trainer, zusammen mit Mike Herbert. Sie war<br />
fraglos schon eine gute Torhüterin, aber vom<br />
Athletischen her überhaupt nicht austrainiert.<br />
Sie hat sich da enorm verbessert, ist heute<br />
fitter, dynamischer, beweglicher. Und sie ist<br />
durch ihre Größe von 1,80 Meter extrem beeindruckend<br />
für die gegnerischen Spieler.<br />
Wobei unsere andere Torfrau Yvonne Frank<br />
genau so lang ist. Wir nennen die beiden die<br />
Twin Towers.<br />
Wer von den beiden wird im August bei den<br />
Olympischen Sommerspielen in London die<br />
Nummer 1 sein?<br />
Kristina Reynolds hat bei den letzten Spielen<br />
in Peking 2008 im Tor gestanden, als<br />
jüngste der möglichen Kandidatinnen. Und<br />
sie hat das Vertrauen damals gerechtfertigt.<br />
Aber die Karten werden immer neu gemischt,<br />
Kristina musste zuletzt extrem viel für ihr Medizinstudium<br />
leisten. Deshalb ist das Rennen<br />
für London zwischen ihr und Yvonne Frank<br />
absolut offen.<br />
Kristina spielt mit dem Gedanken, nach<br />
Olympia ihre internationale Karriere zu beenden.<br />
Das wäre jetzt, da sie mit dem Studium fast<br />
fertig ist, eine absolut normale Entwicklung.<br />
Andererseits ist sie 84er Jahrgang, also noch<br />
lange nicht in dem Alter, wo ein Torwart ans<br />
Aufhören denken muss. Vielleicht nimmt sie<br />
sich nach Olympia ja auch erst mal eine Auszeit<br />
und schaut, was mit ihr passiert. Das steht<br />
ihr frei.<br />
Sie sind seit 2006 für die Damen-Nationalmannschaft<br />
verantwortlich, und auch davor<br />
haben Sie fast ausschließlich Damenteams<br />
betreut. Welche Unterschiede gibt es zwischen<br />
Frauen- und Männer-Mannschaften?<br />
Wenn man mal mit den kritischen Punkten<br />
anfangen will, dann gibt es bei den Frauen<br />
eine Tendenz zum ökonomischen Handeln.<br />
Anfangs haben die sich bei einem fünftägigen<br />
Lehrgang nur ungern gleich am ersten Tag<br />
verausgabt. Es hieß dann: Wir haben ja noch<br />
vier Tage vor uns, wenn ich jetzt Vollgas gebe,<br />
kann ich am letzten Tag keine Leistung mehr<br />
geben. Soll heißen: Bis Damen wirklich an ihre<br />
Schmerzgrenze gehen, etwa im Kraftraum,<br />
das dauert. Dabei ist diese Härte bei Turnieren<br />
heute unverzichtbar, mit sechs Spielen in<br />
neun Tagen. Ich kann mich nicht im Viertelfinale schonen, weil am Sonntag das Endspiel sein<br />
könnte. Ohne alles abzurufen, kommt man bei der heutigen Leistungsdichte nämlich gar nicht<br />
mehr ins Finale. Aber das haben meine Damen inzwischen verstanden.<br />
Muss ein Trainer Damen mit Argumenten überzeugen? Hinterfragen sie mehr als Männer?<br />
Auf jeden Fall. Mädels verfolgen Pläne, die man ihnen gibt, ziemlich genau. Jungs agieren<br />
mehr aus dem Bauch heraus, die spielen mehr im Wortsinne. In der Männer-Nationalmannschaft<br />
herrscht von je her ein ziemlich strikter Kommandoton, bei den Damen muss sich ein<br />
Trainer viel mehr überlegen, wie er zum Beispiel Kritik formuliert. Die muss ja schließlich<br />
ankommen und akzeptiert werden. Zu dem Komplex gehört auch, dass sich erst in den letzten<br />
Jahren bei uns eine Kultur entwickelt hat, dass die Spielerinnen sich auch untereinander<br />
kritisieren, verbessern, anstacheln.<br />
Von den körperlichen Voraussetzungen mal abgesehen: Spielen Männer und Frauen in<br />
Deutschland auf dem gleichen Niveau?<br />
Bei den Männern hat sich eine Menge getan durch die EuroHockey-League, an denen<br />
unsere drei besten Clubs teilnehmen. Einige Vereine legen großen Ehrgeiz in diesen Wettbewerb,<br />
mit intensiverem Training, mit Trainingslagern vor der Saison in Spanien, mit eigenen<br />
Athletiktrainern, mit einer professionelleren Kaderorganisation. Wenn da zwei Stürmer fehlen,<br />
dann nimmt man das nicht mehr hin, sondern holt sich zwei Stürmer etwa aus der kanadischen<br />
Liga. Wenn bei einer Damenmannschaft eine weggeht, sagt man hingegen: Pech. Und<br />
schaut, ob jemand aus der Jugend nachrücken oder ein Talent aus einem kleineren Nachbarverein<br />
gelockt werden kann.<br />
Wie wirkt sich das auf Ihre Arbeit aus?<br />
In den meisten Clubmannschaften fehlt einfach die Konkurrenzsituation. Bis auf den Uhlenhorster<br />
HC, der ja momentan sehr viele Nationalspielerinnen stellt, und den Berliner HC haben<br />
sie nur eine oder zwei Auswahlspielerinnen. Wie sollen die sich im Clubtraining weiterentwickeln?<br />
Die sind da selten gefordert. Ich will<br />
es mal so auf den Punkt bringen: Wenn man<br />
sich das Niveaugefälle zwischen dem Tophockey<br />
der Nationalteams dieser Welt und<br />
unserer Bundesliga anschaut, dann sind das<br />
bei den Damen zwei Klassen Unterschied.<br />
Und bei den Männern ist es eben nur eine<br />
Klasse Differenz.<br />
Und ganz oben auf der Liste im Damenhockey<br />
stehen die Niederlande?<br />
So ist es. Und warum? Weil sie eine deutlich<br />
professionellere Liga haben als unsere<br />
deutsche Bundesliga. Zwei meiner Spielerinnen<br />
spielen ja in Holland. Die bekommen<br />
dort eine Wohnung, ein Auto und noch ganz<br />
gutes Geld fürs Hockey – alles undenkbar in<br />
Deutschland. Die Topmannschaft HC`s-Hertogenbosch<br />
hat die letzten zwölf Male das<br />
europäische Club-Championat gewonnen.<br />
Im August, bei den Spielen in London,<br />
geht es in Wahrheit also um die Silbermedaille<br />
hinter den Niederlanden?<br />
Natürlich wollen wir versuchen, diese Strukturen außer Kraft zu setzen. Und wenn wir unser<br />
Maximum abrufen, haben wir auch eine Chance. Es gibt ja schließlich die Unwägbarkeiten<br />
des Mannschaftssports – wenn man einen besonders guten Tag erwischt. In Athen 2004 war<br />
das ja letztlich bei uns so. Schon damals galten die Holländerinnen als unschlagbar, und wir<br />
Taktikschulung:<br />
Bundestrainer Michael Behrmann (oben mit<br />
seinem Assistenten Kais Al Saadi) beim Lehrgang<br />
mit seinen Nationalspielerinnen in Hamburg<br />
mthc.de<br />
29
nTerVIeW<br />
„WIr BrAuCHen SPorTorIenTIerTe SCHulen“<br />
Deutsche Damen-Nationalmannschaft<br />
haben sie 2:0 weggemacht. Aber klar ist: Die Voraussetzungen anderer Nationen sind besser.<br />
Welcher Nationen neben den Niederlanden denn noch?<br />
England hat alle seine Nationalspielerinnen zum zentralisierten Training in London zusammengezogen.<br />
Die sind voll fokussiert auf Olympia. Und in Argentinien trainieren die Auswahlspielerinnen<br />
von Montag bis Freitag gemeinsam und fahren nur am Wochenende nach Hause,<br />
um am Sonntag für ihren Club zu spielen. Wenn man es übers Jahr rechnet, machen die dreibis<br />
viermal so viele gemeinsame Trainingseinheiten wie unsere Nationalspielerinnen. Und in<br />
anderen Ländern ist es kaum anders, sogar die USA haben ihre Olympiakandidatinnen für 26<br />
Wochen im Jahr in San Diego zusammengezogen. Wir kämpfen also mit ungleichen Mitteln.<br />
Auf wie viele Trainingstage werden Sie denn bis zu den Sommerspielen kommen?<br />
Inklusive der unmittelbaren Vorbereitung zum olympischen Turnier etwa 85 Tage. Das ist<br />
aber auch Bestandteil der Zielvereinbarung mit dem Deutschen Olympischen Sportbund, der<br />
von den Hockeymannschaften immerhin zwei Medaillen erwartet. Doch fragen Sie mich nicht,<br />
unter welchen Umständen wir diese 85 Tage zusammenbekommen.<br />
Sagen Sie es uns trotzdem?<br />
Es geht immer um die Kosten. Wenn der Spielplan es so will, dass viele Nationalspielerinnen<br />
am Wochenende in Hamburg sind, dann setzen wir dort von Montag bis Mittwoch einen<br />
Lehrgang an. Und dann sind die in Hamburg wohnenden Spielerinnen in der Pflicht, eine<br />
Kollegin bei sich zu Hause aufzunehmen. Und wenn jemand keine Couch in seiner WG hat,<br />
dann stellen Eltern oder Bekannte ein Zimmer zur Verfügung. Auf der anderen Seite fördert<br />
das den Team-Zusammenhalt enorm.<br />
Eine Unterkunft im Hotel ist in der „Operation Olympia-Medaille“ nicht vorgesehen?<br />
Der Hockey-Bund unterstützt uns mit all seinen Möglichkeiten. Aber wenn wir auf die Zahl<br />
an gemeinsamen Trainingstagen kommen wollen, geht das nicht anders. Und dann ist auch<br />
mal Selbstverpflegung angesagt statt Essen im Restaurant, dann bringen sich die Mädels<br />
selbstgeschmierte Brote von zu Hause mit.<br />
Gehören Sie zu den letzten Amateuren bei Olympia?<br />
Natürlich muss man bei dem Thema erwähnen, wie sehr uns die Sporthilfe hilft. Die Spielerinnen<br />
bekommen eine Grundförderung und aufgrund des zweiten Platzes bei der letztjährigen<br />
Europameisterschaft ein Jahr lang eine monatliche Prämie. Zusammen mit ein paar<br />
anderen Unterstützern kommen die Spielerinnen auf 600 bis 800 Euro, und einige haben<br />
30<br />
<strong>MTHC</strong>-journAl<br />
vielleicht auch noch einen Ausrüstervertrag,<br />
so dass sie davon ihre Grundbedürfnisse des<br />
täglichen Lebens abdecken können.<br />
Jeder halbwegs bekannte Fußballprofi kassiert<br />
für eine Autogrammstunde in einem Kaufhaus<br />
etwa 10.000 Euro.<br />
Das ist eine andere Galaxie. Hockey ist<br />
ein Studentensport und die Eltern sind oft die<br />
größten Sponsoren der Spieler. So ist das bei<br />
uns nun einmal. Wir haben eingangs über<br />
Kristina Reynolds Studium gesprochen. Sie ist<br />
ein gutes Beispiel, sie macht dieses Jahr ihre<br />
letzten Prüfungen. Im Februar, bei der Champions<br />
Trophy in Argentinien, saß sie jeden<br />
Morgen vor dem Frühstück schon im Foyer<br />
mit furchterregend dicken Büchern und lernte<br />
für ihr Examen. Da dachte ich auch: Herrje,<br />
wäre schön, wenn sie mal abschalten könnte.<br />
Ich habe für Kristina neulich mal wieder einen<br />
Brief schreiben müssen, indem ich bestätige,<br />
wann wir unsere Lehrgangstermine haben.<br />
Aber auf solche Briefe hat nicht jeder Professor<br />
Lust, da heißt es auch schon mal: „Jetzt<br />
kommt die schon wieder!“<br />
Welche Rolle spielen die Verkürzung und<br />
die Verschulung der Studiengänge?<br />
Zu meiner Zeit war es relativ egal, ob man<br />
fünf oder sechs Jahre studiert hat. Fehlzeiten<br />
sind heute viel problematischer und seit<br />
dem Bachelor ist es auch heikel geworden,<br />
ein Urlaubssemester zu nehmen. In einem<br />
Olympiajahr ist das aber fast unabdingbar.<br />
Hinzu kommt noch: Ein Einzelsportler kann<br />
seinen Trainingsplan an den Uni-Zeiten orientieren.<br />
Aber bei einer Mannschaft werden<br />
die Termine vorgegeben, da kann man nicht<br />
auf jeden Einzelnen Rücksicht nehmen. Das<br />
Schlimmste ist, wenn ich höre: „Ich kann nicht<br />
pünktlich kommen, weil ich mich für ein Seminar<br />
einschreiben muss.“ Da frage ich mich, ob<br />
eine Olympiakandidatin bei sowas nicht mal<br />
bevorzugt werden kann.<br />
Das deutsche Bildungssystem ist für Sportler<br />
leistungsfeindlich?<br />
Wenn wir in Deutschland weiter Interesse<br />
haben am Leistungssport und wenn wir den<br />
fünften Rang in der Medaillenwertung halten<br />
wollen, dann muss man den jungen Leuten<br />
in den nichtprofessionellen Sportarten auch<br />
mal entgegenkommen. Wenn wir das duale<br />
System von Ausbildung und Sport nicht ver-<br />
bessern, dann können wir die alle abschreiben, dann überleben diese Sportarten nicht.<br />
Dass Hockey in Deutschland so gut funktioniert, eben weil es ein Akademikersport ist – diese<br />
Annahme ist also falsch?<br />
Ich habe bei den Damen noch eine gute Mischung aus jung und alt. Ich habe noch die<br />
32-Jährigen, die Ruhe und Erfahrung in ein Spiel bringen. Bei der Herren-Nationalmannschaft<br />
gibt es die Älteren kaum noch, weil sie längst mit dem Leistungssport aufgehört haben. Wenn<br />
heute jemand mit 21 den Bachelor und mit 23 Master macht, dann ist er danach auf dem Weg<br />
in den Beruf. Den kann ich nicht zehn Jahre lang mit Europa- oder Weltmeisterschaften locken,<br />
nicht mal mit Olympischen Spielen kommen. Für Mannschaftssportarten ist das sehr kritisch,<br />
denn da ist das beste Alter zwischen 25 und 30 Jahren.<br />
Wie müsste der deutsche Sport reagieren?<br />
Die Gesellschaft müsste reagieren. Wir schaffen es viel zu selten, unseren Spitzenspielern<br />
einen Halbtagesjob zu besorgen, der es ihnen ermöglicht, etwa bis zu den nächsten Sommerspielen<br />
noch vier Jahre auf höchstem Niveau zu trainieren. Wir müssen den potenziellen<br />
Arbeitgebern klar machen, was für Juwelen sie bekommen könnten: Leistungssportler aus<br />
Mannschaften sind später nämlich Topmitarbeiter, extrem teamfähig, leistungsbewusst, können<br />
sich focussieren, haben tolle charakterliche Eigenschaften.<br />
Ohne veränderte Strukturen werden wir also gerade in unseren olympischen Domänen verlieren?<br />
Es hängt viel an den Vereinen, wie die<br />
mit den veränderten Bedingungen mit dem<br />
verkürzten Abitur und dem Nachmittagsunterricht<br />
klar kommen. Mein Kollege aus dem<br />
Juniorinnennationalteam merkt bereits die<br />
Einflüsse des G8-Abiturs. Er hatte in den<br />
letzten zwei Jahren einige hochtalentierte<br />
Spielerinnen, die gesagt haben: Was Du von<br />
uns an Trainingsumfängen erwartest, können<br />
wir nicht leisten, wir steigen aus.<br />
Was ist zu tun?<br />
Wir brauchen leistungssportorientierte<br />
Schulen, in denen auch vormittags Trainingseinheiten<br />
möglich sind – um das zu<br />
kompensieren, wozu die Vereine nicht mehr<br />
in der Lage sind. Wenn ein Clubtrainer heute<br />
eine 12-jährige Gymnasiastin nachmittags<br />
um halb Fünf zum Training bittet, zeigen dem<br />
die Eltern einen Vogel. Da sind die Schüler<br />
gerade auf dem Heimweg von der Schule.<br />
mthc.de<br />
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